Hallo zusammen,
ich brauche mal eure ehrliche Meinung.
Der Vater einer guten Freundin (wir kennen uns seit fast 20 Jahren) ist plötzlich verstorben.
Die Beerdigung findet übermorgen statt.
Leider verläuft meine Schwangerschaft aktuell nicht ganz komplikationslos. Ich kämpfe mit häufigen Erbrechen und immer wieder sehr starken Krämpfen, die mich zwingen liegen zu bleiben. Ich möchte meine Freundin nicht im Stich lassen weiß aber einfach nicht wie ich zur Beerdigung soll (300km Fahrt) ohne mich selbst zu gefährden. Meint ihr sie wird das verstehen können? Wie kann man aus der Ferne wirklich effektiv helfen und ihr das Gefühl geben, sie ist mir ebenso unfassbar wichtig und dass ich das nicht aus Faulheit mache... Man kommt sich schon wie eine sehr furchtbare Freundin vor..
Schwanger zur Beerdigung?
Bei uns in der Region geht man schwanger nicht zu einer Beerdigung. Wir hatten auch einen Fall im Bekanntenkreis, da bin ich nicht mit hingegangen. Wurde auch absolut nicht negativ aufgefasst.
Wenn es dir ohnehin nicht gut geht und dann eine so lange Fahrt notwendig wäre, würde ich einfach die Situation erklären. Ich denke nicht das es dir jemand übel nimmt wenn du unter den Umständen nicht daran teil nimmst.
Versuch deine Freundin dennoch irgendwie spüren zu lassen das du ein offenes Ohr für sie hast und du ihr so gut es geht aus der Ferne Beistand leistet.
Dir wünsche ich gute Besserung 🍀
Hi,
Das find ich interessant. Darf ich fragen, aus welchen Beweggründen das bei dir in der Region so üblich ist? Ich kenn das so nicht und frag mich wie das kommt?
Wird das nicht gerne von den meisten Gemeindemitgliedern gesehen? Wird das als anstößig gesehen? Wie verabschiedet man sich denn dann als schwangere von nahen Angehörigen wenn sie versterben - und man körperlich/medizinisch durchaus in der Lage wäre zur Beerdigung zu gehen?
Das habe ich mich auch gefragt, gerade wenn ein sehr enger Angehöriger verstirbt. 😪
Also nachdem es dir nicht gut geht und du so einen weiten Weg hast, würde ich mir das auch überlegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deinen Freundin das nicht verstehen würde. 🖤
Ich verstehe aber, dass es dir ein Anliegen wäre, hinzugehen! Rede einfach mit deiner Freundin...
Grundsätzlich, wenn die Umstände andere wären, fände ich es aber nicht bedenklich, schwanger auf eine Beerdigung zu gehen. 🤔
Ich selbst war hochschwanger auf der Beerdigung meiner Oma.
Sprich mit deiner Freundin!
Ehrlichkeit währt am längsten….
Und Versuch dich mal in ihre Lage zu versetzen….. würdest du des ihr krumm nehmen, wenn die Situation genau andersherum wäre?
Und grundsätzlich sehe ich auch kein Problem Schwanger auf eine Beerdigung zu gehen 🤷🏽♀️
Natürlich aber nur wenn die Umstände es zu lassen!
Lg
Also wenn es dir nicht gut geht, würde ich es auch nicht machen.
Kommt eben aufs Befinden an. Ich war in der 32ssw auch auf der Beerdigung meiner Oma und das war kein Problem in Hinsicht der Schwangerschaft, mir ging es aber auch entsprechend gut.
Schicken sie doch einen schönen Kranz mit Interflora. Und vorher vielleicht ein Anruf bei der Freundin. Gruß
Vielen Dank für die Antworten bisher und eure Einschätzungen. Würde es mir anders gehen, wäre ich auch schon längst dort...
Ich habe meine Freundin bisher nun auch schon öfter angerufen und werde beim nächsten Gespräch das Thema anschneiden und ihr sagen, wie es mir momentan geht. Bisher fand ich das unangebracht. Sie sollte nicht denken, dass es nun direkt wieder um mich und meine Schwangerschaft geht..
Ich glaube insgesamt aber auch, dass es noch mehr darauf ankommt wer noch in x Wochen da ist, um zu helfen / ein offenes Ohr zu haben oder Ablenkung zu bieten.
Danke für die Meinungen und Hilfe !!
Also wenn es dir nicht gut geht (und du vor allem noch so eine Reise vor dir hast), dann würde ich es nicht einfach so machen. Es Sei denn, du hast die Möglichkeit, dich vor Ort vorweg und im Anschluss auszuruhen (Übernachtung meine ich jetzt…). Dann würde ich konkret nachfragen, wie lange die verschiedenen Zeremonieteile dauern, bzw. immer nahe an der Tür sitzen.
Du kriegst es bestimmt hin, mit viel guter Vorbereitung - und aber glaube halber… ich war zu Beginn meiner SS auf einer Beerdigung und ich hatte eher das Gefühl, dass der “Lebensgeist übergegangen ist”. Ich habe damals beim Sand hineinwerfen zur Verstorbenen gesagt, dass sie keinen leeren Platz hinterlässt…
Deine Freundin wird dich da haben wollen und auch traurig sein, wenn du nicht kannst. Aber wenn du ihr sagst, dass es dich auch ernsthaft traurig macht, dass du nicht bei ihr sein kannst, wird sie es verstehen oder hilft dir vielleicht, ne gute Lösung zu finden?
Ansonsten würde ich dir raten, nimm dir die Ruhe, die du brauchst! Der Vater würde für dich wollen, dass du dir deinetwegen nicht ein Bein ausreist und und kannst ihn hinterher mit deinem kleinen Liebling besuchen kommen :)
Ich würde es wahrscheinlich davon abhängig machen, ob sie genug andere Begleitpersonen hat. Sprich: Wüsste ich, dass sie da quasi alleine am Grab steht, würde ich alles versuchen, dabei zu sein (z.B. mit ICE reisen, den Partner bitten Urlaub zu nehmen und mich zu fahren, mehr Zeit einplanen...). Ansonsten würde ich ihr das Problem schildern und sie fragen, was ich ihr ansonsten Gutes tun könnte. Meistens kommt ja das große Loch erst nach der Beerdigung - vielleicht kannst du sie dann mal einladen oder so? Zuhause hast du ja mehr Möglichkeiten, alles so zu machen, dass es nicht zu belastend ist.