Gender Dissapointment

Guten Morgen,

ich habe ein Problem.
Eine sehr gute Freundin von mir ist Schwanger (30 ssw) und weiß schon seit der 14 ssw das sie einen Jungen bekommt.
Bevor sie es wusste war sie Feuer und Flamme und freute sich so sehr.
Seit dem... keine Spur von Freude.
Aber so langsam müsste das doch mal wieder in Ordnung sein? Sie weiß es ja schon eine ganze weile, ein paar wochen enttäuscht ok aber so lange...

Wie kann ich meiner Freundinn helfen? ICh muss auch zugeben das ich teils Probleme habe ihre Argumente zu verstehen udn sie mich auch persönlihc treffen da ich bereits einen Sohn habe der gerade 2,5 JAhre ist und es irgendwie immer auf ihn beziehe.
Ich gaube ihre größe Angst ist das spätere Verhältnis zu ihrem Sohn und das er sehr schnell eher den Hobbys des Papa folgt (Fußball ^^)

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Ich kann deine Freundin schon irgendwie verstehen. Ich habe eine Tochter, die ich sehr liebe und die mir sehr nahe steht. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich es nicht toll finde, dass ich mit ihr (abgesehen von Dingen, die nicht so geschlechtsspezifisch sind) auch "Mädchenkram" machen kann. Vieles an ihr ist mir eben vertraut und man kommt sich, wenn man an Hobbys, Interessen etc. denkt, nicht so eingeschränkt vor.
Klar gibt es auch Jungen, die auf Pferde, Kleidchen, Kosmetik, Puppenhäuser, Röcke, Mode, Rosa, Lila, Pink etc. stehen, das ist aber eher die Minderheit. Auch wenn ich an später denke, stelle ich mir den Austausch mit ihr schön vor. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und wünsche mir das für mich und meine Tochter auch.

Jetzt bin ich mit einem Jungen schwanger und wenn ich an Autos, Trecker, Technik, Fußball und Dinosaurier denke, schläft mir echt das Gesicht ein... Mein eigenes Auto ist für mich auch nur so ein langweiliger Gebrauchsgegenstand, mich interessiert echt nichts daran, außer, dass es mich von A nach B bringt und alles rein passt... Die Farben Dunkelblau, Grün und Orange und geringelt als fast einziges Muster auf den immergleichen Schnitten kann ich jetzt auch schon nicht mehr sehen... Naja.

Immerhin handwerke ich gerne, bin sehr an der Umwelt und Tieren im Allgemeinen interessiert, fahre gerne Rad und schwimme und hoffe, dass das dann vielleicht eine gemeinsame "Schnittmenge" an Interessen werden kann. Mir ist natürlich bewusst, dass es auch Jungs gibt, die Pferde etc. toll finden, aber wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, ist das eher die Minderheit.

Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es die Angst ist, das eigene Kind nicht zu verstehen, sich nicht hineinversetzen zu können und mit ihm nicht viel gemeinsam zu haben, eben keine enge Beziehung aufbauen zu können. Und auch, dass der Sohn "jungentypische" Verhaltensweisen an den Tag legt, die einem als Mädchen/Frau/Mutter sehr fremd sind und die man auch ablehnt. Es gibt da nun mal Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, das braucht man nicht wegzudiskutieren.
Mädels sind im Schnitt eben sozial verträglicher, weniger aggressiv etc., während Jungs im durchschnittlich körperlicher agieren und ein anderes Sozialverhalten an den Tag legen etc.
Klar, das muss so auf den eigenen Sohn nicht zu treffen. Könnte ja aber.
Der Gedanke, dass das Kind sich dann eher am Papa orientiert und man selbst vielleicht ganz "außen vor" ist, kann auch befremdlich sein.

Ich denke, du hilfst ihr am besten, in dem du sie Ernst nimmst und sie ehrlich und ohne Vorwürfe fragst, was genau sie so traurig stimmt und ob sie vielleicht Ängste hat. Und ihr auch bewusst machst, dass sie ja trotzdem einen gewissen Einfluss hat. Nicht alles ist genetisch determiniert.

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Ich glaube du triffst es genau auf den Punkt!
Nur fakt ist das diese Argumente eben Tatsachen sind und das es eine Minderheit gibt wo es anders ist ist bestimmt kein echter Trost.
Vielen dank für deinen komentar!!!

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Sind das wirklich deine Gedanken zu einem Jungen? Ich hoffe sehr, dass du eines Besseren belehrt wirst.

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und das er sehr schnell eher den Hobbys des Papa folgt

Also tut mir leid, aber wenn dieses Argument wirklich so ausschlaggebend ist und der Grund ist, warum ich keine Freude für einen Jungen empfinden kann, dann fällt mir wirklich bei aller Liebe nichts nettes mehr dazu ein.

Mehr als traurig!

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Ich bin bei solch einem Denken auch immer sprachlos.
Wieso lieben manche Frauen ihre Männer überhaupt,wenn ihnen die Gefahr droht,Söhne zu bekommen?
Ich bekomme nach unserer Tochter den zweiten Sohn und es war mir so egal,welches Geschlecht welches Kind trägt. 🤦🏻‍♀️
Ich bin übrigens stolz,dass mein Sohn in Papas Fußstapfen tritt-ich finde meinen Mann nämlich extrem toll.
Meine Tochter ist ebenso wie er. Ja und?! 🤣
Und auch das dritte Kind darf problemlos wie er werden.

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Hallo, das würde mir genauso gehen wie dir. Ich fände es auch schwierig wenn eine Freundin absolut unglücklich mit ihrem Jungenouting ist und neben mir mein kleiner Sohn sitzt 😏. Ich finde das einfach nur traurig. Eine kurze Enttäuschung ist ja ok, wünschen kann man sich ja was. Aber nach so vielen Wochen sollte es wirklich mal gut sein. Man spürt doch das kleine Wesen 🥰. Es entwickelt sich prächtig, tritt, strampelt und will nur lieb gehabt werden. Ich hoffe sehr, dass es sich spätestens mit Geburt legt. Vielleicht hat sie eine falsche Vorstellung wie Jungs und Mädels so "sein müssen". Ich habe zb einen sehr sensiblen, anhänglichen und suuuuuper kuschelbedürftigen kleinen Jungen. Eher ängstlich und bisher so gar nicht wild. Meine Freundin hat eine kleine Rabaukentochter, die sich keinerlei Zöpfe machen lässt.. Am liebsten klettert sie und matscht sich ein 😅😅😅. "Am Anfang war sie Feuer und Flamme" - da wusste sie aber doch auch schon, dass sie zu 50% einen Jungen kriegt. Verstehe ich immer nicht. Ist doch schon mit pos. Test klar, dass es eben beides werden kann 😅.

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Ich versteh das nicht, wieso ist das so?? Sie ist ja nicht alleine mit diesen Gedanken!!
Das Geschlecht sollte doch wirklich egal sein, es ist doch die Erziehung Mädchen hängen sich nicht automatisch an die Mutter nur weil sie auch weiblich ist?!? Meine beste Freundin war ein absolutes Papa Kind, die Mutter und sie das war zum Teil wirklich wie Feuer und Wasser!
Ich hab mich so sehr auf meinen Sohn gefreut, ich wollte den besten Mann der Welt erziehen❤️

Aber schwangere Frauen sind auch manchmal nicht zurechnungsfähig da zu viiiieeeele Hormone!! Ich denke, wenn der kleine da ist längst sich das spätestens!!!

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Guten morgen!

Als man mir sagte, dass ich nach 2 Töchtern einen Sohn kriege, war auch mein erster Gedanke "Junge? Kann ich nicht!"🤣🤣

Mein Sohn hat alle Dinge, die mir Angst gemacht haben... er liebt Baustellen, Technik jeder Art, Fußball und alles, was eben einfach typisch Junge ist... und er kuschelt mehr als meine Mädels und ist so süß, dass ich ihn den ganzen Tag knutschen könnte 🥰

Sie wird sich an den Gedanken gewöhnen, obwohl ich es etwas befremdlich finde, dass einen das nun so aus der Bahn haut. Dass eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass es eben ein Junge wird, sollte schon klar sein... aber im Zweifel wird es ihr irgendwann selbst peinlich sein, je solche Gedanken gehabt zu haben.

Liebe Grüße
Hopsi und nimm es nicht persönlich, wer keine Kinder hat (oder eben das andere Geschlecht), dem fehlt vielleicht einfach die Phantasie 🤷‍♀️

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Unabhängig davon, dass ich es auch nicht nachvollziehen kann, war deine Frage ja, wie du ihr helfen kannst:

Ich glaub helfen kann da nur ein persönliches Gespräch, wo man allen ihren Ängsten nochmal auf den Grund geht, das auch ernst nimmt und vllt ein wenig entkräften kann, wenn man wirklich bewusst drüber redet.
Ein kleinreden oder absprechen ihrer Angst wird ihr bestimmt nicht helfen. Und du solltest es nicht auf dich oder deinen Sohn beziehen - also fühl dich nicht angegriffen! Vllt hilft es ja sogar ihr vor Augen zu führen, wie nah auch Jungs ihren Mamas stehen.
Das ist auch hier meine Erfahrung: die kleinen Mädels (2-2,5 Jahre alt) sind viel weniger Kuschelig als die kleinen Jungs in unserem Freundeskreis.
Klar, später kann sich das alles in beide Richtungen wenden, aber ich glaub was in der Pubertät zb passiert kann man eh nie voraussagen. Und was dann wieder ist, wenn man erwachsen ist, ist nochmal anders. Ich kenne da sämtliche Konstellationen.
Vielleicht findet ihr ja in eurem Gespräch Aspekte, die sie dann doch gut findet („nen großen Bruder haben für Geschwister“, „die Chance nen guten Mann in die Welt zu entlassen“ usw.)

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Ich würde meiner Freundin ganz klar sagen, dass mich ihr (sorry) Rumgeheule verletzt.Frag sie doch mal, ob denn die Vorstellung von einem Sohn wirklich so schlimm ist, wenn sie sich Deinen kleinen Kerl anschaut.
Wäre es meine Freundin, ich könnte ihr nicht wirklich helfen.Würde ihr ordentlich den Kopf waschen, denn bei aller Liebe, für solche „Probleme“ fehlt mir das Verständnis.Darüber müsste sie mit jemandem anderes reden.

Ich frage mich auch, was Mütter, für die ein Sohn aus derart belanglosen Gründen (Hobbies - ernsthaft?!) so ein Problem wäre, machen würden, wenn das Töchterchen plötzlich nicht ins Bild passt.Wenn es frech und nicht kuschelig ist, kicken und Skaten möchte und am Ende noch keine süßen Kleidchen anzieht😱

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Ich glaube, da kannst du deiner Freundin nicht helfen. Sie muss ihren Sohn erst im Arm halten um zu merken, dass es keinen Unterschied macht, welches Geschlecht man geboren hat, sondern dass es am Ende die gleiche Liebe ist 💙❤️

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*Achtung, Ironie*
Du kannst sie ja damit trösten, dass bei einem Mädchen immer noch die „Gefahr“ bestünde, dass es lesbisch und ein richtiger Tomboy wird, während bei einem Jungen ja noch die Hoffnung besteht, dass er schwul wird und damit Mamaorientiert und Shopping- und Kosmetikinteressiert.

Wie ich hier schon gestern schrieb: da kommt in erster Linie ein kleiner Mensch auf die Welt, mit allen Vorzügen und Schwächen, die Menschen nunmal so haben.
Mit diesem Klischeedenken, das man hier auch in den Antworten lesen kann, tut man weder Mädchen noch Jungen einen Gefallen.
Dass sie sooo enttäuscht ist, lässt mich zweifeln, dass sie ihre eigenen Themen (die ja durchaus auch etwas mit der Geschlechterproblematik zu tun haben können), so aufgearbeitet hat, dass sie sie nicht auf ihr Kind draufklatscht und es damit -egal welchen Geschlechts- stark belastet.
Ich würde ihr mal einen Zahn ziehen. Mit Verständnis kommt man da nicht weit, zumindest, wenn das schon seit Wochen so geht.