Schulleiterin wünscht Arbeitsstopp

Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und habe nun nicht alle Foren durchsucht, ob es meine Frage schon einmal gab. Daher könnt ihr mich gern darauf verweisen.
Nun meine Frage:
Ich bin in der zwölften Woche und musste wegen verschiedener Erkrankungen in Schule und Kollegium schon zweimal ins kurzzeitige BV. Seit zwei Wochen habe ich eine Entzündung in der Schulter und fehle dadurch weiter. Aber selbst, wenn ich gesund wäre, geht gerade der Norovirus um und die Grippe - wahrscheinlich müsste ich also wieder ins BV. Meine Schulleiterin hat nun gesagt, quasi darum gebeten, da auch der Januar ein krankheitsträchtiger Monat ist und es auch besser planbar wäre für sie, ob ich nicht "einfach" aufhören könnte bis der Mutterschutz vorüber ist.

Hier meine Überlegungen dazu:
1. Contra: Ich arbeite endlich an meiner Traumschule (Grundschule), ich möchte ungern aufhören. Ich arbeite gern.
2. Contra: ich kann nichts für die Krankheiten, die umgehen.
3. Contra: ich müsste mich doch wahrscheinlich krank schreiben lassen, da die FA kein BV aussprechen kann(?) Und das wiederum ginge dann ins Krankengeld nach sechs Wochen, oder?
1. Pro: ich kann die Schulleiterin verstehen mit ihren Planungsschwierigkeiten.
2. Pro: ich möchte im Guten mit allen auseinander gehen und später zurück kommen, ohne vorher alle stark belastet zu haben durch Vertretungsunterricht.
3. Pro: bedingt durch die Grundschule und das Wetter ist fast klar, dass noch einige Erkrankungswellen kommen.

Es ist wirklich schwierig für mich. Über Meinungen eurerseits wäre ich sehr dankbar, vielleicht hast auch schon jemand Ähnliches erlebt?
Liebe Grüße!

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Müsstest Du nicht zum Betriebsarzt o.ä.? Wenn z B.Dein Impfstatus nicht ausreicht, würdest Du ein BV bekommen. Bzw. könnte es auch sein, dass der Betriebsarzt Dir eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes mitgibt. Dies müsste Deine Chefin dann ausfüllen und daraus könnte sich ein BV ergeben. Wenn Du schon ahnst, dass Du eh ständig fehlen wirst, würde ich fairerweise ins BV gehen. Wenn das vermeidbar ist, dann würd ich mich auch nicht ins BV schicken lassen.

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Meine Beurteilung ergab keine Gefährdung, der Immunstatus ist vorhanden für alles außer Cytomegalie, aber die Erstklässler sind mittlerweile alle über fünf.
Soweit ich das durchschaut habe, kann ich nicht einfach selbst ins BV gehen, das muss schon die Schulleitung aussprechen?

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Zum Thema BV:
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Dein Frauenarzt/Amtsarzt spricht ein BV, da eine gesundheitliche Gefährdung für dich und/oder dein Baby vorliegt.
2. Der Arbeitgeber stellt ein BV aus, wenn er keinen schwangerschaftsgerechten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann.

Punkt zwei scheidet bei dir aus, das schreibst du selbst.

Für Punkt 1 sehe ich aus deiner Beschreibung auch keinen Grund, dir und deinem Baby scheint es ja (von der Schulter mal abgesehen) gut zu gehen.

Es gibt nun mal kein BV weil es der Schulleitung zu stressig wird, dich ab und zu mal ein- und auszuplanen, falls du krank wirst. Das ist ihr Job und da wird sie sich was einfallen lassen müssen.

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Hat sie dich genau informiert was so ein "Arbeitsstop" ist? Ich hab das noch nie gehört. Für mich klingt das ganze nach einem Auflösungsvertrag...

Ich würde mich da gut informieren vorher...
Liebe Grüße

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Ohje, schwierige Situation.
Also Arbeistsstopp sagt mir auch nicht wirklich was.
Das musst du wirklich ganz genau abklären! Grad wegen dem Krankengeld. Ich meine du kannst ja nix dafür und wenn in zwei Monaten die krankheitswelle abgeklungen ist und du dich fit fühlst, musst du ja nicht bei weniger Lohn zu Hause sitzen! Vielleicht meint sie wirkliche ein Berufsverbot! Das musst du klären, ob das tatsächlich ausgestellt werden kann.

Ich weiß nämlich auch nicht, was ihr ein Krankenschein an der Planung nutzt. In unserem Bundesland wird für Krankenschein kein anderes Personal vom Ministerium geschickt, wie es bei einem Berufsverbot aussieht weiß ich nicht.
Vielleicht wird für dich eine Vertetung geschickt, wenn du in ein Berufsverbot kommst.

Dann wäre es für die Schulleiterin ja tatsächlich besser. Aber wie gesagt, mit nem Krankenschein alle 6 Wochen kommt sie normal net weiter.

Ich weiß leider nicht wie in anderen Bundesländern auspersonalisiert wird.

Sprich doch mal mal deinem Frauenarzt, ob ein Berufsverbot möglich ist und ansonsten würde ich wieder mit der Schulleitung das Gespräch suchen!

Da du von Krankengeld schreibst, bist du wohl auch nicht verbeamtet!? Dann wäre ich mit Dauerkrankenschein auch vorsichtig.

Hast du denn einen unbefristeten Vertrag???

Fragen über Fragen... schade, dass man sich in so einem glücklichen Moment, dann doch mit solchen Fragen rumärgern muss.

Ich drücke die Daumen, dass ihr eine passende Lösung für alle findet!

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Ich bin auch als Lehrerin tätig. Meine Frauenärztin hat mich für die ersten zwölf Wochen krank geschrieben, da die Werte schlecht waren und mir ständig schlecht war. Meine Schulleitung hat für diesen Zeitraum einen Vertretungslehrer eingestellt. Ein Beschäftigungsverbot wollte meine FA auch ausstellen, aber das will ich eigentlich verhindern, da ich gerne arbeite und mir jetzt schon die Decke auf den Kopf fällt, vom Seiten des BADs darf ich auch an meiner Schule arbeiten. Bei einem Berufsverbot durch die FA würdest du als verbeamtete Lehrerin aber auch nach sechs Wochen dein volles Gehalt bekommen. Das habe ich ja jetzt auch die ganze Zeit bekommen, auch mein Weihnachtsgeld und ich bin schon länger als sechs Wochen daheim. Ich habe das große Glück eine sehr verständnisvolle Schulleitung zu haben, die mir keinen Stress macht, weil ich fehle.

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Ein paar Fragen eurerseits kann ich beantworten:
Ich bin verbeamtet auf Lebenszeit.
Die FA kann kein BV ausstellen sagt sie, weil ich ja nicht krank bin und auch nicht belastet oder so.
Den Arbeitsstopp habe ich so genannt, weil ich kein besseres Wort wusste - meine Schulleiterin möchte eben, dass ich bis zum Mutterschutz ausscheide.

Du meinst also, ich komme nicht ins Krankengeld, weil ich verbeamtet bin? Ich bin in Niedersachsen. Leider konnte ich dazu bisher nichts nachlesen/finden, aber die FA sprach das Krankengeld an.
Ich kann auch nicht genau sagen, wie die Vertretungsstellen hier zugeteilt werden, aber anscheinend wäre es für die Schule besser, ich wäre länger weg. Es ist eine sehr kleine Schule, einzügig und mit nur sechs Kolleginnen von denen ich eine bin.

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Du bist eine Beamtin.

Es gibt keinen Grund ein Beschäftigungsverbot auszusprechen, weder vom Arzt, noch vom Arbeitgber.

Krankheitsbedingt und saisonbedingt gibt es häufige Ausfälle (AU und befristete BVs)

Deine Schulleiterin wünscht dich bis zum Wiedereintritt dauerhaft zu ersetzen. Diesen Wunsch sollte sie am besten mit der nächsthöheren Stelle absprechen, der Schulbehörde, die für das Personal, für Ausfälle und Versetzungen zuständig ist. Evlt gibt es vielleicht die Möglichkeit dich irgendwo administrativ einzusetzen oder mit anderen Aufgaben, wo es nicht so sehr drauf ankommt, dass du immer da bist. Dann kann in der Zeit dauerhaft eine Vertretung kommen. Ich finde den Wunsch auch ganz gut, weil es den Kindern zugute käme, wenn sie eine dauerhafte Vertretung bekämen.

An deiner Stelle würde ich positiv rückmelden, dass du ihren Wunsch unterstützt, und ihr vorschlagen sie solle das mit der Schulbehörde besprechen.

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Hallo,

ich bin auch Lehrerin, aber so richtig blicke ich bei deinem Szenario nicht durch.
Du bist in der 12. Woche, d.h. du weißt maximal seit 7-8 Wochen von der Schwangerschaft. Die letzten 2 Wochen davon warst du krank geschrieben. Bleiben noch 5-6 Wochen. Und in denen warst du schon zwei mal im Berufsverbot? Wieso wurdest du nicht einfach krank geschrieben? Hab noch nie von so kurzen, wiederkehrenden BVs gehört, aber vielleicht bin ich da einfach schlecht informiert. #schwitz

Die Idee deiner Schulleitung kann ich nachvollziehen, ist aber praktisch nicht so einfach umsetzbar. Wenn du gesund und damit arbeitsfähig bist und es dem Baby gutgeht, kannst du ja nicht einfach ins BV. Auch sie/das Schulamt kann dir nicht einfach eins ausstellen, denn die Arbeit an einer Grundschule ist i.d.R. schwangerengerecht. Fehlender Impfschutz ist bei dir scheinbar auch kein Grund zu Hause zu bleiben, sonst wärst du ja schon im BV.

Wenn sie Planungsschwierigkeiten hat, weil du öfter ausfällst, ist das erst mal ihr Problem. Sie könnte dich ja aus Teilen des Regelunterrichts ausplanen (dir Klassen wegnehmen) und dich anderweitig einsetzen (Orga, Betreuung, AGs, etc --> da, wo Ausfall nicht so schlimm ist) oder sie setzt dich in Doppelsteckung ein. Oder als Vertretungsspringer.
Frag sie doch mal wie sie sich das ganz konkret vorstellt mit dem "Arbeitsstopp". Weder ein BV noch eine langfristige Krankschreibung zaubert man mal eben herbei.

Und noch eine Anmerkung: Du schreibst, an der Schule (wie eigentlich auch überall sonst) gehen Norovirus und Grippe rum. Aber das ist doch kein Grund für ein BV. Sowas kannst du dir überall einfangen, ob du arbeitest oder nicht. Meine Tochter hat gerade Magen-Darm aus dem Kiga angeschleppt, war nicht schön, aber ich (und Baby im Bauch) haben es auch überlebt. Und gegen Grippe kannst du dich impfen lassen, wenn du Bedenken hast.

LG

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Die zwei BVs rührten daher, dass erst der Immunstatus festgestellt werden musste (1.BV) und dann eine Kollegin meldete sie hätte Keuchhusten (2. BV), was dann aber doch nicht der Fall war. Bei Viruserkrankungen wird ebenfalls ein individuelles BV ausgesprochen, sagte meine SL.

Ich kann die Planungsunsicherheit ja auch verstehen, aber ich sehe eben auch keinen Grund für einen langfristigen Ausfall meinerseits... Aber wie schon im Anfangsbeitrag gesagt, ich bin völlig ratlos, denn ich kann die Position SL in gewisser Weise auch verstehen...

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Ah ok, verstehe.

Also wenn bei Viruserkrankungen ein BV ausgesprochen werden würde, wäre doch keine schwangere Lehrerin mehr im Dienst. Heißt das, immer wenn ein Schüler/Kollege einen Virusinfekt hat, bekommst du ein BV? Wir sind eine Schule mit über 1000 Schülern und 100 Kollegen, ich würde da nicht mehr zum Arbeiten kommen bei so einer Regelung. ;-)

Ja, wie gesagt, ich verstehe die Position deiner SL auch, aber man kann sich nun mal nicht sein Wunschszenario backen. Auch unschwangere Lehrer können aus diversen Gründen mehrmals hinter einander und über längere Zeiträume hinweg krank sein, da kann sie auch nicht jedes Mal einen Arbeitsstopp verhängen (was auch immer sie sich darunter vorstellt). Du bist schwanger und grundsätzlich erst mal genauso viel oder wenig krank, wie unschwanger auch. Damit muss sie leben. Wenn du deine Schulter auskuriert hast, kannst du doch ganz normal arbeiten oder nicht? Wieso denkt sie denn, dass du ständig fehlen wirst?
Wie gesagt: Sprich mit ihr und frag sie, was genau sie von dir erwartet und wie sie sich das Ganze vorstellt. Da scheint ja noch einiges unklar zu sein.

LG

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Verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso es ein BV gibt, wenn Influenza oder Noro rum gehen. Das ist beides nicht gefährlich für das Baby. Da kannst du schon arbeiten gehen. Noro hatte ich gerade erst.

Wenn du es möchtest und es dir gut geht, verstehe ich nicht, wieso du ins BV gehen solltest... das stellt dir halt auch keiner so aus. Ist halt schwierig für die Chefin, aber denke auch nicht, dass du viel krank sein wirst, wenn dein Job dir so gut gefällt und es dir auch sonst körperlich gut geht. Sollte es dir körperlich schlecht gehen und dein FA einen Zusammenhang zur Arbeit sehen, kann er dir natürlich auch ein BV ausstellen.

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Du wirst kein BV bekommen, da im Job keine Gefahr für Mutter und Kind besteht ( aus Sicht des Frauenarztes) und die Gefährdungsbeurteilung ergab,dass du deinen Job ganz normal ausüben darfst.

Du würdest während des BVs ganz
normal das Gehalt weiter bekommen und wenn eine Lehrkraft länger als 6 Wochen fehlt,kann eine Vertretung angestellt werden.

Ich bin seit der 7.Woche im BV und für mich hat man beispielsweise keinen Ersatz gefunden.

Wieso wirst du denn bei einer Viruserkrankung nach Hause geschickt?
Es gibt doch Handreichungen,wann man wie lange zu Hause bleiben muss.
Dazu zählen halt Masern,Mumps,Windpocken,Scharlach,Hepatitis,Röteln,Ringelröteln,Keuchhusten und echte Grippe.
Wie ich es verstanden habe,bist du gegen die normalen Kinderkrankheiten immun und darfst auch nach Ausbruch weiter arbeiten.
Das heißt,ein kurzfristiges BV würde dich dann höchstens bei echter Grippe und Scharlach betreffen.

Noro-Virus und Co gehören nicht dazu.
Klar ist das nervig,wenn man zwischendurch immer mal wieder ausfällt.
Aber es ist weder deine noch die Entscheidung der Schulleitung.

Sie könnte dich ja auch im Team einsetzen,falls genug Personal da ist.