Nach starken geburtsverletzungen KS in Erwägung ziehen?

Ich versuche mich mal kurz zu fassen..
Bei der Geburt meines Sohnes 2015 habe ich einen dammriss 4grades erlitten. Die Schmerzen waren wirklich nicht so schlimm,was aber der reinste Horror war , ich habe mich Wochen / Monate nicht unter Leute getraut. Bei jedem aufstehen entwichen laute !! Lüfte . Ich hatte keine Kontrolle darüber.
Jetzt im Nachhinein weiß ich , ich müsste noch einmal operiert werden. Anscheinend ist beim nähen ein feines Löchlein geblieben, welches an diesen Geräuschen/Lüften vorne raus schuld ist/war.
Ich habe jetzt nur noch selten Probleme damit. Würde es aber wahrscheinlich trotzdem noch mal machen lassen.

Naja, auf jeden Fall empfiehlt mir mein jetziger Arzt (der übrigens der einzige war der den Riss 4. Grades im Nachhinein und eine vag.Fistel(?)
erkannt hat,) einen Kaiserschnitt beim jetzigen Baby. Er meint das Risiko dass ich wieder so oder noch schlimmer reiße ist sehr erhöht.
Eine Nebenwirkung bei erneuten starken Verletzungen könnte eine stuhlinkontinenz sein.
Ich bin hin und hergerissen.
Damals war es vor allem psychisch für mich der blanke Horror. Da war die Geburt ein Klacks dagegen .

Zu meiner Frage ..
Hat jemand Erfahrungen damit?
Kann mir jemand etwas dazu sagen/ etwas empfehlen ?

Habt einen schönen Abend🙋🏼

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Erfahrung hab ich keine, da mein Dammschnitt nur dritten Grades war aber ich persönlich würde das Risiko einer Stuhlinkontinenz nicht eingehen und würde mich für den Kaiserschnitt entscheiden ;)

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Danke! Ja, bei mir hieß es lange auch 3. Grades. Aber war dann doch wohl schlimmer. Eigentlich sagt mein Verstand auch KS, mein Herz hätte allerdings gerne eine spontane Geburt. Damals ging es nach Einleitung los, hatte mir immer gewünscht beim nächsten zu warten bis es von selber so weit ist.
Hmm..ein bisschen Zeit habe ich zum Glück noch. 😬

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Das hört sich ja wirklich alles andere als schön an, du arme! Erfahrungen habe ich keine, da ich zum 1. Mal schwanger bin. Ich an deiner stelle würde aber wohl auf den rat der ärzte vertrauen. Gerade das Risiko von stuhlinkontinenz würde ich nicht eingehen, das würde mein leben bedeutend mehr einschränken als ein kaiserschnitt. Zumal ich mir vorstellen kann, dass du unter den Umständen eh nicht entspannt während einer spontanen Geburt wärst und es dadurch am ende vllt eh zum kaiserschnitt kommt. Mit einem geplanten kaiserschnitt würdest du dir und deinem baby diesen stress vielleicht ersparen

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Stimmt, aus der Sicht habe ich das noch gar nicht gesehen. Ein wichtiger Punkt ! Danke ❤️

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Meine Mutter würde bei der Geburt meiner großen Schwester geschnitten und ist dann noch weiter gerissen.
Leider in alle Richtungen.
Bei meiner mittleren Schwester und auch bei mir gab es nur den üblichen dammschnitt.
Mehr ist ihr da zum Glück nicht passiert.
Weder weiter gerissen noch sonstiges.

Aber natürlich kann ich deine Angst verstehen.

Ich würde mich mit den Ärzten im Krankenhaus beraten und es auch von der Größe und Gewicht von dem Baby zur geburtsplanung abhängig machen.

Wenn es ein kleines Baby sein wird, würde ich zu einer spontanen Entbindung tendieren.

Liebe Grüße Janina 32+1

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Das ist eine wirklich schwere Entscheidung. Aber allein der Dammriss und dann noch eine Fistel.... Ich würde mich fragen, kann ich am Ende damit leben, ein Leben mit Inkontinenz zu führen oder schlimmer? Was ich meine, niemand kann dir garantieren, dass diesmal alles super und ohne Komplikationen verläuft.

Mir würde es auch schwer fallen, aber ich würde auf Nummer sicher gehen und den KS wählen. Es ist ja auch keine Schande heute, du musst niemanden was beweisen. Jede Mutter will ein gesundes Baby aber wenn wir ehrlich sind, wollen wir auch eine komplikationslose Geburt ohne Spätfolgen oder?

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Das stimmt . Danke !
Man vergisst ja auch viel. Ich weiß noch wie fertig ich nach der Geburt meines Sohnes war. Es hat auch kein arzt erkannt dass ich nicht richtig genäht wurde und deshalb diese Probleme Hatte.Ich habe mich so geschämt damals😑nochmal möchte ich das eigentlich nicht erleben.
Vlt sollte ich mich mit dem Gedanken KS anfreunden.

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Hey,

ich hatte bei der Geburt zwei innerliche Risse bis zum Muttermund, Risse bis zur Klitoris und den Schamlippen und Dammriss 2.Grades. Meine Hebamme sagte mir dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das nochmal so extrem reist.

Allerdings ist es bei dir nochmal was anderes. Für mich schlimmer. Ich persönlich könnte mich glaube nicht „fallen lassen“. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit mit weiteren Ärzten/Hebammen zu sprechen und dir noch ein paar andere Meinungen einzuholen. Vielleicht würde dir das die Entscheidung erleichtern.

Lieben Gruß

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Hallo,
ich bin absolut pro vaginaler Geburt,
aber DR Grad IV ist eine absolute KS-Indikation und Du hast ja sogar schon eine Fistel.

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In deinem Fall würde ich mich wohl wirklich für einen KS entscheiden. Das Risiko, dass sich etwas ähnlich Schlimmes wiederholt wäre mir auch zu hoch.
Ich hatte 2011 einen Dammriss 3. Grades mit Scheidenriss, danach leider große Probleme mit der Wundheilung, eine kleine Nach-OP und insgesamt 2 Jahre Probleme beim langen Gehen und Stehen und leider auch beim Sex.
Ich muss zugeben, dass mich der Gedanke an einen KS auch reizt, denn es war wirklich übel, bei mir besteht allerdings keine Indikation.

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Bei deiner Vorgeschichte würde ich sofort zum KS tendieren

Ich habe drei natürliche Geburten hinter mir, davon drei mal Scheidenriss und einmal Dammschnitt.

Die letzte Geburt mit 4500 g war “nur“ mit Scheidenriss, nun habe ich bereits drei größere Nähte inne, eine außen. Probleme mit dem Beckenboden trotz Übungen und mir wurde von einer 4. SS abgeraten, da Gebärmutter und Beckenboden zu sehr gelitten haben und auch in dieser SS leiden werden. Allein deshalb erwäge ich einen KS, ich möchte nicht inkontinent sein und ich möchte nicht noch mehr vernarbtes Gewebe. Außerdem wurde die Gebärmutter überdehnt, das ist nicht zurück gegangen.

Stuhlinkontinenz? Nein, dieses Risiko erst recht nicht, wenn das passiert traut man sich nicht mehr aus dem Haus und was bedeutet es für das Sexualleben? Aber die Entscheidung triffst du und nur du ein dein Arzt können das Risiko einschätzen.

Alles Gute für Dich und LG Ana