Da denkt man, man ist endlich schwanger und kann das glück genießen, da kommt auch schon die nächste hürde...
Ich arbeite in einem S2-Labor (Mikrobiologie mit Produktionsabteilung für Nährmedien). Seit meiner Schwangerschaft bin ich erstmal krankgeschrieben (bin seit der 7.woche krankgeschrieben wegen übelkeit etc und grad bin ich in der 9.woche).
Mein vorgesetzter hat zwar eine belehrung mit mir durchgeführt,damit das alles ans gewerbeaufsichtsamt gemeldet werden kann, aber so wirklich plan, wo ich dann nun arbeite haben sie nicht.
die aussage war "naja du kannst ja im reinraum arbeiten,da ist keine keimbelastung"...ist ja trotzdem im S2 labor und dann den halben tag mit desinfektionsmittel-aerosolen rumsprühen.ich glaub ja nicht dran.
oder sachen wie; dass ich trotzdem im labor ja reagenzien herstellen und mit salzsäure o. natronlauge rummatschen könnte bzw auch die staubigen nährmedien einwiegen kann"....wie haben nicht mal n abzug für staubige chemikalien und einige willst du nicht mal als nicht-schwangere einatmen....(ich könne mich ja auch auf einen laborhocker setzen im labor und ein wenig PC-arbeit machen,das "würde ja sicher auch gehen")
mein AG neigt gerne dazu sich sachen so zu drehen, dass er möglichst viel "gewinn" aus einer situation schlägt. denn die vorhergehenden schwangeren waren bis zum 7/8. monat im labor und haben da mit bakterien hantiert.
zumal jetzt noch jmd zu ende juli gekündigt hat und dann quasi 2 leute fehlen (und wir sind eh schon unterbesetzt), und ich dann "halt mal zeitweise aufgaben von anderen übernehmen müsste"...uff. das stresst mich jetzt schon alles zunehmend.
wie könnte ich diese situation entschärfen?:/ mein AG wird mir definitiv kein BV geben, aber ich wüsste auch nicht wie ich die sache sonst regeln kann.
ich bin da momentan etwas ratlos.
Was tun wenn der AG sich quer stellt wegen passenden Arbeitsplatz?
Hallo, ich habe auch jahrelang im Labor gearbeitet, jedoch Virologie. Bin vor ein paar Jahren gewechselt und arbeite nur noch im Büro. Die Frau meines Kollegen arbeitet auch in der selben Abteilung wie du. Ihr AG hat auch ewig gedruckst und ihr keine Ausweichmöglichkeit geliefert. Sie war anfangs auch wegen Übelkeit krank geschrieben. Als danach immer noch keine neue Stelle in Aussicht war, hat ihr der Gyn das BV ausgestellt.
Ich würde ihm knallhart sagen das er dir einen komplett Mutterschutzkonformen Arbeitaplatz zu schaffen hat, oder du es dem Aufsichtsamt meldest.
Damit brichst du für dich und für jede Schwangere nach dir eine große Lanze.
Manche AGs brauchen erstmal das man mit der Faust auf den Tisch haut, ehe man sein Recht bekommt.
Ich hatte dies auch. Arbeite in der ambulanten Pflege und hatte auch da Kollegen, die bis zum Mutterschutz vollständig weiter gearbeitet haben, inklusive Patienten heben/ umsetzen, Toilettenstuhl säubern und Inkontinenzmaterial wechseln. Um einiges zu nennen.
Als ich vor 4 Jahren schwanger wurde habe ich weder eingesehen so weiter zu arbeiten und eine Mutterschutz konforme Tour gab es nicht, und meine gyn hätte mich nie ins bv geschickt, da dies in dem Fall Aufgabe des AGs ist.
Es gab 2 hitzige Diskussionen, eine Drohung das ich zum Betriebsrat und Aufsichtsbehörde gehe und auf einmal ist das ganze gar kein Problem mehr. Jede Schwangere bekommt automatisch mit Bekanntgabe der Schwangerschaft das bv und es gibt kein Theater mehr.
Ich wünsche dir dafür auf jeden Fall viel Geduld, Kraft und Durchhaltevermögen