Hebamme arbeitet nach dem Prinzip des Attachment Parenting

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute ein erstes Vorgespräch mit einer Hebamme. Auf ihrer Website habe ich gelesen, dass sie "bindungsorientiert nach dem Ansatz des Attachment Parenting" arbeitet. Ich habe davon vorher noch nie etwas gehört, also Google gefragt und gelesen, dass es ziemlich umstritten ist. Vor allem finde ich nicht gut, dass man nach diesem Prinzip seine Kinder nicht impfen soll... Ob ich die anderen Punkte umsetzen möchte, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Da es aber mein erstes Kind ist, bin ich nun verunsichert. Vielleicht überzeugt sie mich zu etwas, was dann doch gar nicht so gut funktioniert und was ich sonst nie gemacht hätte. Zum Beispiel habe ich gelesen, dass die Kinder dadurch extrem unselbständig und verwöhnt werden sollen... Ich will auch nicht nach drei Jahren noch stillen, zumal ich nach einem Jahr wieder arbeiten gehen will/muss.
Ich will auch keine Diskussionen darüber führen, ob ich mein Kind impfen lassen möchte oder nicht.

Was meint ihr? Sollte ich heute im Vorgespräch das Thema ansprechen, um zu sehen, wie "versteift" sie auf das AP ist? Vielleicht ist sie ja auch ganz locker und sagt, dass es meine Entscheidung ist, was ich umsetze und was nicht. Ich habe nur eigentlich keine Lust auf Diskussionen, weil ich sowas gar nicht mag... :-(

Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt!

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Hi ;)

Also attachment parenting ist nicht mehr als bindungsorientierte Erziehung! Letztlich heißt das bei einer Hebamme erstmal nur, dass sie dir bei bringt auf die Bedürfnisse des Kindes zu hören, es nicht schreien zu lassen und sowas. Sie wird dir Dinge zeigen, die deinem Baby gut tun, eventuell pucken, Tragetuch, Bäuchleinmassage usw.. Sicherlich wird sie pro stillen und körperkontakt sein.

In der Nachsorge geht es sicher nicht ums impfen! Überwiegend wird sie im Wochenbett zu dir kommen und da ist es meiner Meinung nach die einzig richtige Art bedürfnisorientiert zu sein! Eine Baby hat nicht viele Bedürfnisse und es ist sehr wichtig diese zu erfüllen und für das Baby da zu sein!

Liebe Grüße

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Hab mir das beim durchlesen auch gedacht. So schlecht ist das nicht und einen Ansatz zu finden, bei dem man 100 Prozent alles unterschreiben würde finde ich eh schwierig.
Und beim Impfen gehen die Meinungen eh auseinander. Das weiß man vorher nie.

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Hallo hab das auch noch nie gehört aber würde das auf jeden fall ansprechen,was bringt dir eine hebamme die dir sachen einredet was du garnicht machen willst? Es ist ja nicht immer eine hebamme notwenig.ist sie offen für das was du dir wünscht ist es e in ordnung und sonst würd ich mir ne andere suchen.

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Vielleicht solltest du noch eine andere Hebamme suchen. Mir persönlich war es extrem wichtig, dass meine Hebamme mich versteht und mich mit meinen Entscheidungen unterstützt. Mich berät, aber nicht bequatscht. Wenn du dir jetzt schon unsicher bist könnte es schwierig werden.

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Ich weiß ja nicht, wie lange du mit der Hebamme zu tun haben wirst. Ich hatte meine immer nur bis etwa zwei oder drei Wochen nach der Geburt. In dieser Zeit kann man doch gar nicht zu sehr bedürfnisorientiert mit dem Baby umgehen. Und was später kommt, bekommt sie doch gar nicht mehr mit.
Ich hatte nie einen Namen dafür, wie ich mit meinen Kindern umgehe, aber ich finde, so schlecht klingt das doch gar nicht. Beim Googeln hab ich diese Seite gefunden http://www.nora-imlau.de/2016/09/warum-impfen-und-%E2%80%9Eattachment-parenting%E2%80%9C-fur-mich-perfekt-zusammen-passen/ , liest sich für mich ganz vernünftig.

Ich würde mir die Frau mal anschauen (und mich gegebenenfalls auf keinen Fall vom Impfen abbringen lassen:-).)

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Das einzige was das ausdrückt ist, dass deine Hebamme sich am Zeitgeist orientiert und dir nicht veraltete Vorstellungen weitergibt wie, das Kind ruhig öfter mal schreien zu lassen um die Lungen zu kräftigen... Ich wäre froh an sie zu geraten.
Mit Impfen hat das erstmal gar nichts zu tun. Aber sprich sie ruhig drauf an. Alles Liebe!

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Danke für eure Antworten! Das klingt ja doch gar nicht schlecht :-)
Ich werde sie auf jeden Fall darauf ansprechen (vielleicht legt das auch jeder anders aus) und bin sehr gespannt auf das Gespräch. Am Telefon klang sie zumindest sehr nett!

#winke

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Hallo,

ich an deiner Stelle würde mal mit ihr sprechen.In diesem Gespräch wird sie genügend über dich erfahren und umgekehrt auch!
Dann kannst du immer noch entscheiden,ob du sie weiterhin willst oder nicht.
Für mich ist es wichtig seiner Hebamme zu 100% zu vertrauen,alles andere bringt nichts!
Ich hatte gestern das Erstgespräch mit meiner Hebamme,die ich schon damals bei meiner Tochter hatte und ich hatte festgestellt,dass alles noch passt :-)
Hab ihr auch gesagt,wie glücklich ich mit ihr bin :-)

LG Simone

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Die Hebamme kann ja anbieten und arbeiten mit was auch immer sie möchte! Ob du es annimmst, ist ja deine Sache! Meine Sache wäre es definitiv nicht! Nichtimpfen und über drei Jahre stillen, finde ich sehr altbacken( sorry meine Meinung)! Ich an deiner Stelle, würde den Termin wahr nehmen, mir alles anhören, deine Meinung dazu sagen und dann gucken, wie sie drauf reagiert, falls sie sehr versteift auf " ihr System ist" und dir das unbedingt einreden möchte, Wechsel einfach die Hebamme!

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AP bedeutet weder, dass man auf keinen Fall impft, noch dass die Kinder zwangsläufig 3 Jahre gestillt werden.

AP bedeutet, dass man die Bedürfnisse des Kindes wahrnimmt und versucht diese gleichwertig zu behandeln, wie die der Eltern.

Also am Kind orientiert zu leben.

Das ist weder verwöhnend noch sonst was.

Man könnte es auch intuitive Erziehung nennen.