Hallo Ihr Lieben
Das Thema ist echt schwierig für mich - aber es wäre total schön zu hören, wie andere damit umgehen.
Also ich habe schon sehr lange eine PTBS aufgrund Kindheitstraumata. Ich bin auch immernoch in guter Behandlung bei einem Psychiater der auch mein Therapeut ist und uns mit der Schwangerschaft geholfen hat (also das es überhaupt dazu kommen konnte). Intimität schaffe ich gar nicht, deswegen wurde unser Kleines durch Insemination gezeugt.
Jetzt meine Angst - ich habe eine weibliche Gynäkologin. Beim letzten Termin wurde mir gesagt, das ihr Chef bei einer der Untersuchungen dabei sein wird. Dafür hatte ich dann schon besprochen, das er mich aber nicht berühren darf. Das ist ok. In dem Zug ist mir dann aber bewusst geworden, das ich ja potentiell bei der Geburt auch anderweitig untersucht werden muss. Und jetzt weiss ich halt nicht, wie ich damit am Besten umgehen. Ich werde es in der Therapie auch noch ansprechen- dachte nur, vielleicht hat jemand von euch da ja auch Erfahrung mit.
Schwanger mit chroischer PTBS - männliche Ärzte
Oha, dass ist ein heikles Thema. Ich würde vermutlich das direkt ansprechen, damit alle beteiligten Bescheid wissen. Wenn möglich auch eine Vertrauensperson mit nehmen. Alles Gute für dich und bleibe tapfer!!!
Ich habe zwar keine PTBS aber beim Aufnahmegespräch im Krankenhaus wirst du abgefragt, ob du psychischen Belastungen ausgesetzt bist. Da würde ich das erwähnen und ich denke man wird dir die weibliche Gynäkologin an die Hand geben und die Hebammen sind ja so oder so weiblich. Anästhesisten gibt es, denke ich, von beiden Geschlechtern gleich viel.
Die Frage, die sich mir nur stellt, wäre, wie du und dein Körper reagiert, wenn es zu einer medizinischen Notsituation (Not-KS) kommt, in der der nächste Arzt ein Mann ist? Ginge das irgendwie?
Sprich es bei der Aufnahme an, die werden garantiert auf deine Situation eingehen!
Hey,
erst mal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und dass ihr euch getraut habt💚!
Ich habe eine Klientin mit (vielleicht) ähnlicher Thematik. Sie hat die Geburt in einem hebammengeleiteten Kreißsaal mit einer Beleghebamme erlebt, und das war für sie okay. Vorher fanden einige Gespräche mit den Ärzten und Ärztinnen, die ja vor Ort sein können, falls sie gebraucht werden, statt.
Vielleicht wäre ja auch ein Geburtshaus oder eine Hausgeburt für dich denkbar bzw. möglich (medizinisch).
Ihr hat auch geholfen, sich intensiv auf die Geburt vorzubereiten (Podcast „Die friedliche Geburt“, Frauen-Geburtsvorbereitungskurs, traumatherapeutische Begleitung der Schwangerschaft ... daran erinnere ich mich).
Mir wurde auch schon mal erzählt, dass sich eine Frau mit PTBS für einen geplanten Kaiserschnitt in Vollnarkose entschieden hat.
Ich glaube, ich würde mir an deiner Stelle ganz viele Infos einholen und mich mit meinen Therapeuten und Partner/in beraten und dann gucken, womit du dich am wohlsten, sichersten und möglichst angstfrei fühlst (soweit möglich... so eine Geburt ist ja auch ohne PTBS aufregend😅).
Alles Gute für euch!💚
Hallo,
Ich habe eine komplexe PTBS und hatte bisher in der SS erst einmal ein "Problem" damit, als mir ein Arzt einen neuen Zugang legen musste und wir alleine im Zimmer waren. Er musste meine Arme anfassen und rumfühlen und ich fand es einfach nur schlimm. Stand kurz vor einer Panikattacke, habe aber die ganze Zeit daran gedacht dass ich den Zugang und die Medikamente ja für mein Baby brauche und damit es uns besser geht.
Und einmal wurde ich in der Notfallambulanz von einem Arzt untersucht, da hatte ich diese Angstgefühle aber nicht.
Ich versuche mir einfach vor Augen zu führen, dass nicht alle Männer so sind. Das klingt etwas platt, aber das hilft mir meistens.
Du kannst das Thema aufjedenfall im KH ansprechen und dann wird man dir da weiter helfen.
Alles gute 🍀
Vielen lieben Dank für eure Antworten!!! Das hat mir wirklich total geholfen.
Ich werde mich da jetzt dann wirklich versuchen soweit wie möglich vorzubereiten und das der Hebamme noch erklären.
Also tatsächlich ist es bei mir so, das ich schlechte Erfahrungen mit beiden Geschlechtern gemacht habe, aber das auf die Intimität bezogene ist halt eher auf Männer. Trotzdem hab ich ja einen Therapeuten, der ein Mann ist und dem ich ja vertraue. Von daher hilft es ja vielleicht echt wenn ich mir überlege was ginge und was nicht. Es hat mich schon mal mega beruhigt, das ich das bei der Aufnahme auch ansprechen kann. Da war ich irgendwie gar nicht drauf gekommen. Vielleicht nehme ich mir das dann aufgeschrieben mit, weil ich auch manchmal dissoziere.
Ich kann leider nur im Krankenhaus entbinden, weil ich Medikamente nehme und deswegen sie nur an einer Klinik mit Neonatologie entbinden würden.
Liebe Friederike, ich bin auch sehr zuversichtlich das man in einer großen Klinik bestimmt alles versuchen wird auf deine Bedürfnisse einzugehen, wenn du damit offen umgehst und es im Anmeldegespräch und auch im Kreissaal ansprichst.
Ich an deiner Stelle würde mich in dem Anmeldegespräch genau darüber informieren, wie deine Bedürfnisse bei den einzelnen Geburtsmethoden berücksichtigt werden können und unter welchen Umständen sie dir das nicht mehr versprechen.
Persönlich könnte ich mir vorstellen, dass bei einem geplanten KS deine Wünsche am Besten umgesetzt werden könnten. Bei einer natürlichen Geburt muss man u.U. irgendwann von außen nachhelfen und das dann vielleicht auch schnell, von dem der dann halt gerade Dienst hat.
Ich wünsche dir, dass du eine Klinik findest, in der du dich gut aufgehoben und aufgeklärt fühlst, damit du die Geburt erleben kannst, die du dir wünscht und für dich keinen Situation entsteht die für dich unter die Kategorie "Gewalt unter der Geburt" fällt.
Hey ihr Lieben
Ich wollte mich nochmal melden :)
Ich hatte jetzt Dienstag schon ein Gespräch in der Klinik weil ich zur Pränatalmedizin sollte wegen meiner Medikamente. Dort waren dann eine Ärztin und ein Arzt anwesend. Die beiden waren so ruhig und einfühlsam, das es für mich sogar ok war, das der Arzt dann nochmal selber im US geschaut hat (über den Bauch). Und jetzt ist auch alles im System für die Geburt.
Ich werde mir trotzdem noch alles aufschreiben, was die wissen müssen, damit mein Mann es denen dann geben kann aber ich bin tatsächlich wesentlich ruhiger.
Vielen Dank für Eure lieben Worte