White Spot und Größendiskrepanz meiner Zwillinge

Hallo an alle,

ich wollte es eigentlich vermeiden, zu viel zu recherchieren, aber wie viele von euch das ja sicher kennen, hat man keine Ruhe, wenn man eine beunruhigende Nachricht erhält. Schon gar nicht, wenn es um das Wohl des Kindes oder in meinem Fall meiner beiden Kinder geht.

Im Feinultraschall in der 22. SSW wurde festgestellt, dass ein Zwilling vollkommen zeitgemäß und unauffällig entwickelt ist und beim zweiten Zwillingen ein White Spot im linken Ventrikel, der jetzt für den Mediziner nur in Kombination mit der Tatsache, dass dieser auch sehr viel kleiner ist (keine sonstigen organischen Auffälligkeiten, aber eine Entwicklung unter der 5%-Percentilkurve), beunruhigend war.

Was ich weiß, ist, dass der White Spot ein Softmarker ist. Was mich mehr beunruhigt, ist die Größendiskrepanz beider Zwillinge (die übrigens zweieiig sind und jeder gut versorgt durch seine eigene Placenta ist, dort gab es keine Unterschiede in der Durchblutung).

Ihr versteht vielleicht, wie beunruhigend es ist, wenn ein Kind deutlich zu klein ist. Zudem riet man mir auch eine genetische Untersuchung an. Mein Bauchgefühl rät mir nicht gerade dazu, dies zu machen, schon gar keine Fruchtwasseruntersuchung... Weil... was würde mir das bringen, außer noch mehr Angst und Sorge um den Krümel? Oder wie sind da eure Erfahrungen? Vielleicht gibt es ja jemanden, der ähnliches erlebt hat. Hat denn eine Fruchtwasseruntersuchung oder sonstige Untersuchungen irgendetwas verbessert hinsichtlich der Prognose? Ich für meinen Teil befürchte, dann noch viel mehr in Angst und Sorge zu leben als jetzt eh schon.

Auch geht die Frage an alle Zwillingsmütter. Wie war das bei euch? Ist ein Zwilling deutlich zurück geblieben in der Entwicklung? Mein Krümel mit dem White Spot ist zwar bis auf diesen Softmarker nicht weiter auffällig gewesen nach dem aktuellen Stand, ist aber doch beunruhigend zu klein.
Mir ist bewusst, dass dies eine Momentaufnahme ist und es hilft mir extrem weiter, mir vor Augen zu führen, dass es immer noch möglich ist, dass dieser Zwilling noch aufholen kann. Wie oft hört man denn sowohl von "zu kleinen Feten" als auch von White Spot-Erfahrungen, die dann ein Happy End hatten... Die Horrorszenarien gehen mir natürlich trotzdem ständig durch den Kopf...

Vielleicht gibt es jemand, der seine Erfahrungen mit mir teilen kann. Das würde mir sehr, sehr helfen.
Vielen, vielen Dank fürs Lesen!

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Hallo

In meiner ersten Schwangerschaft habe ich keine Zwillinge bekommen aber vielleicht kann ich dich trotzdem beruhigen.

Wir waren in der 22ssw ebenfalls bei der feindiagnostik. Zu dem Zeitpunkt sind wir in der 7. Perzentlie gestartet. Hatten ebenfalls einen weite Spot und eine Kopf-Thorax Diskrepanz.
Versorgung der Plazenta war gut. Hatte links ein leichtes Notching. Was aber daran lag das die Plazenta auf der anderen Seite lag.

Wir waren alle 2 Wochen beim Pränataldiagnostiker. 2 Wochen vor Geburt waren wir in der 27. Perzentile. Und angeblich würden wir die 3kg nicht erreichen.

Meine Tochter wurde bei 38+6 geholt aufgrund einer Nabelschnuransatzanomalie (insertio Valementosa). Sie wog 3230g und war 50 cm groß.

Bei der U4 ein halbes Jahr später haben wir auch wieder eine Kurve gesprengt. Diesmal die BMI Kurve aber extrem weit oben. Und das nur mit Muttermilch.

Lass dich von den Ärzten beraten, hör auf dein Bauchgefühl und google nicht zu viel.

Alles gute

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Hallo Maggie,

vielen Dank für seine Antwort! Deine Erfahrungen sind mir eine große Hilfe!

Wir starten ja auch unter der 5% Percentile und so wie ich es verstanden habe, gibt es keine Auffälligkeiten im Verhältnis Thorax und Kopf, sondern quasi eine recht gleichmäßige Größendiskrepanz von Zwilling 1 zu Zwilling 2.
Ich werde auf jeden Fall mehrere Meinungen einholen (Hebamme, Frauenärztin, noch einmal mit dem Feindiagnostiker reden...) bevor ich überhaupt eine genetische Diagnostik in Betracht ziehen würde. Vor allem alles, was invasiv ist. Das Wissen darüber würde an der Liebe zu diesem Kind nichts ändern und ich gebe ihr (sie ist ein Mädchen) alle Kraft, die sie braucht und Hoffnung!

Ich freue mich wirklich sehr, dass bei deiner Tochter sich alles so gut entwickelt hat! Und ich hoffe, ich kann irgendwann auch über meine kleine Maus Ähnliches berichten!

Mein weiterer Werdegang wird sein, die nächste Doppleruntersuchung abzuwarten, die ist in zwei Wochen und mich ausgiebig beraten lassen.

Vielen Dank nochmal für deine Anteilnahme!

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Hallo neoselachii

Vielen Dank für deine Antwort.
Was ich vergessen hatte zu erwähnen, ich hab ca zu dem Zeitpunkt Schwangerschaftsdepressionen bekommen.

Mein Mann und mein FA haben mich schnell zu einer Therapie überredet. Und es tat mir wirklich sehr sehr gut.

Also wenn du merkst, du schaffst das nicht mehr alleine hole dir bitte Hilfe. Als Schwangere bekommt man schnell einen Therapieplatz. Es hat mir sehr geholfen mit meinen Ängsten umzugehen und die restliche Schwangerschaft zu genießen.

Danach und auch jetzt in der 2. Schwangerschaft hab ich damit keine Probleme.

Alles gute

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Hallo, liebe "neoselachii".
Ich habe ähnliches erlebt, wobei es bei mir eineiige Zwillinge waren mit nur einer Plazenta. Der eine wurde schlecht versorgt und fiel sehr früh mit deutlichem Rückstand in Grösse und Gewicht auf (sowie weitere Anzeichen für die unzureichende Blutversorgung). Dass ich mir 24h am Tag Sorgen gemacht habe und alles mögliche mehrfach gelesen habe, kannst du dir vorstellen. Der Unterschied in ihrer Entwicklung wurde immer gravierender, so dass eine Durchtrennung der gemeinsamen Blutgefässe auf der Plazenta durch Laser durchgeführt wurde. Danach holte der "kleinere" ganz gut auf. Nichts desto trotz hörte das Herzchen in der 28. SSW auf zu schlagen. In der 31. SSW kamen sie dann spontan nach Blasensprung und Wehen zur Welt. Dem ertsen ging es blendend von Anfang an (Gott sei dank). Und von dem "kleinen" haben wir uns liebevoll verabschiedet.
Ich habe dir kurz und relativ trocken meine Geschichte erzählt. Was sie mir emotional in dem Momemt damals abverlangt hat, muss ich dir glaube ich , nicht beschreiben. Irgendwann zum Schluss hatte ich die Strategie entwickelt: es kommt wie es kommen soll; ich habe alles dafür getan die Kinder gesund austragen; was nicht in meiner Macht ist, kann ich nicht ändern; ich nehme alles so hin, wie es kommt. Das war die absolut richtige Einstellung und ich kann rückblickend sagen, das alles positiv und richtig ausgegangen ist.

Beruhige dich, meine liebe, achte auf deine Gesundheit (körperlich sowie mental) und auf dein Bauchgefühl. Übrigens sehe den Sinn von gen. Untersuchungen/Fruchtwassereunt. etc nicht, vor allem welche Konsequenzen?

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen das allerbeste.

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Hallo Petya,

vielen Dank, dass du deine Geschichte geteilt hast! Ich kann es sehr sehr gut nachvollziehen, wie es dir damals ging! Und deine Ausgangslage ist natürlich noch gravierender gewesen, eineiige Zwillinge sind natürlich viel komplexer als zweieiige und jede Entscheidung oder Entwicklungsverzögerung betrifft beide...
Es tut mir unheimlich leid, dass du den kleinen Zwilling verloren hast! Und du hast recht, es steht gar nicht in unserer Macht, wir können nur alles optimieren, was uns möglich ist, letztendlich entscheiden ganz andere Mächte über das Leben unserer Kinder. Damit klar zu kommen ist ein Prozess, der einem einiges abverlangt.

Ich stimme dir zu, dass die Sinnhaftigkeit jetzt noch eine genetische Untersuchung zu machen etwas schwammig ist. Daran hätte ich von alleine gar nicht gedacht, weil ich grundsätzlich keinen Unterschied darin sehe, in vollem Wissen ein behindertes Kind auszutragen. Meiner Liebe zu diesem Kind tut es keinen Abbruch! Das war jedoch das, was mir der Mediziner nach dem Schock in die Hand gedrückt hat. Ohne reifliche Überlegung und mich überzeugende Argumente würde ich diesen Weg vom aktuellen Bauchgefühl aus absolut nicht gehen. Was die Maus unter meinem Herzen braucht, ist einfach Liebe und Hoffnung...

Ich danke dir sehr für deine Offenheit! Und ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und vor allem dem Zwilling, den du jetzt ohne seinen Zwilling groß ziehst wünsche ich viel Kraft in seinem Leben! Das muss auch für das Kind eine große Belastung sein...

Vielen vielen Dank! Liebe Grüße!

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Hallo,

bei meinen Zwillingen war es so. Meine Tochter immer viel kleiner als ihr Bruder. Aber organisch gesund. Wir waren 6 x bei der pränataldiagnostik. Alles unauffällig.In der 27. Woche war dann die Durchblutung der Nabelschnur meiner Tochter schlecht und die beiden wurden auf die Welt geholt. Mein Sohn mit 1130 g und meine Tochter mit 660 g. Wir haben dann nach einer Woche erfahren das unsere Tochter das Down Syndrom hat. Heute sind die beiden 2 Jahre alt. Mein Sohn trotz Hirnblutungen topfit. Meine Tochter entwickelt sich langsamer aber ist ein glückliches kleines Mädchen. Ich weiß das dir das jetzt nicht wirklich hilft. Ich bin froh in der Schwangerschaft nichts gewusst zu haben. Ich hoffe natürlich das bei euch alles gut läuft ubd drücke alle Daumen!
Liebe Grüße Jessi mit ü-Ei und liebevollem Bruder!

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Hallo Jes,

vielen Dank für deinen Erfahrungbericht.
In unserem Fall ist es auch so, dass bis auf dem White Spot am linken Ventrikel keine organischen Auffälligkeiten festgestellt worden sind.
Bei deinen Kindern war die Gewichtsdiskrepanz ja auch enorm (ich bin da natürlich kein Profi, aber es fühlt sich für mich so an), aber ich freue mich so sehr, zu hören, dass beide jetzt schon 2 Jahre alt sind und sich von all diesen Krisen erholt haben! Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute und drücke euch die Daumen, dass sich alles so entwickelt wie ihr euch das wünscht!
Ich habe mich schon in der 12. Woche dagegen entschieden, eine Nackentransparenzmessung etc. machen zu lassen, weil für mich eine Trisomie-Diagnose nichts daran ändern würde, dass ich dieses Kind so lange wie möglich unter meinem Herzen tragen möchte und ihm in seinem Leben alle Liebe der Welt geben werde! Daher ist für mich auch fraglich, ob ich jetzt noch auf das Angebot der Gendiagnostik eingehe. Wie du schon sagst, es ist vielleicht einfach besser, das erst später zu erfahren. Die Gedanken kreisen ja schon genug...

Liebe Grüße!

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White spot hatte mein Sohn (2Ss) ohne weiteren org.Auffälligkeiten ,alles lief super.
Jetzt (3ssw) bin ich mit Zwillingen ss u.sie haben das genicht.Darf ich fragen,wie alt du bist?

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Hallo Sinem,

ich bin 30 Jahre alt.
Der White Spot allein macht uns auch keine Angst, ist ja ein Softmarker, der sich auch zurückentwickeln kann und kein Beweis für irgendwas ist. Die Kombination mit der Größendiskrepanz meiner Zwillinge ist das, was uns viel mehr die Sorge bereitet...
Ich drücke dir in deiner jetzigen Zwillingsschwangerschaft die Daumen!

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Danke dir.Das ist ja schonmal super dass du nicht über 35 bist.Ist es dwnn auch so gesehen ein Softmarker wenn die extremen Größenunterschied haben?Wie groß ist denn der Unterschied?Man liest ja sehr oft gerade bei Zwillingen von Größenunterschieden auch u.a. bei zweieiigen..Ich hoffe sehr,dass alles ok ist

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Hallo

Ich bin zwar keine zwillingsmama und kenne mich mit diesem softmarker nicht aus, allerdings möchte ich dir trotzdem gerne schreiben.

Die Frage zunächst wie viel zu klein ist denn in diesem Fall zu klein ? Und sind alle Werte gleich viel zu klein oder sticht etwas besonders hervor ?
Ich denke es gibt auch bei Zwillingen besonders zweieiig große und kleine Kinder. Auf der anderen Seite ist viel zu klein und „zurückgeblieben“ bei einer guten Versorgung, absolut ein Hinweis das etwas nicht stimmen könnte.

Bezüglich der weiteren Diagnostik.
Das musst du für dich allein entscheiden. Entweder man findet dabei einen Defekt oder auch nicht, aber man kann damit einige Dinge schonmal ausschließen.
Sollte allerdings etwas gefunden werden - was natürlich absolut nicht sein muss, kann man wie ich finde sich besser darauf einstellen, sich die folgen vor Augen führen. Vorbereitungen treffen, Ärztlichen und physiologischen Beistand sich holen.

Ich persönlich hatte vor ein paar Tagen eine Fruchtwasseruntersung - nicht aufgrund von trisomien und bin im Nachhinein sehr erleichtert es gemacht zu haben. Auch wenn ich fürchterliche Angst davor hatte !
Mir gibt es Sicherheit und die Möglichkeit den für mich/ uns weiterhin richtigen Weg zu wählen.
Natürlich ist jetzt die Zeit bis das Ergebnis eintrifft unglaublich schwer, aber ich kann besser mit Gewissheit als mit Ungewissheit umgehen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute !

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Danke für deine Antwort!
Ersteinmal gehe ich auf deine Fragen ein. Mein kleinerer Zwilling befindet sich unter der 5% Percentile und der andere Zwilling im Normalbereich. Eine Gewichtsdiskrepanz von 30% liegt vor. Es gibt auch keine Auffälligkeit, die extrem hervorgehoben ist. Mein Krümelchen scheint allgemein etwas kleiner zu sein. Auch gibt es keine organischen Auffälligkeiten bis auf den White Spot am Herzen.
Dass zweieiige Zwillinge oder überhaupt Zwillinge niemals exakt gleich groß sind, ist normal, aber soweit ich gelesen habe ist eine Gewichtsdifferenz von über 25% bedenklich. Das bedeutet in unserem Fall ca., dass Zwilling 1 in der 22. SSW ist, wie es sich gehört was die Entwicklung an geht und Zwilling 2 ca. 3 Wochen hinterherhinkt...
Man kann natürlich nur Aussagen über die Durchblutung der Placenten machen, die bisher keine Auffälligkeiten zeigt. Hinzu kommt aber auch, das habe ich glaube ich noch nicht erwähnt, dass die Fruchtwassermenge des kleineren Zwilling auch geringer ist. Bisher wird diese Auffälligkeit aber als mild eingestuft. Niemand kann sagen, wie sich Nährstoffe und Sauerstoff auf die beiden Placenten verteilen oder aus welchen Gründen, die Entwicklung verzögert ist. Ob dies ein Hinweis auf einen Gendefekt ist, kann nur die invasive Diagnostik ergründen. Und da tritt meine Sorge ein, denn die birgt ja schließlich auch ein Risiko für das Kind.
Ich würde mich für die Diagnostik aus dem aktuellen Bauchgefühl heraus nicht entscheiden wollen. Allerdings aus dem Grunde, weil ich weiß, dass dies erstmal eine Momentaufnahme war und ich gerne wissen möchte, wie die Folgeuntersuchung ausfällt. Es kann ja sein, dass der Zwillinge seine Entwicklungsverzögerung noch aufholt. Vorher würde ich mich damit zurückhalten. Das Wissen darüber ist das eine, ändern würde es aber ja doch vorerst nichts. Auf viele Dinge kann man sich ja auch gar nicht vorbereiten...

Aus welchen Grunde hast du die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen? Ich drücke dir die Daumen und danke dir für deinen Erfahrungsbericht! Liebe Grüße!