Schwanger in der Pflege - AG nimmt keine Rücksicht

Hallo ,

Ich habe ein ziemlich großes Problem und vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Ich habe zum 1.7. In einer neuer Einrichtung angefangen ,kurz darauf stellte ich fest das ich schwanger bin . Da ich als Altenpflegerin arbeite ,hab ich es meiner Chefin mitgeteilt nachdem die Schwangerschaft vom Arzt bestätigt wurde .
Nun ist es aber so das weder der Ag noch die Teamleitung Rücksicht nehmen ,das heißt ich muss weiterhin schwer heben und hab kaum Möglichkeiten mich zwischendurch kurz auszuruhen und kontakt mit ausscheidungen zu vermeiden ist auch nicht möglich. Dazu kommt das ich mit dementen Patienten arbeite ,bei denen Aggressionen nicht ausgeschlossen sind . Der AG meint ich soll mich nicht so haben schließlich ist eine Schwangerschaft keine Krankheit. Verstehe ich auch ,aber trotzdem habe ich ja rechte .ist auch nicht meine erste Schwangerschaft. Aber diesmal leide ich ganztägig unter starker Übelkeit und wenn ich mich anstrenge hab ich ein heftiges ziehen im unterleib .
Die ganze Situation setzt mir natürlich auch psychisch sehr zu .

Ich bin jetzt in der 7 . Ssw ,und habe am 25. Meinen nächsten Frauenarzttermin .müsste ab Montag 7 Tage spätdienst , und weiß noch nicht wie ich das überstehen soll.

Vielleicht war schon jemand in der ähnlichen Situation und weiß Rat .ich wäre sehr dankbar .

Danke schon mal im voraus

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Huhu

erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft :)

du hast in der Tat Rechte, dein AG muss sich an das MuSchuGesetz halten! Darin ist ganz klar geregelt, was du darfst und was nicht. (dazu gehört auch kein Arbeit zwischen 20-6 Uhr) Er muss einen Gefährdungsbogen mit dir zusammen ausfüllen, welcher deinen Arbeitsplatz beurteilt. Sobald der AG von der SS weiß, ist er verpflichtet sich daran zu halten. Sprich unbedingt nochmal mit deinem AG darüber. Informiere dich am besten vorher im Netz was da alles drin steht.

Falls er nicht mit sich reden lässt, schalte bitte die Aufsichtsbehörde ein. Die kommen, schauen sich deinen Arbeitsplatz an und geben vor, wo du arbeiten darfst und wo nicht.

Kontakt mit Ausscheidungen geht gar nicht!

Sicherlich ist schwanger sein keine Krankheit, aber bestimmte Arbeitsplätze sind einfach nicht geeignet für Mutter und Kind.

Ich hoffe du kannst das bald klären.
LG Hanna :)

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Habe grad nochmal geschaut, also falls es bei euch einen Betriebsrat gibt, kannst du dich auch an den wenden. Ansonsten heißt das zuständige Amt: Gewerbeaufsichtsamt, da einfach melden, die kennen sich damit aus und kümmern sich.

Viel Erfolg :)
#winke

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Vielen Dank für die schnelle Antwort

Bisher wurde auch keine gefährdungsbogen ausgefüllt . Und statt Rücksichtnahme bekam ich die Woche noch Ärger weil ich eine schwere Patientin nicht in den Rollstuhl gehoben habe.
Wer der Betriebsart bzw Rat ist weiß ich leider noch nicht da ich erst vor kurzem in diesem Betrieb angefangen habe.

Und ab morgen hätte ich Spätdienst bis 21:30 Uhr , was ja auch nicht erlaubt ist .

Alles sehr schwierig momentan .

LG Diana

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Hey, ich habe einen Arbeitsplatz, der sich ähnlich anhört (Kontakt mit Ausscheidungen, Arbeit mit dementen Menschen, Schichtdienst,...)

Ich habe meine ss direkt mitgeteilt und bin seit der 8. SSW im BV. Ich durfte gerade so noch mein Fach leer räumen, meine Vorgesetzte meinte "Du musst eigentlich JETZT sofort gehen!" Also ich bin mir ziemlich sicher, dass du ein bv bekommen müsstest. Dein AG füllt eine Gefährdungsbeurteilung aus, du musst zum Betriebsarzt und du bist raus. Bei mir war der Grund "Potentiell aggressives Verhalten". Dieser eine Grund reicht allein schon aus.
Geh zum Betriebsrat, wenn ihr einen habt.
Wie handhabt dein AG das sonst? Du bist doch sicher nicht die erste Schwangere oder?

Viel Glück!
Gigi (24+5)

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Es muss nicht gleich sein, dass sie ein BV bekommt. Eigentlich können ja auch Arbeiten gemacht werden, die nicht im direkten Kontakt zu den Patienten sind, beispielsweise Bürotätigkeiten. Aber das entscheidet ja jeder AG selbst, also die handhaben das alle etwas unterschiedlich. Hauptsache ist halt, dass das MuSchuG eingehalten wird.

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Das stimmt natürlich, aber wenn es bei ihrem AG nur ansatzweise so läuft wie bei meinem ist das sehr unwahrscheinlich. Die MA werden in der Pflege gebraucht, nicht im Büro. Generell scheint ihr AG aber eine falsche Einstellung zu Schwangeren zu haben, die er erstmal ändern muss...

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Hallo
Als ich von der ss erfuhr bin ich direkt zu meinem ag und die haben sich wirklich vorbildlich verhalten ! Ich durfte keine Injektionen mehr machen , nur noch bis acht abends arbeiten etc..

Ich arbeite ebenfalls auf einer Demenz Station und als ich meinem fa erzählte das da auch aggressive sind , hat er zunächst ein individuelles bv ausgestellt das ich nur noch 4 std tgl arbeiten darf. Das klappte bis zur 23 ssw ganz gut , dann hab ich ein komplettes bv bekommen weil ich ne symphsenlockerung habe :(

Als ich deinen Beitrag gelesen hab, schoss mir sofort durch den Kopf : wenn der ag schon so mit Schwangeren umgeht , wie geht er dann mit den restlichen Mitarbeitern um? Ein ag hat ne Vorbildfunktion! Rede mit deinem fa darüber ! Ansonsten geh über die heimleitung etc

Viel Glück

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Vielen dank für die schnelle Antwort

Ja daher hatte ich es meinen AG direkt über die Schwangerschaft informiert.

Aber es ändert sich leider nichts .
gerade das Heben und die fehlenden Pausen machen mir sehr zu schaffen .:-(

LG Diana