Hi.
Nach 2 Kaiserschnitten ( medizinische Gründe ) würde ich gerne meine 3 Geburt spontan entbinden. Sollte sich ein medizinischer Grund einstellen, dann natürlich nicht. Leider sind meine Doppler Werte nicht allzu gut und ich habe einen Schwangerschafts Diabetes entwickelt. Laut Ärztin wird nach 2 KS nicht eingeleitet. Nur die Fruchtblase höchstens zum platzen gebracht oder es kommt von ganz alleine.
Da ich aber nicht weiß, welcher Fall bei mir eintrifft ( KS oder spontan) würde ich mich gerne auf die Geburt vorbereiten. Man soll die Hoffnung nie Aufgeben. Aber wie ? Es gibt keine Geburtsvorbereitungskurse bei uns. Bzw nur online. Wie kann ich mich vorbereiten ? Belesen? Videos auf Youtube ?
Was macht ihr so ?
LG Herbstzauber mit Wunder 32 Ssw
Wie auf Geburt vorbereiten ? Tipps gesucht
Hast du eine Hebamme mit der du evtl drüber sprechen könntest? Sonst gibt es auch einige Hebammen, die Geburtsvorbereitungskurse online anbieten. Vielleicht gibt es sogar was von deiner KK. Die meisten KK übernehmen auch die Kosten, wenn der Kurs live stattfindet (also nicht mit fertigen Videos), zur Sicherheit aber davor fragen. Genauso gibt es geführte Meditationen, um entsprechend Ruhe während der Geburt zu bewahren.
Ich selbst würde nicht all zu viel lesen, oder bei YouTube gucken. Was ich persönlich sehr interessant fand, waren die Phasen einer Geburt zu kennen. Dass man quasi weiß was mit dem Körper passiert. Dann ein paar Massagetechniken für den Partner (kein Hexenwerk, so kommt man aber eher auf die Ideen...). Zum Thema Atmung war das wichtigste, dass man tief und lang atmen soll und eben nicht hecheln. Den Tipp bekommt man aber auch im KH, von den Hebammen. Ich denke das wichtigste ist, dass man seinem Körper und dem medizinischen Personal vertrauen muss und sich nicht auf etwas versteifen darf. Also kein Geburtsplan, an dem festgehalten wird, denn planbar ist eine Geburt definitiv nicht. Am beste klappt’s auch meiner Sicht, wenn man loslassen kann. Ich denke mit all zu viel Infos, macht man sich im Zweifel nur verrückt, ist aber natürlich auch eine Typ-Frage.
Ich habe mir einen Podcast angehört bei Spotify und mal ein Video bei Youtube bzgl Atmung. Das wars. Einzig und allein hilfreich war lediglich zu wissen, wie man atmet. Tief durch die Nase ein und durch den leicht geöffneten Mund aus. Wenns ganz wild wird, dann ausatmen mit ooo, aaa, uuu Tönen. Das hat mir sehr geholfen. Und wenns ans Pressen geht, dann Augen zu, Luft holen und anhalten und pressen. Alles unter Anleitung einer Hebamme.
Das wichtigste in Kürze:
• Atmung! Die kannst du auch schon in der Schwangerschaft üben, zum Beispiel wenn du dich gestresst fühlst: ein paar Sekunden tief einatmen und doppelt so lange aus.
• Gesicht entspannen! Während den schmerzhaften Wehen neigt man dazu, das Gesicht zusammenzukneifen, was wohl kontraproduktiv für den Muttermund ist. Wenn der Mund locker bleibt, ist es unten auch locker.
• Becken locker lassen! Das kann man besonders gut, indem man sich während den Wehen auf etwas festes (Stuhl, Fensterbank) stützt oder sich direkt irgendwo dranhängt (Seil, Schulter des Mannes..). Dadurch hilft man einerseits dem Baby, nach unten zu rutschen, und andererseits dem Muttermund sich zu öffnen. On top fühlt sich die Wehe nicht ganz so schmerzhaft an, wenn das Becken locker kreist, finde ich.
• Bewegung! Egal wie weh es tut, Versuch beweglich zu bleiben. Becken kreisen ist immer gut.
• zwischen den Wehen alles ganz locker lassen. So sammelt man Kraft für die nächste.
• wenn es so schmerzhaft wird, dass man am liebsten schreien würde, versuche stattdessen zu tönen. Damit schonst du deine Stimmbänder und behältst die Kontrolle über dich.
• Schwerkraft nutzen. Überlege dir vorher Gebärpositionen, die dir evtl. Gut tun können. Vierfüßlerstand ist gut, hocke oder stehend.
• Selbstvertrauen stärken. Versuche deinem Körper zu vertrauen, dass er das kann. Das hilft dir, das durchzuhalten.
Alles Gute!
Danke für eure ausführlichen Tipps.
Ich mache mir Sorgen, das ich nicht instinktiv weiß, wie man presst. Ich stelle mir es in etwas vor, wie beim pressen beim Stuhlgang. Kann man die Presswehen so ungefähr beschreiben?
Ich bin übergewichtig und habe Angst, nicht sportlich genug für die Geburt zu sein. Ich habe auch einen großen Busen und mache mir Gedanken darüber, bei der Geburt nackt zu sein. Das wäre mir unangenehm, nicht ästhetisch auszusehen. Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken ..
Nicht ästhetisch anzusehen? 😂 Ich muss gerade lachen, sorry, ist nicht böse gemeint! 😉 Aber ganz ehrlich, ich hatte bei der Geburt meiner Tochter so viele Gedanken im Kopf, da war es mir schnurz egal wie ästhetisch ich da aussehe 😁 Und viel ästhetisches gibt's da eh nicht, wenn du unter Umständen eventuell noch erbrichst oder noch deinen Darm entleerst usw 🙈 Ist halt so, die Hebammen haben sicher schon schlimmeres gesehen 🤷♀️
Und du musst ja nicht nackt sein, wenn du es nicht willst! Ich hatte die ganze Zeit ein T-Shirt an, andere tragen so einen Krankenhauskittel, es gibt so viele Möglichkeiten, da zwingt dich ja keiner, dich komplett zu entblößen wenn du nicht möchtest.
Mach es so, wie es in dem Moment für dich angenehm ist! Planen würde ich da tatsächlich nicht viel, das ergibt sich in dem Moment! Nur eben die entsprechenden Sachen zur Sicherheit einpacken 😉
Oh, mach dir darüber keine Gedanken, das ist komplett nebensächlich.
Ich hatte mir ein sehr weites Nachthemd angezogen, das ich hinterher weggeschmissen habe.
Ich habe mich unter den Presswehen mehrfach erbrochen und von der Hebamme den Spruch bekommen "Sie drücken in die falsche Richtung!"😂🤪 War also gar nicht schlimm.
Ja, das Pressen kann man sich in etwa so vorstellen. Du wirst ja von der Hebamme angeleitet, weshalb ein Vorbereitungskurs nicht wirklich notwendig ist.
Viel schlimmer war für mich, dass ich in den Presswehen nicht Pfeifen durfte🙈 das fand ich viel besser gegen den Schmerz, als Schreien 😅
Hast du vor den KS Wehen gehabt?
Mir hat es unendlich geholfen, dass ich mir die Wehe als Welle vorgestellt habe:
"Sie kommt, hat eine Spitze und ebbt wieder ab" das war mein Mantra und hat toll zur Atmung gepasst.
Ich hatte das Gefühl mehr Kontrolle zu haben und keine Angst vor der nächsten Welle haben zu müssen, weil diese ja auch wieder vorbeigehen würde.
Viel Erfolg!