Untersuchung auf Behinderung, z.b. Trisomie?

Hallo ihr Lieben. Ich bin zum ersten Mal schwanger und aktuell in der 8. Ssw. Bei meiner nächsten Untersuchung in 4 Wochen soll ich mich entscheiden, ob ich eine Untersuchung wie o.g. durchführen lassen möchte. Es gibt ja diese Blutuntersuchung, NFM oder Fruchtwasseruntersuchung. Die Kosten liegen lt. Meinen FA bei ca. 250 bis 300 EUR.
Habt ihr euch derart untersuchen lassen?
Wie waren Eure Erfahrungen?

Ich tendiere ehrlich gesagt dazu, nichts untersuchen zu lassen. Erstens ist es teuer und zweitens, was würde es ändern? Außer dass man sich die SS über verrückt macht. Dennoch mache ich mir natürlich meine Gedanken.
Kann man eine Behinderung nicht auch in den großen US feststellen? Das müsste doch auch bei Routine Untersuchungen feststellbar sein, denke ich mir.

P.s. ich bin 26 Jahre alt. Mein Partner 33

Ich danke Euch scjon mal 🍀 Liebe Grüße

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Egal was du machst, eine Garantie auf ein gesundes Kind, gibt dir keiner :)

Bei der NFM kriegst du eine Zahl, die aussagt wie wahrscheinlich es ist, dass dein Kind eine Trisomie hat. Du kriegst nicht zu hören, dass es eine hat (oder nicht). Das fand ich für mich schwierig, denn was mache ich denn mit der Aussage, dass vielleicht 1 von 200 Kindern krank ist? Das hätte mich verunsichert und deswegen habe ich mich dagegen entschieden. Ein weiterer Grund, weswegen ich mich dagegen entschieden habe war, dass sich für mich meine Schwangerschaft zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher angefühlt hat (war bereits zweimal schwanger, ging nicht gut aus) und ich nicht so viel Geld für "nichts" ausgeben wollte.
Mit meinem Freund habe ich recht früh klare Grenzen abgesteckt, bis zu welchem Grad ein behindertes Kind OK ist. Trisomie 21 wäre für uns alleine kein Grund für einen Spätabbruch gewesen. Schwere Organschädigungen jedoch schon. Daher haben wir uns für den Organultraschall in der 21. SSW entschieden, auch mit dem Hintergedanken die SS zu dem Zeitpunkt zu beenden, wenn die Organschäden sich als so massiv herausstellen, dass auch eine OP keine Besserung bringt.
Eine Fruchtwasseruntersuchung war bei uns von vornherein raus, da uns das als ein zu gravierender Eingriff erschien und man schwere Beeinträchtigungen auf organischer Ebene mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Feinultraschall sieht. Zudem wüssten wir dann noch nicht wie schwer die Beeinträchtigungen tatsächlich sind, sollte T21 festgestellt werden.
Dasselbe gilt für NIPT wie Praena oder so. Hier wüssten wir immer noch nicht, was uns tatsächlich erwartet und es erschien uns als herausgeworfenes Geld.

Wir sind beide 33 und es gibt keine familiären Vorerkrankungen, jedoch war mein Freund zuvor in Südamerika, sodass wir etwas Bedenken wegen der Mikrozephalie hatten. Dies hat für uns auch für den Organultraschall gesprochen, hätten wir aber auch ohne überlebt. :)

Einige Sachen kann man im normalen US feststellen, dann kriegst du eine Überweisung zur Feindiagnostik. Aber hier ist das Gerät noch einmal um einiges besser und man kann genauer gucken, z.B. auch auf Kiefer-Gaumenspalten. mein FA hat zwar im normalen US immer mal geguckt, aber mich hat es schon erleichtert, den Organultraschall zu machen.
Ob ich ihn bei einer nächsten SS machen würde, weiß ich jedoch nicht. :)


Egal wie ihr euch entscheidet, finde ich es wichtig, dass ihr die Entscheidung zusammen tragt, denn ihr werdet auch die Konsequenzen (Abbruch, behindertes Kind) zusammen tragen müssen. Beziehe daher deinen Partner unbedingt mit ein und trefft euch auf der niedrigsten Ebene. So gibt es die beste (gefühlte) Sicherheit, denke ich.

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Ich habe ein Organscreening und die NFM machen lassen. Für diese Untersuchung muss man meistens zum Spezialisten, meine FÄ hätte das also nicht gesehen, wenn dem Kind ein Organ gefehlt hätte. Eine Trisomie kann man durch den normalen Ultraschall nicht erkennen. Ihr müsst euch im klaren sein, ob ihr mit einem beeinträchtigten Kind zurecht kommt. Da wäre mir persönlich jetzt auch das Geld egal. Wenn ihr aber sagt, dass es euch egal ist, dann verzichtet auf die Untersuchung. Das ist eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung:)

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Es gibt einfach gefühlt 1000 Untersuchungen die man machen kann, dass dauert erstmal, bis man durchblickt. Hat bei mir länger gedauert, als die persönliche Entscheidung, was wir bei einem schlechten Test machen 😂

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Hallo meine Liebe ☺️

Also in meiner Ersten Schwangerschaft habe ich alle Untersuchungen machen lassen (außer Fruchtwasser, wäre mir immer zu gefährlich!)
Ich hatte vorher 4 FG & wollte deshalb sicher gehen das es meinem Kind gut geht!
Man sollte vorher vielleicht entscheiden was man mit einem evtl. Positiven Ergebnisse macht, will man das Kind dann evtl nicht behalten? Ändert sich gar nichts für einen? Für mich war auf jeden Fall wichtig vorbereitet zu sein um evtl das richtige Krankenhaus für die Entbindung zu wählen (down Syndrom z.b kann oft mit schweren Herzfehlern einhergehen & somit wäre eine Klinik die darauf spezialisiert ist wichtig)

So dann habe ich auf jeden Fall die NFM machen lassen für 140€ glaube ich, weil ich den Pränatest machen lassen wollte (in Bayern bei mir gab es nur den Präna) & da wurde die nfm eh mitgemacht, präna Test ist aber Sau teuer bei uns mit 500€ etwa 😅
& den großen Organultraschall hat mir dann die Ärztin dort empfohlen wegen den FG obwohl alles super war bei allen Untersuchungen (dadurch wurde mir der aber von der KK gezahlt & da sagte ich nicht nein!)

So also wie erwähnt Untersuchungen waren alle super & mein Sohn kam gesund zur Welt, 4 Monate später wurde er schwer krank & ist fast gestorben! Er hat überlebt & entwickelt sich, doch was für Schäden bleiben kann und keiner sagen!

Jetzt bin ich wieder schwanger & werde vermutlich nur die NFM machen & den großen Organultraschall, da dies eh nur ein Ultraschall ist & die kosten in Ordnung, zum Rest denke ich mir inzwischen: du kannst nie vorher wissen was passiert.. die Ergebnisse können noch so gut sein 🤷🏼‍♀️

So, hoffe ich konnte dir vielleicht ein paar Gedanken mitgeben die dir helfen dich zu entscheiden ☺️
Lg

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Guten Morgen,

Ich teile deine Tendenz, eher nicht testen zu lassen. Ich habe bei meinen Kindern ganz bewusst darauf verzichtet. Bei meinem ersten Kind stand nach einer Plexuszyste und einer singulären Nabelschnurarterie die Diagnose Trisomie 21 im Raum. Ich habe trotzdem nicht weiter testen lassen. Feinultraschall habe ich allerdings immer machen lassen- ich habe einen sehr kompetenten Gynäkologen und er sagt auch, dass gerade bei nicht lebensfähigen Diagnosen die Fehlbildungen doch meistens im US auffallen.
Ich freue mich immer, wenn ich von Frauen lese oder höre, die diese ganzen Tests hinterfragen und nicht unkritisch mit dem Strom schwimmen. Hör auf deine Intuition - das ist der beste Rat für die Schwangerschaft und auch die Babyzeit.
Alles Gute.

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Hallo,
Wir haben die NFM/ETS in allen drei Schwangerschaften machen lassen.
Der entscheidende Vorteil der NFM/ETS mit der Risikoberechnung ist, dass alle Organe ausführlich angeschaut werden und entsptechend auch andere Fehlbildungen erkannt werden. Vor allem früher als beim großen Organscreening um die 20. SSW. Da wäre uns ein Abbruch sehr schwer gefallen, da viele das Kind dann spüren können, man es liebt und auf dem US tatsächlich einen Minimenschen gesehen hat.
Bei unserem Großen konnte man da schon ein Herzfehler erkennen und wir konnten entsprechend betreut werden. Deswegen hatten wir damals den Harmony Test nach der NFM gemacht. Dieser Herzfehler kann nämlich auch bei Trisomie 21 auftreten. Wir hatten dann genug Zeit uns eine gute Entbindungsklinik suchen, um die beste Versorgung für unseren Kleinen zu haben. 
Bei den anderen zweien hatten wir Wahrscheinlichkeiten von 1:>20000 für die Trisomien, uns reichte es aus. Das ist mehr als 99,9%
Für uns hätte eine schwerwiegende Behinderung auch Konsequenzen gehabt, z.B. eine schwere Spina bifida, fehlende Organe. Diese Behinderungen allgemein sind ja nicht nur durch Trisomien bedingt. T21 wäre für uns auch ein Grund für einem Abbruch gewesen, denn da gibts genug schwere Verläufe mit ständigen OPs, Klinikaufenthalten usw. Beim.großen Organscreening wäre uns ein Abbruch später wesentlich schwerer gefallen oder darauf zu warten, dass das Kind verstirbt.
Auch wenn später, unter Geburt oder noch später etwas mit unseren Kindern passiert und sie schwerste Behinderungen davon tragen werden, wissen wir welche Maßnahmen wir unterlassen werden und welche nicht. Das ist ja hier auch gerne ein Argument, dass ja später auch was passieren kann. Dies sind aber persönliche Ansichten und Entscheidungen.
Ich habe durch meinen Beruf einfach genug gesehen, dass ich klar entscheiden kann, was ich tragen kann und was nicht.

Lg

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War das bei eurem Kind auch ein VSD den sie gesehen haben und ist das gut ausgegangen?

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Hallo,

Ja genau, in unserem Fall auch tatsächlich isoliert VSD und wurde nach 10 Tagen mit einer Katheteruntersuchung verschlossen. Die Werte waren einfach zu schlecht, als dass man hätte warten können ohne langfristig eine Strömungsumkehr zu riskieren.
Bei der NFM war der Blutfluss auffällig und daher wurden wir regelmäßig zur Kontrolle einbestellt und als klar war, dass es sich nicht verwächst entsprechend weiterünerwiesen.

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Also das Organscreening mit NFM habe ich nicht machen lassen, da die NFM mir nicht aussagekräftig genug ist und das Feinscreening ab der 20ssw zur Regeluntersuchung gehört...

Aber ich habe den Harmony Test mache lassen, für 230 Euro (war günstiger als das Screening und NFM). Gerade wegen den nicht überlebensfähigen Trisomien wollte ich einfach Gewissheit haben.

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Wir haben die ganzen Bluttests nicht machen lassen. Uns war das Organscreening bei der Feindiagnostik wichtiger. Dort konnte man im US schwere Beeinträchtigungen wie Trisomie 18 zB ausschließen. Trisomie 21 kann man durch einen US nicht sehen (falls das für dich ein Grund für einen Abbruch bedeutet hätte). Bei uns wurde tatsächlich was am Herzen gefunden (zwei kleine VSD- Löchlein im Herzen). So etwas kann mit einer Trisomie 21 einhergehen, kommt aber auch sehr häufig isoliert ohne Behinderung vor. Und wurde dann von der Ärztin gesagt, dass wir ja den Bluttest immer noch machen können, um die Trisomie 21 auszuschließen. Aber ich war da erstens schon in der 24. SsW und zweitens könnte ich ihn nie abtreiben lassen. Ich liebe den Kleinen viel zu sehr. Was jetzt dabei rauskommt seh ich erst in 3 Wochen.
Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich nichtmal sir FD machen lassen ehrlich gesagt. Das hat mich mehr verunsichert als beruhigt...

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Nun kannst du dich aber in einer Klinin anmelden, die auch eine Neointensiv hat und bestenfalls einen Kardiologen.
Mich hat es beruhigt, dass wir uns entsprechend kümmern konnten und mein Kind nicht direkt nach der Entbindung verlegt werden musste. Was ein hohes Risiko für die kleinen ist.
Unser kleiner hätte auch mit einer normalen Geburt schwere Probleme bekommen. So konnte ich eine geplante Sectio durchführen lassen und sein erstes Quäken hören.

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Oh Mann, uns wurde gesagt die Entbindung könne ganz normal verlaufen 😳 war der VSD so groß bei euch? Das is ja schlimm gewesen bestimmt 😔

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Ich bin 32 und mein Mann 39. Wir sind in der 19. Woche mit unserem ersten Kind schwanger. Wir haben keinen test gemacht. Für uns würde eine trisomie nichts ändern. Durch dass das es für uns keine Auswirkungen hat, werden wir kein test machen lassen. Außerdem kann das Kind auch zb blind oder taub sein, das sieht keiner. Und bei der Geburt selbst kann auch einiges schief gehen.

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Informiere dich mal genau, welche Abweichungen der Bluttest erkennen kann.
Der Vorteil am Bluttest ist eben, dass die Ergebnisse schon in der Frühschwangerschaft vorliegen, was einen Schwangerschaftsabbruch leichter macht. Später muss man das Kind vaginal zur Welt bringen, was für viele ein traumatisches Erlebnis ist.

Wenn du bei keiner der testbaren Abweichungen sofort einen Abbruch machen lassen würdest, dann ist es tatsächlich rausgeschmissen Geld. Die Tests sind letztendlich eher für Frauen, die von vornherein sagen sie würden es beenden.