Hallo zusammen,
Ich bin aktuell in der 15.ssw. Seit der 9.ssw geht es mir sehr schlecht. Bin im Beschäftigungsverbot, da es an meinem Arbeitsplatz keinen sicheren Job für mich gibt.
Bin seit 6 Wochen nur am heulen, habe keine Freude mehr am Leben, bin sehr antriebslos und kann nichts mit mir anfangen. Halte es zu Hause alleine kaum aus.
Mein Frauenarzt schiebt das auf die Hormone. Meine Hausärztin hat mich zum Psychiater überwiesen. Der hat mir angeboten Citalopram zu verschreiben. Jedoch hab ich große Angst auf die Wirkung die evtl. Meinem Baby schadet.
Bei einer ambulanten Psychotherapie hab ich bisher keinen Platz gefunden.
Morgen hab ich nochmals Termin bei dem Psychiater.
Bin total am Ende. Wer hat das auch schon mitgemacht? Hat jemand Erfahrung mit Citalopram in der Schwangerschaft? Welche Auswirkungen kann das auf das Baby haben?
Liebe Grüße
Schwangerschaftsdepression
Hallo, also bei embryotox kannst du nachlesen, ob du citalopram nehmen kannst. Ich hatte generell lange mit Depressionen zu kämpfen aber in der Schwangerschaft geht es mir immer gut. Ich hatte gelesen, mein Sertralin hätte ich zB in der Schwangerschaft nehmen dürfen und es gehört auch zu einem der Mittel die erste Wahl sind. Da gibt es auch viele Erfahrungen zu dem Medikament. Lies am besten dort einfach mal nach. Es schadet dem Kind scheinbar nicht aber eine Garantie hat man eben nie
Was meinst du? Ginge es dir ohne das BV besser, wenn du noch im Job arbeiten dürftest?
Ich würde sagen ja. Seither gehts mir leider so. Steh morgens auf und heule schon, da ich nicht weis was mit dem Tag anfangen.
Wäre es eine Möglichkeit, mit dem AG zu sprechen, ob er nicht eine Ersatztätigkeit, auch nur stundenweise, für dich hat? Er kann das BV auch anteilig abrechnen, das ist alles möglich.
Es ist ja Sinn und Zweck des Mutterschutzgesetzes, die Gesundheit der werdenden Mutter zu schützen, und nicht ihr zu schaden. In deinem Fall hat dir das BV ja sehr geschadet. Es schadet nachweislich auch der Entwicklung des Ungeborenen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft psychisch nicht klarkommt.
Sprich doch mal mit deinem Arbeitgeber, mit dem Vorgesetzten, mit dem Betriebsrat (falls vorhanden), mit der Personalabteilung. Wenn es etwas gibt, wo du eingesetzt werden kannst, dann tue es. In den meisten Fällen sind die Arbeitgeber schon dran interessiert, dass es den Schwangeren gut geht und auch offen für individuelle Lösungen.
Ich nehme Citalopram. Mir geht es sehr gut damit und unserem Würmchen bis jetzt auch. Ich hatte es am Anfang abgesetzt wegen dem Kind, aber das hat sich nach 4 Wochen gerächt und ich fühlte mich Mega schlecht. Ich musste erstmal weinen, weil ich es nicht geschafft habe. Seitdem ich es wieder nehme fühle ich mich tausendmal besser als ohne und ich denke, dass die Panikattacken schlimmer fürs Kind sind als die Nebenwirkungen des Medikaments. Klar kann immer was passieren, aber man darf sich nicht verrückt machen.
Hast du dadurch "Einschränkungen" in der SS? Also musst du öfters zum Arzt? Kannst du in der normalen Klinik entbinden?
Ich gehe alle 4 Wochen zum Gyn. Bis jetzt ist alles normal, so wie es sein soll. Wenn es so bleibt werde ich in einem kleinen Krankenhaus entbinden. Das Medikament werde ich ca. 2 Wochen vor Geburt absetzen, damit das Kind keinen Entzug hat.
Hey,
Ich bin seit der 8. Ssw im BV und bin jetzt bei 29+6. Ich kenne das Gefühl, dass man morgens nicht weiß was man tun soll und sich irgendwie unnütz fühlt..
Vielleicht kannst du ja an dem Punkt ansetzen!? Versuch deine Tage zu strukturieren, dir einen Plan für den Tag zu machen. Dann hast du ein Ziel und fühlst dich sinnvoll und gebraucht. Vielleicht kannst du ein Hobby finden, dass dir durch die Zeit hilft. Oder du findest eine Art Projekt, das du in dieser Zeit verfolgen willst (zb das Kinderzimmer). Keine Ahnung, ich weiß ja nich, was dir so gefällt und was für ein Typ du so bist...
Ich kann dir aber sagen: Ich bin seit Mitte März im BV, habe ET Ende Oktober und war am Anfang total überfordert mit der ganzen Freizeit. Dachte noch, oh Gott, 7 Monate frei!!??
Die Zeit geht sooo schnell rum! Versuch es irgendwie für dich zu nutzen.
Sollte es nicht gehen finde ich auch die Idee gut mit dem AG zu sprechen. Vll gibt es Aufgaben, die du noch erledigen kannst...
LG und alles Gute,
Gigi
Der Rat ist gut gemeint. Wenn es jedoch eine echte Depression ist, dann hat die TE keine Kraft sich selber zu organisieren und etwas anzupacken. Das ist ja gerade das Problem bei der Depression. Wenn die Ärzte jetzt schon Medikamente verschreiben, wird es wohl mehr sein als eine vorübergehende depressive Verstimmung.
Weiß ich nicht... da gibt es solche und solche...
Manche Ärzte tippen auch bloß einfach ein paar Symptome in ihr Arztprogramm, bekommen eine Diagnose und Therapievorschlag und können ihre Pauschale abrechnen....
Ich will das wirklich nicht verschönen, ich habe Erfahrung mit Menschen, die an Depressionen erkrankt sind. Ich habe aber auch Erfahrung mit Menschen, denen "unnötig" Stimmungsaufheller verschrieben wurden...
Ich finde irgendwie, dass es keine Lösung sein kann, dass du wegen dem BV Antidepressiva nehmen musst?
Es ist natürlich schwer, dir eine Alternative anzubieten, ich kann dir jetzt auch nicht in den Kopf schauen.
Aber hast du keine Hobbys oder Interessen? Ich habe vorallem viiel geschlafen, bin viel ins Freibad gegangen, habe Babysachen genäht und gehäkelt (das kann man sich Prima via YouTube beibringen), gekocht, gebacken, Sportkurse für Schwangere, gründliche Hausputze und und und...
Ich bin aber grundsätzlich auch ein Typ, der gut alleine sein kann.
Und die Zeit ging schneller rum, als ich es für Möglich gehalten habe.
Hattest du schon vorher eine Neigung zu depressiven Verstimmungen und war es für dich eine große Überraschung, dass du nichtmehr arbeiten "darfst "?
Hallo,
ich habe keine Erfahrung mit dem Medikament in der Schwangerschaft.
Aber mit Depressionen.
All die Ratschläge dir eine Beschäftigung zu suchen und dich abzulenken sind gut gemeint. Und bei einer (leichten) depressiven Verstimmung sind sie auch hilfreich.
Bei einer echten Depression hilft sowas aber leider nicht mehr. Wenn du also eine solche hast und das Medikament schwangerschaftstauglich ist, dann würde ich es nehmen. Weil die depressiven Stimmungen beeinträchtigen die Entwicklung deines Ungeborenen immens. Und vor allem ist das ja nach der Geburt nicht von einen Tag auf den anderen weg. Lässt Du das jetzt noch die restlichen 25 Wochen unbehandelt setzt sich das bei Dir noch mehr fest. Schlimmstenfalls geht das gleich über in eine Wochenbettdepression. Damit versaust Du Dir die Babyzeit auch noch.
Wenn man das alles bedenkt Ist es doch vollkommen egal ob du deswegen in eine Klinik mit Neo musst. Das heißt ja nicht, dass wirklich was ist, sondern ist eine Vorsichtsmaßnahme.
Die Entscheidung liegt letztendlich bei Dir. Sprich noch mal mit dem Psychiater wie er die Sache einschätzt. Und/Oder mit deinem Hausarzt wenn es ein guter ist.
Dein FA scheint ja da nicht soo toll zu sein.
Alles Gute
Lejana
Ich (16+4) war letzte Woche beim Psychiater, weil meine rezidivierende Depression nach vier Jahren wieder stärker wird. Er sagte, dass er gerne noch zwei bis drei Wochen warten würde, bevor er Medikamente verschreibt. Sofern ich es aushalte natürlich. Da ich alle drei bis vier Jahre schwere Episoden habe kann ich ganz gut einschätzen wie lange es tragbar ist. Wenn es deine erste Episode ist, dann solltest du häufigere Termine haben. Lässt es sich wirklich nur auf das BV zurückführen, dann versuch entweder wieder zu arbeiten, oder eine Alternative zu entwickeln. Sofern du dazu noch die Kraft hast. Wenn du das Gefühl hast es geht wirklich gar nichts mehr, dann lass dich stationär aufnehmen.
Alles Gute
Hallo Du!
Ich war auch schon in Behandlung wegen Depressionen und habe eine 2 Jährige Gesprächstherapie hinter mir. Ich bin aktuell auch schwanger (10. Woche) und es geht mir jedes Mal in der Schwangerschaft psychisch schlechter. Allerdings hatte ich bereits eine Fehlgeburt und einen Abbruch aufgrund von Trisomie 18 und bin nie über die 15. Woche hinausgekommen. Ich hoffe aber, dass es in dieser Schwangerschaft nach der 12. Woche besser wird. Wenn nicht, werde ich mir auch Hilfe suchen.
Ich habe nie Medikamente wegen der Depressionen genommen und habe es eigentlich auch nicht vor. Mir hat die Gesprächstherapie sehr geholfen und meine Therapeutin konnte auch sehr gut einschätzen, ob ich Medikamente benötige oder nicht. Ein Psychiater verschreibt schneller Medikamente meiner Erfahrung nach.
Ich denke nicht, dass du dich zusätzlich mit dem Gedanken belasten musst, dass deine momentane psychische Verfassung deinem Kind schadet. Du versuchst dir ja Hilfe zu holen und das geht nicht von heute auf morgen. Wenn du dir unsicher bist mit dem Medikament dann versuch nochmal intensiv einen Psychotherapeuten zu finden. Ich weiß das ist schwer, aber ich würde wirklich jeden Therapeuten anrufen und immer auf den AB sprechen. Auf jeden Fall solltest du auf deine akute Situation und Schwangerschaft gleich hinweisen.
Sprich außerdem mit deiner Hebamme darüber, vielleicht kennt sie noch weitere Möglichkeiten. Mir haben Yoga und Entspannungsübungen auch sehr gut geholfen, solche Angebot gibt es auch oft für Schwangere.
Kennst du Rescue Tropfen? Das ist ein rein pflanzliches Mittel, was mir auch schon geholfen hat. Meines Wissens nach kann man die Tropfen auch in der Schwangerschaft einnehmen, man muss nur darauf achten, dass es die ohne Alkohol sind! Frag aber vor Einnahme lieber nochmal deine Hebamme oder deinen FA.
Versuche einen Tag nach dem anderen anzugehen und nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Tu das was dir gut tut und versuch dich ab und zu aufzuraffen kleinere Aufgaben zu erledigen oder einen kleinen Spaziergang zu machen. Setze dir bewusst ein "Stopp" für negative Gedanken, wenn du merkst deine Gedanken fangen an zu kreisen.
Ich wünsch dir alles gute! Du schaffst das und bist nicht alleine mit deinen Gefühlen. So etwas ist ganz normal und dir kann geholfen werden.
LG murmel