Harmony Test - drittes Kind - 35 Jahre

Ich bin frisch mit unserem dritten Kind schwanger nun bin ich bereits 35 Jahre offensichtlich eine Oma :-) und der Arzt hat mich auf die Möglichkeiten des Harmony Tests bzw Nackenfaltenmessung angesprochen.
Bei meinen ersten zwei Kindern habe ich keines von beiden gemacht weil ich eigentlich immer gesagt habe ich kann kein Kind abtreiben. Allerdings denke ich im Moment und mein Mann auch zwei Kinder plus ein Kind mit Trisomie das ist nochmal eine andere Aufgabe mit der wir überfordert wären (so unser Gefühl).

Schlussendlich bin ich hin und her gerissen. Bei der Nackenfaltenmessung habe ich jetzt oft gelesen es wäre ungenau bzw vieleFehlmeldumgen. Daher denke ich eher über den Harmony Test nach


Vielleicht war jemand in der gleichen Situation und kann mir über ihre Entscheidung erzählen.

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Okay, danke Urbia.. Langer Text einfach weg.

Nochmal:

Die NFM kann keine Fehlmeldungen hervorbringen, da das Ergebnis lediglich Wahrscheinlichkeiten enthält. Auch bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:2.000.000 kann man der eine unter 2 Millionen sein, den es trifft. Bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 kann man auch der eine sein, den es nicht trifft.
Daher: Falschmeldungen können da überhaupt nicht bei raus kommen.
Das Ersttrimesterscreening mit NFM kostet hier um die 200 Euro.

Wenn einem Wahrscheinlichkeiten zu ungewiss sind, gibt es folgende Möglichkeiten: Die Krankenkassen zahlen ab 35 eine Fruchtwasseruntersuchung. Diese ist allerdings ein invasiver Eingriff.
Die andere Möglichkeit ist der Harmony Test (teilweise unter Praena Test bekannt), der macht am meisten Sinn mit einer Ultraschalluntersuchung wie beim Ersttrimesterscreening und kostet dann insgesamt um die 450 Euro.

Ich hab mich dazu von meiner FÄ beraten lassen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass mir erstmal das Ersttrimesterscreening mit Nackenfaltenmessung reicht. Sollte es da Unstimmigkeiten geben, lasse ich mich beraten, welche Risiken die Fruchtwasseruntersuchung birgt. Sollte mir das zu heikel sein, mache ich den Harmony Test.

Wenn man aber von vorn herein weiß, dass einem Wahrscheinlichkeiten zu unsicher sind, kann man sich wohl das Geld für die NFM sparen.

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Danke, dass du es immer so schön auf den Punkt bringst. 😊
Es scheint bzgl. der NFM nicht gut aufgeklärt zu werden.
LG
Hummel

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Es ist zwar mein zweites Kind - aber auch ich nähere mich dem Greisenalter von 35 Jahren 😊

Ich habe mich (auch schon bei Nummer eins) für das Ersttrimesterscreening entschieden. Das wird von der Pränataldisgnostikerin durchgeführt.
Dies beinhaltet auch die Messung der Nackenfalte aber auch deutlich mehr: es werden alle Organe des Kindes geprüft, das Gehirn, der Blutfluss, die Versorgung, mögliche Fehlbildungen etc.
Dann wurde mir noch Blut abgenommen.
Hätte das Ergebnis jetzt Auffälligkeiten gezeigt, hätte ich den Harmony Test machen lassen.

Da beide Male alles gut war, habe ich davon abgesehen.
Kleine Kritik: es ist nur eine Wahrscheinlichkeit, die das Ergebnis liefern kann. Aber bei einem Arzt, absolut aussagekräftig.

Der Harmony Test hätte mir alleine nicht gereicht, weil er nur auf Trisomien prüft.
Fehlbildungen, Herz, Versorgung bleibt da außen vor. Dabei wäre für mich nicht unbedingt eine Abtreibung im Fokus, sondern auch eine gute Vorbereitung auf die passende Klinik, sollte etwas Auffällig sein.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Bei einem guten! Arzt

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Greisenalter 🤣🤣🤣

Fühlt sich eigentlich gar nicht so schlecht an! 👵🏼

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Hallo!

Ich bin in einer ziemlich ähnlichen Lage wie Du.

Wir haben zwei Mädchen, 5 und 7. Damals stand für mich außer Frage etwas zu machen. Die Bluttests waren noch nicht so üblich und wegen meines Alters (27 und 29) waren wir einfach zuversichtlich dass alles okay ist.

Jetzt bekommen wir das dritte, ich bin 35.
Auch wir denken, dass eine Behinderung für uns als Familie schwer zu tragen wäre.

Mein Mann war immer ziemlich abgeklärt und meinte, wenn es nicht gesund ist treiben wir ab. Allerdings sagte er auch, dass er nicht weiß ob er das noch so sieht, wenn wir es im konkreten Fall entscheiden müssten.

Für mich kommt eine Punktion ohne begründeten Verdacht nicht in Frage. Aus dem Grund, weil die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen höher ist als das einer Trisomie 21.
Das heißt, wenn dann ein Bluttest (Harmony/Preana...).
Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen wie ich mit der Situation umgehen soll, eventuell entscheiden zu müssen, ob wir ein Kind mit Chromosomenanomalie abtreiben oder nicht. Im Fall, wenn ein auffälliges Ergebnis bei einem Test herauskommt. Und um mich selbst in die Situation nicht zu bringen, nutze ich mein Recht auf Nichtwissen und lasse nicht testen.
Mein FA hat die Nackenfalte im US angeschaut, sie ist völlig unauffällig.

Ich bin mir im Klaren, dass unsere Entscheidung im Endeffekt unangenehme Folgen nach sich ziehen könnte, nämlich wenn der unglückliche Fall eintritt und unser Kind nicht gesund ist. Trotzdem möchte ich mich nicht in die Diagnostikschleife begeben und halte mich an den naiven Glauben dass einfach alles okay ist.

Berichte doch mal, wie Ihr Euch entschieden habt!

Alles Liebe!

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Hi,

Die NFM liefert Dir nur Wahrscheinlichkeiten, in deren Berechnung auch dein Alter einfließt. Da du bereits 35 bist (ich bin übrigens 37) wird dein Ausgangswert bereits relativ „schlecht“ sein.

Und ja, ab einer bestimmten Wahrscheinlichkeit spricht man durchaus von positivem Befund und leider liegt die Falsch-positiv Rate beim ETS bei 20%. Das wollte ich mir nicht antun, daher haben wir uns von vornherein für den Harmonytest (NIPT) entschieden, da liegt die falsch-positiv-Rate bei unter 0,3%.

Bei Auffälligkeiten im ETS oder Harmonytest empfiehlt sich zur Absicherung dann immer einen Fruchtwasseruntersuchung, nur die kann euch 100% Gewissheit geben (die Chorionzottenbiopsie kann das nicht, die hat die gleiche Fehleranfälligkeit wie der NIPT).

Um Organschäden und co auszuschließen werden wir noch zur Feindiagnostik in der 21./22. SSW gehen. Das ist ein sehr ausführlicher Ultraschall in einem spezialisierten Pränataldiagnostikzenztrum. Das geht dann mit Überweisung sogar als Kassenleistung.


Hier im Video geht es ab Minute 15 um das ETS:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-projekt-schwangerschaft--100.html

VG
Coco

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Ich habe bei meinem dritten Kind einen Harmony-Test machen lassen (mit 37) und werde es jetzt auch beim vierten wieder tun.
Ich glaube zu wissen, dass alles in Ordnung ist - aber ich will Gewissheit haben! Man hat so viele Unsicherheiten in der Schwangerschaft und es gibt immer wieder Momente, in denen man denk etwas stimmt nicht. In der letzten Schwangerschaft hat die Ärztin z.B. (fälschlicherweise) erst mal eine auffällige Nackenfalte diagnostiziert. Später hieß es, das Baby sei zu dick, ich könnte an SS-Diabetes leiden und müsste früher eingeleitet werden. Und eine Trichterbildung gab es dann angeblich auch noch - was erst im KH dementiert wurde.
Es ist IMMER irgendwas. Deshalb will ich wenigstens sichergehen, dass das vierte Kind an keiner Trisomie leidet..
Allerdings bin ich ja auch schon bald 41 - also NOCH ein paar Jährchen älter als du! ;-)

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Hallo :)

Ich bin zwar erst 29, habe aber den Praenatest schon 2 Mal machen lassen.
Bei unserer ersten Tochter wurde T13 diagnostiziert, deshalb in den 2 darauf folgenden Schwangerschaften die Praenatests. Zudem gibt es noch 2 T21 Kinder in der Familie.

Ich finde das ihr wenn ihr eh schon Bedenken habt, den Test machen lassen solltet. Klar gibt er keine 100%ige Sicherheit aber nahezu.
Ihr hättet dann die Möglichkeit im Falle eines Falles spezifisch zu überlegen was ihr tut und euch vorher über Hilfestellungen und Fördermöglichkeiten informieren. Natürlich könnten dann auch die anderen Kinder besser darauf vorbereitet werden.

Der Praenatest bzw Harmonytest ist nur über mütterlichen Blut.
Die Variante mit dem Ultraschall heißt nochmal anders (zumindest bei uns).

Alles gute 🍀

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Ich bin 32 Jahre und mit dem 3. Kind schwanger. Meine Großen sind 7 und 8 Jahre. Damals habe ich den Test auch nicht so wichtig gesehen. Diesmal möchte ich aber unbedingt den Harmonytest machen lassen.

Ich denke ebenso, dass ein Kind mit Trisomie schwer für uns zu bewältigen wäre. Außerdem möchte ich nicht, dass meine relativ großen Kinder noch deutlich mehr Einschränkungen im Alltag haben werden, als sie es so schon erleben werden durch das Baby. Aufgrund unseres Kinderwunsches werden mit Sicherheit Umstellungen auf uns und die Kinder zu kommen. Jedoch habe ich 2 gesunde Kinder und möchte kein Risiko eingehen.

Auch wenn meine Einstellung oft kritisiert wird und ich sicher angefeindet werde, ist das meine Sicht über Verantwortung und Fürsorge gegenüber meiner ganzen Familie.

Daher kann ich verstehen, dass du über den Test nachdenkst.

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Hallo,
Also ich bin 33 und zum ersten mal schwanger und wir werden uns auch für den Harmony-Test entscheiden, da mein Mann einen Bruder mit T21 hat, der keinerlei körperliche Auffälligkeiten hat. Als Baby hat man ihm überhaupt nichts angesehen. Deshalb waren wir unsicher wegen der NFM.
Liebe Grüße

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Hallo,
Ich kann mich Jule nur anschließen.
Der entscheidende Vorteil der NFM mit der Risikoberechnung ist, dass alle Organe ausführlich angeschaut werden und entsptechend auch andere Fehlbildungen erkannt werden. Vor allem früher als beim großen Organscreening um die 20. SSW.
Bei unserem Großen konnte da schon ein Herzfehler erkannt werden und wir konnten entsprechend betreut werden. Deswegen hatten wir damals den Harmony Test nach der NFM gemacht. Dieser Herzfehler kann nämlich auch bei Trisomie 21 auftreten. Wir hatten dann genug Zeit uns eine gute Entbindungsklinik suchen, um die beste Versorgung für unseren Kleinen zu haben.
Bei den anderen zweien hatten wir Wahrscheinlichkeiten von 1:>20000 für die Trisomien und reichte es aus.
Für uns hätte eine schwerwiegende Behinderung auch Konsequenzen gehabt, z.B. eine schwere Spina bifida. Diese Behinderungen allgemein sind ja nicht nur durch Trisomien bedingt. Da wäre uns ein Abbruch später wesentlich schwerer gefallen.

Lg
Hummel