Hallo,
zur Zeit bin ich in der 27. SSW mit Kind #3.
Wir hatten einen sehr holprigen Start, nach 2x sofort unkompliziert schwanger werden, dauerte es dieses Mal fast ein halbes Jahr.
In der 9. SSW wurde bei mir ein bleibender Diabetes entdeckt, meine Werte waren eine absolute Katastrophe (Zitat Diabetologe:"mit den Werten hätten Sie nie schwanger werden dürfen!"), die Angst vor Fehlbildungen ist noch immer groß ...
In der 11. Woche dann der Harmonytest. Der erstmal als "nicht auswertbar" zurück kam. Wieder Verunsicherung (Test wurde dann wiederholt und sieht normal aus)...
Erst als ich anfing, die Kleine regelmäßig zu spüren, und der Arzt bei jedem Termin bestätigte, dass das Baby zeitgerecht entwickelt aussieht und nichts auf Fehlbildungen aufgrund des Diabetes hindeutet, fing ich langsam an, mich etwas zu entspannen und mich mental langsam auf die Zeit nach der Schwangerschaft einzustimmen ...
Nun kam diese Woche bei mir wieder eine medizinische Diagnose, die zwar nicht direkt eine Katastrophe ist, aber eben ein erneuter Rückschlag / Verunsicherung.
Mein Mann hat seit ich schwanger bin noch nicht einmal meinen Bauch angefasst und wird immer ganz still, wenn ich Babysachen kaufe oder über die Schwangerschaft rede.
Er hat furchtbare Angst und wartet quasi auf den nächsten Rückschlag. Er zweifelt, ob es nicht die falsche Entscheidung war, sich nach 2 gesunden Kindern dem Risiko auszusetzen, dass es beim 3. Mal schief geht.
Um es kurz zu machen: er leidet :( er will sich freuen und kann es nicht weil er sich emotional nicht darauf einlassen kann... Er hat Angst, dass er, wenn die Kleine da ist trotzdem nicht aufhört, darauf zu warten, dass mit ihr etwas passiert (oder den anderen Kindern).
Ich würde ihm so gerne helfen, werde versuchen, ihn zum nächsten Frauenarzt-Termin mitzunehmen, aber ich fühle mich so hilflos...
Habt ihr Ideen, wie ich ihm helfen kann, sein Vertrauen wieder zu finden ? Oder die Situation (bis zur Geburt) so erträglich wie möglich zu machen ? Ich kann ja nicht nur "im Geheimen" schwanger sein und alles vorbereiten... :(
Werdender Papa hat kein Vertrauen in Schwangerschaft
Guten Morgen, ich bin das erste Mal schwanger und obwohl wir vor dem Hibbeln viel besprochen haben, war mein Freund lange gedanklich weiter weg von der Schwangerschaft wie ich.
Viel lag daran, dass er all die körperlichen Kleinigkeiten ja gar nicht so mitbekommt. Ich war ganz erstaunt als ich das mitbekommen habe.
Viel reden hat bei uns geholfen. Demnächst kann er auch mal zum Ultraschall mit. Das war bisher Dank Corona nicht möglich. Mittlerweile spricht er auch super gerne mit dem Minibauch.
Vielleicht fokussiert dein Mann sich gerade auf die eher schlechten Diagnosen. Kann er da mit zu den Ärzten? Also aus erster Hand und von einem Experten hören, was das bedeutet? Diagnosen können sehr verschreckend sein. Worüber sprecht ihr so, wenn es um die Schwangerschaft geht? Eher über positive oder negative Aspekte?
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, dass es besser wird und er sich drauf einlassen kann.
Ich war ganz am Anfang auch sehr enttäuscht als mein Partner sehr zurückhaltend war und nicht übers Baby sprechen wollte. Ich hatte Blutungen und hab mir Zuspruch gewünscht und bin irgendwann in Tränen ausgebrochen und hab ihm vorgeworfen"du freust dich gar nicht" sein Reaktion hat mich umgehauen.
Er meinte zu mir "ich freue mich, aber ganz im ernst, wenn das nicht klappt stelle ich mich drauf ein, dass du in ein seeeehr tiefes Loch fällst und dann muss ich dich auffangen." Irgendwie fand ich das rührend.
Nachdem ich beim Erstrimesterscreening war und alles hervorragend aussah und man erkennen konnte, dass es ein Junge wird, hat er gelacht und gesagt "ein Sohn also, besser ist das die sind zum Einstieg einfacher". Er wird nie der überemotionale werdende Vater werden, aber das braucht er nicht, weil manchmal die kleinen Gesten zählen.
Ich denk dein Mann wird auch Angst haben, aber je weiter du in der Schwangerschaft kommst, desto mehr wird er sich freuen. Spätestens wenn das Baby da ist.
achso eins noch. Ich würde alles vorbereiten ihn aber unbeirrt mit allem Volltexten, egal wie er reagiert.😁
Mein Mann und ich waren beide zurückhaltend am Anfang, weil wir nicht wussten, ob die Schwangerschaft hält oder nicht. Die Freude kam dann langsam ab der 20. SSW nach dem Feinultraschall, als alles in Ordnung aussah.
Wir waren beide überfordert, als die Schwester von meinem Mann uns in der 9. SSW freudestrahlend begegnete und mit uns über Kindernamen und Babykleidung reden wollten. Wir waren da einfach noch nicht so weit.
Du bist ja bereits in der 27. SSW. Das Kind kommt jetzt so oder so. Dass die Ultraschalls keine Fehlbildung wegen des Diabetes anzeigen, sind doch gute Zeichen. Soviel ich weiß, ist das schlimmste bei frühen Diabetes, dass die Plazenta Probleme hat und dadurch die Versorgung nicht richtig funktioniert und dann das Baby dann zu klein wird mit den entsprechenden Gehirnschäden. Das hätte man bei euch schon sehen können.
Ich würde an deiner Stelle deinem Mann zuhören, seine Angst und sein Leiden ernst nehmen, aber auch ihm sagen, dass du schon sehr weit bist in der Schwangerschaft und dass das Kind jetzt kommt und du ihn brauchst - du kannst die Schwangerschaft nicht alleine stemmen.
Ich kann verstehen, dass manche Gefühle lähmend sind, doch irgendwann muss er sich auch zusammenreißen und seine Rolle als Mann und Vater annehmen. Die Angst geht nicht weg, der Weg muss er aber mit dir gemeinsam gehen.
Hallo,
und erstmal Glückwunsch zur Schwangerschaft. Wir sind nicht in der selben Situation aber auch mein Mann hatte große Probleme mit der Schwangerschaft. Bis heute. Ich Versuch mich kurz zu fassen soweit es geht.
Ich bin 39 und in der 37 ssw mit einem kleinen Mädchen. Bis hierhin war es ein langer harter Weg. 1 1/2 Jahre um genau zu sein. Wir haben 4 Kinder verloren, obwohl wir beide gesund sind. Wir wurden einmal auf links gedreht. Mein Mann ist mit jeder FG zurückhaltender geworden und in der jetzigen Schwangerschaft konnte und wollte er sich nicht freuen aus Angst wieder enttäuscht zu werden. Der Bauch wurde Größe und er traute sich noch immer nicht ihn anzufassen. Wir haben viel geredet und auch geweint. Ich hab ihn nicht gedrängt irgendwas zu machen wie Bauch anfassen, Ultraschallbildern gezeigt usw sondern hab immer gefragt ob er es möchtet und bei einem „nein“ es akzeptiert. Jeder Arzttermin war eine Nervenprobe für Ihn aber auch für mich. Heutet,kurz vor der Geburt entspannt er sich etwas hat aber weiterhin Angst. Ich glaube es hört erst auf, wenn sie da ist und auch dann brauch er Zeit um vertrauen zu fassen. Was ich sagen will, du hilfst ihm indem du ihn nicht drängst, auch wenn es schwer fällt. Einen Termin beim Frauenarzt hat meinem Mann auch geholfen, da konnte er sehen das es ihr gut geht und konnte meine Ärztin alles fragen. Ich wünsche euch ganz viel Glück und Kraft