Hallo!
Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ihr mir helfen könnt. Aber ich dachte, vielleicht ist es gut, wenn ich mich mal anderen Schwangeren mitteile, die vielleicht ein paar Tipps oder aufmunternde Worte für mich haben.
Ich bin ab heute 12+0 - die kritische Phase ist also offiziell vorbei! Beim letzten Ultraschall (10+3) war alles super, kleiner winkender Wurm mit schlagendem Herzchen. Heute morgen war meine Hebamme da und hat die Herztöne gehört. Auch sie sagt, dass alles gut klingt und ich mich freuen darf.
Und trotzdem plagen mich so viele Zweifel und Ängste. Ich traue mich weder meiner erweiterten Familie von der Schwangerschaft zu erzählen (die werdenden Großeltern wissen schon Bescheid) noch traue ich mich, mich irgendwie emotional auf die Schwangerschaft einzulassen. Ich habe immer eine Stimme im Kopf die sagt "Was, wenn etwas schiefgeht?". Letzte Woche habe ich mit Schwangerschafts Bh´s bestellt, da meine Brüste einfach explodiert sind. Aber ich traue mich nicht das Preisschild abzumachen, weil ich denke "Wenn etwas schief geht, will ich die Teile gar nicht hier haben".
Super irrational und bescheuert, ich weiß. Vielleicht liegt es an den drei frühen Fehlgeburten die ich schon hatte. Allerdings waren die alle seeehr früh, zwei Mal konnte nicht einmal eine Herzaktivität festgestellt werden. Ich weiß es nicht. Mein Partner tut mir nur so leid. Er ist super optimistisch und voller Vorfreude und ich würde so gerne mit ihm um die wette Grinsen, aber ich bekomme es einfach nicht hin.
Habt ihr irgendwelche Ratschläge für mich? Geht es anderen Schwangeren ähnlich, oder sollte ich mir Gedanken darum machen, dass meine Sorgen gerade einfach zu stark sind?
Danke auf jeden Fall, falls ihr da alles gelesen habt.
Lieben Gruß!
(Grundlos) schlechtes Gefühl
Hallo, ich kann dich total verstehen. Bei meiner ersten Schwangerschaft hat mich die Angst auch immer begleitet. Jetzt bin ich wieder schwanger 6ssw und will entspannt bleiben. Trotzdem kommen zwischendurch. Immer wieder Gedanken hoch. Hab mir Umstandshosen gekauft (super reduziert). Bei mir spannen Hosen echt schon durch den Blaehbauch. Traue mich auch nicht, diese schon anzuziehen.
Du bist über die kritische Zeit und vertraue auf Dich und dein Kleines.
Schön zu lesen, dass es anderen auch so geht/ging!
Meine Hosen spannen auch total, aber im Moment behelfe ich mir noch mit Strumpfhosen/Leggins und Kleidern. Ist im Homeoffice auch nicht so das Problem, nur beim Einkaufen ist es immer etwas kalt :D
Auf das Kleine vertraue ich total. Glaube, dass das vertrauen in meinen Körper durch die frühen Abgänge total geschädigt ist.
Danke für deine Antwort und alles Gute für dich!
Es gab mal Zeiten da habe ich auch die kritische Zeit abwarten wollen. Irgendwann habe ich mir gedacht warum. Ob es nun zwei, drei, fünf oder neun Monate ein Teil von mir war, es ist ein Teil von mir. Ich fand es nach einem Abgang wichtig darüber mit jemandem sprechen zu wollen. Aber es wusste keiner dass ich schwanger war. Seit dem finde ich diese 12 Wochen Regel blöd. Passieren kann auch dannach was egal wie alt oder gesund man ist. Man sollte in jede Schwangerschaft positiv reingehen.
Man sollte jeden Tag genießen und nicht erst ab einer bestimmten "geschafften" Zeit.
Meine Meinung
Hey ...
kann dich sehr gut verstehen... bei mir hattest auch sehr (verhältnismäßig) lange gedauert...
Das erste mal richtige Glücksgefühle hatte ich nach dem Ersttrimesterscreening.
Vorher gab es zwar eine paar schöne Momente in der Gummibärchen-Zeit aber eher vereinzelt ...
Auch die (vermutete) Ursache war bei mir die gleiche wie bei dir...
Ganz ehrlich, du wirst dich langsam drauf einlassen müssen. Es kann immer was schief gehen - jetzt, während der Schwangerschaft, bei der Geburt, nach der Geburt. Aber mit dem Rest-Risiko muss man leben. Selbst wenn was passieren würde, was ja wirklich sehr unwahrscheinlich ist, eine Fehlgeburt im zweiten Trimester ist auch nichts was man noch so einfach verheimlichen kann, will oder sollte.
Du musst den Punkt für dich finden an dem du die Hoffnung zulässt. Ich hab mich beispielsweise entschieden nach meinem morgigen Termin in der 9. SSW wenn dann alles gut ist, meinem Arbeitgeber Bescheid zu geben. Für mich ist da irgendwo die Grenze in der ich nicht darauf einlasse und wenn dann was passiert, wirft mich das so aus der Bahn dass es besser ist wenn mein Umfeld davon weiß.
Ich hatte auch zwei frühe Fehlgeburten. Eine wurde erst in der 11. SSW diagnostiziert weil ich davor einfach nicht zum Arzt ging. Ich war geistig schon so weit und sah mich schon mit dem Kinderwagen durch den Sommer laufen. Tja und dann hatte sich das Krümelchen in der 6. SSW nicht weiter entwickelt. Ich dachte mir fällt der Himmel auf den Kopf. Damals hatte ich es auch niemand gesagt, weil ich auch dachte "hey, wenn was passiert.." und dann ist was passiert und die Leute die nicht miterlebt haben wir sehr ich mich auf dieses Kind gefreut habe, haben einfach nur mit super blöden Sprüchen reagiert. Seit dem erzähle ich eher früh von meinem Schwangerschaften zumindest meinem engen Freundes, Kollegen und Familienkreis.
Früher gab ich mit der Ankündigung übrigens immer bis zum Ergebnis des Ersttrimesterscreenings gewartet um nochmal ein bisschen mehr Sicherheit zu haben. Vielleicht wäre das ja auch eine Variante für dich.