Verhältnis Arzt - Hebamme

Guten Morgen,

bei uns wird langsam die Mission Baby 2.0 konkret und ich überlege momentan, wie ich es mit der Vorsorge halte. In der ersten Schwangerschaft war ich ganz klassisch bei meiner Frauenärztin und hatte auch eine Hebamme, mit der ich mich sehr gut verstanden habe. Mein Problem war, dass die Ärztin permanent gegen die Hebamme geschossen hat - zu viel Vorsorge, sie soll nicht in den Mutterpass schreiben, Hebammen wüssten quasi nicht, wo ihr Platz ist (dürfen gerne beim Stillen helfen, aber der medizinische Kram ist doch dann wirklich nur was für Ärzte...). Sie ist extrem akribisch, vermutlich hat keine andere Frau der Welt so viele unverlangte Ultraschalls bekommen wie ich :-D Und entgegen der Einschätzung meiner Hebamme hat sie gegen Ende der Schwangerschaft einen unfassbaren Stress gemacht, dass das Kind zu groß sein, ich musste also in der 39. Woche ins Krankenhaus zu sinnlosen Untersuchungen, die der Hebamme recht gaben... Die Reaktion auf meinen Notkaiserschnitt (der nichts mit der Größe des Kindes zu tun hatte) lautete dann tatsächlich auch wütend "Ich bin nicht zufrieden!" Äh, ja, klar...

Nun bin ich unsicher, was ich mache. Man findet hier kaum einen anderen Frauenarzt, kaum jemand nimmt neue Patienten und ich weiß natürlich auch nicht, wie der nächste drauf ist. Am Ende komme ich vom Regen in die Traufe... Wahrscheinlich läuft es also darauf hinaus, bei dieser Ärztin zu bleiben (man sieht sich ja sonst nur einmal im Jahr zur Vorsorge), aber ich überlege ernsthaft, nur die Ultraschalltermine wahrzunehmen. Hat das jemand von euch so gemacht? Wie reagierten die Ärzte darauf? Ich fürchte mich, ehrlich gesagt, ein bisschen :-D Meine Ärztin ist echt ein Dragoner, und es war schon so sehr unangenehm, jeden Monat eine Diskussion über das Thema "Warum hat die Hebamme sich schon wieder erdreistet, in den Mutterpass zu schreiben?" zu führen.

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Ich habe momentan das gleiche Problem wie du und weiß leider auch noch nicht, wie ich damit jetzt umgehe. Meine Gyn hat mir meine Hebamme bis zur 30.Ssw quasi verboten. Ich bin schon in der Halbzeit meiner Schwangerschaft und jetzt den Gyn wechseln ist echt blöd. Aber ich werde es wohl tun. Ich habe keine Lust mehr auf meine ständig stressende Praxis.

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Das ist echt krass. Dieser Götterkomplexe....

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Das trifft es ziemlich genau. Ätzend! Sie hatte auch schon versucht, mir zu verbieten, woanders - bei einem Spezialisten- das ETS und Organscreening machen zu lassen 🙄

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Wenn du sich bei deiner Hebamme wohl fühlst und du nicht auf den Ultraschall bzw die Herztöne wartest, dann würde ich nur zur Hebamme gehen! (außer eben für die drei großen Untersuchungen!)
Ich persönlich bekomme bei jedem Besuch beim Arzt einen US. Ich muss jetzt insgesamt vier Wochen warten (wegen Urlaub etc)! Und es ist für mich die Hölle, ich bin jetzt bei 13+5, 3. Kind, ich spüre noch keine Kindsbewegungen und das macht mich wahnsinnig! 🤪 Ich hatte aber auch schon eine FG

Aber, wie gesagt, wenn es für dich reicht deine Vorsorge nur über die Hebamme zu machen dann mach das! Ich denke gerade bei einer Schwangerschaft ist die Erfahrung, die Einfühlsamkeit, das Vertrauen zur Hebamme, dein Körpergefühl viel wichtiger als die (herkömmliche) Untersuchung beim Arzt!

Alles Grüße!

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Das vier Wochen warten ist leider ganz normal. Ich durfte wegen meinen zw. FG bis zu 12. SSW wöchentlich kommen. Und ab dann nur noch vier-wöchentlich. Das war am Anfang hart.

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Ja, ich weiß. Nur bin ich seid dem ersten Kind immer alle drei Wochen beim Arzt gewesen, warum weiß ich auch nicht genau!

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Ich weiß, hilft jetzt so nicht viel, aber gibt auch das Gegenbeispiel. Meine Ärztin hat mich sogar ausdrücklich ermuntert mir eine Hebamme zu suchen und auch dann gefragt, welche es nun geworden ist. Als ich ihr dann den Namen nannte, hat sie meine Hebamme sogar noch komplett abgesegnet und meinte sie kennt die Hebamme noch von ihrer gemeinsamen Zeit am Klinikum, die ist wirklich gut.
Ich frag mich tatsächlich immer was das Problem der Ärzte mit den Hebammen ist. Das muss ja schon den Knacks in der Arztausbildung gegeben haben bzw. an dem Klinikum wo sie gelernt haben, so gehandhabt werden dass Hebammen nichts dürfen 🤷🏼‍♀️ Echt schwierig.
Also ein Wechsel des FA könnte hilfreich sein und du triffst es wie ich oder es ist vom Regen in die Traufe.
LG

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Das passiert wohl meistens im Teil der Ausbildung, in der die Assistenzärzte in die Geburtshilfe müssen und die Hebammen denen die Anweisungen geben😅
Professor Louwen sagt seinen Assistenzärzten zb immer, lasst euch von den Hebammen anleiten. Die wissen blind was zu tun ist. Macht das und die Geburt läuft von ganz alleine. Die meisten Hebammen brauchen dann nur den Arzt an ihrer Seite für die offiziellen Wege. Im Prinzip ist der Arzt bei einer Geburt nur Deko, wenn alles komplikationslos verläuft. Aber eine erfahrene Hebamme weiß auch, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ein Arzt übernehmen muss.
Ein junger Arzt weiß das zb nicht, der will dann entweder alles oder gar nichts machen. Da fehlt bei vielen leider die Erfahrung...

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Da stimm ich dir zu. An unserem Klinikum laufen die Geburten konplett ohne Arzt. Die werden nur bei Komplikationen gerufen oder am Ende wenn genäht wird. Ich hab bei meiner ersten Entbindung 2015 nur zum Legen der Einleitung morgens um 10, dann zur Abendvisite und als die Geburt am nächsten Morgen durch war ca. 5Uhr zum Nähen einen Arzt gesehen 🤷🏼‍♀️ Den Kinderarzt mal aussen vor der, sofort nachdem mein Sohn auf der Welt war, hinzugerufen wurde. Aber das war unabhängig von der Geburt sowieso nötig.

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Find ich ja schon ziemlich frech vom der Ärztin. Aber manche vertragen kompetente Menschen neben sich nicht.
Eine Freundin war so glücklich mit ihrer Hebamme. Sie geht nur zu ihr. Und lässt wohl auch nur einmal einen Ultraschall machen. Ist ja alles kein muss. Geh doch auch nur zu den wichtigen US hin der Rest macht die Hebamme

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Also wenn ihr noch in Planung seit für Kind nr. 2, dann würde ich definitiv versuchen einen anderen Frauenarzt zu finden. Bei uns ist das hier in der Regel kein Problem, wenn man gewillt ist, etwas länger auf einen ersten Termin zu warten. Ansonsten immer zum nächsten Quartal versuchen, da die meisten Ärzte dann gucken, ob sie wieder welche aufnehmen können.

Ansonsten war es bei meiner Ärztin eher so, dass sie dankbar ist für die Unterstützung einer Hebamme, da man dort dann die ganzen Fragen stellen kann, für die sie selbst keine Zeit hat und meine Hebamme hat auch einmal die Vorsorge übernommen, als meine Ärztin im Urlaub war. Normal ist das Verhalten deiner Ärztin auf jeden Fall nicht. Auch vor dem Staat steht dir beides zu und die Krankenkassen übernehmen beides. Also poche auf dein Recht und lass dir sowas von der Ärztin nicht gefallen.

Lg und viel Glück

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Klar, das hab ich ja gemacht, und meine Hebamme hat schon aus Prinzip dann immer extra viel in den Mutterpass geschrieben :-D Aber Spaß macht das eben nicht, wenn jeder Arztbesuch mit Gemecker und Zurechtweisungen beginnt.

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Du kannst ja mal bei der Ärztin nen Schwall fragen anbringen, mal gucken wie ihr das gefällt. Wenn sie dann meckert, dass sie dafür keine Zeit hat, dann sagst du: sehen sie und deswegen habe ich eine Hebamme. 🤣🤣🤣

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Ich glaube, ich würde trotzdem versuchen zu wechseln. Und wenn das gar nicht geht, würde ich mich inhaltlich wappnen, also alle rechtlichen Grundlagen wissen und parat haben. Dann kannst du der Ärztin selbstbewusst und klar gegenüber treten und das jedes Mal gebetsmühlenartig wiederholen, wenn sie wieder meckert.
Ich habe in der ersten Schwangerschaft die Vorsorge im Wechsel Hebi/Gyn machen lassen, in der zweiten Schwangerschaft war ich nur zu den drei großen US und am ET bei meiner Gyn. Die ist aber auch entspannt und sieht das Selbstbestimmungsrecht einer jeden Frau bezüglich der Gestaltung von Schwangerschaft und Geburt. Auch die Hebammen sah sie eher als Unterstützung und nicht als inkompetent und störend.

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Manche Gynäkologen wissen wohl auch nicht wo ihr Platz ist!!!
Ich habe beim Gynäkologen gearbeitet und er ist auch mein Gyn. Dieses Mal rät er mir aber tatsächlich zu den Vorsorgen zu ihm zu kommen, was ich aber wahrscheinlich auch vor hatte. Bei meinem Sohn habe ich ab der 30. Ssw die Vorsorgen bei meiner Hebamme gemacht und war alle zwei Wochen abwechseld zur Kontrolle. Da ich dann aber übertragen habe und da sollte die Hebamme ihr Kompetenz am besten einschätzen können, hat meine mich ab ET nur noch nebenbei empfangen. Ich sollte aber alle zwei Tage zum Ultraschall gehen, das war ihr wichtig und meinem Gyn auch. Gynäkologen und Hebammen sind ein Team und keine Gegner. Jeder Frauenarzt, der sich von einer Hebamme angegriffen fühlt, hat wohl Angst, dass die Kompetenz der Hebamme höher liegt, als die seine.
Eine Hebamme ist genauso wichtig wie ein Arzt und wenn beide Parteien gut zusammenarbeiten, hilft man damit tatsächlich auch der Schwangeren😱!
Anstatt sich gemeinsam in den Schlamm zu werfen und zu versuchen sich gegenseitig Dreck ins Ohr zu schieben, sollte man also dem anderen Part einfach mal ein wenig Freiraum lassen....
Und JAAAA, die Hebamme darf sich natürlich "erdreisten" die VORSORGEUNTERSUCHUNG ins Heftchen zu schreiben, da sie diese ja auch abrechnen darf. Zudem, wo soll sie die Ergebnisse denn hinschreiben? Wenn ein Notfall wäre, guckt die Klinik in den Mutterpass und entscheidet daraufhin was zu tun ist. Wenn man also eine Vorsorgeuntersuchung nicht notiert, kann das auch rechtliche Folgen haben, da dies ja ein wichtiges Dokument ist.
Mein Gyn ist was das angeht zb sehr streng. Er hatte auch mal zu mir gesagt, dass es Hebammen gibt, die das nicht so genau nehmen und auch unsere damalige Azubine hat sich schon was anhören dürfen, weil sie den Mutterpass nicht vollständig ausgefüllt hat.
Mein Gyn hat nebenbei noch eine Stelle in einer großen Klinik und weiß daher wie wichtig lückenlose Dokumentation ist.
Deine Frauenärztin soll sich mal nicht so anstellen, es seidenen die Hebamme ist im Job der Ärztin besser, als die tatsächliche Ärztin...

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Achso, sorry....
Für dich ist diese Schlammschlacht natürlich mehr als unbehaglich und so sollte man sich nicht fühlen müssen. Bzw an die Probleme denken zu müssen, die mit einem selbst ja gar nichts zu tun haben...
Ich würde auf jeden Fall mal mit dem anderen Gynäkologen sprechen und ihm das mal erzählen und dass du dich so extrem unwohl gefühlt hast wegen diesem Konkurrenzkampf. Du würdest aber nunmal gerne auch einige Vorsorgen bei der Hebamme machen lassen, ohne dir danach beim Arzttermin anhören zu müssen, was für ein Problem die Ärztin mit der Hebamme hat. Denn das ist nicht dein Problem, sondern das der Hebamme und der Gynäkologin.
Du siehst dann ja wie er reagiert bzw man entwickelt ja ein Gefühl. Sobald ein Arzt jedoch die erste Schwangerschaftsvorsorge gemacht hat, muss du das Quartal dort durchziehen.

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Ich bin mittlerweile in der Endphase meiner Schwangerschaft und soll jetzt wöchentlich zur Frauenärztin. Jede Woche Blut abnehmen, Ultraschall und ctg. Und ich habe da ganz klar keine Lust drauf. Ich habe ein gutes Gefühl, ihh spüre mein Baby jeden Tag deutlich und möchte kein ctg mehr haben.
Ich sage jeden zweiten Termin ab und Wechsel dann immer mit der Hebamme. Sie kann auch nach den Herztönen, wenn auch nicht über das ctg. Aber diese Beschallung will ich mir und ihm nicht mehr antun, da er danach echt unruhig ist. Jedes Mal.
Zumal die halbe Stunde ctg null Aussagekraft hat. Zumindest nicht wenn die Schwangerschaft gut verläuft. Bei Komplikationen wie ss Diabetes etc ist das was komplett anderes. Aber bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft in meinen Augen unnötig.

Es ist dein absolutes Recht zur Hebamme zu gehen. Ich fühle mich da sogar sehr viel wohler als beim Arzt.
Höre auf dein Bauchgefühl...

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Mein Arzt ist ein Fan von geteilter Vorsorge ☺️ Er hat mich sogar Recht früh darauf hingewiesen, dass wenn ich eine Hebamme möchte, ich mich jetzt schon umhöre. Zudem hat er mir sogar 2 Adressen von Bekannten Hebammen gegeben.
Ich hatte bei der ersten Schwangerschaft wirklich nie Probleme. Und denke diesmal wird es genauso laufen.
Meine jetzige Hebamme hat sogar mal mit meinem Arzt zusammengearbeitet damals. Die beiden kennen sich also. 🍀