Am Freitag habe ich meinen nächsten Termin bei meiner Frauenärztin.
Bis dahin soll ich mich entschieden haben, ob ich irgendeine Form der Praenataldiagnostik machen lassen möchte.
An sich ist es bei mir so, dass ich trotz einer schlechten Diagnose, unser Kind auf jeden Fall behalten würde. Für mich würde sich nichts ändern. Ich liebe dieses Baby seitdem ich weiß, dass es bei uns ist. ❤
Andererseits mache ich mir natürlich Gedanken, weil ich möchte, dass wir im Ernstfall die bestmögliche ärztliche Betreuung erhalten, was hier sehr schlecht ist. Wir leben in einer dünn besiedelten Region.
Ich mache mir einfach viele Gedanken, obwohl das Risiko gering ist. Wir sind jung, in unseren Familien ist, unseres Wissens nach, kein Chromosomendefekt aufgetreten und wir haben schon gesunde Kinder.
Ich würde gern mal wissen wieso ihr euch für oder gegen Praenataldiagnostik entschieden habt.
Liebe Grüße
Praenataldiagnostik
Hallo,
wir haben den Fetalistest machen lassen obwohl es bei uns auch keine Risikofaktoren gibt. Allerdings hätten wir uns auch gegen ein Kind mit Trisomie 13 bzw 18 entschieden. Trisomie 21 geht ja oft mit Fehlbildungen einher, entsprechend hätten wir uns dann eine geeignete Klinik zur Entbindung aussuchen können, da ja z.B. bei einem schweren Herzfehler direkt nach der Geburt eine OP notwendig sein könnte. Und man wüsste halt schon, was auf einen zukommen könnte, hätte sich entsprechend weiter informieren können usw.
Liebe Grüße
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich wäre halt gern vorbereitet, falls das Kind nicht gesund wäre.
Wenn ihr das Kind so oder so bekommen wollt, reichen wahrscheinlich die normalen Ultraschalluntersuchungen aus. Da sollte der Frauenarzt schwerwiegende Fehlbildungen auch erkennen können. Entsprechend könnte man dann weiter auf Ursachenforschung gehen und die Geburt planen.
Ich habe mich bei allen drei Kindern dagegen entschieden.
1. Weil bei uns auch keine Risikofaktoren vorliegen.
2. Weil ich definitiv nicht abgetrieben hätte.
3. Wollte ich nicht aus eigener Tasche dafür bezahlen, mir dann die ganze SS über Sorgen machen zu müssen (bei den ersten zweien gab es nur das ersttrimester screening und keinen Bluttest)
4. Werden organische Fehlbildungen im zweiten offiziellen Ultraschall um die 20. Woche eigentlich immer erkannt. Das wäre mir immer noch genug Zeit, um mich um eventuelle Maßnahmen nach der Geburt frühzeitig kümmern zu können.
Du kannst ja auch „nur“ den Feinultraschall bei einem Degum II-Spezialisten machen und weitergehende Untersuchungen nur bei konkreten Verdacht. Bekannte haben zB ein Kind mit Herzfehler bekommen das sofort nach der Geburt in einer Spezialklinik operiert worden ist, inzwischen ist alles gut- aber in einem „normalen“ Krankenhaus wäre das nicht möglich gewesen..
So haben wir das auch gemacht.
Lediglich in der 24. SSW einen Feinultraschall/Organscreening bei einem Degum II-Spezialisten. Gott sei Dank war alles ohne Befund, aber bei bei einer Bekannten wurde so z. B. ein Herzfehler festgestellt. Der war gar nicht so schlimm, sie konnte in einer entsprechenden Klinik entbinden und das ganze wurde genau beobachtet. Im Zweifel hätte man so schnell reagieren und operieren können. Das halte ich daher für sehr sinnvoll.
Hallo du.
Wenn du das Kind auch bei Chromosomenstörungen bekommen würdest, dann spar dir die ganze extra diagnostik.
Die drei häufigsten Trisomien auszuschließen bedeutet nicht, dass man dann ein gesundes Kind hat.
Die allermeisten Fehlbildungen kann man im zweiten großen us um die 20. Ssw erkennen und dann ist immer noch genug Zeit, die Geburt und eventuelle weitere Behandlung entsprechend zu planen.
Außerdem gibt es etliche, sehr seltene, gendefekte und Stoffwechselstörungen, die vorgeburtlich nicht diagnostiziert werden können. Da wird eine Sicherheit suggeriert, die es so gar nicht gibt.
Und auch wenn das Kind gesund geboren wird, heißt das leider noch lange nicht, dass es das auch sein Leben lang bleiben wird.
Sicherheit gibt es da nie, so ist nunmal das Leben. Das war auch für uns der Grund, uns gegen jede weitergehende pränataldiagnostik zu entscheiden.
Lg waldfee
Also wir wollten auch keine solche Tests. Denn das Ergebnis würde für uns nichts ändern. Außerdem sind wir Studenten mit super wenig Geld, weshalb wir uns die Tests auch garnicht leisten könnten.
Ich entbinde im Geburtshaus und bete einfach, dass das Kind auf leichtem Wege und gesund zur Welt kommt :)
Hallo :)
Bei uns gab es in der Familie auch nie chromosomendefekte oder fehlbildung. Da aber in der 12. ssw eine fehlbildung festgestellt wurde (beim normalen Frauenarzt), wurden wir zu einer DEGUM III- Spezialistin geschickt. Vorher hatte ich mich mit dem Thema pränataldiagnostik gar nicht groß auseinander gesetzt. Man wird ja wirklich überhäuft von möglichen Tests. Aber mittlerweile bin ich für solche Untersuchungen. So wie schon viele geschrieben haben, wenn was sein sollte dann kann man sich zumindest eine geeignete Klinik aussuchen und sicherstellen das das Kind jede mögliche Hilfe bekommt. Es muss nicht bei solchen Tests um die Entscheidung der Abtreibung gehen, sondern viel mehr darum, was man dann für das Kind tuen kann. Und am Ende muss ja nicht mal was sein und das Kind kommt gesund und munter zur Welt.
Ich wünsche dir eine schöne kugelzeit und eine schöne Schwangerschaft :)
Du triffst die für dich richtige Entscheidung!
Die normalen US-Untersuchungen sind dazu da, deinem Kind den bestmöglichen Start zu bereiten. Deswegen nennt man sie Vorsorgeuntersuchung.
Wenn du ganz sicher gehen willst, lasse in der Mitte der Schwangerschaft einen Feinultraschall machen, da kann man dann noch (selten) unentdeckte organische Probleme erkennen. Und evtl eine andere Geburtsklinik auswählen.
Eine der wenigen pränatal durchführbaren OPs bezieht sich auf einen "offenen Rücken" und wird zum einen spätestens bei diesem Feinultraschall erkannt und zum anderen liegt der optimale OP-Zeitraum dafür in der zweiten Schwangerschaftshälfte.
Pränataldiagnostik ist keine Vorsorgeuntersuchung, sondern dienen nur der Diagnose von ein paar wenigen Behinderungen, vor allem die Tisomien. Schwerwiegendes wie T18 und T13 zeigt sich zu einem sehr hohen Prozentsatz auch im normalen US.
Behandelbar ist da nichts.
LG S.