Vorfreude aufs Baby aber schwierige Lebenssituation

Hallo zusammen,
Ich bin jetzt im 7. Monat schwanger und freue mich unendlich auf meine kleine Tochter. Obwohl sie nicht geplant war, habe ich sie vom ersten Moment an geliebt.
Die Schwangerschaft ist von Anfang an nicht leicht verlaufen. Aufgrund meiner psychischen Erkrankung habe ich vorher Psychopharmaka genommen, dass ich in Absprache mit meiner Ärztin langsam abgesetzt habe.
Während der Schwangerschaft musste ich mich von meinem Partner trennen, weil er gewalttätig geworden ist und auch keine Bereitschaft zeigte seine Suchtproblematik in den Griff zu kriegen. Für mich war das nicht einfach. Ich liebe ihn zwar, muss aber mich und meine Tochter schützen.
Ich fühle mich oft etwas alleine. Denn neben der Geschichte mit meinen Exfreund habe ich auch keine Unterstützung von meiner Familie. Ich war selber als Kind in meinem Elternhaus mehreren traumatischen Situationen ausgesetzt und habe nur sporadischen Kontakt zu meiner Mutter.
Meine Freunden und Bekannten wohnen auch alle weiter weg.
Um zusätichen Unterstützung nach der Geburt meiner Tochter nach der Geburt sicher zu stellen, habe ich mich mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt. Das Jugendamt behält sich aufgrund meiner psychischen Erkrankung nun die Entscheidung vor wie es weitergehen (sprich eventuell auch Mutterkindheim) , wobei noch keine richtige Entscheidung getroffen worden ist. Die Ungewissheit wie es genau weitergehen wird, verunsichert mich umso mehr je näher der Geburtstermin rückt.
Mir macht auch die Stigmatisierung sehr zu schaffen der ich als Schwangere ohne Partner aber mit psychischer Vorerkrankung ausgesetzt bin. Ich selber weiß am besten dass die Situation in der ich stecke, nicht ideal ist. Aber es tut weh, deswegen direkt als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Genauso wie andere Schwangere kümmer ich mich um meinnen Haushalt, achte auf meine Ernährung, nehme vorsorgeintersuchungen wahr, habe mich um Erstausstattung und Geburtsvorbereitungskurs gekümmert und setze mich auch so mit meiner zukünftigen Verantwortung auseinander.
gibt es hier jemanden der meine Situation zumindest in einigen Punkten nachvollziehen kann und bereit wäre sich mit mir auszutauschen?

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Ich kann da gar nicht mitreden aber toll wie du dich jetzt schon um dein ungeborenes Kind kümmerst, holst dir hilfe usw. Zieh ich meinen hut vor dir.

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Danke für deine Antwort. Es tut gut auch einmal so ein Feedback zu erhalten, wie du es mir gerade gegeben hast.

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Hallo du :-)

Es tut mir sehr Leid was du durchmachen musstest und noch musst :-(

Ich leide unter mehreren, teils schweren, psychischen Erkrankungen und nehme nach wie vor Psychopharmaka. Genau wie du musste ich seit meiner Kindheit bis ins Jugendalter schwere Traumata erleben welche mein Leben bis heute prägen und auch beinflussen.
Ich kann also teilweise nachvollziehen wie schwer das Leben für dich sein muss. Das dein Partner gewalttätig geworden ist tut mir wirklich sehr sehr Leid :-( Du hättest es total verdient einen Partner als Unterstützung an deiner Seite zu haben. Meinen vollsten Respekt, dass du gehandelt hast um euch vor ihm zu schützen.

Ich kenne leider die Aussagen, dass man als psychisch Erkrankte keine gute Mutter sein wird oder man lieber kein Kind in die Welt gesetzt hätte.
Das ist totaler Schwachsinn!!! Du wirst ganz bestimmt eine ganz liebevolle und wunderbare Mutter werden! Lass dir ja nichts anderes einreden!

Du hast schon soviel durchgemacht und deswegen wirst du auch das Leben mit deiner Tochter ganz toll meistern!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und du kannst mich auch gerne privat anschreiben wenn du dich austauschen möchtest :-)

Ganz liebe Grüsse 🍀

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Vielen Dank für deine feinfühlig Antwort. Dein Angebot sich so mal auszutauschen, nehme ich gerne an :) hab dir eine pn geschickt

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Auch ich muss sagen deine Zeilen zeugen von viel Verantwortungsbewusstsein.
Ich kann dich auch sehr gut verstehen, in manchen Punkten sogar sehr.
Ich habe mich freiwillig entschieden alleinerziehend zu sein.
Die Vorurteile kenne ich zu gut, die kamen sogar von meiner Frauenärztin.

Ich bin Asperger Autist und berentet, und auch ich bin ganz sicher nicht in einer ideal Situation. Nicht das was man gesellschaftlich wünscht.

Wenn du schreiben magst , können wir gerne schreiben, schick mir einfach eine PN.



Glg Capy

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Hab jetzt mal die anderen Dinge weggelassen, denke das lässt sich privat besser machen, als in dieser Öffentlichkeit.. #winke

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Du bist keine schlechte Mutter!
Du hat dich für dein Kind und Gegen deinen Partner entscheiden.
Desweiteren hast du dich selbst beim Jugendamt gemeldet und um Hilfe gebeten.
Das macht doch sehr viel aus das du eine gute Mutter bist.
Ich bin selbst Erzieherin und kenne viele Probleme in Familien. Und würde mich freuen wenn es mehr Familie gibt die freiwillige um Hilfe bitten.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute

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Ich wünsche dir von Herzen alles alles gute! Du wirst das meistern, zeigt ja schon dein jetziges Verhalten! Alles gute euch beiden und icunwürde mir nach der Geburt direkt eine Mama ä/Kind gruppe suchen und schöne Dinge mit der Maus erleben.

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Hey liebes ❤️
Erst mal aller größten Respekt, dass du trotz der psyche so stark bist und für deine. Tochter kämpft. Ich finde das alleine macht dich schon zu einer sehr sehr tollen Mutter..

Ich habe auch sehr starke psychische Probleme. Vorallem eine angsterkrankung.. Die mir sehr zu schaffen macht.. Leider habe ich noch nicht viele Optionen gefunden aber ich Kämpfe jeden Tag für meinen Sohn (noch in meinem bauch) und überwinde meine Angst . Ich werde wahrscheinlich soweit gehen, dass ich sind Klinik besuche. Meine Kindheit war auch sehr sehr hart und nach meiner Fehlgeburt diesen Jahres ist alles irgendwie zusammen gekommen. Wenn du möchtest schreibe mir privat ☺️
Und sonst alles alles liebe dir, bleib weiterhin so stark 😙

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Also abstempeln lassen , wegen deiner Vorerkrankung oder Partnergeschichte brauchst du dich sicher nicht! Eine Krankheit muss nicht gerechtfertigt werden, diese belastet dich genug! Und die Sache mit dem Partner. Also ich denke es gibt genug alleinerziehende Mütter und Väter die sich mit einem weniger schweren Grund von dessen Partner getrennt haben, diese werden auch nicht verurteilt. Und wenn? Who cares? Du triffst die Entscheidung für das Wohl deines Kindes und für dich, da hat keiner was zu sagen, was dich in irgendeiner Situation berühren sollte! So wie du schreibst,und es sich liest, bist du eine vernünftige , verantwortungsvolle Frau, die sich Gedanken um die Zukunft macht und alles in Bewegung setzt, damit es der Kleinen gut gehen wird. Jeder geht einen anderen Weg, dem einen werden keine Steine in dem Weg gelegt, dem anderen riesengroße Felsbrocken. Du machst alles richtig, Kopf wieder hoch, kein Grund zur Sorge! Fühl dich gedrückt, du packst das!

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Hallo,

es tut mir leid, dass viele Menschen Dir einen Stempel aufdrücken(wollen).
Du wirst keine schlechte Mutter sein - du tust jetzt schon mehr als so manch andere, die nicht psychisch erkrankt ist oä.
Ich ziehe meinen Hut vor Dir, du machst das super.

Vielleicht kannst du noch einmal beim Jugendamt nachhaken, ob tatsächlich ein Platz frei ist im Mutter-Kind-Heim.
Ganz ohne Unterstützung finde ich es schwierig... auch eine Mama benötigt mal etwas Ruhe und auch Zeit für sich. Dort wärst du nicht alleine und hättest Ansprechpartner bei Unsicherheiten und Sorgen.

Ich finde es ganz toll, dass du dir Unterstützung suchst - das ist eine deiner Stärken!

LG und alles Gute