Hallo zusammen,
mir ist das sehr unangenehm aber ich muss das einfach mal loswerden...
Ich leide seit knapp 10 Jahren unter einer Angststörung (vor körperlichen Krankheiten, Verlistängste) und bin auch seit langem in therapeutischer Behandlung. Nun bin ich in der 11. ssw und die körperlichen Beschwerden holen in mir die Angst vor den Krankheiten wieder ein. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.. sobald mir schwindelig wird oder ich Kopfschmerzen bekomme (die ich auch vor der Schwangerschaft häufig schon hatte), schießt mir der Gedanke in den Kopf "du hast eine Durchblutungsstörung im Gehirn, du bekommst einen Schlaganfall".... ich weiß ja das es sehr gering ist da ich erst 18 Jahre alt bin und bei mir in der Familie noch keiner dieser Vorfälle bekannt ist.. aber ich komme nie zur Ruhe.... momentan kann ich mich deswegen auch nicht auf die Ausbildung konzentrieren und bin krank geschrieben.... ich sitze nur noch zuhause und achte auf jeden kleinen Schmerz an meinem Körper ... ich war in den letzen 2 Wochen auch schon im Krankenhaus, wurde aber ohne Auffälligkeiten wieder heimgeschickt.... ein MRT darf man in der Schwangerschaft nicht machen ... und ich weiß wirklich nicht wie ich mir die angst noch nehmen soll ... das Thromboserisiko ist ja in der Schwangerschaft sowieso erhöht ....
Geht es irgendjemandem vielleicht genauso wie mir ?? Danke für eure Antworten schon mal ????
Angststörung und Schwanger!!:(
Huhu...
Ohje Ohje... Das wird nicht einfach für dich!
Es werden soviele Zipperlein auf dich zukommen das du dringend in psychologische Behandlung musst!
Bist du geplant schwanger?
Hast du ein Psychiater/Psychologen!?
Ich arbeite mit Patienten mit Angststörung und Schwangerschaft... Du solltest jetzt schon um Hilfe bitten!
Ich wünsche dir alles Gute!
Also ich bin nicht geplant schwanger und befinde mich auch aktuell noch in therapeutischer Behandlung nur habe ich das Gefühl das selbst die Gespräche mit meiner Psychologin gerade nicht hilfreich sind ????....
Ich bin schon auf der Suche nach einem Psychiater, weiß ja nicht ob es honöopathische Mittel gegen Angst in der Schwangerschaft gibt.
Liebe Grüße :)
Dann denke bitte Mal über eine stationäre Behandlung nach, eine Mutter Kind Einheit wäre für dich zuständig!
Die kennen sich damit aus und da bist du gut aufgehoben!
Lass dir helfen Liebes!
Erstmal herzlichen Glückwunsch:)
Das braucht dir absolut nicht unangenehm zu sein.
Bist du zur Zeit in Therapie? Falls nicht, solltest du dir das mal überlegen.
Es wird nicht leichter, kann ich dir sagen. Eine Schwangerschaft ist eine Umstellung für den Körper und du wirst dich auch ab und an anders fühlen. Was absolut normal ist! Deshalb solltest du nicht alleine damit sein und dir unbedingt einen Ansprechpartner für deine Ängste suchen.
Ich wünsche dir alles Gute.
Hallo jule0815,
Dankeschön für deine Antwort :)
Ich bin momentan in Therapie aber finde gerade keine Ruhe selbst bei den Gesprächen mit meiner Psychologin. Ich bin jetzt auch schon auf der Suche nach einer Hebamme, hoffe das legt sich mit der Angst wieder... will ja nicht das mein Kind später auch solche Sorgen und Ängste hat.
Liebe Grüße :)
Ich habe wahrscheinlich nicht annähernd so schlimme Angststörung wie du, aber ich hatte Anfang der Schwangerschaft eine leichte. In den ersten Wochen bin ich stressbedingt sehr oft ohnmächtig geworden. Zuhause, auf der Arbeit...Ich hab das auch vorher immer gemerkt. Schwindel, kribbeln in den Armen, dann denke ich, ich kippe wieder um...Dazu kommt die schwere Krankheit von meinem Mann. Den müsste ich 2015 reanimieren. Wenn es ihm nicht 100% geht, gehen in meinem Kopf zusätzlich die flashbacks wieder los...
Was mir aber geholfen hat, warum auch immer. Auf YouTube ein Video mit autogenem Training zur Entspannung. Ich schlafe dabei immer, wirklich immer ein. Ich denke immer vor Erschöpfung in Kombination mit der ruhigen Stimme des Sprechers. Aber danach ist alles wieder gut. Die angstphase war bei mir nach 4 Wochen rum. Aber 4 heftige Wochen. Jetzt habe ich das nurnoch selten. Meist bedingt durch Flashbacks. Dann weine ich mich in den Schlaf (nur 20 Minuten schlafen reichen schon) und danach ist echt besser. Die Abstände werden auch echt immr größer dazwischen.
Laufen gehen hat mir auch immer geholfen den Kopf frei zu bekommen. Ist aber in der Schwangerschaft nicht so einfach :(
Versuche Zuhause Yoga oder pilates zu machen. Gerne vorm PC oder TV mit YouTube Videos. Sport hilft echt bei doofen Gedanken. Wollte es selber nie glauben.
Ich hoffe dir hilft vielleicht was davon, ich kenne die Angst. Hatte sie damals durch meine Pille und die Hormone in den Griff bekommen und bin froh, daß sie in der Schwangerschaft nicht wieder richtig ausgebrochen ist.
Habe mir in letzter Zeit auch viele Videos zur Angststörung angeguckt....Auch auf YouTube. Habe das Gefühl, das die in den Videos mir aus der seele sprechen und ich finde es irgendwie beruhigend, das man nicht der einzige mit dem Problem ist.
Wünsche dir viel Kraft. Versuch es wirklich mit autogenem Training. Ich hoffe so sehr das es dir hilft. Die Angst ist echt dumm :(
Bin jetzt mal ehrlich und hart zu dir. Ich habe zwar nicht diese speziellen Ängste aber kenne mich sehr gut mit starker Angst und Panik aus. Dass du jetzt zuhause bist ist in meinen Augen Gift. Grad bei sowas ist eine tägliche Aufgabe, Struktur, Menschen um dich herum das A und O! Ich weis das nur aus eigener leidlicher Erfahrung! Das schlimmste was man tun kann ist sich schonen, sich zurückziehen. Du bist ja 24 Stunden nur mit deinen Ängsten konfrontiert. Das ist Gift - für dich und das Baby! Ich weis das Rückzug sich in der Situation als sicher anfühlt aber das ist ein Teufelskreis. Wenn du Interesse hast gebe ich dir konkrete Tipps dazu, will dich aber nicht voll reden und mir die Mühe ersparen wenn sagst das kannst du im Moment eh nicht annehmen. Fühl dich gedrückt von mir, ich kenne die Hölle, ich weis man denkt es gibt keinen Weg raus. War selber tausende Male da. Hatte panickattacken bis zur Ohnmacht. Es gibt einen Weg.
Hallo lillymycalo,
dass eine (gerade ungeplante) Schwangerschaft die Symptomatik verstärkt, ist bei Angstpatientinnen normal. Du bist damit nicht allein.
Es ist super, dass Du Dir darüber im Klaren bist und Dir überlegst, wie Du Hilfe findest. Ich bin auch in einer Erwachsenenpsychiatrie tätig und da nicht nur die Symptomatik der Angststörung trotz ambulanter Gesprächspsychotherapie schlimmer wird, sondern es wahrscheinlich auch sonst einige Weichen zu stellen gibt in Deinem Leben, macht meines Erachtens eine (elektive, d.h. Aufnahme mit Termin) stationär-psychiatrische Behandlung Sinn, wenn Du zusammen mit Deiner aktuellen Therapeutin im ambulanten Bereich nicht weiterkommst.
Warst Du in den letzten 10 Jahren, in der Du Deine Erkrankung schon hattest, ausschließlich im ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich oder auch mal stationär in der KJP in Behandlung? Vielleicht gibt es da noch einen früheren Ansprechpartner, zB Deinen Kinder- und Jugendpsychiater, der einen Kontakt zu einer psychiatrischen Klinik für Erwachsene anbahnen und eine Aufnahme organisieren kann.
Falls es da niemanden gibt, kann das auch Deine Psychologin, Dein Hausarzt oder sogar Dein Frauenarzt machen (wenn er sich engagieren will). Jeder niedergelassene Arzt kann Dir einen Einweisungsschein für eine psychiatrische Klinik geben bzw. Dich dort zur stationären Aufnahme anmelden.
Wenn es ganz schlimm ist, kannst Du Dich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit notfallmäßig vorstellen, in einer nahegelegenen Klinik mit psychiatrischer Abteilung. Dort erzähl von Deinem Problem und bitte um stationäre Aufnahme. Wenn Du auf Grund Deiner körperlichen Beschwerden erst einem anderen Arzt vorgestellt wirst, der Dich wieder heimschicken will, bitte darum, einen Psychiater sprechen zu können.
Geeignete homöopathische Arzneimittel zur Behandlung Deine Erkrankung gibt es nicht. Es gibt aber einige gute Medikamente, die Du trotz der Schwangerschaft nehmen kannst, wenn es nicht anders geht. Viel wichtiger ist aber eine gute und auf Deine neue Lebenssituation ausgelegte psychotherapeutische Behandlung, in der Du lernst, wie Du von der Symptomatik nicht Dein ganzes Leben (und Deine Schwangerschaft) bestimmem lässt, sondern damit umgehen kannst. Man kann das lernen ! Dazu zählen zB Entspannungsverfahren, aber auch andere Methoden, die Du selbst anwenden kannst, um zu verhindern, dass Dich die Symptomatik unter Kontrolle hat.
Eine Vorschreiberin hat schon davor gewarnt, Dich krank schreiben zu lassen und Dich aus Deinem normalen Leben zurückzuziehen. Das sehe ich genauso. Wenn Du es irgendwie schaffst, geh solange es geht wieder zu Deiner Ausbildung, damit Du Dich nicht den ganzen Tag in diese Spirale aus negativen und kontraproduktiven Gedanken, Symptomen etc. "hineindrehen" kannst. Und wenn es nur für ein paar Stunden am Tag ist - versuch so gut wie möglich Deine normale Tagesstruktur aufrecht zu erhalten, und nicht daheim zu sitzen und zu grübeln, was alles Schlimmes passieren könnte.
Ich würde an Deiner Stelle eine stationäre Aufnahme erwägen, wenn Deine Behandlerin das auch für sinnvoll erachtet. Denn das Leben geht auch nach dieser für Dich vielleicht in mehrfacher Hinsicht belastenden Schwangerschaft weiter - zum Glück. Dein Kind braucht Dich als möglichst stabile Mutter, und jetzt kannst Du die Zeit nutzen, Dich so gut es geht darauf vorzubereiten.
Ich wünsche Dir viel Kraft für den Weg, der vor Dir liegt, gute Besserung und viele positive Erfahrungen in der nächsten Zeit! Alles Liebe!
Ich möchte dir nur Hoffnung machen! Ich habe das gleiche gehabt! IM Laufe der ersten Schwangerschaft wird es besser! Ängste wirst du wahrscheinlich haben bis das Kind da ist. Alles ist neu und umbekannt. Aber es lohnt sich! Ich habe meine Tochter im Januar 2016 entbunden und bin nun ganz frisch schwanger!Gewollt! Es ist das schönste was es gibt. Du wirst das schaffen! Suche dir einen verständnisvollen Arzt! Spreche mit Hebammen, Freunden und informiere das Krankenhaus indem du entbinden möchtest! Dann sind alle darauf eingestellt und wissen mit dir umzugehen! Ich bin offen damit umgegangen und keiner hat gelacht! Am Ende wurde ich sogar gelobt! Wenn dich etwas verunsichert rufe zur Not beim Arzt oder im Krankenhaus an! Frag Nach!
Ich wünsche dir viel Kraft!