Riesige Angst vor der Geburt

Liebe werdende Mamas,
ich schreibe hier, weil ich hoffe ein paar Gleichgesinnte zu finden (oder auch einfach nur nette Personen, die vielleicht versuchen die Angst zu nehmen).
Ich bin 35 und nun in der 15. Woche schwanger, es war ein absoluter Wunsch und ich bin eigentlich überglücklich. Nur ist es nun so: ich habe seit JAHREN mit einer diagnostizierten Angststörung zu kämpfen, die sich nun leider wieder stark meldet. (Hintergrund: ich hatte eine schwere Krankheit, die 1 von 100.000 Menschen in Mitteleuropa betrifft. Nach dieser Episode meines Lebens hat sich hier leider die Angststörung ziemlich entwickelt..)

Ich habe furchtbare Angst bei der Geburt zu sterben, sei es an einer Fruchtwasserembolie oder an etwas anderem.
Meine Gedanken gehen stark in die Richtung Wunschkaiserschnitt, da mir das Gefühl der Planbarkeit hilft, die Störung etwas herunterzudrücken..
Meine Frage an euch: gibts es hier werdende Mamas mit ähnlichen Problemen?
Und: wer von euch hatte denn einen WKS und wie verlief er?

Ich wünsche euch alles liebe!
Crème fraîche

PS: ich möchte hier nicht über Vor-und Nachteile einer vaginalen Geburt gegenüber eines KS diskutieren, das ist nämlich so gar nicht das Thema. Nur die nicht unbedingt rationale Angst vor der Geburt.

1

Huhu

Das Geburten hier statistisch gar nicht soooo gefährlich sind weißt du sicherlich. Und es hilft dir auch nicht weiter.
Zwei Freundinnen ging es mit ihren geplanten Kaiserschnitten sehr gut, einmal direkt beim ersten Kind, einmal bei zweiten nachdem das erste ein sekundärer Kaiserschnitt wurde.

Mein Mann hat auch mit einer Angststörung zu tun, ihm geht es seit der Therapie sehr viel besser, auch und gerade im Alltag mit Kind.
Sprich da am besten auch mit deinem Therapeuten drüber, lasse dir da beim Gedanken sortieren etwas helfen.

Liebe Grüße

3

Danke dir für die liebe Antwort! Ja, da muss ich nun auf alle Fälle mit meiner Therapeutin darüber sprechen.
Wegen Statistiken: hier ist ja mein irrationales Problem, dass ich - seit ich eben diese soooo seltene schwere Krankeheit hatte - Statistiken zwar wahrnehme und auch als Forschungsinstrument schätze; aber ich war eben genau „die eine Person in der Statistik“. Das spielt mir oft einen irrsinnigen Streich..

2

Ich habe ne generalisierte Angst Störung.
Ich habe aberehr Angst vor einer OP sprich ein Kaiserschnitt als vor einer Geburt. Ich verstehe nicht wie man denken kann das wäre der einfachere Weg oder der Weg der nicht mit Ängsten verbunden ist.
Bei der Geburt hast du den Vorteil das du dich recht schnell erholen kannst, beim Kaiserschnitt ist das ja abzuwarten.
Habe zwei Kinder bekommen ohne Schmerzmittel und es war machbar trotz meiner Probleme.
Ich überlege aus anderen Gründen einen Kaiserschnitt machen zu lassen, tu mich aber schwer das zu entscheiden, hat ebenbeides vor und Nachteile. Die der Geburt kenne ich, die des Kaiserschnitt nur in der Theorie.

Aber wenn du dich besser fühlst mit dem Gedanken Kaiserschnitt warum nicht.

4

Danke für deine Antwort. :)
Wie gesagt, es geht nicht um besser oder nichtbesser; oder mehr vs. weniger Schmerzen, sondern um das Gefühl der Planbarkeit. Ob und inwiefern welche Geburtsart die bessere oder richtige für die jeweilige Frau ist, möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen.

Liebe Grüße

5

Ich hatte auch Angst, große Angst sogar.
Als die Fruchtblase platzte, war die Angst wie weg. Ich kam ins KH und wurde 2 mal eingeleitet, da hatte ich dann nochmal Angst, weil ich nicht eingeleitet werden wollte...

Aber als die Wehen dann kamen, hatte ich eh keine Zeit mehr zum nachdenken. Nach 3 h war’s vorbei, es war weder sonderlich schmerzhaft, noch schrecklich, es war schön.

Ich hab auch ne Angst Störung.
Hilft es dir vielleicht, wenn du dich mit deiner Hebamme und Frauenarzt austauscht und dir positive Geburtsberichte anschaust ?

8

Danke dir!
Ja, ich versuche auf alle Fälle, nur positives zu lesen!

Es freut mich übrigens, dass alles bei dir so gut gegangen ist. Vielleicht ist es ja bei mir am Ende auch so, dass mich die Hormone und Emotionen gar nicht mehr an die Angst denken lassen :)

10

Das klingt jetzt klischeehaft, aber : wenn du Wehen hast, denkst du gar nicht mehr viel nach. Ich würde meine Angst bei der Geburtsanmeldung mitteilen... ich hab mich bei den Wehen mit Musik abgelenkt, mein Partner war auch dabei, das beruhigt total. Ich hoffe du findest deinen weg❤️ Und danke ❤️

6

Natürlich ist es so, dass du, wenn du dich für einen Wunschkaiserschnitt entscheidest, dich deiner Angst beugst bzw. diese Angst förderst (Stichwort Sorck Modell).

Ich denke am Ende musst du für dich entscheiden, was derzeit für dich wichtiger ist, ob es dir für den Moment besser geht oder ob du Vllt eine Lernerfahrung machen willst,dass deine Ängste gar nicht eintreten.

7

Das mit der Lernerfahrung ist ein sehr gutes Argument. Ich denke aber, dass es mir auch nach einem WKS gut geht, und nicht nur für den Moment, da ich einen KS nicht grundsätzlich verteufle. Ob eine Geburt wirklich das richtige Ereignis ist, um zu „üben“ mich meiner Angststörung zu entziehen, weiß ich auch nicht.
Letztlich ist es etwas, dass ich mittels Therapie lösen muss..

9

Hallo liebe Creme Fraiche,
Ich selber habe zwar keine diagnostizierte Angststörung, habe aber schon immer große Ängste Respekt vor Geburten. Ich bin jemand der gerne plant und weiß was auf mich zukommt.
Bei meiner ersten Schwangerschaft wollte ich dennoch unbedingt spontan entbinden um meine Ängste zu überkommen. Es wurde dann ein sehr eiliger nicht geplanter Kaiserschnitt der mich völlig überrumpelt hat. Dennoch der Ablauf und das danach waren vollkommen in Ordnung. Nun stehe ich kurz vor der Geburt unseres zweiten Kindes. Die ganze Schwangerschaft hat mich der Geburtsmodus beschäftigt. Ich habe mich dazu intensiv mit meiner Gyn austauschen können. Sie sagte erfahrungsgemäß ist eine Geburt der größte Kontrollverlust den man erfährt, wenn man so tickt wie ich. Da ist nichts planbar und wenn man zusätzlich zu Angst neigt, empfiehlt sie eher einen Kaiserschnitt, da sie in ihren Klinikzeiten zu viele Frauen mit Geburtsstillstand gesehen hat, die wahnsinnig blockiert, verängstigt und verzweifelt waren. Gerade jetzt während Corona ggf ohne (oder lange Zeit) Unterstützung. Bei mir sind zwischenzeitlich medizinische Risiken vorhanden, die mir die Entscheidung zum Kaiserschnitt erleichtert haben. Zumal mir einstimmig jeder Arzt nun dazu riet (aber wegen dem medizinischen Hintergrund) auch wenn es theoretisch spontan möglich wäre.
Für mich erleichtert es ungemein ein festes Datum zu haben (in 10 Tagen) und den Ablauf zu kennen.. zumal mein letzter KS schön und die anschließende Heilung unkompliziert war.
Vielleicht hilft dir meine Erfahrung dazu etwas weiter, auch wenn es eine etwas andere Ausgangslage ist.
P.s.: auch mein Mann sagt „ich müsse mir nichts beweisen, es ist ok einen Kaiserschnitt zu bevorzugen“… 😊

weiteren Kommentar laden
11

Hallo!

Ich kann dich gut verstehen!
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, weil ich anderen Frauen die noch vor der Geburt stehen keine Angst machen möchte, aber ich habe aufgrund eines traumatischen Erlebnisses in der Kinderheit bei der Geburt meines jüngeren Bruders (bewiesener grober Behandlungsfehler der Ärzte bei der Spontangeburt mit schlimmen Konsequenzen) bei meinem Sohn auch einen Kaiserschnitt machen lassen.

So gesehen ist das für mich auch kein WKS gewesen, da ich der Überzeugung bin, dass eine psychische Vorbelastung der Schwangeren einen KS durchaus indizieren kann. Mir war es einfach nur wichtig, dass mein Kind ohne große Probleme aus mir raus kommt und nicht noch etwaigen Komplikationen während einer Spontangeburt ausgesetzt ist.
Der KS an sich war überhaupt nicht schlimm, wobei ich mich wie gesagt gar nicht so sehr auf mich konzentrieren konnte sondern einfach nur wollte, dass mein Kind sicher geboren wird.
Nach dem KS tat es ein bisschen am Bauch weh (bei mir ein Gefühl wie sehr starker Muskelkater) aber nach ca. 2 Wochen war auch das weg. Ansonsten ist es so, dass alles problemlos verheilt ist (die Narbe sieht man jetzt ca 2 1/2 Jahre danach fast gar nicht mehr) und ich hatte auch nie ein Taubheitsgefühl etc.

Jetzt bin ich gerade wieder schwanger und habe manchmal den Gedanken ob ich meinem Sohn zu liebe eine Spontangeburt versuchen sollte, weil ich bei dem KS damals 5 Tage im KH war und er noch nie ohne mich war und man ja tendenziell bei einer Spontangeburt schneller wieder nach Hause darf.
Aber ich kann einfach nicht unvorbelastet in eine Spontangeburt gehen und habe einfach Angst, dass ich ab einem gewissen Punkt psychisch „dicht“ machen würde und dann nichts mehr geht.

Deswegen wird es bei mir auch dieses Mal zu 98% wieder ein KS werden.

LG und alles Gute für euch :)

17

Danke für das Teilen deiner Erfahrung ich wünsche dir ebenfalls alles gute ❤️

12

Ich möchte auch einen Wunschkaiserschnitt. Ich habe keine Angststörung aber bei mir ist die Angst vor dem Ausgeliefertsein, den Schmerzen, dem Fremdem und vorallem fremden Menschen. Wir haben im Bekanntenkreis einen Frauenarzt der den Kaiserschnitt durchführen würde und den ich sehr mag. Mach das womit du dich wolfühlst und lass Dich nicht zu etwas überreden das du nicht möchtest. Alles Gute.

18

Dankeschön, es ist schön bestärkt zu werden. Alles Liebe ❤️

13

Hallo,
Ich habe Depressive Episoden in der Schwangerschaft und auch eine Angststörung, die vor allem jetzt in der SS deutlich zum Vorschein kommt. Ich kann dich sehr gut verstehen.
Bei mir zeigt sich die Angst allerdings anders. Ich mache mir zum Beispiel überhaupt keine Sorgen um mich selbst. Mir sind die Schmerzen, die ICH habe oder dergleichen eigentlich egal. Ich mache mir nur furchtbare Sorgen um mein Baby. Irrationale Sorgen. Ich hätte am liebsten jetzt (37. Ssw) schon einen Kaiserschnitt, weil ich das Kind jetzt noch spüre und weiß dass es lebt. Klingt total bescheuert.. aber ich hab furchtbare Angst, dass es meinem Kleinen auf den letzten Metern doch nicht mehr gut gehen könnte und jetzt geht es ihm ja noch gut. Woher das so extrem kommt kann ich leider auch nicht sagen. Bin selbst in therapeutischer Behandlung. Die Ängste werden milder bzw kommen weniger oft ans Tageslicht, trotzdem sind sie da und fühlen sich manchmal total bedrohlich an. Ich denke man muss einfach wirklich versuchen positiv zu bleiben und ich hoffe auch, dass sobald es losgeht mit der Geburt meine Hormone das irgendwie für mich regeln und ich einfach nur auf “Funktionieren” umschalte.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀

19

Das klingt alles überhaupt nicht blöd, sondern sehr nachvollziehbar, vorallem wenn man schon mit Ängsten zu tun hatte. Ja, versuchen wir positiv zu bleiben. So weit es eben geht. Alles liebe ❤️

14

Huhuuuu!
Ich habe auch eine generalisierte Angststörung, hatte aber auch viel mehr Angst vor einem Kaiserschnitt als vor der normalen Geburt. Natürlich war ich in den Tagen vor der Geburt sehr aufgeregt und hatte auch Angst. Bei Nummer 1 natürlich noch mehr... Aber ehrlich gesagt, hat man das oder hätte ich das vor dem Kaiserschnitt auch gehabt.
Ich kann dir von mir aus sagen, dass es, als es richtig losging, komplett vorbei war mit der Angst 😅. Ich glaube, das unser Körper das genau weiß und dass das Programm dann einfach abläuft. Da ist dann kein Raum mehr für Angst übrig, wenn du starke Wehen hast. Dann bist du voll drin und dir ist alles andere total egal.
Bei einem Kaiserschnitt ist man auf so viel mehr Hilfe angewiesen, ist länger im KH, das sind alles Dinge, die ich überhaupt nicht wollte.
Ich habe mittlerweile 2x spontan entbunden und ehrlich gesagt habe ich mich danach sehr stark und tough empfunden es alleine geschafft zu haben. Und generell ist es ein heftiges Gefühl spontan zu entbinden, was ich nicht missen wollen würde.
Es ging mir so gut direkt, ich hab mich stark gefühlt und war sooo high. Es ist überwältigend.

LG

20

Schön, dass du so eine gute Erfahrung gemacht hast. :) Alles Liebe!

15

Hallo, noch mal ein ganz anderer Aspekt vielleicht...

Ich habe den Podcast von Kristin Graf "Die friedliche Geburt" gehört (und dann auch den Kurs gebucht). Da wird insgesamt ein sehr positiver Blick auf die Geburt behalten und mit den Meditationen kann man sehr gut entspannen und sich auch selbst positiv auf die Geburt vorbereiten. Sie macht dabei übrigens keinen Unterschied, ob man einen KS machen lässt oder spontan entbindet. Es steht ausdrücklich nur das Wohlbefinden und der positive Blick der Frau auf die Geburt im Fokus. Auch für einen Kaiserschnitt gibt es in ihrem Kurs Hypnosen zur Vorbereitung und auch eine, die man während der OP anwenden kann. Das kann dir ja vielleicht zusätzlich zum KS Gedanken Linderung der Angst verschaffen?

Der Podcast ist kostenlos, da kannst du ja einfach mal reinhören, ob dir das vielleicht helfen könnte 😊

Ich kann nur von mir berichten. Ich hatte eine traumatische erste Geburt und hatte auch selbst schon Panikattacken (aus anderen Gründen). Mir hat der Kurs unwahrscheinlich geholfen, meine Ängste zu verarbeiten und beiseite zu schieben und mich tatsächlich auf die zweite Geburt zu freuen. Der Video-Kurs mit Hypnosen und Meditationen ist nicht billig (350€ glaub ich), aber mir war es das Wert. Solltest du sonst keinen Vorbereitungskurs machen wollen, kannst du das - soweit ich weiß - auch bei der KK erstattet bekommen.

Lg und alles Gute 😊

21

Ich danke dir für den Tipp, ich hör da gleich mal rein! Klingt sehr interessant und hilfreich. Ich wünsche dir alles gute ❤️