Hallo,
wenn man mal so über die Beiträge stolpert im Fernsehen, die eine Geburt mitverfolgen. Mir fallen da immer so Sachen auf...findet ihr das normal?
Mich stört zum Beispiel:
- die Hebammen reden oft mit den Frauen als wären sie minderbemittelt
- die Gebärposition ist nie aufrecht sondern in Rückenlage
-generell wird dabei nur rumgelegen
Was wird da denn für ein Bild vermittelt..Selbstbestimmte aktive Geburt ja wohl nicht!
Und was ich auch Grund falsch finde die KS Babys werden dem Papa auf die nackte Haut gelegt...Jeder der medizinisch mit Säuglingen und Bindung bisschen bewandert ist, sollte wissen, dass das total die Mutter Kind Bindung und stillen gefährdet...
Ja irgendwie stören mich solche Beiträge weil ich denke viele schwangere schauen da mal rein und so sollte es nicht laufen...bzw. das vermittelte Bild wie eine Geburt läuft finde ich erschreckend...
Fällt das sonst noch wem so auf?
Stört euch das auch im TV?
Ich gucke das eigentlich ganz gerne.
Erwarte auch unser erstes Kind. Ob das alles so realistisch ist, a hab ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken drüber gemacht.
Allerdings bin ich schon davon ausgegangen, dass es zB vernünftig und gut ist, dass dem Mann das Baby auf die Brust gelegt wird, wenn die Mama noch nicht "zur Verfügung" steht.
Ich persönlich finde das eigentlich ganz schön, damit das Baby direkt die Nähe und Wärme spürt.
Das wird bei uns in der Klinik auch so gemacht. Ist die Mama nicht verfügbar, darf der Papa bonden.
Warum auch nicht.
Ich fand es toll, dass mein Partner unser Töchterchen auf die Brust gelegt bekommen hat
ich kann noch nicht aus eigener Erfahrung reden. Aber ja bei Babystation oder so kriegen die Mütter ihre Kinder immer in Rückenlage und dieses gerede der Hebammen so wie die eine gestern ständig am grinsen und sagen sie machen das gut weiter so nur noch ein bisschen ich glaube ich würde meiner Hebamme irgendwann an Kopf klatsch sie soll sich das Lächeln aus dem Gesicht meißeln. Andere Gebärmöglichkeiten habe ich auch bisher da nicht gesehen.
Aber in dem Krankenhaus wo ich entbinden will wird auch oft Rückenlage erwähnt als Gebärposition. In einem anderen Krankenhaus wurde das Bett wie zu einem Sessel gefaltet aber auch so ds Mama quasi halb auf dem Rücken lag.
Keine AHnung was man davon halten soll
Lach... ähnliches meinte mein Mann gestern auch. Das ich die Hebamme wegklatschen würde, wenn die mich mit dem Dauergirnsen anhaltend so vollsülzen würde. Das ist auch schrecklich.
Ich hab allerdings auch in den Sendungen andere Gebärpositionen gesehen. U.a. Wanne und auf allen Vieren. Kommt also auch vor.
Ich finde es halt auch einfach kontraproduktiv, man wird auf den Rücken gepackt wo das Becken am unflexibelsten ist und auch keine Schwerkraft mithilft...
Aber es is halt praktisch für die "Geburtshelfer" und wenn deshalb mehr reisst kann man in der Lage gleich wieder alles vernähen...
Aber mir scheint die bewegen sich auch vorher nicht...
Mich stört das nicht, aber ich habe auch gar nicht das Bedürfnis gehabt mir das vorab im tv anzusehen bzw habe es auf mich zukommen lassen, ohne groß Gedanken darüber zu machen wie das alles ablaufen soll.
Am Ende wurden es 2 KS - beides mal hat der Papa das Baby zum kuscheln auf die nackte Brust bekommen (erst ich kurz) und es war wunderbar so. Unserer Bindung hat es 0 geschadet im Gegenteil wir haben beide eine innige...stillen war nicht geplant.
Ich bin jetzt ehrlich. Ich finde persönlich dass die Frauen die in diese Sendungen zu sehen sind, oft nicht die hellsten sind und auch oft als minderbemittelt wirken. Sorry aber so kommen die Frauen bei mir rüber.
Vor ein Paar Wochen habe Ich die ganze Sendung angeguckt. Eine 20 Jährige die schon ihr 4. Kind bekommt oder die eine auch sehr junge Mutter die kaum Zähne im Mund hätten. Der eine Vater der sein Kind hielt nach der Geburt, hätte glaube Ich die letzten Monate seine Fingernägeln nicht gereinigt, oder er kam gerade vom Gartenarbeit und hätte dafür keine Zeit, keine Ahnung.. Seine Fingernägel waren Schwarz wie die Nacht. Ekelhaft..Ich denke dass die Familien die dort mitwirken Geld dafür bekommen und es wohl nötig haben..
Ich denke dass Frauen die selbst bestimmend und aktiv sein möchte bei der Geburt, vielleicht nicht gerade zu den menschen gehören. die so eine Sendung mitmachen möchten..
Das der Vater das erste Bonding macht, wenn die Frau noch genäht wird, finde ich in Ordnung. Kann mich nicht vorstellen wie das die Mutter-Kind Bindung gefährten sollte oder auf das stillen danach Einfluss haben sollte..
Ja da kannst du auch recht haben... warscheinlich ist die Ansprache in dem Fall dann doch nicht so deplaziert...
Das is echt gruselig was du schilderst, gut dass ich da nicht eingeschalten hab...
Naja gut so ganz dramatisch finde ich es nicht. Das mit der Gebärposition zum Beispiel.
Ich mag da einen IMHO sehr amüsanten Artikel einer Gynäkologin zitieren die zu gängigen Gerüchten Stellung nimmt:
"Gerücht: Frauen werden gezwungen, während der Geburt auf dem Rücken liegend zu entbinden!
Wahrheit: Die meisten Frauen landen früher oder später freiwillig auf dem Rücken! Und zwar völlig ohne Zwang durch Hebamme oder Geburtshelfer(in). Wenn ich für jedes Wort, dass ich gegeben habe, um eine Schwangere zum Entbinden in den Vierfüssler zu bekommen, oder auf den Hocker, oder wherever – einen Euro bekommen hätte, ehrlich, ich bräuchte nie wieder arbeiten gehen!"
(https://josephinechaos.wordpress.com/2013/05/29/gerucht-oder-wahrheit/)
Und so war auch meine Erfahrung in zwei Geburten. Vor der ersten Geburt hab ich es genauso gesehen - Gebärhocker wäre doch was, oder auf den Knien, am besten Vierfüssler. Bei der ersten Geburt bin ich die ersten 15 Stunden auch noch rumgelaufen, saß auf dem Gymnastikball und hab die Hüften kreisen lassen, etc. Aber irgendwann war ich so wackelig auf den Beinen vor Schmerzen dass ich mich in einer anderen Position einfach nicht mehr wohl gefühlt habe und noch verspannter wurde. Ich lag dann genauso da wie man die Frauen immer im Fernsehen sieht - Rückenlehne hochgestellt aber im Endeffekt komplett in Rückenlage. Im Endeffekt wurde es wirklich ein Kaiserschnitt, das hatte aber eher was mit meiner körperlichen Verfassung zutun.
Meine zweite Geburt dauerte gerade mal 3 Stunden, unter Wehen rumlaufen war okay, aber die Position in der ich mich am Ende zum Pressen am wohlsten gefühlt habe war eine bei der ich an meinen Mann gelehnt auf dem Rücken da saß (also ähnlich wie mit der hochgestellten Rückenlehne), und mich bei der Hebamme abstützen konnte. Und ganz ehrlich, da war es mir dann ganz egal was ich irgendwann mal in einem Geburtsvorbereitungskurs gelernt habe - ich brauchte ne Position in der ich mich wohl fühle und mein Kind gut zur Welt kommen konnte und für mich war es diese. Man ist dann ja eh irgendwie in Trance. Meine Tochter kam auch total schnell und unkompliziert und ohne Geburtsverletzungen zur Welt obwohl es meine erste vaginale Geburt war.
Meiner Erfahrung nach versuchen Hebammen wirklich recht viel um die Frauen zu motivieren sich zu bewegen, gute Gebärpositionen einzunehmen und ohne Schmerzmittel durch die Geburt zu kommen. Aber so eine Geburt ist halt eine Extremsituation und die Frauen müssen dabei sehr bei sich bleiben, zuviel Bevormundung ist da nicht hilfreich. Und das wäre ja auch exakt das Gegenteil einer selbstbestimmten Geburt.
Kaiserschnittbabys auf Papas Brust. Naja es gibt halt Situationen in denen das Baby nicht gleich bei der Mutter sein kann. Manchmal geben es die räumlichen Umstände nicht her, manchmal geht es der Mutter zu schlecht, sie ist noch in Narkose, etc. Ich finde es da genauso falsch zu vermitteln dass dann gleich die Mutter-Kind-Bindung gestört ist denn das kann man so generell nicht sagen.
Dieses Bild das Dinge perfekt laufen müssen sonst ist gleich alles verloren, macht die Mutterschaft heute so schwer. Womit ich in meiner ersten Mutterschaft am meisten gekämpft habe waren diese absoluten Botschaften, die machen Angst vor jedem Schritt und sind auch einfach übertrieben.
Meiner Ansicht nach sollte man so gut es geht ohne Angst in die Geburt gehen, einigermaßen verstehen was passiert, aber dann auf seinen Körper hören. Und wenn das Baby dann da ist, das Würmchen erstmal kennen lernen und mit ihm zusammen raus finden was es braucht und ihm gut tut.
Und diese ganz Regeln die einem sagen wie man die Dinge tun sollte, sollte man als "Hinweise, was bei anderen gut funktioniert hat" betrachten und mitnehmen und probieren was davon zu einem passt. Geburten sind immer anders, Frauen und Kinder sind alle anders und daher gibt es keine Patentlösungen, das ist okay.
Und nebenbei kann ich aus Erfahrung sagen dass die Bindung und Stillbeziehung zwischen mir und meinem Kaiserschnitt-Baby genauso intakt ist wie die zwischen mir und meinem vaginal entbundenen Baby, dass direkt auf meiner Brust lag und direkt angelegt wurde. Bonding und Stillen geht auch danach noch.
Wow, was für ein langer Text!
...Ich habe da leider grundsätzlich andere Erfahrungen gemacht bzgl. des "auf den Rücken gelegt werdens":
Bei meiner ersten Geburt vor gut 10 Jahren wurde ich sehr wohl von den Geburtshelfern angewiesen, auf dem Rücken liegen zu bleiben (inklusive Kristellerhandgriff der Ärztin usw.) und es war GRAUENHAFT!!!
Mein 2.Kind bekam ich selbstbestimmt im Geburtshaus in der Hocke. Ich habe mich während der gesamten Geburt kein einziges Mal hingelegt, weil ich so extrem den Drang verspürt habe, aufrecht/ im Vierfüssler usw. zu bleiben...
Mal sehen, wie es beim 3. sein wird, aber die Tendenz zur "Aufrichtung" hatte ich jetzt bei zwei Geburten, also gehe ich eigentlich von nix großartig Anderem aus.
Beste Grüße
Findekind
Ja klar, wenn man das hat ist das ja auch super, und Geburten vor 10 Jahren waren sicher was anderes. Mir geht's in erster Linie ums über den Kamm scheren. Wenn ich mich als Schwangere in der Hocke oder im Vierfüßler nicht wohlfühle dann ist es doch blöd wenn ich dazu genötigt werde, weil im aktuellen Lehrbuch steht, dass es einfach die beste Position ist.
Klar gibt es Ausnahmen, beispielsweise wenn man eine unvollkommene Beckenendlage spontan entbindet, gerade wenn es das erste Kind ist, machen die Hebammen auch mehr Druck dass man je nach Geburtsphase eher im Vierfüßler ist weil es an sich schon eine relativ komplexe Geburtssituation ist. Aber auch da finde ich, ist eher ein nachdrücklicheres Motivieren angesagt und kein Zwingen.
Vielleicht ist in der Großstadt auch was anderes. Hier gibt es 8 Kliniken mit Entbindungstation die um die Schwangeren wetteifern und vielleicht gibt man sich hier mehr Mühe und hat mehr Erfahrung als in kleineren Kliniken mit weniger Wettbewerb und kleineren Geburtenzahlen, aber ich persönlich kann sagen ich kenne es nur so dass mich Hebammen und im Übrigen auch Ärzte immer dazu ermutigt haben unterschiedliche Positionen einzunehmen, mich zu bewegen und auf Schmerzmittel zu verzichten.
Mir noch nicht aufgefallen..aber bei meiner 1.Geburt hatte ich 37 Stunden Wehen, davon die letzten 5 Stunden nen Wehensturm..hättest Du mir gesagt, wäh doch mal ne andere Geburtsposition als den Rücken oder lauf mal bissl rum, ich hätte Dir eine geklatscht!!!! Ich war einmal auf dem Klo und hätte es fast nicht mehr zurückgeschafft! Mir war der Rücken noch am "angenehmsten" bei den Horrorschmerzen!
Hiho, also wenn es dich stört, schau einfach was anderes;).
Ich hab auch in der Position entbunden und gaaanz ehrlich, ich hätte alles kurz und klein gehauen wenn man mich in eine andere Position verfrachtet hätte!!!! Ich denke nicht, das man wärend der Geburtsschmerzen noch auf irgendwelche Leute vom Tv hört bzw hören kann.
Nach meinem ks hat der Papa auch mit der kurzen ohne Pulli gekuschelt. Und das war auch gut so, soll das Baby allein im Bett auf Mama warten?
Die Hebamme hingegen geht gar nicht.....bzw wäre nicht meine Hebamme ;)
Ich stimme Dir in (fast) allen Punkten absolut zu!
- bis auf den Teil mit dem Bonding des Neugeborenen mit dem Papa!!
Das Bonding (mit viel Hautkontakt) zwischen Papa und Kind findet ja dann statt, wenn die Mutter noch im OP ist und versorgt wird und ist absolut gut für das Kind!
Was das Stillen nach einem KS erschweren kann sind andere Faktoren (wenn bspw. das erste Anlegen zu spät erfolgt, die Medikamentengabe unter der OP, oder oder oder), aber nicht der frühe Haut-an-Haut-Kontakt des Vaters mit seinem Kind!
LG
Findekind
Ja anscheinend scheinen das mit dem Bonding viele persönlich zu nehmen. War jetzt für mich eher unwichtiger im Vergleich zu dem Bild was da generell über Geburt gezeichnet wird... Aber ich aus meinem wissenshintergrund finde es nicht optimal mit hautkontakt...Natürlich sollte das Baby bis die Mama fertig is lieber auf den Arm vom Papa als alleine aber eben Hautkontakt finde ich suboptimal.