Wenn man schwanger ist, ist man weniger belastbar und man ist auch dafür zuständig, sein ungeborenes Baby vor zu viel Stress zu schützen. Manchmal ist das am Arbeitsplatz nicht einfach. Und manchmal ist man nun gezwungen, schon länger bestehende Missstände anzugehen.
Ein Tipp vom urbia Team

Stress durch Arbeitskollegin

Hallo,
ich sitze mit einer sehr anstrengenden Kollegin in einem Büro. Sie scheint mit ihrem Leben sehr unzufrieden zu sein und lässt das an mir und auch an meinen Kollegen aus.

Wenn Sie schlechte Laune hat zieht sie ihre ganze Umgebung mit runter (sie fängt Streit an, fühlt sich durch alles und jeden angegriffen, beleidigt usw.).
Wenn sie da ist meiden meine Kollegen es in unser Büro zu kommen.
Seit Dezember 2015 war sie jedes Mal wenn ich Urlaub habe krank mittlerweile glaubt bei uns niemand mehr an Zufall.

Nun habe ich nachdem ich die ersten drei Monate abgewartet habe bekanntgegeben das ich schwanger bin. (Sie hat seit sie bei uns begonnen hat deutlich gemacht das sie keine Kinder mag.)

Ihre Reaktion nachdem ich ihr von der Schwangerschaft erzählt hab war ein gezwungenes gratulieren und der Satz das sie nicht einsieht wenn ich weg bin länger zu arbeiten.
Der nächste Satz war ob ich den lieber mit einem blärenden Balg zu hause sitzen will als der Arbeit.
Später meinte sie dann mich würde jetzt ja eh nichts mehr interessieren da ich ja bald weg bin.
An dem Tag hat sie dann nicht mehr mit mir gesprochen.

An dem Wochenende nachdem ich erzählt hatte das ich schwanger bin ging es mir nicht gut ich habe sie dann angerufen und ihr mitgeteilt das ich lieber erstmal zum Arzt gehe. Sie hat dann gemeint das sie ihre OP (sollte eigentlich im Januar stattfinden kleiner Eingriff in der Tagesklinik ) jetzt schon vornehmen lässt sie würde dann auch zum Arzt gehen.

Nun hat sie sich operieren lassen und war seitdem nicht mehr da das sind ca. drei Wochen.

In der Zeit sitze ich ohne Pause und jeden Tag eine halbe Stunde länger als üblich im Büro da ich für sie mitarbeiten muss.
Ich habe das Thema schon vor der Schwangerschaft bei meinem Vorgesetztem und auch beim Chef angesprochen bin allerdings auf Unverständnis gestoßen. Auch meine Kollegen waren schon beim Vorgesetzten und haben sich beschwert ändern tut sich allerdings nichts.

Vor der Schwangerschaft konnte ich mit der Situation noch einigermaßen um, seitdem ich schwanger bin bin ich dem ganzen irgendwie nicht mehr gewachsen. Ich bin angespannt schlafe schlecht eben die Strwsssymptome.

Morgen kommt sie wieder zur Arbeit und da sehe ich schon die ganze zeit gegen an.

Meint ihr ich sollte mit meinem FA über ein Beschäftigungsverbot sprechen?

Danke für Eure Hilfe.

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Bv vom arzt gibt es nur wenn es ordentliche Gründe gibt. Und die gibt es meiner meinung nach nicht bei dir. Hau auf den tisch und sprich mit Kollegin und Chef. Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht warum du dich so unterbuttern lässt.

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Hey.
das tut mir echt leid.

das das mit der Kollegin total stresst kann ich nachvollziehen.

Ich selber habe eine mega blöde Reaktion von meiner Vertretung bekommen als ich von der SS erzählt habe. Statt sich zu freuen und zu gratulieren, hat sie angefangen zu heulen. Wir bearbeiten mit 3 Kolleginnen das gleiche Gebiet. Gerade ist eine 4. Kollegin dazu gekommen die angelernt wird um uns zu unterstützen. Nun sind die Kolleginnen ab April wieder zu dritt. Aber ich kann nicht nachvollziehen warum sie da ein Problem mit hat. Wir sind zu 3. auch gut klar gekommen.

Ich glaube ein Beschäftigungsverbot wird in deinem Fall leider nicht ausgestellt werden. Da liegen soweit ich weiß die Voraussetzungen echt hoch.

Aber ich würde mit deinen Vorgesetzten noch einmal reden. Denn wenn du keine Pausen machen kannst und länger arbeiten musst aufgrund der Vertretung dann sind auf jeden Fall die Mutterschutzbestimmungen nicht mehr eingehalten. Das ist klar geregelt.

Vielleicht ändern deine vorgesetzten was, wenn du sie auf die Bestimmungen hinweist.

Wünsche dir viel Erfolg

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Huhu!

Also persönlich verstehe ich sehr gut, dass du dich in dieser Situation unwohl fühlst. Auch ist es egtl. nicht tragbar, dass du als Schwangere wegen einer solch unzuverlässigen Kollegin Überstunden machen musst.

Allerdings wirst du bei deinem FA deshalb eher weniger ein BV erwirken. Er kann dieses nur bei medizinischer Indikation (Gefährdung von Gesundheit/Leben von Mutter oder Kind) aussprechen. In allen anderen BV-Fällen ist der Arbeitgeber derjenige, der es aussprechen muss.

Er ist dafür zuständig, dir einen schwangerengerechten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Kann er das nicht, muss er dir ein BV aussprechen.

Ich würde an deiner Stelle nochmal mit dem Chef/Vorgesetzten sprechen, dass das so nicht weitergehen kann und ihm nahelegen, hier für etwas Entschärfung zu sorgen.
Ansonsten hast du noch die Option, dich wegen Überlastung (psychisch oder physisch, weiß nicht wie es dir insgesamt geht) krankschreiben zu lassen. Das sollte aber halt nur im ehrlichen Krankheitsfall Nutzen finden.

Ich wünsche dir alles Gute, dass sich dieses unangenehme Thema bald klärt!

LG!

kabuff0815 mit Baby inside 38+2

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In der Zeit sitze ich ohne Pause und jeden Tag eine halbe Stunde länger als üblich im Büro da ich für sie mitarbeiten muss.

Sorry, aber was geht dich die Kollegin nun an? Dir stehen als Schwangere jederzeit Pausen zu, die gesetzlichen Pausen musst du ohnehin machen, und zu Überstunden kann dich der Chef in dem Zustand nicht zwingen. Du machst einfach die arbeitsvertraglich festgelegte Zeit und gehst nach Hause.

Nicht länger als 8,5 h täglich und nicht mehr als 90 Arbeitsstd. in der Doppelwoche sind erlaubt nach MuSchG.

Um dich abzugrenzen gegen Überforderung brauchst du erstmal keinen Arzt.

Um dich gegen die dummen Sprüche der Kollegin abzugrenzen, die einen anderen Weg gewählt hat, brauchst du auch keinen Arzt.

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So wie es mir scheint ist deine Kollegin aber viel mehr genervt von sich selbst....... (ich kenne solche) die hat glaub ich jeder mal ;-D

Entweder versuchst du drüber zu stehen oder natürlich kannst du BV versuchen aber es gibt ja keine gesundheitlichen Gründe oder ? Dann wird es denk ich schwierig

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Klassischer Fall von jemandem, der sein eigenes Leben scheisse findet und sich damit aufgeilt, in dem er andere runter macht. Sprich einer mobbt alle. Die Chefs gucken wie immer nur zu. Da könnt ihr euch nur geschlossen gegen diese Person wehren. Ihr könnt zum Bsp. ein Protokoll über ihre Ausfälligkeiten führen und dann als Team um ein Gespräch beim Chef bitten. Wenn ihr geschlossen auftretet, kann er euch nicht ignorieren. Bezieht ihr gegenüber klar Stellung, dass ihr ihr Verhalten euch gegenüber nicht duldet und schluckt es nicht runter, wenn sie sich daneben benimmt. Damit wertet sie euer Selbstwertgefühl ab und ihres auf. Sie ist Gift für ihr Umfeld. Aber wahrscheinlich hat sie nicht mal halb so viel drauf wie sie sich einbildet.

Lass dich von der bloß nicht runter machen. Nur weil sie so verkappt ist, lass dir deine Kugelzeit nicht vermiesen. Denk dran, du kannst dann die Zeit mit deiner Familie genießen und wirst viele tolle Erlebnisse haben. Sie wird dann immer noch Gift und Galle spucken.

Wenn du mal Hilfe oder einen Rat brauchst, kannst du mich auch gern direkt anschreiben.

Alles Gute!

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"....und dann als Team um ein Gespräch beim Chef bitten. Wenn ihr geschlossen auftretet, kann er euch nicht ignorieren....."

Ganz genau. Und dann fordert man den Chef gemeinsam auf, Konsequenzen zu treffen! Und wenn er nein sagt oder sich rausredet, dann sagt man: dann sagen Sie das beim Gespräch mit dem nächsthöheren Chef nächste Woche nochmal in unserer Anwesenheit!?

Irgendwo gibt es meistens noch einen Chef drüber, einen Geschäftsführer, etc. Den wird es dann vielleicht interessieren müssen.

Mobbing ist übrigens nicht, wenn einer alle anderen ärgert. Das ist genau NICHT mobbing. Das ist einfach nur unangemessenes Verhalten und Führungsversagen seitens des Chefs.

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Sorry, Momo. Auch das ist m
Mobbing. Auch einer kann viele mobben. Ich hatte das mit meiner alten Chefin. Die hat ihre ganze Abteilung gemobbt. Das sah auch das Arbeitsgericht so.

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Hallo, sei erstmal gedrückt von mir, ist echt ne scheiß Situation!!

Ich denke aber, dass deine Gründe nicht für ein BV ausreichen (denn es besteht ja eigentlich keine direkte Gefährdung für euch beide, die vom Arbeitsplatz ausgeht). Wenn du dich der Arbeit entziehst, handelst du im Prinzip nicht besser als deine blöde Kollegin. Ich würde an deiner Stelle nochmal mit den Vorgesetzten sprechen, dass deine Arbeit dir Spaß macht und du gerne mit anpackst, eine Mehrarbeit von täglich so und soviel körperlich durch deine Schwangerschaft nicht geht. Es ist sehr schade, wenn sie auf solch eine vernünftige Argumentation nicht hören. Das kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, denn du zeigst ja Initiative und willst ja auch arbeiten!!

So und wegen deiner Kollegin: scheiß drauf, wirklich!! Die kann dir doch gestohlen bleiben! Ich hatte eine andere, aber vergleichbare Situation: Ich hatte in der frühen Schwangerschaft so einen Psycho-Stress mit einer ehem. Freundin von mir, die hat mir wegen Kleinigkeiten das Leben schwer gemacht, mir die Worte im Mund umgedreht, ständig Streit angefangen... Ich konnte schlecht schlafen, war dauernd traurig usw... Dann eines Tages, nachdem es mal wieder so richtig eskalierte: Hat es Klick gemacht. So! Bis hier hin und nicht weiter! Ich ruhe in mir, mein Baby und ich brauchen diesen blödsinn nicht! Vl kannst du das auch sehen. Steh da drüber, ist doch Kindergarten ihr Verhalten!!! Du bist stärker und hältst sehr viel mehr aus als du denkst. Du darfst das nicht an dich ranlassen. Dann gibst du solchen Menschen nur noch mehr zunder für ihr dummes Verhalten!
Am meisten ärgerst du sie, wenn du ihr ins Gesicht lächelst, den ganzen lieben langen Tag ;) Versuch es mal!!

Liebe Grüße

Mom2017

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Ja, sprich mit deinem FA.
Allerdings solltest du noch einmal das Gespräch mit deinen Vorgesetzen, zur Not mit anderen Kollegen zusammen suchen, das es so nicht weitergehen kann.

Wenn alle Stricke reißen, vielleicht den Personalrat einschalten, weil die Kommunikation mit dem Vorgesetzten nicht funktioniert.

Aber ich kann dich verstehen. Ich hatte das Problem in der ersten Schwangerschaft auch und habe versucht durchzuhalten, weil ich der Meinung war für ein BV wäre das natürlich nicht ausreichend. Bis irgenwann bei der Frage wie es mir geht bei der FÄ in Tränen ausgebrochen bin. Sie hat mich sofort von der Arbeit rausgenommen. Mir ging es nicht gut. Es war kein Zustand mehr für mich dort zu arbeiten und ich mag meinen Job. Aber in der Schwangerschaft habe ich tatsächlich alles viel persönlicher genommen, es wurde auch von der anderen Seite persönlicher, es war furchtbar und geht es einem selbst schlecht, wirkt sich das aufs Baby aus.

Schläfst du schlecht, gehst mit miesen Gedanken zur Arbeit? Dann sprich in jedem Fall mit deinem FA.
Eine gesunde Psyche in der Schwangerschaft ist nachgewiesen mittlerweile genauso wichtig wie die physische Gesundheit.

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Es ist prinzpiell richtig was du schreibst.

Aber es ist auch erwiesen, dass man nicht bei jeder kleinen Schwierigkeit gleich die Flucht ergreifen kann, sondern sich gewissen Problemen auch stellen muss, damit man sich persönlich weiter entwickelt.

Die Kollegin der TE ist zZt. ja weg und es hier nur um eine einfache Abgrenzung. So was sollte man wenigstens mal vernünftig versucht haben. Zum Glück sehen die FÄ das mit dem BV auch nicht mehr so locker und überlegen sich, wo es wirklich nötig ist.

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Ich weiß nicht, ob du tatsächlich gelesen hast, was ich geschrieben habe? Denn ich riet der TE nicht zum FA zu gehen, um sich ein BV zu holen, sondern mit ihm zu sprechen darüber. 1. wird der FA das Für und Wieder abwägen (ich gehe einfach mal davon aus, dass er schon weiß was er macht) und 2. riet ich ihr ebenfalls dazu noch einmal das Gespräch mit den Vorgesetzten zu suchen.

Und persönliche Entwicklung ist natürlich wichtig, aber die muss ich nicht während der Schwangerschaft durchmachen. Da ist eine Frau evtl. nochmal ganz anders drauf als ohne. Nicht jede natürlich...
Ich sprach u.a. ja auch nur von meiner persönlichen Erfahrung.

Zumal es für deinen einen auch sehr wichtig ist, mit unmittelbaren Kollegen klarzukommen und für den anderen nicht. Was dem einen also schnuppe ist, ist dem anderen schon ein psychisches Drama. Wer wären wir also zu entscheiden was für die TE richtig ist?

Deswegen riet ich ihr zum Gespräch, alles andere muss doch eh sie bzw. der FA entscheiden.

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Also ich würde dennoch den Arzt fragen erstens weil er dir genau sagen kann ob es deinem Kind schadet und dann noch weil ich im weiteren Bekanntenkreis schon öfter gehört habe wie die Ärzte den Frauen sagten das das Kind langsamer wächst aufgrund des vielen stressen. Das ist doch schon Grund genug für bv oder? Auf jeden Fall kostet nachfragen ja nichts ;)