Hallo,
ich weiß gar nicht wie und womit ich zuerst anfangen soll.
Ich bin in der 17 ssw schwanger. Es ist ein Wunschkind.
Nun habe ich seit Anfang der Schwangerschaft beruflich eine enorme Berg und Talfahrt hinter mir.
Ich bin Erzieherin und arbeite in einer Kinderpsychiatrie. Schnell war klar das ich nicht auf meiner geliebten Station bleiben kann, da die Gefahr einfach zu groß ist das mir und unserem Krümel etwas passiert. Dann wusste mein Arbeitsgeber lange nicht was sie mit mir machen sollen. Da war ich das erstmal schockiert, musste mich krankschreiben lassen, weil niemand wusste wie es mit mir weitergeht. Dann kam ich zu einer Ambulanz für Frauen mit Brustkrebs. Die Schwestern wussten dort nichts mit mir anzufangen. Wie auch?! Ich bin Erzieherin. Dann kam ich in unsere psychiatrische Ambulanz. Ich saß dort im Archiv und habe Akten einsortiert und Telefonlisten geschrieben. Cool war es nicht aber unser Krümel war nicht in Gefahr. Zwischendurch kam noch raus, dass ich keinerlei Immunität gegen Mumps und Röteln u.a. Kinderkrankheiten habe. Nun kam eine Umstrukturierung in der Ambulanz. Die Arzthelferin am Tresen hat von heute auf morgen eine neue Stelle auf einer Station bekommen. Plötzlich war sie weg, kein Personal mehr. Außer ich. Nun musste ich an den Tresen. Muss Sachen machen die ich nie gemacht habe. Die Ärzte sind unfreundlich, die Eltern meckern weil es nicht schnell genug geht und überall sind Kinder mit denen ich gar nicht in Kontakt treten soll. Mein Leben steht Kopf. Ich heule jeden Tag, bin völlig am Ende und habe jeden Tag Angst auf Arbeit zu gehen.
Letzte Woche war es dann so schlimm das es so stressig war, dass ich keine richtige Pause machen konnte. Ich saß die ganze Zeit ohne eine kurze Bewegung und hatte so dicke, geschwollene, schmerzende Beine und mein Bauch war so hart und ich hatte immer Krämpfe. Ich liege abends weinend im Bett und habe oft den Gedanken es wäre besser gewesen nicht schwanger geworden zu sein. (Ich schäme mich für die Gedanken
:(, so sehr! Aber sie sind in meinen Kopf).
Den Ärzten in der Ambulanz ist es egal wie es mir geht. Es redet eh keiner mit mir. Bei Fragen sind sie schnell genervt.
Ich bin die kleine Erzieherin, die von nichts eine Ahnung hat.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.
Hat von euch jemand sowas erlebt? Wer und wie konnte man euch helfen?
Liebe Grüße
Psychischer Stress
Hattest du einen Kontakt mit dem Betriebsarzt? Das geht garnicht, grade wenn du keinen Immumschutz hast. Ausserdem ist das was du da ja jetzt tun musst ein ganz anderer Job, als du gelernt hast, das geht auch Ma garnicht
Das ist so alles überhaupt nicht richtig, was du schreibst.
Ja da war ich und die meinten, dass sei alles gar kein Problem und hat seine Richtigkeit.
Also, du darfst keinen Kontakt zu den Kindern haben, hast du ja aber hinter dem Tresen auch nicht direkt.
Und es ist das gute Recht deines AG dich dort einzusetzen, wo du gefährdungsfrei arbeiten kannst. Egal, ob du das gelernt hast oder nicht. So ist nun mal die Lage des Mutterschutzgesetzes.
Du kannst höchstens das Gespräch mit deinem Chef suchen und deinen Betriebsarzt hinzuziehen, so dass deine Gefährdungsbeurteilung überarbeitet wird, jetzt wo du am Empfang bist.
Nachzulesen unter Paragraph 13 des Mutterschutzgesetzes.
Ansicht hast du recht. Jedoch habe ich ein Schreiben vom Betriebsarzt der mir jeglichen Kontakt zu Kinder und Jugendlichen im Alter von 0-18 Jahren verboten hat.
Das heißt, ich darf nicht mal kurz auf meine Station, weil mir dort ein Kind über den Weg laufen könnte.
Deswegen sollte ich auch nur im Archiv eingesetzt werden und es wurde ausdrücklich verboten am Tresen zu arbeiten.
Nun wo personell eine Lücke entstanden ist, ist es dann doch möglich. Das kann ich nicht verstehen. 🤷🏻♀️
Du tust mir echt leid. Aber deine Schwangerschaft schuld zu geben und dich nicht darüber zu freuen das solltest du nicht wegen deiner Arbeit.
An deiner Stelle würde ich mit dem Chef reden wo sich für Personal oder sonst was kümmert. Wirst du ignoriert oder blöd angemacht dann ab zum frauenarzt. Lass dir ein beschäftigungsverbot ausstellen. Dich psychisch runter ziehen zu lassen oder zu überfordern solltest du nicht. Rede erstmal mit jemanden darüber wo sich für sowas kümmert wenn nicht frauenarzt. Ist halt schon gefährlich wenn du nicht immun bist und Risiko hast dich anzustecken. ..
Wenn sich keinem interessiert wie es dir geht. Solltest es dich dann auch nicht interessieren was sie denken wenn du berufsverbot hast. Und freu dich auf dein baby. Liebe Grüße
Der Frauenarzt ist aber nicht die richtige Adresse in dem Fall!
Ich meinte ja als erstes soll sie ein Gespräch suchen aber wenn doch alles ignoriert wird dann zum frauenarzt denn Psyche sollte auch stabil sein bringt ja nichts wenn man jeden Tag heulend nach Hause kommt oder man sich garnicht auf das Kind freuen kann .
Zuerst möchte ich dies sagen, dass es mir Leid tut, in welcher Situation du bist und offenbar weder du noch dein AG sich über eure Rechte und Pflichten im Klaren seid.
Ich glaube du gehst das Problem falsch an: wenn dein AG nicht weiß, wo er sich hinstecken soll, dann muss er sich entgeltlich freistellen, aber er kann doch nicht von dir verlangen, dass du dich krankschreiben lässt! Ok ist jetzt passiert, sollte hoffentlich das letzte mal gewesen sein (auch dass du das mitgemacht hast!).
Dann gilt die Gefährdungsbeurteilung immer für den ARBEITSPLATZ und nicht für den ARBEITNEHMER persönlich. Heißt, wenn es eine Gefährdungsbeurteilung für deine ursprüngliche Stelle gegeben hat, gelten die dortigen Gefahren nicht für deinen neuen Arbeitsplatz! Dieser ist also neu zu beurteilen. Wenn sich dein Vorgesetzter quer stellt, geh zu eurer Fachkraft für Arbeitssicherheit (ihr werdet eine haben!) und sprich sie darauf an! Gleiches gilt für den Betriebsarzt! Hingehen, selber aktiv werden, denk immer an dich und dein Kind!
Wenn sich herausstellt, dass dein AG dir keinen schwangerschaftsgerechten Arbeitsplatz bieten kann, erst dann kann er dir ein BV ausstellen. Wobei ich mir das in einer psychiatrischen Einrichtung nicht vorstellen kann, denn offensichtlich habt ihr ja Personalmangel und Bürotätigkeiten gibt es immer.
Der Frauenarzt kann erst dann etwas für dich tun, wenn dein Leben oder das deines Kindes in Gefahr ist. Soweit kommt es hoffentlich nicht bei dir, der restliche Stress wäre ein Grund für eine AU.
Zum Schluss solltest du (und eigentlich auch dein Chef!) dir mal das Mutterschutzgesetz durchlesen (keine Angst, es ist nicht so die schwere Kost 😉). Denn dort steht was von regelmäßigen Pausen, Bewegung usw. Bestehe auf deine Rechte und setze sie zur Not einfach um! Hinsichtlich der Eltern solltest du dir ein dickes Fell anlegen. Nur weil der Grund, warum ihre Kinder in der Psychiatrie sind, bestimmt kein schöner ist, gibt es den Eltern noch nicht das Recht, ihre Erziehung an der Eingangstür abzulegen und dich als Prellbock zu nutzen!
Also meine Tipps für dich: rede mit deinem Chef! Mache ihn auf das Mutterschutzgesetz aufmerksam und fordere die Gefährdungsbeurteilung ein. Wenn das nicht hilft, gehe auf die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Betriebsarzt zu. Sollten alle Stricke reißen und die sich auch querstellen (was ich mir nicht vorstellen kann), wende dich an eure Aufsichtsbehörde.
Dann nimm deine Rechte war und mache Pausen wenn nötig. Und überleg dir was hinsichtlich deines Auftretens ggü. der Eltern.
Ich drücke dir alle Daumen, dass es besser wird und hoffe, dir ein bisschen geholfen zu haben 😊
Hast du definitiv.
Vielen Dank!
Frage mal bei deinem Frauenarzt nach einem BV und erläutere detailliert deine Situation. Dein AG weiß ja grundsätzlich, wie er eine Schwangere behandeln sollte. Für mich klingt das nach „Rausekeln“. Allein die Geschichte mit dem Raum, wo du Akten sortieren solltest. Das wird häufig gemacht aber dass du jetzt noch am Tresen arbeiten musst und dort mit Keimen womöglich in Berührung kommst, die für Euch beide gefährlich sind.... das geht gar nicht. Ich bin mir sicher, dass dein Frauenarzt dir da helfen kann. Manche Jobs haben auch noch einen Betriebsarzt. Den würde ich darüber dann auch informieren. Lass dich bloß nicht stressen und auf keinen Fall aufregen ! Das ist Gift für Euch! Alles Gute und berichte mal !
Dass sie Akten sortieren sollte findest Du verwerflich und siehst es als ein Zeichen dafür, dass sie rausgeekelt werden soll?
Absolut !
Würde da nicht lange fackeln. Würde mich krank schreiben lassen ( mein Hausarzt u Gyn würden mich da voll unterstützen). Dann Krankengeld beziehen . Auch wenn's später angerechnet wird. Die paar Kröten weniger wären uns egal, solange es mir u Baby besser geht dadurch. Da du ss bist kannst du auch nicht gekündigt werden.
Andere machen wegen einem Schnupfen krank u da nimmt auch keiner Rücksicht auf die Kollegen die für kranken Kollegen arbeiten müssen.
Rede mit deinem Gyn oder Hausarzt. Gibt genug Gründe für eine AU die der KK vorgelegt werden können. Brauchst nur den richtigen Arzt.
Auch wenn's unkollegial ist/ wäre, wer nimmt aber Rücksicht auf dich zur Zeit?
Alles Liebe