31 SSW - wo ist nur die Freude ?!

Liebe Mamis,

Ich möchte mir etwas von der Seele schreiben und hoffe, dass mich der ein oder andere vielleicht ein wenig beruhigen kann.

2015 Geburt Wunschkind 1
2016/17 2 Fehlgeburten
Nun 31 ssw mit Wunschkind 2

Das Baby ist/war absolut gewünscht, gerade nach den 2 Fehlgeburten sollte man doch meinen, dass das Glück absolut überwiegt.

Nunja.. Die ganze Schwangerschaft ist aber irgendwie überschattet von Angst, dass de Baby was passiert. Und die Freude wollte sich bis jetzt zur 31 SSW auch nicht richtig einstellen.
Irgendwie ist einfach alles komplett anders als in der ersten Schwangerschaft, da war alles neu und die Freude stieg von Tag zu Tag.. Jetzt läuft alles so nebenher..Ich hab gar keine Zeit, mich richtig mit dem Bauchbaby zu befassen ... und wenn ich die Zeit habe, dann bin ich viel zu erschöpft und möchte eigentlich nur schlafen..
Zudem habe ich richtig Angst, dass ich das Baby nicht richtig liebe bzw lieben werde, der Gedanke treibt mir jedes Mal die Tränen in die Augen 😔 ist das nicht total bescheuert ?!
Was stimmt denn nicht mit mir 😔

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Klingt fast nach einer ss-depression.
Ich würde mit der Hebamme sprechen.

Fühl dich gedrückt.
Hatte vor dieser ss auch 3 fg und anfangs viel Angst!

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Ich danke dir für deine Antwort.
Meine Hebamme ist wirklich super....Aber in dieser Hinsicht irgendwie nicht. Ich habe es ihr schonmal erzählt, aber sie hat es sich angehört und ist nicht weiter darauf eingegangen. Also habe ich es abgehakt, nach dem Motto: dann wird es nicht so schlimm sein 😐

3

Dann den Fa.

Fühl dich gedrückt.

4

Hallo,

dass man die zweite Schwangerschaft nicht mehr so genießen kann, ist denke ich, normal. Erwarte auch mein zweites Kind ne und habe am Anfang sogar vergessen, dass ich schwanger bin. Dann hat mich die Übelkeit total fertig gemacht und ich bin so erschöpft mit Arbeiten, um Minnie Mouse kümmern, Haushalt führen, dass man wirklich keine Zeit für den Krümel im Bauch hat. Und da schleichen sich schon so Gedanken ein wie: werde ich denn Zeit für ihn finden, wenn er da ist? Und: ich liebe meine Tochter über alles, werde ich den Krümel auch so lieben können?

Und dann denke ich wieder an zwei liebe Freundinnen von mir, die keine eigenen Kinder bekommen können und schäme mich, weil die alles dafür geben würden, schwanger zu sein und ich will nur, dass es mir wieder besser geht!

Fühl dich gedrückt, aber so Gedanken sind wohl in der Schwangerschaft normal.
Choco + Minnie Mouse an der Hand (23 Monate) und Krümel (11+1) im Bauch

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Hey,
Du sprichst mir aus der Seele. Mir ging und geht es teilweise auch wie Dir. Ich habe eine zweijährige Tochter und erwarte in gut sechs Wochen unser Wunschkind. Diese Ss ist so ganz anders als die erste. Ich fühle mich nur elend und habe riesige Ängste. Ich kam die ganze Zeit überhaupt nicht dazu, mich irgendwie auf mein zweites Kind vorzubereiten und auch Vorfreude wollte sich nicht wirklich einstellen. Ich kann die Zeit nicht genießen und zweifle nur noch an mir selbst. Ich dachte echt, ich zerbreche daran.
Ich wartete bislang geduldig ab und konzentrierte mich bewusst auf andere Dinge als die Ss, und nun, seit etwa ein bis zwei Wochen, kommt es so langsam. Das friedliche Gefühl, das ich vorher eigentlich für selbstverständlich hielt. Die Freude und vor allem die Zuversicht, dass wir das alles schaffen werden.
Was Du machst, ist meiner Meinung nach das Allerbeste: Darüber reden! Sich nicht verschließen und von Selbstzweifeln zerfressen lassen, denn allein bist Du damit definitiv nicht.
Ich rate Dir zur Gelassenheit. Wenn Du gerade andere Dinge im Kopf hast, dann ist das so. Ein gutes Gefühl kannst Du nicht erzwingen. Und Du wirst Dein Kind lieben und eine tolle Mutter sein, die das beste für ihr Baby will. Es fühlt eben nicht jede Frau schon in der 7. Ssw ein magisches Band. Bei manchen dauert es bis weit ins dritte Trimester, bei anderen braucht es auch nach der Geburt noch einige Zeit, bis es da ist. Sind das dann schlechte Mütter? Nein :-) Hab ein bisschen Vertrauen, dass sich das einstellen wird.
Ich wünsche Dir alles Gute!

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Ich danke dir für deine Antwort, liebe Jaggu.
Zu wissen, dass man eben doch nicht alleine ist mit seinen Gedanken, auch wenn man sich oftmals so fühlt, ist irgendwie beruhigend.
Es ist halt nunmal nicht das, was man von einer werdenden Mutter erwartet und vielleicht ist auch das ein kleiner Teil des Problems. Denn wenn ich mich dann doch mal dazu entscheide, darüber zu sprechen, stoße ich nur auf Unverständnis.
Ich bin etwas erleichtert, dass es eben doch nicht ganz ungewöhnlich ist, so zu fühlen.

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Ja, da hast Du sicher recht. Verständnis gibt es dafür nicht viel. Diese Themen rund um die negativen Gefühle, die die meisten Eltern ja auch haben, tauchen jetzt gerade erst so ein bisschen in der Gesellschaft auf. Aber ich kenne auch nur seeehr wenige Menschen, denen ich so etwas erzählen kann, ohne dass abfällige Sprüche kommen á la "Pech, Du wolltest es ja so".
Wir haben uns ja für diese Kinder entschieden und wollen sie immer noch.
Aber Muttergefühle, habe ich damals bei meiner Tochter gemerkt, sind unglaublich komplex. Das sind ganz neue, riiiiesige Gefühle, die vorher so noch nie da waren, für einen Menschen, der auch quasi aus dem Nichts kommt. Das muss erlernt werden, und wie es aussieht, nicht nur beim ersten Kind. Die kommen zwar bei den allermeisten ganz natürlich und von selbst, aber jede Frau braucht unterschiedlich viel Zeit dafür.
Mir hat damals vor der Geburt meiner Tochter eine Bekannte ehrlich erzählt, dass sie bei ihrem Sohn nicht sofort in der ersten Sekunde vor Liebe überschäumte, als er da war. "Da liegt auf einmal ein Kind in meinem Arm, das ich vorher noch nie gesehen habe", so beschrieb sie es. Sie liebt ihren Sohn aber nicht weniger, als andere Mütter ihre Kinder.

Und Du bist noch schwanger, da ist noch viel Zeit, dass sich eine Bindung aufzubauen. Und wie schon gesagt, erzwingen können wir es nicht :-) Das ist eher kontraproduktiv.

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Hmm... Ich bin zwar erst 15 SSW, aber ich kann dir von der Schwangerschaft mit meiner Tochter berichten, sie ist jetzt 2. Bei meiner 1. Tochter, absolutes Wunschkind, hatte ich nie das Gefühl schwanger zu sein. Ich hab mir zwar stets Sorgen gemacht und war fast wöchentlich bei US, da ich sie aufgrund von Vorderwandplazenta nie gespürt habe, habe aber keine großartigen Gefühle für sie gehabt. Auch nach der Geburt, war sie da. Ich fand es zwar sehr schön, sie im Arm zu halten, aber so richtige Muttergefühle, kamen erst ein paar Wochen später. Und jetzt vergöttere ich meine kleine Maus. Auch bei dem 2. Kind, bin ich absolut nicht aus dem Häuschen, ich bin halt schwanger... Aber ich weiß ganz genau, dass ich auch dieses Kind, ganz genauso wie meine Tochter, über alles lieben werde. Also mach dir keine Sorgen, du wirst es natürlich lieben!

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Das ist doch ganz normal! Ich hatte das auch aber seit ich mehr als 2 kinder habe, weiß ich, dass sich liebe multipliziert. Meine Tochter (heute 21) meinte zu mir 1 Jahr nach der Geburt meines 6. Kindes: du Mami, du bist ja voll lieb zum Ben, ich dachte nicht dass man das 6. Kind dann auch so liebt wie das 1. oder 2.
Und Ja! Man liebt es genauso wie das 1. Kind! Der einzige Unterschied ist, dass das 1. kind die volle Aufmerksamkeit hatte
Es gibt aber auch kinder die sich dann die volle Aufmerksamkeit holen und sie einfordern! Das ist dann sehr mühsam aber auch machbar!
Alles gute!