Kurz zu unserer Situation:
Leider werde ich meine Tochter (knapp 2) bei der Geburt fremdplatzieren müssen. Wir haben noch nie getrennt geschlafen und das wühlt mich emotional sehr auf. Zudem ist mein Mann für ein paar Monate nicht da. Was es mir doppelt so schwer macht und für meine Tochter schon schwer genug ist. Dann soll auch noch die Mutter plötzlich fort sein. Wir üben das jetzt fleissig mit der Betreuung. Sie geht bereits in die Kita 3 Tage. Das ist aber nicht dasselbe, als wenn ich dann Tag und Nacht fort bin. Meine letzte Geburt war ein Not-KS und die Zeit danach empfand ich schrecklich mit den Schmerzen. Ich hätte keinen Tag früher nach Hause gekonnt, als die 5 Tage. Und auch danach war ich stark auf die Hilfe meines Mannes angewiesen. Mein Wunsch ist eine natürliche Geburt. Alles in allem, kann ich mir die Zeit danach absolut nicht vorstellen. Meine Tochter ist sehr aktiv.
Wie soll das alleine gehen? Könnt ihr mir vielleicht etwas Mut machen oder Tipps geben? Wie sah euer Start in den Alltag aus?
An die zweifach und +Mamas - Tage nach der Geburt
Hm das ist keine gute Ausgangslage. Das mit deiner Tochter während der Geburt wirst du schon hin bekommen- wie du schreibst auch das Schlafen vorher üben.
Das du alleine mit 2 Kindern nach der Geburt bist, finde ich nicht gut. Wenn dein Mann schon nicht da sein kann, würde ich mir an deiner Stelle Hilfe von Eltern/ Geschwistern oder Freunden suchen. Es wird sicherlich jemanden geben, der dich die ersten Tage nach der Geburt unterstützt und vielleicht bei dir schlafen kann.
Das halte ich persönlich für fast unmöglich komplett alleine sich und 2 Kids zu versorgen.
Vor allem weil man ja nicht weiss wie es einem wirklich geht und wie stark die Verletzungen sind. Weg schicken kannst du die Person immernoch.
Ich habe leider keine Familie hier, auf die ich bauen kann. Mein Schwiegervater ist mir eine enorme Stütze. Aber einen Mann im Wochenbett mit Milcheinschuss und den starken Blutungen, stelle ich mir total unangenehm vor. Ich habe nach meiner ersten Geburt auch enorm geschwitzt und der Scheiss hat aussergewöhnlich stark gerochen. Das war mir schon vor meinem Mann und der Hebamme total unangenehm. Und bei meinem Schwiegervater würde ich vor Scham versinken. Mein Mann hatte mich damals bekocht, und jetzt ist da ja auch noch mein Kind. Da kann ich nicht einfach jeden Tag eine Lsagane in den Ofen schieben. Ich bin echt Ratlos. Mir fehlt wirklich so diese eine Bezugsperson, idealerweise eine Frau und Mutter. Wie machen das denn die Frauen, wo der Mann nach paar Tagen wieder arbeiten geht?
Schweiss, oh Gott😄 nicht Scheiss..
Hallo,
Ich würde auch raten, in jedem Fall auch das Woanders schlafen vor der Geburt zu üben und deiner Tochter es auch im Vorfeld zu erklären - es gibt auch tolle Bücher zu Babies. Meiner war 2,5 Jahre und hat es schon ganz gut verstanden, wir haben aus dem Krankenhaus mit Video telefoniert.
Auch würde ich ganz dringend dazu raten, dir für die erste Zeit zuhause Hilfe zu organisieren. Du musst bedenken, dass du körperlich geschwächt bist, das Kleine erst mal ankommen muss und auch das große Kind etwas mehr Betreuung und Aufmerksamkeit braucht, weil die Situation so eine vollkommen neue ist. Mein Großer wollte auch wieder auf mir schlafen und in jeder erdenklichen Situation plötzlich kuscheln oder auch getragen werden wie das Baby usw. Ich hatte eine natürliche Geburt, war schnell fit, ein ganz entspanntes Baby und war etwa 2,5 Wochen nach Geburt mit den beiden für 4 Tage allein und es war grenzwertig. Es ging, aber ich war richtig erschöpft danach. Wichtig ist auch, Essen so da zu haben, dass man mit ein paar Handgriffen es zubereiten kann, also im Grunde nur warm machen. Manchmal hab ich erst nach ein paar Stunden den Tisch abräumen können. Und ich hatte quasi gar keine Zeit mal für mich, und wenn es nur 10 Minuten unter der Dusche sind. Dabei ist das ja auch für eine Mutter eine besondere Zeit, so kurz nach der Geburt, Hormone, der Körper verändert und regeneriert sich, auch das Leben ...
Also ich denke schon, dass es geht, aber organisiere dir so viel Hilfe wie möglich, zumindest auf Abruf. Lass jemanden die Einkäufe machen, regelmäßig vorbeikommen und dir bei Wäsche und Co helfen, damit du auch mal duschen kannst. Mal mit dem Großen was Tolles machen oder das Kleine spazieren fahren, damit du mal mit dem großen Kind etwas Exklusivzeit hast, koche vor usw. ...
Alles Liebe!
Ach, und noch ein kleiner Tipp: ich mache für den Großen Teller fertig, sei es mit geschnittenem Obst und Keksen oder belegtem Brot und Rohkost, je nach Uhrzeit/anstehender Mahlzeit und stelle sie so in die Küche, dass er allein rankommt. Ist Gold wert falls die Kleine Aufmerksamkeit braucht oder gestillt wird und es mal länger dauert und er Hunger bekommt. Dann sag ich ihm, dass ich ihm einen Teller vorbereitet habe und er freut sich immer, dass ich an ihn gedacht habe. Er holt sich den Teller und kommt dann zu uns und ich lese ihm vor während ich die Kleine stille und er snackt.
Oder zum Windelnwechseln fuhr in der Anfangszeit bei uns immer der Windelexpress, da mussten dann alle Kinder aufsteigen und zum Wickeltisch mitfahren.
So kleine Sachen findest du dann mit der Zeit heraus, was für euch gut ist!
Ja ich dachte an eine Putzfrau, die unseren Haushalt auch bereits kennt. Einfach für die Wäsche und das gründliche Putzen. Vor allem den einen Monat. Einkäufe macht mein Schwager dann. Mein Schwiegervater kommt jeden Morgen für 1-2 Stunden vorbei. Aber das ist mir total unangenehm im Wochenbett. Mit Milcheinschuss, Blutungen und generell schwitzen etc.. Bücher habe ich bestellt für meine Kleine und üben tun wir bereits. Ich mache ihr auch ein Fotobuch mit unseren schönsten Momenten, wo sie drin rumblättern kann. Videocalls und wenn möglich Besuche im Kkh. Aber eben, die Ersten Tage/Wochen alleine mit zweien. Da fehlt mir einfach jemand, die vielleicht sogar hier schlafen könnte. Idealerweise eine Frau und Mutter.
Also erstmal möchte ich dir Mut machen. Es muss nicht laufen wie bei der ersten Geburt.
Meine erste Geburt war eine sekundäre Sectio (also Kaiserschnitt als Konsequenz eines problematischen Geburtsverlaufs, nicht geplant aber eben auch nicht unter Vollnarkose). Danach hab ich mich gefühlt wie nach einem Verkehrsunfall. Ich konnte einfach gar nichts. Ich war auch total hilflos, wusste nicht Mal wie man die Milchpumpe zusammen baut weil mein Mann das immer gemacht hat. Es dauerte echt 2-3 Wochen bis ich wieder auf die Beine kam, zudem hatte ich 6 Wochen Schwierigkeiten mit der Narbe und musste immer wieder ins Krankenhaus, es stand sogar eine weitere OP im Raum. Generell dachte ich dir ersten sechs Wochen ich würde mein Leben nie wieder in den Griff kriegen. Ich hab im Nachhinein nicht mit dem Kaiserschnitt gehadert. Es war meine Entscheidung die ich immer wieder so treffen würde aber dennoch hoffte ich dass es beim nächsten Kind ohne Kaiserschnitt gehen würde weil wird eben mehr als zwei Kinder wollten und ich die mehrfachen Schnittentbindungen als Risiko wahrnahm.
Meine zweite Geburt erfolgte vaginal. Ich hab mich allerdings lange darauf vorbereitet. Ich hatte eine Beleghebamme, hab meinen Geburtsbericht der ersten Entbindung angefordert um besser zu verstehen was damals passiert ist, und hab ein Buch gelesen ("Meine Wunschgeburt, selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt") dass mir mit Fakten und wirklich ausgewogenen Berichten Mut gemacht hat.
Meine Tochter, der kleine Sturkopf, kam dann tatsächlich schon bei 37+1 zur Welt, nach leichter Einleitung wegen vorzeitigem Blasensprung. Die Geburt dauerte 3 Stunden, ich hatte keinerlei Geburtsverletzungen und fühle mich danach wie nach einem Workout im Fitnessstudio. Ich hab dann die Kleine auch gleich selbst zur U1 gebracht und auf eigenen Beinen auf die Wöchnerinnen-Station umgezogen. Am nächsten Tag bin ich mit dem winzigen aber kräftigen Krümelchen nach Hause und wir waren auch schnell eingespielt. Nach einer Woche hatten wir einen Rhythmus und mein 2jähriger ist richtig aufgegangen in seiner Rolle als großer Bruder.
Dennoch bin ich der Meinung zu musst dir Jetzt schon Unterstützung für die Zeit nach der Geburt suchen. Wenn du dich mit einem Mann unwohl fühlst und es finanziell möglich ist dann such dir eine weibliche Unterstützung. Ansonsten würde ich tatsächlich Mal anfragen ob du von staatlicher Seite Unterstützung bekommst.
Dein Mann man wirklich gar nicht da sein?
Das ist wirklich schade, auch für ihn..
Alles Gute für dich und deine zwei Kleinen und eine traumhafte Geburt!
Danke dir fürs Mut machen. So eine Geburt ist mein Wunschdenken. Danach direkt heim gehen und unseren Rythmus schnellstmöglich finden. Nur leider kann man das nicht aussuchen. Aber ja, es wäre das Idealbild. Ich muss aber leider vom Schlimmsten ausgehen, um dann vorbereitet zu sein. Alles was besser kommt, ist ein Bonus. Ich weiss einfach absolut nicht, wo ich anfangen soll und wohin ich mich wenden soll. Es gibt ja auch solche bezahlbaren Omis.. vielleicht finde ich eine bezahlbare Mutti oder sowas.. aber so kurzfristig noch jemanden so nahe lassen. In mein Haus, mein Kind, unsere Privatsphäre. Das erscheint mir unmöglich. Auf jeden Fall danke, positives Denken und eine Vorstellung vom Ideal zu haben, kann viel bewirken. Danke dir.
Ach so und nein, mein Mann wird nicht hier sein können. Ja, das ist sehr schade und ungünstig, aber leider nicht mehr zu ändern. Die Phase habe ich durch und bin jetzt im Überlebensmodus. Darum trauern bringt niemandem was.. ich brauche ein paar Pläne für verschiedene Szenarien. Inputs, positive Gedanken und Tipps von erfahrenen Müttern etc❤️
Kann dein Mann denn gar nicht bei euch sein? Meistens stehen einem 1-2 Tage Sonderurlaub zu. Ansonsten kann er vielleicht Urlaub nehmen? Oder sogar Elternzeit?
Ich kann dir nur sagen, wie wir es machen. Mein Mann bekommt 2 Tage Sonderurlaub zur Geburt. Im Anschluss haben wir mit dem Arbeitgeber abgesprochen, dass er sich 7 Tage Urlaub frei lässt und die variabel zur Geburt also der Zeit danach nimmt. Meine Tochter ist es gewöhnt, auch mal ein paar Tage alleine mit Papa zu sein, falls ich länger als 3 Tage im Krankenhaus bleiben sollte.
Bei meiner Tochter war ich nach 7 Tagen wieder fit und schmerzfrei. Ich hoffe, dass das dieses Mal wieder so ist.
Mein Kind geht ja weiter in den Kindergarten und hat dadurch eine warme Mahlzeit am Tag. Von daher esse ich das, worauf ich Lust habe oder was die Zeit hergibt 😅 wird wahrscheinlich am Anfang viel Fertigessen sein oder ich friere mir vorher ein paar Mahlzeiten ein.
Ich habe allerdings ein großes Netzwerk an Familie hier, sodass mir meine beiden Großelternpaare oder meine Mama bestimmt auch mal Essen bringen. Durch meine Schwester und meine beiden Schwägerinnen und Schwiegermama habe ich zusätzlich noch jemanden, der mir mal unsere große Tochter abnehmen könnte, wenn ich es selbst noch nicht schaffe.
Vielleicht kannst du mit deiner Familie reden, ob jemand im Notfall zu dir kommen kann?
Mein Mann ist für ein paar Monate verreist. Da gibt es keinen Urlaub leider. Ich habe niemanden, ausser meinem Schwiegervater und Schwager. Die sind absolut Gold wert, auch jetzt bereits in der Ss. Aber im Wochenbett leider nicht so optimal, da ich einfach dieses Schamgefühl habe und die Erfahrung vom letzten Mal. Der Schweiss, der Milcheinschuss, die nassen Tops und manchmal ging sogar bei der Wochenbettbinde noch was daneben. Der Geruch in der Luft vom Schweiss und auch mal nicht sofort duschen können. Ich bräuchte eine erfahrene Frau hier oder eben meinen Mann. Und wie es für meine Tochter sein wird, kann ich leider auch nicht abschätzen. Ich kann nur schauen, dass alles gut vorbereitet ist. Dafür wären ein paar Inputs gut etc.. danke dir auf jeden Fall.
Kann er die Reise nicht unterbrechen? Du und die Kinder haben doch absoluten Vorrang 🙈
Hast du eine Freundin die helfen kann?
Ich würde mir da auf jeden Fall eine elektronische Federwiege anschaffen, um das Baby da hinzulegen und duschen gehen zu können. Vielleicht noch eine Haushaltshilfe oder Kinderfrau einstellen? Mit der Kita ist dein großes Kind ja auch ein paar Stunden betreut.
Puh. Das klingt schon ganz schön sportlich, muss ich sagen. Gleichzeitig glaube ich ja auch immer, dass man schon schnell in die Sachen reinwächst. Eine babysitterin für die Große oder sowas wäre natürlich wirklich noch praktisch. Also einfach jemand, der einmal am Tag mal mit ihr raus gehen kann oder so. Würde auch nochmal mit deinem Frauenarzt reden, ob er vielleicht eine Haushaltshilfe verschreiben könnte, die können durchaus auch Kinder beschäftigen statt anderer Dinge.
Google mal, ob es bei dir in der Nähe jemanden von wellcome e.V. gibt. ein Verein, der Familien in der Anfangszeit unterstützt.
Ansonsten wäre mein Tipp auch... Vor allem keine zu hohen Erwartungen an dich selbst. Kinderknabberkram besorgen, TV erlauben, Haushalt liegen lassen, wenn ihn kein anderer machen kann etc... Und nach zwei Wochen ist ja meistens schon das schlimmste überstanden.
Ich drück dir die Daumen für eine entspannte Geburt und ein ruhiges Baby.