Ambivalent- einfach eine Achterbahn, nicht nur der Gefühle

Huhu ihr lieben Mamis,

melde mich hier nicht oft zu Wort, dich heute nutze ich nochmal diese Plattform.
Bin in der 31SSW und erwarte Ende Juli unser siebtes Kind💕! Ich bin mehr, als dankbar und auch wirklich glücklich, weil ich weiß, dass es ein echte Privileg- ein Riesen Geschenk ist, Mutter sein zu dürfen. Doch vor zehn Monaten habe ich drei Tage nach ET unseren Sohn nach bei einer Sturzgeburt tot im Auto geboren. Bin zwei Monate danach überraschend wieder schwanger geworden. D.h. der jetzige ET ist nur elf Tage vor dem letzten. Es war ein hartes Jahr, wir haben es als Familie aber wirklich liebevoll und zusammenhaltend gemeistert. Ich war auch bis auf die letzten vier Wochen ziemlich motiviert und entschlossen. Doch jetzt merke ich, dass ich echt erschöpft bin. Es ist auch alles in Ordnung , bis auf die üblichen Beschwerden, wie Wassereinlagerungen, Sidbrennen und Schlaflosigkeit. Und doch kommt jetzt dieses Wechselbad der Gefühle dazu , und eine echt körperliche Anstrengung ( bin, mit einer Unterbrechung von 2monaten , 18 Monate schwanger 🙈)!
Alle sind so lieb zu mir, und trotzdem fühle ich mich so alleine...
Danke für die Möglichkeit, das hier mit euch teilen zu dürfen!

Liebe Grüße, Mammi von
💖💙💖💖💖⭐️ und🥚

1

Hallo,

wenn ich deinen Text lese, wird mir ganz anders. Ich bekomme einen Kloß im Hals und die Tränen schiessen mir in die Augen. Mag auch etwas an den Hormonen liegen, aber deine Geschichte geht mir sehr nah.

Schade dass dir bisher niemand geantwortet hat, aber ich denke es traut sich vielleicht auch einfach keiner.

Ich weiß auch nicht so recht, was ich überhaupt schreiben soll, aber ich wollte dich auch nicht ganz alleine da stehen lassen... So ganz ohne Reaktion.

Ich glaube, was du durchmachen musstest und wohl immer noch durchmachst, kann man gar nicht so recht nachempfinden.

Das tut mir unendlich leid für dich, aber du scheinst eine starke Frau zu sein.

Sei stolz auf dich und deine Familie, wie ihr das zusammen geschafft habt.

Aber lass auch einfach mal zu, das es dir schlecht geht, das ist normal, das gehört zum Leben dazu, gerade bei dem was ihr hinter euch habt.

Ich wünsche dir für die restliche Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt das aller, aller beste und das ihr euer Glück bald genießen könnt.

Ich hoffe, ich habe nicht irgendwas falsches gesagt bzw. geschrieben. In so einer Situation ist es gerade für einen fremden vielleicht sehr schwer die richtigen Worte zu finden.

Alles Gute.

2

Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich für deine Worte bin. Danke für deinen Mut und auch die Wärme, die mir durch deine Worte entgegen kommt.
Genau das ist das Problem. Du hast das schon richtig erkannt. Kaum einer traut sich ( was ich verstehen kann, ich war vorher auch so) mir zu begegnen. Daher auch diese „Einsamkeit“. Freunde und auch Familie fällt es so schwer, das vergangene aus- und das gegenwärtige mit mir durchzuhalten.
Und dann das Problem, wohin gehöre ich?! Hier bei urbia auch nicht einfach. Frühes Ende? Nein! Schwangerschaft? Ja, aber nur mit einem echt ekeligen Paket dabei, was wahrscheinlich blöderweise (ich bete , dass es nicht so ist) vielen Angst macht.
Daher, danke nochmal für deine erfrischende und liebe Art 🌸

3

Es freut mich, das ich dich etwas erreichen konnte.

Das ist durch die Anonymität des Internets zugegeben auch etwas einfacher.

Würde ich dir direkt gegenüber stehen, würde ich vielleicht auch kein Wort raus bringen und wenn wohlmöglich nicht die richtigen.

Daher wahrscheinlich das Gefühl der Einsamkeit, vielleicht versuchen viele dir zu helfen und für dich da zu sein.

Aber wie? Was will man sagen, was will man machen? Das Geschehene, entschuldige, aber es ist einfach schrecklich, wie du sagst ein ekliges Paket.

Aber, es gehört zu dir und deinem Leben. Nichts und niemand kann es wieder gut machen, ihr könnt nur lernen damit zu leben und ihr scheint es als Familie zu meistern, was echt gross und nicht selbstverständlich ist.

Aber auch klar, das jeder seinen Weg hat damit umzugehen und so sicher jeder in deiner Familie auch mal das Gefühl hat, mit allem alleine dazustehen und überfordert zu sein.

Das ist mehr als verständlich, aber wichtig ist, das ihres einfach weiter miteinander sprecht, damit ihr euch gegenseitig versteht und nicht an der Sache zerbrecht.

Das du dir sogar Sorgen machst, anderen mit deiner Geschichte Angst zu machen, zeigt wie feinfühlig, sensibel und großherzig du bist. Sicher macht das Angst, aber gut für dich, das du trotzdem den Mut gefunden hast, auch hier darüber zu sprechen.