Mein Mann und ich führen eigentlich eine gute Beziehung, die von Respekt, Annahme, oft tiefgreifende Kommunikation, emotionaler Offenheit und Zuneigung geprägt ist. Also theoretisch..
Seit ich schwanger bin, fühle ich mich aber sehr viel liebesbedürftiger, als vorher. Mir reicht die Aufmerksamkeit, Zuneigung und Rücksicht von ihm oft nicht aus. Ich bin dünnhäutig und lege vieles auf die Goldwaage. Das macht mich mit der Beziehung unzufrieden, was ihn wiederum dazu veranlasst, „zu zu machen“ (was ja total nachvollziehbar ist!) dieser Kreislauf nervt mich total, aber ich komme nicht aus meiner Haut. Ich wäre gerne wieder emotional etwas unabhängiger, aber das klappt einfach nicht.
Kennt ihr sowas? Wie geht ihr damit um? Sind eure Ansprüche an euren Partner auch gestiegen, seitdem ihr schwanger seid?
Seid ihr auch so liebesbedürftig geworden?
Meine Ansprüche an meinen Partner sind
In der ersten Schwangerschaft war ich auch viel liebesbedürftiger, jetzt in der 2. Will ich meistens einfach nur meine Ruhe haben 🙊
Haha, das ist bei genauso! 🤣🤣🤣
Bei mir, wollte ich schreiben
Ich weiß, was du meinst. Ich bin zunehmend dünnhäutiger und reagiere auf vieles, was mein früher ohne einen Wimpernschlag von mir hätte sagen können, heute sehr verletzt. Manchmal fühle ich mich wie ein unbeholfenes Kind und vermisse die Augenhöhe, auf der wir uns sonst immer begegnet sind.
Ich erkläre mir das immer so, dass vielleicht noch aus Urzeiten unsere Hormone eine Anhänglichkeit, fast schon Abhängigkeit, in unserer Gefühlswelt erzeugen, weil man früher (gaaaaaanz früher) als Frau sicherlich darauf angewiesen war, dass der Mann sich nun verstärkt um Nahrung bspw. kümmert und seinen Schutz bietet.
Aber ich sehe das eigentlich ganz locker. Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit, die vieles aushebelt und das aus meiner Sicht auch darf. Mein Mann versucht so gut er kann, mich mit Samthandschuhen anzufassen. Das versucht dein Mann bestimmt auch 😊
Es hilft vielleicht, wenn du dir in kritischen Momenten bewusst machst, dass eure Partnerschaft sich aktuell in einem Ausnahmezustand befindet, was du deiner Beurteilung immer zu Grunde legen solltest. Jetzt ist alles vorübergehend anders und mit der Geburt bricht nochmal eine ganz neue Phase an, die vermutlich euer jetziges Miteinander völlig überschreiben wird.
Danke für deine Erfahrung, besonders den letzten Teil hast du gut auf den Punkt gebracht. Es ist eine Phase, die wir aushalten müssen.
Also mein Mann fasst mich leider nicht mit Samthandschuhen an, weil er meine Anspruchshaltung nicht in Ordnung findet, was mich wiederum noch unzufriedener macht und mich ungeliebt fühlen lässt. Es ist ein doofer Kreislauf, der hoffentlich mit der Geburt wieder verschwindet.
Wir haben schon zwei Kinder, sind eigentlich gut im Elternsein angekommen, weshalb es mich diesmal so irritiert. In den früheren Schwangerschaften ging es mir ganz anders, aber wahrscheinlich war mein Selbstbewusstsein da auch stärker und ich habe mich nicht so abhängig von seiner Zuneigung gemacht.
Puh, ich muss wohl echt an mir selbst arbeiten, anstatt meinen Mann alles kompensieren zu lassen.
Hm, ohne die Details zu kennen, finde ich eigentlich nicht, dass du an dir arbeiten solltest. Sondern dein Mann an sich. Er muss sich stets und ständig vor Augen halten, dass DU euer KIND im Bauch trägst. Wenn er sich mal eine Sekunde Zeit nimmt, tief in sich geht und versucht, sich vorzustellen, was es bedeutet, wachsendes Leben im eigenen Körper zu tragen, sollte er merken, dass das sein Vorstellungsvermögen übersteigt. Und genau DAS ist es in Summe:
1. Du allein trägst euer Glück im Bauch. Krasse Aufgabe!
+
2. Er wird nie wissen, was das mit der Frau macht.
= Er muss dich rücksichtsvoller und verständnisvoller denn je behandeln.
Ich finde, dass kann man (Frau) erwarten!
Mein Verständnis hast du jedenfalls 😉💐
Nee...ich wollte in meiner ersten SS abends vor allem meine Ruhe. Jetzt mit Kleinkind will ich die noch mehr...😂😂 Mein Mann nimmt es Gott sei Dank mit Humor. ;)
Ich finde das sehr verständlich. Mir geht es in der dritten Schwangerschaft auch so, dass ich einfach manchmal etwas mehr Bestätigung brauche.
Bei mir hat es glaube ich mit dem Gefühl zu tun, dass ich es mit drei Kindern nicht mehr gut alleine hinbekommen würde und mich dadurch einfach abhängiger fühle, zumal alles an Support auch weniger ist durch Corona (Zuverlässigkeit der Kinderbetreuung, Ausfall der Hilfe durch die Großeltern wegen Risikogruppe, ...). Nicht dass das jetzt wirklich reale Ängste wären bei mir, aber zusammen mit den Hormonen tut es halt doch gut, das auch nochmal ganz deutlich gezeigt zu bekommen, dass es keinen Grund für Sorgen gibt.
Mir hat es geholfen, darüber ganz in Ruhe zu reden, also dass das Baby im Bauch und Hormone mich unsicher machen und was mir dabei hilft. Und ich finde schon, dass der Vater sich in der Schwangerschaft ruhig auch ein bisschen ins Zeug legen darf und es klingt jetzt nicht danach, als ob du dir unmögliches wünschst!
Und dann bist du wahrscheinlich auch nicht mehr so dünnhäutig Und wenn doch, sollte er halt trotzdem über seinen Schatten springen, du hältst für euer Kind schließlich ne ganze Menge aus, da ist ein bisschen schlechte Laune wirklich nix gegen!