Angst, falsch gegessen zu haben

Ich verstehe Deine Angst. Ich lese gerade das Buch „Guter Hoffnung“ von Kareen Dannhauer (sie ist Hebamme) und darin steht, dass Listeriose in der Schwangerschaft zwar eine Gefahr ist, aber sehr sehr selten auftritt. Im Jahr 2014 gab es gerade mal 34 Fälle in Deutschland. Vielleicht beruhigt Dich das. Die Gefahr im Straßenverkehr zu sterben ist auch hier mal wieder ungleich höher. Aber wenn die Sorgen andauern, such Dir eine Hebamme, die Dich in der Schwangerschaft begleitet. Sie wird Dich gut bestärken können.

Google doch mal die absoluten Zahlen von Listerien- und Toxoplasmose Infektionen in der Schwangerschaft - mich hat das beruhigt, denn die Gefahr scheint bei Weitem nicht so groß zu sein, wie es bei all den Warnungen scheint.

Ich persönlich bin Toxo-negativ getestet, hab 2 Katzen, einen Garten und gehe jedes Jahr Erdbeeren auf dem Feld pflücken und vernasche mind. 1 KG direkt vor Ort (ohne zu waschen). Es ist also gar nicht so einfach, Toxoplasmose zu bekommen...

Ich achte natürlich trotzdem darauf, kein rohes Fleisch oder Fisch, keinen Rohmilchkäse und kein ungewaschenes Obst und Gemüse zu mir zu nehmen.

ABER - und das ist mein wichtigster Grundsatz in der Schwangerschaft: ich mache mir VORHER darüber Gedanken und auf gar keinen Fall HINTERHER.
Wenn ich aus Unwissenheit etwas gegessen habe, dann ist das eben passiert. Abgehakt. Sonst wirst du noch verrückt vor lauter, was könnte sein....

Ich hab nicht gleich gemerkt dass ich schwanger bin und es erst in der 8ten Woche erfahren. Davor habe ich Alkohol getrunken und so ziemlich alles gegessen, was man meiden sollte.
Aber ich kann es nicht ändern, achte seitdem auf mich und meine Ernährung und mache mir keinerlei Gedanken mehr über die ersten 7 Wochen.

LG

Hallo,

also ich glaube, gerade bei uns, wo die meisten Nahrungsmittel industriell unter strengen hygienischen Auflagen verarbeitet werden, muss man sich nicht wirklich Gedanken machen. Natürlich kommt es in Ausnahmefällen mal vor, aber das ist eine Seltenheit.

Ich selbst bin mit meinem ersten Kind schwanger und habe auch auf alles nicht durchgegarte verzichtet, aber Gorgonzola zb gegessen.
Neulich habe ich sogar, weil ich wirklich Lust drauf hatte, eingelegten Hering in Sahnesauce gegessen. Aber nur aus der frisch geöffneten Verpackung, nicht vom Stand oder so und den Rest aus dem Kühlschrank hat dann auch mein Mann allein gegessen.

Mehrere Freundinnen schränken sich gar nicht ein, essen alles, sogar frisches Zwiebelmett von Fleischer (mit rohem Ei!) und Sushi usw, da ist auch nix passiert aber es ist ein kleines Risiko, klar.
Eine Freundin ist mit dem 2. Kind schwanger und achtet jetzt in der 2. SS auch nicht drauf, in der ersten SS war das noch so.

Ich glaub das muss erstens jeder selbst entscheiden, ob man diese kleine Risiken in Kauf nimmt bzw. sich da überhaupt Gedanken macht. Wenn es geht, versuch Dich da möglichst nicht zu sehr mit zu belasten. Letztendlich kannst du ja jetzt sowieso nicht mehr ändern, was du schon gegessen hast (da wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts passiert sein! 😉) also denk einfach nicht weiter drüber nach!
Lass das offensichtliche weg und alles andere wird schon okay sein und alles gut gehen! Immer positiv bleiben! 🍀😇

Alles Gute Dir! 💐

Also mit Toxoplasmose ist echt nicht zu spaßen, wenn man sich in der SS ansteckt.

Aber bist du denn negativ? Ich war es komischerweise, auch wenn ich mit Katzen aufgewachsen bin und gerne rohes Fleisch esse 😁

Aber ich hab trotzdem auch im Restaurant Salate gegessen und auch Himbeeren etc. Ich gehe ja nur in „saubere“ Restaurants und vertraue darauf, dass sie gründlich waschen.

Obst hab ich zu Hause immer gewaschen, jetzt nicht stundenlang, aber offensichtlich gründlich genug, denn es ging alles gut :) die Maus ist jetzt 19 Tage und gesund 😊

Also mach dich nicht zu sehr verrückt! Auch mit der Soße - jetzt hast du sie eh schon gegessen. Wird schon gut sein :)

Hallo,

ich weiß, dass es schwierig ist, seine Angst abzulegen, wenn man zuvor eine Fehlgeburt hatte. Aber die wirst mit Sicherheit nicht du ausgelöst haben. Und genauso tust du jetzt mit Sicherheit das Richtige. Vielleicht gibt dir der nächste Arztbesuch noch mal ein bisschen mehr Sicherheit, wenn du hörst, dass dein Baby es gut ins zweite Trimester geschafft hat.
Mit Listeriose und Toxoplasmose ist nicht zu spaßen, ja sicher. Aber das bedeutet nicht, dass du dich sofort mit etwas anstecken wirst, sobald du die Himbeeren mal kürzer abgewaschen hast o.ä.
Du hast gefragt, wie andere sich in der Schwangerschaft ernähren. Ganz ehrlich, ich denke nur selten an diese Gefahr (27. SSW, 2. Kind). Ich weiß ja, was ich essen sollte - und was nicht. Außerdem wasche Obst und Gemüse etwas gründlicher und wasche mir selber häufiger die Hände - das war´s. Aber ich fange auch nicht an, auf den Salat im Restaurant zu verzichten. Ich habe mal von einem Arzt im Netz gelesen, dass er sich darüber ärgert, dass schwangeren Frauen Angst vor Salat gemacht wird, wo Salat doch so gesund ist.
Und ich habe auch schon Dinge gegessen, die grenzwertig waren - oder die andere in der Schwangerschaft ganz abgelehnt hätten. Außerdem kennt glaube ich jede Schwangerere diesen Moment, wo man sich denkt: Huch, das hätte ich eigentlich gar nicht essen sollen?! Wichtig finde ich, dass man sich dann keinen Vorwurf macht. Wir haben genug mit der Verantwortung zu tun, zwei Menschen gesund zu ernähren und zu versorgen. Mach dir einfach bewusst, dass Ausrutscher in der Ernährung nicht gleich bestraft werden müssen. Und du klingst für mich wirklich sehr vorsichtig - ich kann mir echt nicht vorstellen, dass du es grundsätzlich falsch machst.

Alles Gute für dich!

Hey, um dich vielleicht etwas zu beruhigen: ich habe damals erst in der 7 SSW von meiner Schwangerschaft erfahren und bis dahin Gorgonzola (mein Lieblingskäse), Sushi, Steak blutig, etc. gegessen. Es hat mir nicht geschadet. Nach dem positiven Test habe ich natürlich auf die (vielen leckeren) Dinge verzichtet...klar muss man aufpassen, aber wenn du mal etwas Gorgonzola gegessen hast und es dir danach gut ging, wird es nicht so schlimm gewesen sein :)

Hallo, ich war nach meiner ersten MA suuuper vorsichtig. Hab auf alles geachtet und defintiv gar nichts falsch gemacht.
Es endete aber wieder in einer MA.

Ich Trottel habe nach 7 Jahren das rauchen wieder angefangen und somit in dieser Schwangerschaft, also die dritte nach den 2 MAs, "ausversehen" bis zur 6ten SSW geraucht habe und war sogar auf einer Feier wo ich auch getrunken hatte 😅
Ich habe sogar diesmal Teewurst ohne Ende verdrückt weil ich echt nicht wusste dass das natürlich unter der Kategorie rohes Fleisch fällt. Meine Hebamme meinte dann, dass das hier industriell so stark bearbeitet ist, dass ich mir keine Gedanken machen muss.
Ich bin jetzt in der 20ten SSW und alles scheint gut.

Was ich damit sagen will, Fehlgeburten und vor allem Missed Aborte, dies beeinflussen wir häufig gar nicht und haben sogut wie kaum Einfluss, außer es sind eher so Dinge wie Schilddrüse, Hormone etc.

Das schlimmste was du machen kannst ist natürlich Medikamente, Nikotin und Alkohol. Das sollte man immer meiden!
Danach ernährst du dich gesund, bewegst dich etwas und und vermeidest rohe Produkte. Damit machst du alles richtig und hast den Rest leider nicht mehr unter Kontrolle, vertrau einfach darauf.

Toxo ist bspw sehr selten, so gesehen dürfte man auch nicht Auto fahren, Fahrrad fahren, Treppen benutzen usw 😅
Atme tief durch, hör auf nachträglich zu googlen geschweige denn dir Vorwürfe zu machen. Achte auf dass was dir dein Frauenarzt gesagt hat und versuche ein wenig normal weiterzuleben 👌🍀

Alles Gute.

Ich gehöre auch zu denen, die eigentlich schon längst Toxo positiv sein müssten. Ich habe mein Leben lang schon Katzen, esse seit ich klein so gut wie täglich rohen Schinken, Salami oder Mett und im unschwangeren Zustand gerne Sushi, geräucherten Lachs. Ich schrubbe Obst und Gemüse nicht wie eine Wahnsinnige, habe ständig im Garten meiner Eltern Obst direkt vom Feld gegessen. Ich war fest davon überzeugt, positiv zu sein und siehe da, nichts. Dadurch ist mir auch bewusst, wie unwahrscheinlich es ist, dass ich mich jetzt und heute anstecke. Nichtsdestotrotz verzichte ich auf all diese Lebensmittel. Es sind ja nur 9 Monate. Und ab und an werden halt doch noch Aufschnitte wegen Listerien zurückgerufen. Salat esse ich im Laden meiens Vertrauens und Obst wasche ich einfach etwas gründlicher. Ich will einfach vermeiden, doch eine von den wenigen zu sein, nur weil ich nicht verzichten kann.

Hallo!

Ich habe mit einem Kinderarzt (Oberarzt der Kinderimmunologie an einem großen Universitätskrankenhaus), den ich privat kenne, schon zu Anfang der Schwangerschaft über die Ernährungsempfehlungen gesprochen. Er hält gar nichts davon, auf Rohmilchprodukte und Ähnliches zu verzichten. Das Risiko, sich mit etwas wirklich Gefährlichem anzustecken, ist in unseren Breiten extrem gering, und seiner Meinung nach tut man der Entwicklung des kindlichen Immunsystems keinen Gefallen damit, immer nur quasi-sterile Lebensmittel zu sich zu nehmen. Sein Argument, dass die Natur im Laufe der Evolution die Entwicklung des Immunsystems beim Fötus an die ursprünglich sehr keimbehaftete Ernährung der Schwangeren angepasst hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Und der Zusammenhang zur Hygienehypothese (Anstieg der Allergien und Autoimmunerkrankungen in Industrieländern hängt mit übertriebener Hygiene und zu geringer Konfrontation mit Keimen zusammen) liegt auch nahe. Auch sagt er, dass wenn eine Schwangere Jieper auf etwas hat, das daran liegt, dass dieses Produkt bestimmte Inhaltsstoffe enthält, die das ungeborene Kind gerade für seine Entwicklung braucht. Seine eigene Frau hat in der Schwangerschaft alles gegessen, worauf sie Lust hatte, unabhängig von jeglichen Empfehlungen, ganz besonders viel Rohmilchkäse (ihr Kind geht mittlerweile aufs Gymnasium und ist völlig gesund). Da ich nach einigem Hin- und Herüberlegen die Argumente schlüssig fand, habe ich mir dann in der Schwangerschaft so Einiges gegönnt, worauf ich in dem Moment Jieper hatte, einschließlich Salami, Räucherlachs und jegliches Eis aus der Eisdiele. Jetzt bin ich im 9. Schwangerschaftsmonat und mir und dem Baby geht es sehr gut. Meine Schwägerin hat in einer ihrer Schwangerschaften Unmengen an Schwarzwälder Schinken verputzt, der Mann ist mit dem Nachkaufen gar nicht mehr hinterhergekommen, und ihr Kind ist kerngesund. Die Mutter einer (bereits erwachsenen, völlig gesunden) Bekannten aß die ganze Schwangerschaft über sehr gern Camembert.

Das sind jetzt natürlich nur vier Einzelbeispiele, aber wie schon meine Vorrednerinnen geschrieben haben, informiere dich mal über die Statistik und du wirst sehen, dass die Wahrscheinlichkeit, sich über Lebensmittel mit Toxoplasmose oder Listerien anzustecken, in Deutschland extrem gering ist.

Also mach dich nicht verrückt, iss weiterhin frisches Obst und Salat, und höre auf deinen Körper. Vielleicht hast du mit dem nicht totgekochten Gorgonzola und den paar evtl. auf der Himbeere verbliebenen Keimen dem Immunsystem deines Kindes sogar etwas Gutes getan.