Hebamme und Arzt alle zwei Wochen? Verwirrung

Hallo ihr Lieben,
ich bin jetzt fast in der 13. SSW, war heute bei meinem Gyn und habe ihm erzählt, dass ich nun auch eine Hebamme habe und überlege die Vorsorge aufzuteilen. Was ich denn zu beachten hätte. Dann sagte er eine ärztliche Vorsorge wäre laut Mutterschaftsrichtlinie für alle vier Wochen vorgesehen, Hebamme tragen wohl keine Verantwortung für Vorsorgeuntersuchungen und ich könne aber trotzdem zur Hebamme. Also dazwischen quasi. Das würde die Krankenkasse auch zahlen. Stimmt das wirklich? Dann kann ich alle zwei Wochen irgendwo hin? Ich finde das nirgens und bin total verwirrt.
Hilfe! Was stimmt denn nun? Ich würde wirklich gern auch zu meiner Hebamme...

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Meines Wissens nach sind die Termine für dich eben keine Pflicht. Sie sind dein Recht. Natürlich will die Ärztin da mehr abrechnen, aber ich kenne das von denen die das aufteilen wollen so, dass immer alle 4 Wochen Termin ist. Und zwar im Wechsel Hebamme/Ärztin. Oder das manche sogar die komplette Vorsorge, außer die großen Ultraschall-Termine bei der Hebamme machen lassen. Ob alle 2 Wochen auch bezahlt wird weiß ich nicht. Fände ich persönlich aber auch zu viel. Sag der Ärztin einfach klar, dass du nicht alle Termine bei ihr wahrnehmen möchtest. Du bist wie gesagt nicht dazu verpflichtet.

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Die Ärztin rechnet nicht nach Besuch ab, sie bekommt pro Quartal eine pauschale von um die 115 Euro. Das ist also quatsch, dass sie jedes Mal was abrechnen kann.

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Genau so ist es! Und die Pauschale darf man eben nur abrechnen, wenn die Schwangere alle 4 Wochen laut Vorschrift kommt. Ich weiß, viele Ärzte rechnen die Pauschale auch ab, wenn die Schwangere nicht regelmäßig kommt, erlaubt ist dies aber nicht.

Das Vorgehen des Frauenarztes ist rechtlich absolut richtig!

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Das habe ich noch nie gehört und halte das auch für totalen Quatsch. Meine Gyn wollte mich damals aber auch alle 2-3 Wochen sehen (bin Privatversichert und sie hatte die Eurozeichen in den Augen) und war überhaupt nicht damit einverstanden, dass ich die Vorsorgeuntersuchungen bei der Hebamme machen lassen.

Ich habe mich dann aber durchgesetzt, bin nur zu den drei Ultraschalluntersuchungen zum Arzt und die restlichen Vorsorgeuntersuchungen habe ich bei meiner Hebamme machen lassen.

Wenn du die Untersuchungen lieber bei deiner Hebamme machen möchtest, mach das auch. Ich finde die Vorsorgeuntersuchungen bei meiner Hebamme immer viel schöner und habe mich dort besser aufgehoben gefühlt als bei der Gyn. Die drei Ultraschalle reichen völlig und wenn doch mal was sein sollte, kann man immer noch einen zusätzlichen Termin beim Gyn vereinbaren!

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Ich würde mal die Hebamme fragen, die muss das ja auch wissen. In meiner Frauenarzt Praxis ist Vorsorge durch die Hebamme standardmäßig vorgesehen, ich hatte fünf Termine bei ihr in der 18., 25., 31., 35. und 39. Ssw. Termine in der Arztpraxis waren in der 11., 14., 20., 30., 33., 37. und 40. Ssw und dann nächste Woche zum ET.

Meine Hebamme hat bei der Terminvergabe darauf geachtet, immer möglichst gleiche Abstände zu den Terminen beim Arzt einzuhalten, also zb nicht Ende der 35. Woche den Termin bei ihr und dann Anfang der 37. schon wieder den Termin beim Arzt, sondern hat sich da an den Tagen beim Arzt orientiert, sie meinte die Krankenkassen wären da sehr genau. Aber da wird deine Hebamme ja bestimmt auch wissen wie sie das am besten macht.

Ich fand die Vorsorge bei meiner Hebamme auch super, vor allem jetzt zum Ende hin, meine Ärztin ist zwar auch super aber bei der Hebamme kann man nochmal ganz anders über Sachen sprechen und vor allem hat man viel mehr Zeit. Und man kennt sich schon zur Nachsorge.

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Bei der SS mit meinem Sohn habe ich die Vorsorgeuntersuchungen im Wechsel gemacht.
Waren im 4 Wochen Takt.
Bin nun in der 11. Woche und möchte dann auch wieder mit dem Wechsel starten.

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Das geht! 😊

Ich gehe alle 4 Wochen zum Gyn und dazwischen - quasi auch alle 4 Wochen - zur Hebamme. Bin von Anfang an etwas unentspannt und finde es so perfekt. Die Termine mit meiner Hebamme haben auch einen ganz anderen Charakter als beim Gyn. Ihr kann man nochmal andere Fragen stellen. Mein Gyn ist zwar recht verständnisvoll, meine Hebamme berät aber nochmal auf einer anderen Ebene.

Mir ist 14tägige Vorsorge super angenehm und auf keinen Fall zuviel, aber das empfindet einfach jeder anders... 🤓

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Hattest du das mit der Krankenkasse abgesprochen, dass sie alle 14 Tagen eine Vorsorge bezahlen?
Ich würde das auch gerne so machen aber mir sagte man, dass die KK nur alle 4 Wochen eine Vorsorge übernehmen...

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Nein, das sagte nur mein Arzt und ich glaube, dass es nicht ganz richtig ist. Ich werde mal mit meiner Hebamme sprechen und im Zweifel mal bei der Krankenkasse anrufen.

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Da erzählt dein Gyn großen Mist und ich möchte wetten, dass er das auch selber weiß.
Hebammen dürfen bis auf US alle in der Vorsorge vorgesehenen Untersuchungen durchführen und sind für von ihnen dürchgeführte Untersuchungen natürlich auch rechtlich verantwortlich. Das ist auch in den Mutterschaftstichtlinien so nachzulesen. Aber mit Frauen, die die Vorsorge aufteilen, lässt sich weniger Geld verdienen.
Für mich hätte sich der Gyn damit selbst disqualifiziert, denn wer mich bewusst so dreist anlügt, hat definitiv mein Vertrauen als Arzt nicht verdient.

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Das geht aber soweit ich weiss tatsächlich, allerdings nur in dem Rahmen, wenn die Hebamme - oder der Arzt - keine reguläre Vorsorge durchführt, sondern Beschwerden angibt als Abrechnungsgrund. Ich arbeite in dem Bereich und die Abstände des Wechsels werden heiß diskutiert und mein allgemeiner Konsens war bisher, dass keiner genau weiß wie man es handhaben soll.

Was stimmt: Der Arzt rechnet eine Pauschale ab pro Quartal, die er aber nur verantworten kann, wenn er gemäß der Mutterschaftsrichtlinien die Patientin betreut.
Das hat nicht nur was mit der Abrechnung zutun, sondern sondern auch juristische Konsequenzen m. E. gehabt, da mit mit der Einnahme der Vorsorgepauschale der Arzt angibt, auch regelrecht die Vorsorge durchgeführt zu haben. Ich erinnere mich da von einem Fall auf einer Fortbildung gehört zu haben, wo im Nachhinein 12 Wochen zwischen den Terminen lagen, die Vorsorge abgerechnet wurde, das Kind Fehlbildungen hatte und geklagt wurde, dass er Arzt ja auf dieser Basis eine regelmäßige Vorsorge garantiert hatte und dann doch was war, was evtl. hätte entdeckt werden können, daher sind einige Kollegen auch vorsichtig, was große zeitliche Distanzen im Wechsel bedingt.
Was also z.B. nicht geht, wenn sehr lange Zeitspannen zwischen den Vorsorgeuntersuchungen liegen.

Was auch stimmt: Man hat als Patientin das Recht auf eine zusätzliche Hebammenbetreuung.
Aber wie nun die Begründung vor den KK?
Wie gesagt, mein Stand ist, dass einer dann immer mit Begründung von Beschwerden abrechnet (und oft gibt es ja auch leichte), aber ob das alles im Allgemeinen so richtig ist, sei mal dahin gestellt....

Ich finde es doof, dass es da keine klare Linie gibt und die Ärzte, Hebammen und vor allem die Patientinnen einander so ausgespielt werden 🙄.

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Lieben Dank für deine Antwort!
Natürlich auch den anderen.
Ich will unser Baby auch gern im Geburtshaus bekommen, muss ich da auch irgendwas beachten wegen Haftung durch den Arzt. Meine Hebamme meinte, dass mein Arzt das evtl. nicht so Spitze findet (eine andere Patientin war bei ihm).

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Nein, das ist deine freie Entscheidung. Es gibt nur ein kleines Detail; FALLS es nach der Entbindung zu Komplikationen kommen sollte und deine Hebamme länger dich im Geburtshaus nach der Entbindung Betreut (als ich meine die regulären drei Stunden...?) dann brauchen sie tatsächlich im NACHHINEIN eine ärztliche Anordnung hierfür schriftlich für die KK, um dies abzurechnen.
Warum, weiß der Geier. Denn warum sollte ein Arzt, der einer Entbindung beigewohnt hat die Überwachung im Nachhinein anordnen? Da tun sich natürlich einige schwer, weil sie für etwas haften, wobei sie gar nicht direkt involviert waren. Aber dieser geschilderte Fall ist selten.

Bei einer ambulanten Geburt sage ich immer nur bedenkt auch, dass ihr ambulante Betreuung danach habt. Natürlich besucht dich die Hebamme engmaschig, mir zum Beispiel ging die ganze Entbindung mega auf den Kreislauf und ich war froh darum im Krankenhaus zu sein und auf die Toilette begleitet zu werden, ich habe auch noch 1-2 Tage einen Tropf bekommen, um in Schwung zu kommen. Zuhause hätte ich mich definitiv zu schnell übernommen. Das war mir im Vorfeld natürlich auch nicht klar, es war schließlich meine erste Entbindung.
Doch es geht jeder Frau anders, jede Entbindung ist anders, da sollte man ganz auf sein Bauchgefühl hören und alle Möglichkeiten - ob nun zu Hause, im Geburtshaus, ambulant oder stationär - abwägen.

VG