Hallo zusammen,
Ich hab mal eine Frage an alle
Thema Spontan Geburt oder Wunschkaiserschnitt:
Ich bin die letzten Tage nur am Grübeln, ob ich einen Kaiserschnitt machen soll. Und zwar aus Angst vor einem Sauerstoffmangel beim Baby bei der normalen Geburt.
Zu meiner Geschichte: Mein Sohn kam damals spontan zur Welt, er kam raus lila/blau bewusstlos, Nabelschnur
einmal um den Hals, hat nicht geatmnet und die Herzfrequenz war nur noch bei 80, pH Wert im Blut war bei 7,05 und Apgar Werte bei 3/6/9. Die Hebamme ist mit ihm direkt panisch weggerannt, da lag ich da im Kreißsaal plötzlich mit meinem Mann alleine, und draußen rannten die Kinderärzte usw rum. Nach 5 Minuten immer noch kein Babygeschrei, die Hebamme kam und meinte, dass im Moment das Problem ist, dass mein Baby nicht von sich aus atmet. Sie haben in intubiert, also bebeuteln ihn. Weitere 5 Minuten später habe ich dann ein Kind schreien hören und dann kam auch gleich die Hebamme, dass das mein Kind ist und er aber sofort auf die Neointensiv muss zur Überwachung. Er wurde während der Geburt durchweg überwacht also die Herzfrequenz mit Elektroden am Kopf und ihm wurde regelmäßig Blut am Köpfchen im Geburtskanal abgenommen, da ja schon aufgefallen ist, dass die Herztöne abfallen während den Wehen und trotzdem hatte er einen Sauerstoffmangel. Ihm geht es heute gut, das einzige er hat Sprachentwicklungsprobleme, der Kinderarzt meinte, es kann vom Sauerstoffmangel sein.
Ich hab echt solche Angst, dass mein Baby bei der Geburt stirbt oder schwerst behindert ist, wenn ich es spontan probiere. Weil die medizinische Überwachung, hat bei meinem Sohn ja auch nichts gebracht.
Ich möchte hier jetzt wirklich niemanden Angst machen, der Normalfall ist mein Geburtsverlauf ja nicht. Ich fühle mich nur irgendwie schlecht wenn ich mir einen Kaiserschnitt wünsche, und vorallem habe ich Angst vor den Reaktionen der Ärzte, dass sie denken ach die will bloß die Schmerzen nicht etc.
Wie würdet ihr euch denn entscheiden??
Wunschkaiserschnitt nach spontaner Geburt mit Sauerstoffmangel
Ich hatte einen Wks und jetzt wird es wieder einer ,mein Körper meine Entscheidung,sollen die doch denken was die wollen ;) Lg
Hallo ,
Ich kann deine Angst verstehen , mein erstes Kind kam auch bläulich zur Welt. Hat aber nach ein paar Sekunden geschrien. Dass er Sauerstoffmangel hat wurde bei mir direkt erkannt , er wurde dann mit Schnitt , saugglocke und einer Hebamme die vom Bauch aus drückte geboren. Heute ist er relativ normal entwickelt. Hat leichte leseschwierigkeiten.
Beim zweiten Kind habe ich gar nicht daran gedacht einen Kaiserschnitt machen zu lassen, hab darauf vertraut , dass alles gut läuft . Und so war es auch. Eine absolute Traumgeburt. Ich bin generell gegen Kaiserschnitt außer er wird empfohlen. Das ist aber nur meine persönliche Ansicht.
Bin nun wieder schwanger und möchte wieder spontan entbinden.
Lange Rede , kurzer Sinn. Warum sollte es dieseNal wieder so sein? Dazu kommt, dass mit der Vorgeschichte noch engmaschiger überwacht wird.
Alles Gute für euch ☺️
Das ist ja das Problem, wüsste nicht wie noch engmaschiger kontrolliert wird. Bei meinem Sohn wurde durchweg die Herzfrequenz gemessen, mittels Elektroden am Köpfchen im Geburtskanal und wurde auch regelmäßig Blut am Köpfchen abgenommen um den Suaerstoffgehalt zu kontrollieren. Und trotzdem war es am Ende knapp und hätte anders ausgehen können.
Ach alles schwierig 🙈🙈
Ich denke , dass in deinem Fall bei schlechteren Herztönen dann schneller reagiert wird. Das würde ich aber auf jedenfall mit der Klinik besprechen.
Ich kann den Wunsch zu einem KS verstehen, ich wollte dir nur zeigen, dass es nicht so kommen muss und du auch die Chance auf eine schöne Spontan Geburt hast.
Meine beste Freundin hatte beim ersten Kind einen Not KS mit voll Narkose, beim zweiten war klar , dass sie das Risiko nicht eingehen möchte und es wurde ein WKS. Ich konnte das verstehen und würde sie oder auch andere niemals dafür verurteilen!
Puh, du Arme!
Was für eine Geschichte. Und gut, dass es deinem Sohn heute gut geht!
Bei der Vorgeschichte wäre es mir gepflegt egal, was andere über meine Wahl der Geburt sagen. Vielleicht würde es ja auch für die Entscheidungsfindung helfen, sich mit deinen Ärzten und der Hebamme intensiv auszutauschen und alle Sorgen zu besprechen? Die haben vielleicht noch Infos dazu, wie es bei deinem jetzigen Kind ist (kann man z.B. im Ultraschall wirklich ausschließen, dass die Nabelschnur wieder um den Hals liegt? Würde dich das überhaupt beruhigen? Etc.)
Ich würde mich dann mit meinem Partner austauschen und dann die Entscheidung treffen, mit der ich mich am sichersten fühle. Auch unabhängig von der Ärztemeinung, also in dem Sinne, dass es nichts bringt, wenn die Ärzte guter Dinge bezüglich einer Spontangeburt sind, du aber weiterhin schreckliche Angst hast - das kann ja nur kontraproduktiv für ein schönes Geburtserlebnis sein, oder?
Also, ich plädiere für entspannte Mama, entspannte Geburt😊! Methode erst mal zweitrangig.
Alles Liebe für dich🌼
Tut mir sehr leid das du sowas durchmachen musstest. Meine Schwägerin hat änliches durchgemacht, ihr Kleiner war auch blau und lila angelaufen, hat nicht geschrien und musste dann mit Heli in ein Kh auf die Intensiv, aufjedenfall der absolute Alptraum jeder Mutter, purer Horror. Sie wollte eigentlich noch ein drittes Kind, aber hat sich wegen der Geburt dagegen entschieden. Später kam dann auch raus das er Entwicklungsstörungen hat, er muss zur Therapie, etc. An deiner Stelle hätte ich aufjedenfall nach so einem Trauma den Ks genommen, dir kann egal sein was die Ärzte denken. Ich denke jeder wird dich verstehen und es dir nicht übel nehmen. Klar sind Hebammen weniger überzeugt von solchen Entscheidungen (ich lag über 20 Stunden in den Wehen, MM bei 4cm und höllische Schmerzen, Schmerzmittel haben mir nicht geholfen) und hab mich dann für einen Ks entschieden. Meine Hebamme änderte sofort ihre Stimmung als sie davon gehört hat. Letzendlich war es mir aber egal, weil ich einfach nicht mehr konnte und das für mich die richtige Entscheidung war/ist. Du musst dich wohl une sicher fühlen, das ist das Einzige was zählt. Es bringt auch nichts wenn du bei jedem Herzton vom Baby nachfragst ob alles gut ist und dir Sorgen machen musst. Während der Geburt muss man sich entspannen, ansonsten sind ja die Schmerzen viel schlimmer, war zumindest für mich so. Ich hätte mir nicht vorstellen können dann noch auf jeden Herzton meines Babys achten zu müssen und mir Sorgen zu machen. Mach das was du für Richtig empfindest, aber schau nicht darauf was andere denken oder sagen werden, du musst dich wohl fühlen. Der Ks war für mich die beste Entscheidung, ich konnte schon am nächsten Morgen (Geburt war um Mitternacht) duschen und selbstständig gehen. Klar bin ich vielleicht eine von wenigen, aber ich hatte wirklich null Probleme, auch von den Schmerzen her ging es, es tut weh ja, aber ist zum Aushalten. Drehen und aus dem Bett aufstehen ist etwas schmerzhaft in den ersten drei Tagen, aber danach gehts. Wie gesagt, du musst für dich entscheiden, aber nach solch einem Trauma sollte dich jeder verstehen und deine Entscheidung nicht kommentieren. Ich hatte mal eine kleine Kugel in der Schulter, die ist innen aufgeplatzt, hat sich entzündet und ich bin ins Kh. Dort wurde ohne Betäubung mit einem Skalpell einfach in meine Schulter geschnitten um das Eiter und alles rausholen. Das waren höllische Schmerzen und ich habe heute noch ein Trauma davon, ich war gerade mal 16 Jahre alt. Letztes Jahr musste ich wieder an der gleichen Stelle operiert werden, weil unter der Narbe aufeinmal wieder ein Knuppel war. Ich hatte echt krasse Angst davor, war kurz davor die Op nicht zu machen. Ein Trauma kann man nicht einfach abschalten. Ich will garnicht wissen wie du dich gefühlt hast bei der Geburt. Ich musste vor kurzem mit meiner Kleinen 8 Wochen alten Tochter ins Kh wegen Fieber, dort war sie auch angeschlossen, sie hatten einen Zugang im Arm und es wurde auch Hirnflüssigkeit entnommen, es wurde ebenfalls Sauerstoffmangel vermutet oder auch eine Hirnhautentzündung und Sepsis, um das alles auszuschliesen wurden alle möglichen Untersuchungen gemacht. Sie hat geschrien wie am Spiess und ich habe nur geheult, ich verstehe dich total!!!!
Vertrau auf dein Bauchgefühl und blende aus, was wer wie wo davon halten könnte. Am Ende des Tages musst duund dein Kind mit all den Konsequenzen leben. Ich habe grad meinen 2. Kaiserschnitt bekommen ,weil man davon ausgehen musste ,dass es nicht passen wird. Natürlich gab's auch einige die es nicht verstanden haben, warum ich es nicht einfach versuche...Aber es ist die Gesundheit MEINES Kindes und darüber hat niemand zu urteilen...dir alles Gute !
Würde es auf jeden Fall mit der Klinik absprechen, in der du entbinden willst. Würde in deinem Fall wohl auch eher eine WKS in Erwägung ziehen.
Wünsche dir von Herzen alles Gute ❤️🍀
Hallo,
ich kann deine Angst total nachvollziehen.
Folgende Ideen für eine Entscheidungsfindung würde ich dir gerne mit auf den Weg geben.
Hast du eine gute Hebamme, der du vertraust und die nicht voreingenommen ist? Dann würde ich meine Ängste und sorgen mit ihr besprechen.
Besprich dich mit deinem FA und auch mit der Klinik, in der du gerne entbinden möchtest. Vielleicht kann man schon im Vorfeld klären, wenn du es natürlich versuchen möchtest, aber kein gutes Gefühl mehr hast, gleich einen KS zu machen.
Ansonsten hör auf dein Bauchgefühl. Es ist egal, was andere denken. Es geht um dich, deine Ängste und Gefühle und um dein Baby.
Ich wünsch dir alles Gute 🍀
Keine Frage, ein traumatisches Geburtserlebnis, dass wie in deiner Form das Vertrauen in die medizinische Überwachung der Geburt so erschüttert hat ist eine Indikation für einen Kaiserschnitt, also hab bloß kein schlechtes Gewissen und sprich es genau so ab. Lass dich nicht einschüchtern, es ist deine Geburt.
Ich wünsche dir eine wunderschöne Geburt und dass du dein Kind mit tollen Apgar Werte möglichst schnell in die Arme schließen und ins Leben begleiten kannst.
Ein Hinweis noch: Zwei meiner Kinder haben sich in der Sprachentwicklung übrigens auch sehr schwer getan, obwohl die Geburten reibungslos verliefen. Es muss nicht unbedingt am Sauerstoffmangel liegen. Eigentlich spielt es keine Rolle, aber ich habe auch eine Freundin deren Sohn unter der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitt und viele Jahre bei jeder Unregelmäßigkeit beunruhigt war dass es an der Geburt liegen könnte. Ihr hat es immer geholfen wenn ich durch eigene Erfahrungen relativieren konnte. Daher wollte ich es erwähnen. Alles Gute!