Ewige Ernährungsdiskussion über Fisch, Wild und Co

Ich hätte da auch noch ein paar Fragen:

Wie ist die Belastung mit Schwermetallen bei anderen Seefischen? Die schwimmen alle im gleichen Wasser.

Woher weiß das Schwermetall, dass es sich nur im Thunfisch anlagern soll?

Ist es gesünder Jodpräparate und Fischölkapseln zu schlucken als Seefisch zu essen?

Sind Fische aus Aquakulturen gesünder als Seefische? Stichwort Antibiotika.

Bleibt das radioaktiv verseuchte Wasser vor Fokushima oder verteilt es sich in den Weltmeeren?

Dürfen wir wieder Pilze und Wild essen?  Tschernobyl ist noch nicht so lange her,  dass sich alle Strahlung abgebaut haben kann?

Ich könnte ewig so weiter machen....

Ich will damit niemand Angst machen, aber manchmal lohnt es sich über Aussagen und Fragen nachzudenken ohne gleich in Panik zu verfallen.

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Hallo,

ein paar deiner (rhetorischen) Fragen sind fix beantwortet, andere sind durchaus berechtigt näher betrachtet zu werden.

1. Belastung mit relativ wenig Quecksilber z.B. Lachs, Hering, Forelle. Tunfisch hat mittelmäßig viel. Viel Quecksilber findet sich in Schwertfisch und Hai.

2. Quecksilber weiß nicht, dass es nur im Thunfisch sich einlagern soll. Das tut es auch nicht. Es lagert sich genauso in Hering, Lachs und Hai ein.

Der Quecksilbergehalt ist bei älteren Fischen, großen Fischen und Raubfischen höher als bei kleinen, kurzlebigen Pflanzenfressern - einfach weil sie länger leben, mehr einlagern, und andere mit Quecksilber belastete Fische fressen. Irgendwie logisch.

3. Fischöl wird z.B. aus Sardellen, Makrelen und Heringen gewonnen. Fischölkapseln mit einer hohen Produktequalität enthalten keine Schadstoffe wie PCB oder Schwermetalle wie Methylquecksilber, die im Fisch vorkommen können. Jod ist auch sicher. Allerdings besteht so ein Fisch aus mehr als nur (gesundem) Fett, dementsprechend ist ein regelmäßiger Fischverzehr in der SS empfohlen und hat positive Effekte auf's Kind (nachzulesen in diversen Studien).

4. In der Regel ist Seefisch gesünder als Süßwasserfisch. Es kommt aber wie beim Fleisch darauf an, wie der Fisch aufgewachsen ist und was er gefressen hat. Fische aus Aquakultur in Europa sind besser als außereuropäische bezüglich Antibiotikarückständen. Bioprodukte sind dabei vorzuziehen (Stichwort: Pflanzenschutzmittel).

5. Ja klar verteilt sich das radioaktive Wasser. Wir kriegen ja auch Dreck von den Waldbränden in Kalifornien hier ab.

6. Also ich verzichte gerne auf osteuropäische Champignons und Pfifferlinge... Wildschweine "strahlen" bekanntwerweiße noch immer und sollten nicht reichlich verzehrt werden.

So, sorry wenn ich jetzt blöd rüberkomme, weil ich Lust hatte diese Fragen (auch für mich) zu beantworten ;-) Fand aber, dass du durchaus interessante "Problemstellungen" aufgeworfen hast und mich interessierte es auch selbst... :-)

LG

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Voll cool, danke!! 👌🏻

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Sehr schön zusammengefasst. Das klärt doch ein bisschen was.
Laut meiner ersten Nahrungsberaterin soll man Lachs und Makrele essen da ist viel Omega 3 drin. Und auch wie man bei dir jetzt nachlesen kann weniger belastet.
Sehr cool dass du dir für Mühe gemacht hast

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👏 amen

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Jap... aber es ist auch nicht verkehrt zu fragen. Dank Google und Medien schnappt man ja ziemlich schnell so einiges auf und da sind dann viele zu recht unsicher oder fehlinformiert... Ich denk es mir meist so: entweder studiert man alles, aber dann muss man sich wirklich informieren und nicht in Foren nachfragen oder irgendwelche Artikel vertrauen, sondern immer die Quelle hinterfragen und sich damit auseinander setzen. Denn meist stammen Infos aus Forschungen, aber oft aus dem Kontext gerissen oder man vergisst paar wichtige Details dazu zu sagen, wie z.b. dass das nur eine bestimmte Gruppe von Menschen betrifft 😉 oder es sind alte Ammenmärchen.

Oder man lässt das und hält sich an die Menschen, die es studiert oder gelernt haben und vertraut ihnen, auch wenn das Netz schnell das Bild vermittelt, dass selbst Ärzte keine Ahnung hätten.

Denn wenn man es falsch macht, kann man schnell neurotisch werden 😅

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Ich glaube mal in einer Doku gesehen zu haben, dass sich die Schwermetalle in den Fischen gemäß ihrer Strukturen absetzen. Ob es jetzt je "fetter, desto besser setzt es sich ab" oder andersrum war, weiß ich leider nicht mehr, da ich selbst keinen Fisch essen kann und möchte.
Bei dem Rest müsste ich mich aber auch erstmal schlaulesen...

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Hallo,

ich kann dich verstehen. Es ist nicht einfach und sehr komplex. Lebensmittel ist ein großes Thema.
Jeder soll so leben, wie er für sich am besten hält.

Ich nehme zum Beispiel Omega 3+6 (vegan) Kapseln, zusätzlich über die Ernährung: Nüsse, Öl und Samen. Ich esse keine tierische Produkte.

In Tieren werden leider Antibiotika vollgepumpt. Durch die Luft (wie wir) atmen wir Plastik ein, im Meer schwimmen leider Plastik herum, die die Tiere fressen. Später landet es auf dem Teller der Menschen.

Du musst alleine für dich entscheiden, was du deinem Körper geben möchtest.
Es gibt verschiedene Quellen, wo du nachlesen kannst, was genau Plastik für Tiere und für uns bedeutet.

Ich hoffe, du findest eine Antwort für dich.

Liebe Grüße
13. SSW #verliebt#huepf

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Ich sag mal so, du bist ja nicht die erste Schwangere, alle anderen Schwangeren haben sicher auch Seefisch gegessen und haben ihre Babys bekommen. Weißt wie ich mein? Auch wenn die Fragen natürlich schon gut sind.
Ich hab Lachs gegessen in der SS aber kein Wildschwein. Das war mir dann doch zu riskant. Pilze mag ich eh nicht.
Ich persönlich halte nichts von irgendwelchen Kapseln, lieber ein Mal die Woche Lachs essen und gut. Das reicht ja auch wenn es alle zwei Wochen ist.
Und zum Jod: das nimmst du sicher schon seit Beginn zusätzlich oder? Also das solltest du ja

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Bei Fischen kommt es meines Wissens nach auch darauf an ob sie Pflanzen- oder Fleischfresser sind. Thunfisch ist ein Raubfisch. Für Hai würde wohl dasselbe gelten aber den gibt's hier im normalen Supermarkt nicht in der Dose zu kaufen und ist nicht üblich.
Bei Fleisch von Säugetieren gilt wahrscheinlich ähnliches, allerdings essen wir keine Raubtiere, daher steht es nicht zur Diskussion.