Hey, wir haben die Auswahl zwischen zwei Kliniken für die Entbindung, die hinsichtlich Ausstattung und Reichweite sehr ähnlich sind. Habt ihr Tipps, worauf man beim Infoabend / Besichtigung achten sollte, was für die Entscheidung wichtig ist? Außer auf das Bauchgefühl ;)
LG und vielen Dank :)
Worauf achten bei Klinikbesichtigung?
Ich fand wichtig das die Dammschnitt Rate unter 15% lag. Ansonsten das du ein Ruhe Gefühl hast und ggf. Die Besuchszeiten für dich passend sind.
Viele Grüße Namcy 🍀
Und zwar nicht weil sekundäre Sectio s bei über 50% sind 🙈
Generell würde ich darauf aufmerksam achten dass das Krankenhaus sich bemüht Interventionsarm zu handeln. Das sieht aber jede anders. Wenn du glaubst viel Unterstützung zu benötigen dann ist auch der Personalschlüssel wichtig.
Hallöchen
Bei mir stand die Entscheidung zwar von Beginn an, da es sich hierbei um das Krankenhaus handelt für welches ich gearbeitet habe... Dennoch hatte ich einige wichtige Punkte für mich persönlich, die nicht fehlen dürfen...
-Wenn du reinkommst, solltest du dich direkt wohl fühlen!
-Der erste Eindruck des Personals (gegenseitige Empathie)
-Spontane Geburt fördern und viel Hilfestellung und Enthusiasmus
-Vielseitigkeit der Kreißsäle
-Persönlichkeit, Nähe zum Patienten und auf seine Wünsche und Bedürfnisse richtig reagieren
-Besonderheiten in der Wochenbettpflege, zb Stillberaterinnen im Haus, etc...
-Hygiene!!!!!!
Das sind so Punkte, die ich mir angeguckt habe... Dass man in manchen Sachen vielleicht einige Kompromisse eingehen muss kann gut passieren und zwar vor allem in Orten, in denen es nir wenige Krankenhäuser gibt... Es kann auch sein, dass es auch nur einen einzigen Punkt gibt, der dir aber so wichtig ist, dass es wurscht ist ob die restlichen Punkte eingehalten werden können oder nicht, wie zb eine kinderstation... Da ist einem dann die Vielfalt an Geburtsoptionen egal...
Du musst dich dort wohl und gut umsorgt fühlen... Wenn du dieses Gefühl nicht hast, dann ist es nicht dein Krankenhaus zum entbinden... Du musst loslassen und dich frei fühlen können, damit dieses Erlebnis auch ein schönes und keine Horrorgeburt wird...
Alles liebe
Das kommt ja darauf an, was für dich persönlich wichtig ist.
Mir war zum Beispiel wichtig, dass eine Geburt als natürlicher Vorgang betrachtet wird, bei dem in Ausnahmefällen medizinisch eingegriffen werden muss. Deswegen sind für mich die Krankenhäuser weggefallen, die sich damit rühmen, was sie alles Tolles bei Notfällen können, aber die gar nicht darauf eingehen, dass eine Geburt in erster Linie ein normaler Vorgang ist.
Demensprechend war es für mcih auch wichtig, dass es keine hohe KS Quote gibt.
Aber für jemanden der vielleicht Ängste hat oder eine andere Einstellung, für den können dann ganz andere Sachen wichtig sein. Deswegen ist es gut, wenn du dir einfach vorher Gedanken machst, was deine Vorstellung ist.
Wobei man schon bedenken muss, dass die KS-Rate nicht zwingend aussagekräftig ist. Das KH wo ich entbunden habe, hat z.b. ne relativ hohe KS-Rate (über Bundesdurchschnitt), was aber daran liegt, dass es in relativ großem Umkreis das einzige mit Babystation ist und folglich alle Notfälle, drohende Frühgeburten etc. dort hingebracht werden und daher eben auch mehr Fälle, bei denen ein Kaiserschnitt wirklich medizinisch notwendig ist. Das KH unterstützt dennoch natürliche Geburten und bei meiner wurde z.b. wirklich garnicht irgendwie eingegriffen. Die Hebammen waren da und haben mir gesagt, was ich am besten tun soll aber das war alles. Mir wurden keine Schmerzmittel aufgequatscht, kein unnötiger Dammschnitt gemacht oder irendwas in der Richtung
Da hast du auf jeden Fall recht Hier im UKE ist die Rate natürlich auch höher als in den anderen Krankenhäusern. Liegt dann natürlich in der Natur des Krankenhauses. Allerdings haben wir hier auch eine Level 3 Klinik die fast an die Rate dran kommt. Da möchte ich unter keinen Umständen hin.
Für uns ist es wichtig, dass eine Kinderklinik angeschlossen ist. Eine Arbeitskollegin hatte das leider nicht und ihre Zwillinge wurden direkt nach der Entbindung in eine 60km entfernte Nachbarstadt geflogen. Dort blieben sie dann die ersten sechs Wochen und das war extrem anstrengend.
Außerdem ist es mir wichtig zu wissen, wieviele Hebammen in der Regel für ca. wieviele Schwangere / Entbindende zuständig sind, wie sieht das nachts aus, haben die Kinderärzte nachts eine Notfallbereitschaft, sollte es zu Komplikationen kommen usw.
Außerdem interessiert es mich, ob es Familienzimmer gibt und das KH sollte einen guten Ruf haben. Also die Entbindungsstation. Das wissen die Hebammen meist.
Für mich waren Dammschnittrate, Kaiserschnittrate und Neugeborenenreanimation ausschlaggebend.
-Wie viele Geburten hat die Klinik und wie groß ist der Personalstamm, sowie wie viele Kreissäle gibt es? Je niedriger hier die Quote pro Hebamme und Geburt bzw. je mehr Kreissäle vorhanden sind, desto besser.
-Wie hoch ist die spontane Sectio-Quote. Liegt diese höher als 15% würde ich die Finger von lassen. Etwas anderes bei geplanten KS die aufgrund zum Beispiel bei Level 1 Kliniken zwangsläufig häufiger vorkommen. Sondern es geht nur um die Quote, wo erst nach beginn von Wehen spontan zum Notkaiserschnitt kommt. Eine Klinik die hier eine höhere Rate (inkl geplanter KS sollte auch hier die Quote nicht wesentlich höher als 30% sein), kann man sagen, ist sehr schnippelgeil und neigt zu voreiligen Eingriffen. Einfach weil ein KS in der Abrechnung besser abschneidet und es geht schlicht schneller. Eine Klinik mit niedriger KS Rate hat meist ein höheres Interesse an einem möglichst positiven Geburtserlebnis für die Mütter und geben ihr und dem Kind oft mehr die Zeit die gebraucht wird.
-Gibt es eine angeschlossene Kinderklinik, ggf. sogar ITS, denn wenn dein Kind leichter als 2500g zur Welt kommt, kommt es zwangsläufig zur Beobachtung auf die Kinderstation ob wirklich alles ok ist. Eine Verlegung in ein anderes KH wäre hier eher doof wenns dazu käm.
-Bis wann wird dem Wunsch nach einer PDA nachgegeben. Es gibt Kliniken die sich zum Beispiel ab 7/8 cm weigern eine zu geben... weil man von ausgeht das das Kind schneller da ist als ne PDA wirkt. Nur so... als ich eine verlangt habe, wurde diese mir innerhalb von 6-8 Minuten gegeben und bereits nach 10 Minuten war ich ich komplett schmerzfrei. Meine Freundin hin 2 Stunden in den Presswehen (Kind war 4,5 kg schwer) sprich bei 7-8 cm kann das schnell gehen, aber selbst bei mir hat es dann noch gut 2-3 Stunden gebraucht (hab die mit 7 cm bekommen) ehe mein Sohn tatsächlich zur Welt kam. Auch versicherte meine Klinik, die PDA immer dann noch zu gewährleisten, insofern der oder die Anästesistin nicht gerade im OP steht UND noch keine Presswehen da sind, sprich selbst in der Übergangsphase bei 10 cm würden sie noch eine verabreichen.
-Welche Alternativen gibt es zu PDA? Gibt Kliniken die bieten z.b. auch Lachgas an.
LG Küken mit Kuba