Hallo liebe Schreiberinnen,
ich bin aktuell mit Baby Nr. 3 in der 21. Woche schwanger. Ich habe zwei ganz tolle Jungs, 2 und 5 Jahre alt.
Vor ein paar Wochen antwortete ich in dem Beitrag einer Userin, die unglücklich über ihren unerfüllten Mädchenwunsch war, wie wunderbar es mit Söhnen ist und dass ich daran nichts ändern möchte. Jetzt fühle ich mich scheinheilig...
Vor einer Woche hatte ich das große Organscreening. Eigentlich wollte ich das Geschlecht nicht wissen und mich bei der Geburt überraschen lassen. Dann habe ich mich umentschieden. Der Gyn könnte zuerst nichts sehen, dann aber doch. Ein kleiner Junge. Bisschen Freude, bisschen Enttäuschung, mein Mann und mein Großer haben sich ein Mädchen gewünscht, waren aber schnell damit versöhnt. Mein Sohn ist einfach glücklich über ein kleines Baby. An dem Tag selbst war für mich auch alles gut, nachts und am nächsten Tag hat es mich dann aber richtig umgehauen. Ich merke, dass ich irgendwie mit einem Mädchen gerechnet und es wohl auch gehofft habe. Auch durch die Aussagen im Umfeld "bestimmt eine kleine Schwester", "hoffentlich ein Mädchen", blablabla, die mich eigentlich eher belastet haben. Ich mache mich jetzt selbst mit dem Gedanken fertig, niemals eine Tochter zu haben. Abgesehen von den Oberflächlichkeiten wie Kleider und Zöpfe habe ich total Angst, auch später was zu verpassen und immer eine Sehnsucht zu spüren.
Meine Jungs sind so wunderbare, wunderschöne Kinder, sie vereinen Sensibilität und Wildheit, sind so verkuschelt, liebevoll und lustig. Ich wünsche mir noch genau so ein Kind und ich weiß nicht, wo dieser starke Wunsch nach einem Mädchen herkommt. Ich will das gar nicht.
Hilfe, wie komme ich aus diesen Gedanken nur wieder raus??? Das hat mein süßer Sohn nicht verdient.
Entschuldigt den langen Text.
Bitte rückt mir den Kopf zurecht!
Hey meine Liebe
Ich kann Deine Gedanken so nachvollziehen. Wir erwarten unseren 2. tollen Jungen und natürlich freue ich mich riesig. Aber trotzdem sind da auch zweifelnde Gedanken und ein bisschen Trauer um ein kleines Mädchen. Das Umfeld hat mich vorher auch schon verrückt gemacht, weil natürlich alle von einer kleinen Schwester gesprochen haben. Ich versuche mir jetzt ganz viele positive Gedanken zu machen und mir auch immer die Zukunft mit meinen beiden Jungs vorzustellen. Und ich weiß, wenn er dann erst da ist werde ich ihm abgöttisch lieben und wir werden unsere Jungs nie wieder hergeben wollen.
Liebe Grüße von Maria mit Löwenjungen an der Hand (2,5) und kleinem Babyprinz im Bauch (20+3)
Herzlichen Glückwunsch. Ich wünsche dir noch eine tolle Schwangerschaft.
Meine Jungs haben eine tolle Verbindung. Wie oft sie kuscheln, knutschen und wie wichtig sie sich sind. Natürlich kugeln sie auch regelmäßig übereinander und reißen sich gegenseitig um, aber das gehört wohl dazu. Viel Spaß mit deinen beiden Jungs!
Ich kann dich gut verstehen .
Ganz bestimmt wird sich das doofe Gefühl legen, wenn der kleine erstmal da ist
Lass die Nachricht erstmal sacken und dann kaufst du was schönes für dich und den kleinen. Spricht ja auch nichts gegen eine tolle tussi wickeltasche oder ein rosa Tragetuch. Sodass du doch etwas "neues" kaufen kannst was du bei den anderen Jungs nicht hattest.
Vielleicht gibt's ja doch noch ein 4.
Meine Liebe,
ich kann dich so sehr verstehen!
Der Wunsch nach einer Tochter wurde von mir immer streng geheim gehalten. Als ich nach zwei Jungs schwanger wurde, hat mich der Druck durch die Kommentare wirklich sehr belastet ("Dieses Mal MUSS es aber ein Mädchen werden!" usw.). Wir hatten ein sehr spätes eindeutiges Outing - die Warterei hat mich irre gemacht. Vor allem meine eigenen Gefühle haben mich irre gemacht. Ich habe in der Zeit viel gelesen was 3-fach-Jungenmamis über ihr Leben schreiben, um mich auf den Fall der Fälle einzustellen (klingt VÖLLIG bescheuert und das traue ich mir auch nur hier im www zu frei zu äußern, niemals im realen Leben). Was mir geholfen hat, war der Moment in dem ich erkannt habe, dass ich mich so gefreut habe, als ich erfuhr schwanger zu sein und da wusste ich ja auch nicht, was es ist. Ich habe mich über das Leben in mir gefreut und einen Menschen herbeigesehnt, der in unsere Familie passt, unabhängig vom Geschlecht. Mit diesen Gedanken bin ich zur Feinsono gefahren.
Ich bekomme eine Tochter. Und kann es bis heute nicht fassen.
Und die Freude darüber ist mir auch schon wieder peinlich und die Kommentare "Na, ein Glück!" kotzen mich an.
Fühle dich gedrückt! Lass' die Trauer und Gedanken zu, du wirst deinen Sohn trotzdem abgöttisch lieben!!
Alles Gute!
P.S. ich stehe meiner Schwiegermutter sehr nahe (näher als meiner Mama, leider), sie sagt immer, sie hat durch mich eine Tochter dazu bekommen. Warte ab, was für Menschen noch in dein Leben treten ♡
Auch dir ganz herzlichen Glückwunsch und noch eine tolle Schwangerschaft.
Danke für deine lieben und ehrlichen Worte.
Ihr seid so lieb, dankeschön. Es tut gut, eure Zeilen zu lesen. Ich hoffe so sehr, dass sich das Gefühl bald legt und ich nicht die restliche Schwangerschaft und -schlimmer noch- danach immer drüber nachdenke und diese besondere Zeit wieder genießen kann.
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