Schwangerschaft und Probleme mit dem Arbeitgeber

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und weis also auch nicht ob ich jetzt hier mit diesem Thema richtig bin versuche es aber einfach mal.
Ich suche einfach ein paar Gleichgesinnte oder Frauen die vielleicht weiter helfen können.
Zu dem ganzen Thema und meinem Fall.
Ich bin schwanger in der 10. Woche (9+6). Das ich schwanger bin weis ich bereits seit Ende Januar habe mich dann auch etwas schlau gemacht im Internet und bei Bekannten wie es aussieht bezüglich dem Arbeitgeber wann ich es diesem sagen muss etc. Dieser sagten mir alle ich solle meinen nächsten Termin (welcher am Montag 13.2.war ) abwarten weil ich auch erst dann den Mutterpass bekomme und man dort dann auch das Herzchen schlagen hört, sozusagen vorher noch zu viel gefahr einer Fehlgeburt besteht.

Am Montag war ich dann bei dem Termin hab dann auch einen Mutterpass bekommen und bin ab Mittwoch wieder normal Arbeiten gegangen da ich davor Urlaub hatte.
Nun zur Arbeitssituation. Mein befristeter Vertrag ist am 7.2. abgelaufen und am Mittwoch habe ich den nächsten befristeten bekommen welcher allerdings rückwirkend ab dem 8.2. gilt. Ich habe diesen Unterschrieben und mir eigentlich nichts dabei gedacht in diesem Moment auch nicht an die Schwangerschaft.

Jetzt heute habe ich diese im Geschäft mitgeteilt und meine Chefin ist total eskaliert. Sie sagte das wäre Rechtswiedrig das ich den Vertrag unterschrieben habe obwohl ich schon vorher von der Schwangerschaft wusste und ich solle nun ein Artest vom Arzt bringen wo draufsteht wann die ss festgestellt wurde. Freigestellt wurde ich auch von der Arbeit und befürchte jetzt das der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag auflösen lässt.

Ist das nun mein Fehler gewesen ? Ich meine ich habe so viele Foren und Internetseiten durchgeschaut überall steht ich darf Unterschreiben trotz wissen schwanger zu sein und mir dürfte da nichts passieren etc. Bin nun total verunsichert weil klar auf das Geld bin ich angewiesen

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft..

Soviel ich weiß, bist du nicht verpflichtet deinem AG von der SS zu berichten. Wenn du das erst in 5 oder 6 Wochen gemacht hättest wäre das auch in Ordnung gewesen. Du hast einen besonderen Kündigungsschutz, also rausschmeißen ohne triftigen Grund, darf man dich eigentlich nicht. Dafür würde dein Betrieb eine Sondergenehmigung brauchen.

Wenn du eine rechtsschutzversicherung hast, würde ich mal die Kostenlose Beratung in Anspruch nehmen.

Alles liebe und hoffentlich wendet sich alles zum Guten!

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Hey,

es wäre rechtswidrig, wenn dir dein Arbeitgeber aufgrund deiner Schwangerschaft die Vertragsverlängerung nicht gegeben hätte. Er darf dich nämlich nicht schlechter stellen, als nicht schwangere MA. Gut, das wäre zwar schwer beweisbar, aber du hast auf keinen Fall einen Fehler gemacht!!

Lass dich auch nicht einschüchtern und unterschreiben bloß keinen Auflösungsvertrag! Die Situation ist zwar jetzt echt doof, da die Stimmung wahrscheinlich blöd ist, aber nicht klein beigeben. Lieber hol dir Rechtsbeistand.

LG und alles Gute

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Danke für die schnellen Antworten.

Momentan kann ich eh nicht viel machen da ich ja Freigestellt wurde obwohl der Arzt sagte ich darf weiterhin arbeiten gehen. Und ja so hatte ich das auch überall gelesen, ich weis wenn ich es vorher gesagt hätte dann hätte ich die Verlängerung nicht bekommen und gerade weil der verlängerte Vertrag ja auch rückwirkend zum 8.2. gilt ist das ja Wurst wann ich ihn unterschrieben habe denn er gilt ab 8.2. auch wenn ich ihn ende März unterschrieben hätte.

Aber es war mir klar das sie versuchen werden mich jetzt raus zu schmeißen, unterschreiben werde ich natürlich nichts und auch selbst nicht Kündigen.

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knuthilde hat recht! Es ist genau das Gegenteil der Fall! Sie macht sich strafbar, indem sie dich nicht weiter beschäftigen möchte, wenn du schwanger bist.

Hol dir auf jeden Fall einen kompetenten Anwalt, der sich mit dem Mutterschutzgesetz auskennt.

In welchem Bereich arbeitest du denn? "Freistellen" im Sinne von Beschäftigungsverbot kann auch der Arbeitgeber, wenn er dir keinen Mutterschutz gerechten Arbeitsplatz anbieten kann.

Ansonsten finde ich das ganze sehr suspekt und würde auch gegen die Freistellung protestieren, vermutlich hat sie auch noch vor dich für diese Zeit nicht zu bezahlen????

Viel Glück, lass dich nicht unterkriegen!

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass du niemals dazu verpflichtet bist zu erzählen das du schwanger bist. Du könntest auch im neunten Monat mit dicker Kugel einen neuen Job annehmen (das klappt in der Praxis wohl eher nicht, aber theoretisch möglich und rechtens).

Lass dich rechtlich beraten, ein Anwalt wird deine Chefin vermutlich auslachen für dieses Verhalten :-)
Lass dich nicht verunsichern!

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Du bist nicht dazu verpflichtet bei Vertragsabschluss dem Arbeitgeber mitzuteilen dass du schwanger bist. Auch der der gefragt hätte darfst du lügen. Wenn Sie dir so blöd kommt geh zum arzt und lass dich krank schreiben oder hol dir ein beschäftigungsverbot. Auf diese Unterlagen hat die auch kein Recht du braucht ihr lediglich mitzuteilen wann der et ist und wann der Mutterschutz beginnt. Und wenn die dir kündigt macht sie sich strafbar. Hast nichts falsch gemacht.

Alles gute :-)

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Die Vorredner haben alle recht, du bist nicht verpflichtet, deinen Chef von der Ss zu berichten und sie darf dich deswegen auch nicht kündigen.

Da du aber schreibst, dass du einen befristeten Arbeitsvertrag hast, hat deine Chefin das Recht die Frist auslaufen zu lassen und du könntest keinen anschließenden Vertrag bekommen.

Anwalt halte ich auch für richtig und wichtig. Eine Freistellung käme ja einem betriebsbedingten Beschäftigungsverbot gleich, so dass sie dich weiter bezahlen müssten. Wobei es sich hier jetzt um gefährliches Halbwissen handelt.

Womit sie nicht durchkommen wird, ist der Vorwurf, dass du ja bereits wusstest, dass du schwanger bist und "trotzdem" unterschrieben hast. Ist ja dein gutes Recht.

Ich wünsche dir viel Glück und Kraft... reg dich bloß nicht zu sehr auf, dass ist auf jeden Fall das allerwichtigste.. Stress ist für dich gerade gar nicht gut.. Ich spreche da aus Erfahrung :)

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Hallo,

Es gibt keinen Termin wo man dem ag von der ss berichten muss!

Du bist noch ganz am Anfang und niemand weiß, wie sich alles entwickelt....

Wer hat dich denn jetzt frei gestellt? Wie lange geht dein Vertrag?

Rechtlich bist du auf der sicheren Seite! Ich hätte auch unterschrieben! Jeder muss an sich denken!

Lg costa

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Hallo,

Ich schildere dir mal kurz meine Erfahrung zu genau diesem Thema.

(Du hast es genau richtig gemacht.)

Ich habe 2014 von meiner damaligen AG einen unbefristeten Arbeitsvertrag zugesichert bekommen. Ich habe eine Woche vor Unterzeichnung dieses Vertrages meine Schwangerschaft bekanntgegeben aufgrund der Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Daraufhin dürfte ich gehen. Ich habe die AG deshalb auf Grund von Diskriminierung in der Schwangerschaft verklagt und recht bekommen. Das war die einzige Möglichkeit wie ich uns aus einem finanziellen Desaster habe retten können. Denn Elterngeld wäre viel niedriger gewesen und Alg1 hätte ich aufgrund verspäteter Anmeldung erst in 3 Monaten bekommen. Ich habe recht bekommen weil der AG in der Nachweispflicht ist dass er dich nicht diskriminiert und das kann er nicht. Es gibt keine Gegenbeweise, er verhält sich diskriminierend.
Für dich ist es evtl ganz gut von diesem Diskriminierungsgesetz (das für alle Minderheiten u Randgruppen gilt) zu wissen und deinen AG vor rechtliche Tatsachen zu stellen.

Ich wünsche dir alles gute und das dir kein Rechtsstreit bevorsteht. Ich hoffe dein AG wird bewusst das Schwangere auch Rechte haben.

Lg bloomfield

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Habe ich richtig verstanden, dass du deinen befristeten Arbeitsvertrag am 15.02. rückwirkend zum 08.02. unterschrieben hast??
Dann darf man dir gratulieren, dass dein Arbeitsvertrag damit in einen unbefristeten übergegangen ist.
Der Arbeitgeber ist verpflichtet die erneute Befristung vor Ablauf der ersten unterschreiben zu lassen bzw. anderenfalls schriftlich mitzuteilen, dass der Vertrag nicht verlängert wird.

Du wurdest über dem 07.02. hinaus stillschweigend beschäftigt und damit bist du automatisch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übergegangen.

Ich denke du solltest dich ganz dringend von einem Rechtsanwalt beraten lassen, denn es geht dabei um sehr viel für dich.
Damit du dich rechtlich noch besser absicherst und sie im Nachhinein nicht behaupten kann, du bist einfach nicht mehr arbeiten gekommen, würde ich dir raten deine Arbeitskraft nochmal schriftlich (unbedingt mit Zustellungsnachweis) anzubieten. Sie ist in jedem Fall verpflichtet, dir für diese Zeit dein Gehalt weiterzuzahlen.

Bitte halte uns auf dem Laufenden wie es weitergeht.

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Kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Dein Arbeitsverhältnis ist unbefristet. Bin Personalerin und kenn mich da aus.

Such Dir nen guten Anwalt und biete deine Arbeitsleistung noch einmal schriftlich an.

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Erstmal danke für die vielen Nachrichten ich bin nun echt etwas erleichtert da ich mich doch heute seit verlassen der Arbeit richtig verrückt gemacht habe.

Zu meinem Arbeitsverhältnis ist zu sagen das ich bei mir im Betrieb insgesamt 4 Verträge bekomme bis die 2 Jahre um sind.

1. über 4 Wochen
2. 3 Monate

3. geht dann bis zu einem Jahr und der 4. den ich nun unterschrieben habe geht nun wieder befristet bis nächstes Jahr Februar, dann wäre ich wenn dieser ausläuft 2 Jahre dabei.
Ende Januar kam die Personalleitung schon und meinte das sie den neuen Arbeitsvertrag beantragen muss weil meiner ja Februar ausläuft. War dann wie gesagt in der Woche wo er auslief in Urlaub und konnte somit nicht unterschreiben. Als ich wieder kam (am Mittwoch 15.2.)
hieß es dann Vertrag unterschreiben.

Vertrag zur Änderung des Arbeitsvertrages

Die bisherige Dauer des Arbeitsverhältnisses wird geändert , Wirksamkeit und dauer der geänderten Vertragsbedingungen gilt ab 8.2.befristet bis 7.2.18 .
Mehr steht da auch nicht Unterschrieben vom Chef am 2.2. und ich wie gesagt am Mittwoch unterschrieben.

Und freigestellt bin ich weil ich wohl nicht weiter dort Arbeiten darf da ich bereits 5:30 Uhr morgends anfange zu Arbeiten und auch Kisten schleppen muss (was ich aber nie wirklich tue) der Arzt hat wie gesagt das Ok zur Arbeit gegeben aber sie wollte es einfach nicht.

Sie besteht halt drauf das ich etwas vom Arzt hole wo draufsteht wann die Schwangerschaft festgestellt wurde damit sie überprüfen kann ob ich vor Unterzeichnung des Vertrages schon gewusst habe von der Schwangerschaft.

Angeblich wäre das nämlich nicht tragbar und hätten somit ein Problem. #augen

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