Henry ist da! Mein Geburtserlebnis mit Einleitung an 38+1 wegen Cholestase!

Hallo,

meine 1. Geburt war ein geplanter Kaiserschnitt wegen BEL. Ich hatte mir daher beim 2. Kind unbedingt eine Spontangeburt ersehnt, da der KS doch eine Art Geburtstrauma bei mir ausgelöst hatte. Ich war jedenfalls bis Donnerstag in der 38+1 Ssw. Alles verlief gut, Kind lag richtig. Vor 2 Wochen fing bei mir extremer Juckreiz am ganzen Körper an. Donnerstag sollte ich deshalb zur Blutkontrolle ins Krankenhaus. Leber- und Gallenwerte waren extrem schlecht und ich hatte eine seltene Cholestase entwickelt, die einen plötzlichen Fruchttod verursachen kann. Die Ärzte haben mich sofort mit Gel eingeleitet. Ich war völlig geplättet, da ich null damit gerechnet hatte. Nach Gabe von 1mg Gel fingen die ersten Wehen an, die Fruchtblase ist dann geplatzt und eine 2. Gabe Gel war nicht notwendig. Leider hatte ich die ganze Zeit heftigste Kamelwehen (ein ständiges Auf und Ab im Minutentakt), die nichts am Muttermund bewirkt haben. Nach 15 Stunden Wehen war er gerade mal 2 cm geöffnet. Ich habe dann gegen die Schmerzen nach 15 Stunden Opiate bekommen, die null geholfen haben, außer dass ich total high war. Nach 17 Stunden Wehen habe ich eine Pda gefordert. Der Anästhesist musste 3x stechen bis die Kanüle richtig lag. Aber ab da ging es aufwärts. Ich konnte mich entspannen und die Wehen waren erträglich. Nach 22 Stunden war der Muttermund 8 cm geöffnet. Eine Restwulst blieb. Also an den Wehentropf, nach 1 Stunde heftigen Wehen war die Restwulst auch weg. Endlich durfte ich pressen. 2 Stunden Presswehen gehabt, aber es tat sich nichts, das Köpfchen konnte sich nicht richtig in den Geburtskanal drehen. Mir wurde gesagt, mein Baby sei ein Sterngucker. Der Oberarzt plus ein ganzes Op-Team kamen in den Kreißsaal. Ich hätte einen Versuch mit der Saugglocke frei... wenn das nicht klappt, müsste ich wegen der Gefahr einer Narben-Ruptur einen Kaiserschnitt bekommen. Gesagt, getan. Die Saugglocke war die Hölle. Ich dachte, es zerreißt mich. In dem Moment bettelte ich nach einem 2. Kaiserschnitt. Aber Hebamme und Oberarzt gaben nicht auf... alle feuerten mich inkl. meinem Mann und einem Pflegeschüler an. 6 Presswehen später war Henry auf der Welt und alles war vergessen. Ich muss jetzt noch weinen, so erleichtert und glücklich bin ich. Er ist so ein liebes Baby. 52 cm, 3380 Gramm und 36 cm Kopf, geboren mittags am 30.12.! Der "Eierkopf" hat sich schon zurückgebildet und er ist einfach nur lieb und zufrieden. Ich wurde mit 6 Stichen genäht, weil die Saugglocke meine Schamlippe zerrissen hat. Aber ich kann laufen, sitzen, mich um Henry kümmern... habe viel weniger Schmerzen und viel mehr Liebe und Geduld als nach meinem Kaiserschnitt. Ich bin im Nachhinein froh, dass es trotz der Strapazen auf normalem Wege geklappt hat. Morgen gehen wir nach Hause... Ich will damit sagen, dass man alles vergisst, wenn das kleine Baby erstmal auf deiner Brust liegt... und man viel mehr schafft, als man sich zutraut. Ich bin so stolz auf mein Baby und mich... die 25 Stunden Tortur haben sich gelohnt, auch wenn ich ein Beispiel für ein Anti-Geburtserlebnis bin... dennoch, die Erfahrung war im Nachhinein wunderschön... mein Baby und ich waren ein tolles Team... und zum Glück hatte ich auch ein tolle Hebamme und einen Oberarzt an meiner Seite, der nicht aufgegeben hat.

LG Bloffine

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Erstmal Herzlichen Glückwunsch.
Einen schönen Namen habt ihr ausgesucht!
Es klingt natürlich ganz und garnicht nach einer "Traumgeburt",
Aber es freut mich, das du die Schmerzen und Strapazen schnell vergessen kannst.
So hast du auch Mal eine Spontane bzw. Natürliche Geburt erleben dürfen.
Genießt das Kuscheln.

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Das Wichtigste ist doch am Ende sein Baby in den Armen zu halten. Ich hatte im August einen Kaiserschnitt und natürlich dann dementsprechend Schmerzen, trotzdem war ich sehr glücklich als mein Kleiner da war. Euch noch eine schöne Kuschelzeit!

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Herzlichen Glückwunsch! Du kannst wirklich sehr stolz auf dich sein!

Habt eine wundervolle Kuschel und Kennlernzeit!

Toller Name übrigens ;)