Seit Schwangerschaft schlechte Gefühle gegenüber meiner Mutter

Hey Zusammen,

Ich bin in der 26. Ssw und mir ist aufgefallen, dass ich immer mehr eine Abneigung gegen meine eigene Mutter bekomme. Kennt das jemand?

Unserer Kurzgeschichte:
Meine Mutter hat in ihrer Schwangerschaft mit mir geraucht und viel Kaffee getrunken.
Als ich ein Kind war, hat sie mich materiell sehr verwöhnt und in Watte eingepackt.
Sie hat mir oft ein schlechtes Gewissen eingeredet. Da sie den ganzen Tag nichts gegessen hat, außer abends, hatte sie regelmäßig ihre Ausraster, war gemein und hat mich auch ab und zu geschlagen. Mit den Jahren wurde sie immer gefühlskälter. Wir umarmen uns zb gar nicht. Sie ist sehr passiv.
Aber möchte trotzdem immer, dass man vorbei kommt. (Außer gerade wegen corona)
Seitdem ich schwanger bin kommt auch sehr wenig von ihr. Die Freude ist eher gespielt finde ich, wenn wir Mal drüber reden. Meine Eltern rauchen auch in der Wohnung und das ist auch ein streitthema.

Wenn ich mal was über meine Schwangerschaft schicke, schickt sie nur einen smiley.

Sie fragt auch nie, was wir noch fürs baby brauchen usw, kaum Interesse. Meine Schwiegermutter dagegen fragt und möchte uns sogar den Kinderwagen kaufen
nicht falsch verstehen, das materielle ist mir nicht wichtig.

Jedenfalls merke ich, wie sehr ich eine Abneigung gegen sie entwickel und das Gefühl ist gar nicht schön 🙁 ich hab gelesen, dass man seine eigene Kindheit nochmal in der Schwangerschaft durchlebt. Habt ihr das auch?

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Bei mir ist auch einiges ungeklärtes aus der Kindheit während meiner SS wieder hochgekommen.

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Meine Mutter spricht seit der Bekanntmachung meiner Schwangerschaft kaum noch mit mir.
Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, jetzt absolut gar nicht mehr. Ihrer Meinung nach ist die Schwangerschaft unfair meiner Tochter gegenüber und ich hätte vorher mit meiner Mutter darüber reden sollen 🤨
Sie ist ein sehr bestimmender Mensch, alles muss nach ihrer Nase gehen und wehe einer sagt was gegen ihre Meinung, dann ist der Spaß vorbei.
Ich bin 35 und lebe mein eigenes Leben und das passt ihr absolut nicht.

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Ja, ich kenne das. Obwohl meine Mutter sich in ihrer Schwangerschaft und danach "normal" verhalten hat (kein Kaffee, kein Rauchen oder was du sonst geschildert hast). Ich wusste auch nicht woher das kam. Vieles hat mich plötzlich an ihr gestört. Aber mittlerweile ist es wieder normal (Krümel ist 23 Monate alt).

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Ich kann dich gut verstehen. Bei mir ist es zwar nicht ganz so schlimm aber in gewisserweise ähnlich.
Meine Mama redet so viel darüber was sie alles mit meinem Baby machen will. Gestern hat sie mich gefragt ob sie einen eigenen Kinderwagen kaufen soll.. und sie dachte, dass mein baby mit 3 Monaten das erste mal bei ihr schläft.. ich versuch ihr ständig zu erklären dass es so nicht ablaufen wird, aber sie scheint das nicht zu begreifen. Als ich so klein war, war es normal für sie dass ich auch mal wo anders schlafe oder den ganzen Tag woanders bin.. sie versteht mich da überhaupt nicht und ich hab tatsächlich auch angst, dass es bald einen riesen krach geben wird.
Aber ich denke mir: ich hab jetzt meine eigene Familie. Und die ist das wichtigste! Ohne Ausnahme.

Wenn das Verhältnis zu deiner Mama eh noch nie richtig gut war, dann belass es dabei.. Manchmal sollte man einfach los lassen um selbst glücklich werden zu können 😊

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Mein Sohn ist 2. Ich hab das mit meiner Mama nicht. Wobei ich glaube dass es schon kein Zufall ist dass ich beim ersten Kind doppelt so alt war wie sie als sie mich bekommen hat. Sie liebt ihr Enkelkind und hat uns in strammen Phasen sehr beigestanden. Obwohl sie noch voll arbeitet.

Aber mein Mann hat das extrem mit seinen Eltern. Es ist plötzlich mehr Interesse vorhanden. Früher haben wir oft 3-4 Monate nichts von ihnen gehört wenn wir uns nicht gemeldet haben. Und da va mein Schwiegervater eine sehr bestimmende Art hat kracht es nun auch regelmässig. Das Verhältnis war noch nie gut oder herzlich. Aber es ist merklich schlechter geworden seit das Kind da ist.

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Ich mag meine Mutter zu 100% nicht. Das war schon immer so und wird es immer bleiben. Seitdem ich aber selbst Mutter bin, sehe ich gewisse Dinge in einem anderen Licht. Ich sehe die Fürsorge, die Aufopferung und ich sehe auch, dass es manchmal wirklich Grenzerfahrungen gibt und wenn man da keine anderen Strategien gelernt hat, man sehr schnell auf die bekannte Gewaltschiene geraten kann. Meistens wenden ja Menschen Gewalt an, die sie selbst erfahren haben. Für mich ist das manchmal wirklich sehr schwer und ich muss täglich an mir arbeiten und hatte dazu sogar Hilfe in Anspruch genommen, bevor ich eine Familie gegründet habe. Eben um ein paar der besagten Strategien griffbereit zu haben. Meine Mutter hatte diese Optionen nicht. Was absolut nicht gutheisst, dass sie Gewalt angewendet hat, aber ich sehe es heute in einem etwas anderen Licht. Kontakt haben wir weiterhin keinen und den wünsche ich weder mir, noch meinem Kind.