Hallo!
Ich bin nun in der 12 SSW und seit einigen Wochen plagen mich Ängste. Ich möchte in meinem Umfeld mit niemandem darüber reden, daher erhoffe ich mir hier ein wenig Beistand.
Kurz zu mir: ich bin gerade 38 Jahre alt geworden, habe im letzten Jahr mit meinem Partner ein Haus gekauft, das auch ein Kinderzimmer hatte und seit 2 Jahren versuchen wir ein Kind zu bekommen. Eine Fehlgeburt 2019 hat mich in ein tiefes Loch gerissen, weil ich Angst hatte nie ein Kind haben zu können. Nachdem ich Ende letzten Jahres damit angefangen habe meine Kinderlosigkeit zu akzeptieren, weil ich daran fast zerbrochen wäre, blieb im Februar diesen Jahres meine Regel aus und nun ich bin also schwanger. Ich hatte eine Woche nach dem Schwangerschaftstest einen Termin beim Frauenarzt zum Einsetzen der Spirale. Der Termin war dann gerade mein erster Ultraschall.
Meine erste Reaktion war eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Freude, als ich den positiven Test in der Hand hielt.
Die Freude hielt auch etwa zwei Wochen an. Dann haben sich langsam Zweifel breitgemacht, die sich nun derart verfestigt haben, dass ich mich mit dem Gedanken ein Kind zu bekommen gar nicht mehr wohl fühle. Ich habe viel gelesen darüber die letzte Zeit und weiß, dass es vielen so geht. Dieses Wissen nützt mir aber gerade leider gar nichts. Es ist nicht so, dass ich mich gar nicht freue. Ich passe sehr gut aus mich auf im Moment, lese viel, sammele Infos, möchte sehr gut vorbereitet sein.
Dennoch plagen mich starke Ängste. Meine Freunde sind eigentlich alle ein gutes Stück älter als ich, also etwa 5- 10 Jahre im Schnitt. Ich war lange Single bis vor 5 Jahren, als ich meinen Partner traf und habe mir daher auch einen Freundeskreis aufgebaut mit vielen Singles und die meisten davon sind kinderlos oder haben bereits große Kinder. Ich weiß ja noch, dass mich das immer fürchterlich genervt hat früher, wenn Freunde Eltern wurden und es kein anderes Thema mehr gab, was auch dazu geführt hatte, dass man sich schlussendlich voneinander entfernt hatte. Nun bin ich selbst in der Situation.
Durch Corona ist es ja momentan auch so, dass die üblichen Kurse nicht stattfinden, in denen man die Möglichkeit hätte andere Mamas kennenzulernen.
Und ich habe starke Angst zu vereinsamen.
Mein Partner ist auch jetzt nicht jemand, der sich zum Arbeiten ein Bein ausreißt zu Hause und am liebsten sitzt er abends vorm Computer auf der Couch, wenn er von der Arbeit kommt. Das wird sich in meiner Vorstellung auch nicht maßgeblich ändern.
Ich habe solche Angst davor, alleine zu sein, dass ich inzwischen die Entscheidung Kind sehr stark infrage stelle und Angst vor der Veränderung habe, dass ich es nicht schaffe, wir es als Paar nicht schaffen, wir nicht mehr eingeladen werden bei Freunden ist nur noch mein Partner allein dann ausgehen kann und ich immer alleine bin, weil niemand mehr was mit mir zu tun haben möchte.
Ein eigentlich echt guter Freund, dem ich bin der Schwangerschaft erzählt habe, hat mich in dieser Angst nur noch bestärkt und meinte, es sei ja ganz normal dass Freunde sich abwenden mit der Zeit, gerade die Singles. Und ich fürchte, dass er Recht hat.
Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich den Gedanken ein Kind haben zu wollen nicht zu Ende gedacht habe.
Dabei würde ich mich so gerne freuen uns habe mir das immer wahnsinnig spannend vorgestellt schwanger zu sein und überglücklich. Und jetzt das. Ich traue mich mit niemandem darüber zu reden.
Meine Eltern wohnen weiter weg und ich werde viel auf mich alleine gestellt sein.
Schwiegereltern existieren keine mehr.
Ich schlafe kaum noch, bin extrem still geworden die letzte Zeit und muss mich zur Fröhlichkeit zwingen.
Ich versuche mich immer wieder daran hochzuziehen, dass andere Leute das ja auch geschafft haben und nicht vereinsamt sind. Das hält aber immer nur kurz. Mir geht's echt dreckig. Aber ich möchte mich so gerne freuen.
Vor 10 Jahren wäre das sicher alles noch einfacher gewesen, als im Freundeskreis viele Leute Kinder bekamen. Ich war zu der Zeit gerade frisch geschieden und dann lange Single.
Außerdem habe ich tatsächlich im Moment gar keine Lust jemandem von der Schwangerschaft zu erzählen, weil ich eben schon so alt bin. Das wusste ich ja auch schon vorher, das ist klar. Aber jetzt erst scheint es, als würde es in meinem Hirn ankommen was das fürs Kind bedeutet. Ich habe Angst, dass man mich dafür verurteilt oder ich blöde Reaktionen auf die News bekomme.
Bitte macht mir etwas Mut und ich nehme alle Tipps an, die ich bekommen kann.
Ich fühle mich so erbärmlich, mickrig und klein im Moment, so kenne ich mich gar nicht.
Wunschkind, nun Angst vor sozialer Vereinsamung
Hallo 👋🏻, erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 🤰🏻.
Ich kann deine Ängste total verstehen, der positive Schwangerschaftstest ist erst ein Grund zur Freude, aber dann. Fragen über Fragen, Dinge über die man vorher gar nicht nachgedacht hat, werden zum Problem.
So erging es mir in den ersten Wochen auch.
Mir/ uns geht es ähnlich. Vor 5 Jahren kennengelernt, vor über 2 Jahren Pille abgesetzt, wenn’s passiert ist gut, wenn nicht dann nicht. Naja 2 Jahre geübt und nix passiert.
Im September letzten Jahres Pläne für dieses Jahr gemacht, Anschaffung Wohnwagen, Urlaube etc.
Im Dezember schwanger.
Unser Freundeskreis besteht überwiegend aus Paaren mit großen Kindern oder eben keinen. Durch die Schichtarbeit meines Mannes ist das private Umfeld schon sehr geschrumpft.
Glaub mir, es wird immer Menschen geben die den Freundeskreis verlassen, aber es kommen immer irgendwie neue hinzu. Wenn euer Kind da ist werden sich neue Möglichkeiten ergeben und auch neue Freunde.
Klar Corona macht uns derzeit gehörig einen Strich durch die Rechnung. Kotzt mich auch wahnsinnig an.
Meine Liebe, freu dich auf den kleinen Schatz. Ja es wird alles verändern, aber nicht alles zum negativen. 😉
Fühl dich ganz fest gedrückt.🥰
Ich kenn das auch zwar eine andere Geschichte wie bei dir da ich mich kurz bevor ich schwanger wurde getrennt habe bin 37 und habe auch ein Single Umfeld...
Hallo meine Liebe,
tatsächlich teile ich deine Ängste, wenn auch nicht in solch ausgeprägter Form. Alleine wirst du nie sein, denn deine Familie die du nun gründest wird auch in Zukunft Bestand haben.
Dein Mann wird das vermutlich erst realiseren wenn das Kleine da ist.
Versuche doch mal herauszufinden ob es irgendwelche Online Kurse für Mamis gibt, ich z.B. habe mich in Gruppen für werdende Mütter angemeldet um den Austausch zu haben.
Klar macht das kleine Menschlein nun Angst, aber ich denke es wird eher eine Bereicherung sein als dir alles zu nehmen. Und Freunde die sich deshalb abwenden, die kannst du eh in der Pfeife rauchen....
Es wird eine aufgregende und tolle Zeit und alle Ängste die du jetzt hast wwerden von den schönen Momenten mit deinem Kleinen verdrängt wenn es da ist.
Fühl dich gedrückt
Ich bin 34, schwanger und werde Single Mama sein. Aber solche Ängste habe ich tatsächlich gar nicht. Ich denke ab und zu nach, wie es nach der Elternzeit sein wird wegen der Arbeit, wie ich das wohl schaffen werde unter einen Hut zu bekommen, aber darüber mache ich mir nie lange Gedanken, weil sich das schon alles fügen wird. Was sind das denn für Freunde, die sich von einem entfernen, nur weil man ein Kind hat? Was sind das für Menschen, die dich beurteilen, weil du mit 38 Jahren ein Wunschkind bekommst? Also all deine Ängste sind im Grunde gar nicht nötig. Du hast dir mit diesem
Kind einen großen Wunsch erfüllt und solltest dich jetzt ganz auf dich konzentrieren und nicht darauf, was andere denken könnten. Du bist ein guter Mensch und bekommst ein Baby, was soll daran falsch sein? Vielleicht solltest du versuchen, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die du dadurch gewonnen wirst! Du kannst hier nach Gleichgesinnten vielleicht sogar in deiner Umgebung suchen. Es wird immer Mamas oder Familien mit kleinen Kindern geben, die dein Leben später genauso Freundschaftlich bereichern können, und wenn du dir von deinem Mann mehr Unterstützung wünschst, dann musst du das klar kommunizieren. Mach dich nicht verrückt. Ich gucke mir ganz oft Baby Fotos an und stell mir vor, das so oder so ähnlich mein kleiner Sonnenschein aussehen wird - lass dich drauf ein, am Ende wird alles gut werden! <3
Hallo Lullaby
Da schwingen bestimmt auch die Hormone mit! Also ich kann dir sagen, dass sehr viele aus meinem Freundeskreis kinderlos und viele auch single sind. Ich finde nicht, dass Freundschaften nur bestehen könnnen, wenn man plus/minus das gleiche Leben führt. Wichtig ist meiner Meinung nach, wie man sich verhält. Die Leute die nur noch über die Kinder reden und erwarten, dass die Freunde jede Woche nachfragen wie es dem Kind geht, selber aber nie nachfragen wie es dem Freund/Freundin geht, da wird die Freundschaft nicht halten.
Mein Tipp: Je lockerer du damit umgehst, umso besser werden deine Freunde damit umgehen können. Erzähle ihnen von der Schwangerschaft aber rede nicht nur noch darüber sondern über all die Themen, über die ihr bisher gesprochen habt. Erwarte nicht, dass sich nun die ganze Welt um dich (und deine Schwangerschaft) dreht sondern zeige weiterhin Interesse am Leben deiner Freunde und frage nach wie es ihnen geht und was sie beschäftigt. Wie es dann tatsächlich ist, wenn dein Baby da ist weiss niemand. Wenn du ein pflegeleichtes Kind hast, kannst du es ja auch mitnehmen zu deinen Freunden. Wenn nicht, kann auch dein Mann ab und zu zu Hause bleiben damit du deine Freunde treffen kannst. Ist alles eine Frage der Organisation. Und vielleicht wirst du dich auch verändern, sodass es dir egal sein wird, deine Freunde nur noch selten zu sehen und einige davon „zu verlieren“ und dafür neue zu finden, welche auch Kinder haben. Freunde kommen und gehen und nur wenige bleiben ein Leben lang.
Herzlichen Glückwunsch zu der Schwangerschaft☀️
Ich glaube, dass du dir zu viele Gedanken machst. Ich habe durch mein erstes Kind gerade neue Bekanntschaften gemacht. Man sieht sich dann auch öfters, weil die Kinder in einem Alter sind. Vielleicht wird jemand in deinem Umfeld auch bald mit einem Nachzügler schwanger. Klar macht es einen Corona nicht leicht, aber bei mir findet zum Beispiel trotzdem ein Geburtsvorbereitungskurs mit anderen Mamis statt. Vielleicht lernst du zur Geburt auch jemanden im Krankenhaus kennen.
Sobald dein Kind größer ist, lernt ihr auf dem Spielplatz andere Eltern mit Kind kennen. Du kannst dein Baby auch zu Kursen anmelden, wo du andere Mamas und Papas triffst.
Spätestens mit dem Kindergarten kommen auch da neue Bekanntschaften hinzu.
Vereinsamt habe ich mich mit Baby noch nie gefühlt, aber mir würden tatsächlich auch meine Kinder als soziale Kontakte reichen 😂
Mit Freundinnen ohne Kinder treffe ich mich trotzdem. Die sind da alle sehr neugierig und freuen sich, wenn sie mit meinem Kind spielen können, auch wenn sie noch keine eigenen Kinder haben. Wenn wir einen Mädelsabend ohne Kind machen, dann passt mein Mann auf. Ich erzähle dann aber nur von „Mamasachen“ wenn ich explizit danach gefragt werde, weil ich natürlich auch verstehe, dass sowas nerven kann, wenn man noch kein eigenes Kind hat.
Freu dich über dein Glück, alles andere kommt mit der Zeit von selbst 😊
also wegen deines Alters mach dir keinen Kopf.. in meinem Geburtsvorbereitungskurs 2017 war ich mit 26 die jüngste. Die meisten waren um die 35 oder älter.
Wegen vereinsamen muss ich leider sagen, dass die Gefahr besteht. Aber nicht zwingend weil sich jemand abwendet, sondern weil man einfach unflexibel wird und mindestens die Zeit, wo andre arbeiten eben allein ist, wenn es keine Kurse oder andere Eltern gibt, die mit Kind zu Hause sind, die man treffen könnte.
Mir ging es damals so und mein Mann hat das Problem nocht gesehen bzw. wohl nicht sehen wollen ...wir befinden uns nun im Trennungsjahr...
ich geb dir den Tipp, sehr deutlich deinen Gemütszustand und deine Bedürfnisse zu kommunizieren und dir freie Abende zu gönnen (Väter können das! Auch wenn sie aus Bequemlichkeit gerne mal was andres behaupten) an denen du unbeschwert einen Abend mit ner Freundin verbringst oder was dir eben Spaß macht. Man braucht Ausgleich!
Alles Gute! Kinder sind trotzdem was tolles!!
Zunächst mal solltest du dich von der Vorstellung verabschieden, dass das Leben mit Kind vorbei ist (so kommt es bei dir nämlich rüber).
Ein Baby ist NICHT das Lebensende. Ich habe selbst ein Wickelkind und treffe regelmäßig Freunde (mit und ohne Mann).
Sicher wirst du mit Baby erstmal keinen großartigen Shoppingtag machen und auch die dreiwöchige Raftingtour durch Peru wird wohl warten müssen, aber ansonsten sehe ich keine Einschränkungen.
Was die Betreuung angeht: Es gibt Tagesmütter, Nannys oder vielleicht ist eine deiner älteren Freundinnen so begeistert, dass sie gerne mal ein paar Stunden aufpasst. Nur weil man selbst keine Kinder hat, heißt das ja nicht, dass man keine mag. Viele passen gern mai ab und zu auf Nichte und Neffe auf.
Und zum letzten: Falls jemand meint nicht mehr mit mir Umgang haben zu müssen, weil ich jetzt ein Kind habe, dann soll es so sein. Diesen Freund brauche ich dann auch nicht mehr.
Erstmal vielen, vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Jede einzelne ist mir sehr viel wert und hat mir ein wenig Mut gemacht.
Ja, wahrscheinlich mache ich mir zuviele Gedanken.
Und wahrscheinlich hat meine Angst auch damit zu tun, dass ich einige Negativbeispiele im näheren Umfeld habe was Kindererziehung angeht bis hin zur Selbstaufgabe.
Meine beste Freundin zum Beispiel, die ihr Leben gänzlich aufgegeben hat für ihre Kinder und die ich seit 6 Jahren nicht mehr ohne ihre Kinder gesehen habe und ein Gespräch miteinander ist nicht möglich.
Und ja, meine aktuelle Vorstellung ist tatsächlich, dass das Leben ein Stück weit vorbei sein wird mit Kind. Ich muss sagen, dass es mir jetzt wirklich schon was gebracht hat eure Meinungen zu lesen. Angst ist einfach kein guter Berater. Und rational gesehen weiß ich ja auch, dass ich vieles selber in der Hand haben werde, wie die Dinge sich entwickeln. Und ob ich mein eigenes Leben komplett aufgebe, oder das Kind in mein Leben integriere.
Eigentlich habe ich die besten Vorraussetzungen im Moment, besser wären sie nie zuvor in meinem Leben.
Prinzipiell lässt sich ein Kind mit unseren Interessen -theoretisch zumindest- gut vereinbaren. Das Partyleben haben wir beide hinter uns.
Es ist halt im Moment auch noch so surreal, da ich kaum Anzeichen oder Beschwerden habe, die auf eine Schwangerschaft hinweisen würden.
Wir haben am Sonntag mal ein wenig das Kinderzimmer geplant, das war ganz komisch, aber auch echt schön und ich war dabei echt glücklich.
Solche Momente machen mir dann immer etwas Hoffnung.
Es wird vermutlich manches tatsächlich nicht alles so schlimm wie ich es mir gerade ausmale. Und ja, mein Baby wird mein oder unser Leben auch bereichern.
Wie gesagt, in rationalen Momenten bin ich mir darüber völlig im Klaren.
Die anderen Momente gibt's aber eben auch und im Moment überwiegen sie.
Ich hoffe, dass das bald besser wird.
Es ist so schade, dass ich es gerade nicht genießen kann.