Seit ich schwanger bin fällt mir eines besonders auf, in den Medien und der Gesellschaft werden Männer häufig in Sachen Schwangerschaft, Geburt und Kinder dargestellt als wären sie die letzten Deppen die nichts hinbekommen. Wenn ich ehrlich bin finde ich das ziemlich chauvinistisch und nicht in Ordnung. Meine Hebamme meinte beim ersten Termin in der 11.SSW zum Thema Partnertermin im Geburtsvorbereitungskurs: wir finden da auch noch ne sinnvolle Aufgabe für die Männer, dass sie nicht ganz doof dastehen. Mein Mann nimmt ihr das bis heute übel und weigert sich deshalb zum Partnerwochenende mitzukommen( ich lass ihm da freie Wahl).Gerade eben schau ich das Werbevideo eines Kinderhochstuhls und es fiel der Satz: so einfach zu montieren, das bekommt sogar Papa hin. Ganz ehrlich, was soll der Mist? Unsere Männer sind doch keine Idioten. Mein Mann kann mit Kleinkindern besser umgehen als ich, er hat einen Papa-Newsletter abonniert und fast mehr Ahnung von Schwangerschaft und Geburt als ich. Und ich kenne im Bekanntenkreis viele Männer die ganz tolle Papas sind und sich genauso gut um ihre Kinder kümmern können wie die Mamas. Sorry, das musste mal raus, ich finde das echt chauvinistisch und ich glaube da muss sich in der Gesellschaft noch einiges tun...
Silopo: Warum werden Männer in Sachen Schwangerschaft und Kinder so dämlich dargestellt?
Naaaaja...jetzt ohne das ich meinen Mann zu nahe treten will und definitiv möchte ich auch nicht schlecht über ihn reden.
Aber Fakt ist(und ich glaube das ist bei mehreren Männern so)...
Alles was mit Schwangerschaft zu tun hat (davon ist der Gesundheitszustand von dem ungeborenen und der Mami ausgeschlossen) ist es doch eher Frauen Sache.
Was ich zb alles noch Googlen möchte oder schon nachgelesen habe. Welcher Kinderwagen ist der beste ? Fläschen aus Plastik oder Glas ? Könnte der neue Maxi Cosi eine gute Kaufentscheidung sein oder doch lieber ein anderes Modell)? Das sind jetzt nur 3 von geschätzten 300 Fragen 😅. Alleine aus Zeitgründen beschäftigt sich doch meist Frau mehr drum. Was keineswegs heißen soll, das dass den werdenden Papa nicht interessiert, aber meist haben die Männer auch einfach weniger Zeit sich mit sowas zu beschäftigen.
Und das die Männer bei den Geburtsvorbereitungskursen schonmal irgendwie blöd da stehen, naja das kann man ja auch irgendwie verstehen. Das ist so ähnlich wie wenn mein Mann mir etwas über Physik oder Astronomie erzählt , ich zwar Zuhöre , nicke und lächle ,aber im Prinzip keine Ahnung habe 😅.
Warum genau haben Frauen mehr Zeit sich mit "sowas" zu beschäftigen? Und warum ist eine Schwangerschaft Frauensache? Ist ja nicht nur mein Kind was da heran wächst.
Fakt ist natürlich, dass der Mann schlecht allein zu den Vorsorgeterminen gehen kann, und stillen kann er in diesem Leben auch nicht mehr, aber alles andere ist doch eine Frage der Sozialisation. Ich finde die Beispiele der TE gruselig, insbesondere weil Frauen ja nach klassischem Rollenbild handwerkliche Nieten sind, aber wenn's fürs Baby ist sind sie die einzigen mit Sachverstand.....🙄
Bei uns ist es auch so, dass ich bisher das Babythema mehr auf der Agenda habe, weil es mich interessiert, aber die einzige die das kann bin ich nun wirklich nicht, und das wird auch sicher nicht so bleiben.
Ich kann nur von meiner Ehe reden...
Bei uns ist es definitiv so das mein Mann bei einer 6 Tage Woche , abends nach Feierabend sich nicht damit beschäftigt welche Anschaffungen jetzt grade am sinnvollsten sind oder welche Testberichte nun grade über irgendwelche Babyartikel verfasst wurden.
Um ehrlich zu sein erwarte ich das auch nicht von ihm. Warum auch ?! Ich bin froh das er neben der ganzen Arbeit , auch noch unsere Baustelle rockt und mir ermöglicht das ich nur Halbtags arbeite.
Und das Frauen heutzutage natürlich nicht mehr nur die dummen Mütterchen hinter dem Herd sind ist ja logisch. Aber grade zu deinem Aspekt mit dem Handwerklich begabt , gibt es einfach Dinge die halt auch nur "Männersache" sind und trotzdem für die Familie sind, als unsere Fenster eingebaut wurden zb ,hätte ich bei bestem Willen beim Tragen nicht helfen können.
Sei froh das dein Mann so ist 🤣
Aber es ist nunmal echt so, dass Männer sich weniger einbringen als Frauen. Bzw vielleicht nicht weniger aber einfach anders...
Ich sehe das täglich in meinem Freundeskreis.
Ich treffe fast alle Entscheidungen alleine bzgl des Babys... Es stört mich aber auch nicht, denn wenn ich ihn brauche ist er da.
Nur ein Beispiel... letztens waren wir einkaufen , und er ist direkt in die Werkzeug Abteilung gelaufen und Schnur stracks an den Baby Sachen vorbei. Ich bin dann bei dem Baby Zeug geblieben... Da hab ich mir auch gedacht: na bravo🤣rennt dran vorbei wie nix..
Ich glaube für viele Männer ist es erst richtig greifbar wenn das Kind dann da ist...
Und das obwohl er sich auch nichts mehr als ein Kind gewünscht hat nach 5 Jahren überfüllten kiwu
LG ilvy mit 6 ⭐und wunder 17+1
Ich bin da voll bei dir. Interessant die anderen Antworten zu sehen. Man bekommt das Gefühl Frauen wollen dieses Monopol behalten. Wir sind hier gleichberechtigt bis in die letzte Faser. Weil wir es wollen, weil wir es normal finden! Da geb ich meinen Mann das Baby wenn ich nicht mehr weiterkommen wenn er schreit und andersrum kommt es auch vor. Die 2 schlafen auch gern nachts kuschelnd usw. Die Elternzeit von unserem ersten Kind nahm mein Mann komplett! Ich die ersten Monate wegen des stillens (ja, das lässt sich schlecht abgeben 🙂). Leider gab es kaum geeignete Treffen für ihn und das Baby. Alle spielgruppen waren eher Frauen Sache. Schade! Beim 2. Bin ich in Elternzeit danach arbeitet mein Mann (weiterhin) 50 %, ich wohl mehr. Mal sehen wie viel es wird. In jedem Fall finde ich es seht schade männern da irgendwas anzusprechen, weil ich sehe wie es sein kann wenn beide voll dabei sind und gemeinsam erziehen. Im übrigen geht mein bruder bald auch in Elternzeit, seine frau arbeitet voll, ein guter freund von uns will auch 2 jahre daheim bleiben. Beide beruflich sehr erfolgreich und die frauen (noch) nicht. Also finanziell einbußen werden da in Kauf genommen um für das Baby da sein !
Ich verstehe deine Meinung zwar aber kann es persönlich nicht nachvollziehen.
Und nein ich möchte das Monopol Kinderbetreuung , Erziehung , Schwangerschaft nicht an mich raffen. Aber ich bin froh das ich mich finanziell auf mein Mann verlassen kann (und nein ich bin nicht das Hausmütterchen Zuhause ,sonder arbeite schon 16 Jahre im gleichen Betrieb, nur jetzt halt Teilzeit und nicht mehr Vollzeit).
Das die Männer für ihre Kinder absolut da sein müssen und sich genauso zu kümmern haben ,steht ausser Frage ! Aber hier ging es ja um die Schwangerschaft.
Natürlich hat der Vater sich für alles Medizinische in der Schwangerschaft zu interessieren. Aber doch nicht welcher Geburtsvorbereitungskurs sinnvoll ist oder welche Feuchttücher im Angebot sind.
Mein Mann kann sich finanziell auf mich verlassen 😉 und warum nicht auch die feichttücher? Für mich ein Teil des 'abenteuers'. Wenn mein Mann bei DM einkauft gibt's keine Probleme und ich finds gut so. Klar kann jede Familie das selber entscheiden aber am Geschlecht liegt es sicher nicht.
Ich glaube der Satz der Hebamme war einfach unglücklich ausgedrückt. Viele Männer fühlen sich während einer Geburt einfach hilflos und dementsprechend überfordert: ihre Frau hat Schmerzen und sie können "nichts" machen außer daneben stehen und das aushalten. Für viele ist das, glaube ich, einfach eine schwierige Situation und die Hebamme wollte damit ausdrücken, dass sie am Patnerwochenende besprechen wollen, wie Mann sich am besten einbringen kann, damit man "nicht doof daneben steht". So zu mindestens ein Erklärungsversuch. 😉🤔
Das mit der Werbung finde ich auch unmöglich und dämlich. 🤦♀️ Ich bin auch der Meinung, dass mein Mann durchaus in der Lage ist sich toll um unser Kind kümmern zu können (sonst hätte ich nicht die Familienplanung mit ihm durchgezogen ehrlich gesagt 😅) Ich denke, das Thema ist so unglaublich mit Vorurteilen und Stereotypen behaftet, dass man damit echt sensibler in den Medien und in der Gesellschaft umgehen sollte und das kritisch hinterfragen. Vorurteile wie "Mit diesem Parkpiepser können sogar Sie als Frau einparken" oder "mit diesem Schraubendreher kriegen sogar Sie als Frau ein Regal zusammengebaut" würden mich auch komplett an die Decke gehen lassen. 👍
Weil unsere Gesellschaft leider sehr stark Geschlechterrrollen vorschreibt und Abweichungen schwer durchzusetzen sind. Mein Mann und ich leben nicht so. Mein Mann ist sehr engagiert als werdender Vater und ich weiß genau warum ich ihn als Lebenspartner gewählt habe.
Sag deinem Mann, dass meiner so einen Ausspruch auch beschissen finden würde. Und er kämpft gegen das Klischee indem wir beide jeweils 7 Monate Elternzeit nehmen. Er hat die Hälfte unserer Ausstattung ausgewählt und informiert sich viel.
Ich finde da kann man sich nicht so richtig drüber beschweren weil es leider auch häufig der Wahrheit entspricht, aber ich glaube da kommt es auf die eigenen Erfahrungen an. Es kommt auch wirklich auf den Mann an von dem man ein Kind bekommt. Viele Männer meiner Freundinnen haben Schluss gemacht weil ein Kind für sie nicht oder noch nicht in die Beziehung passt oder sie keine wollen und die Frau sitzt jetzt alleine da, auch nach Jahren Beziehung bei einigen.
Es ist schön wenn dein Mann anders ist aber finde es ist fast eine Glückssache wenn der Mann zu der Frau hält in der Situation wenn sie nicht gerade ein paar Jahre zusammen sind. Tut mir echt leid für viele Frauen aber zum Glück sind ja nicht alle so.
Du hast recht, dass die Gesellschaft noch ziemlich Reifen muss bei dem Thema.
Mein Mann hatte genau wie ich 1 Jahr Elternzeit und hat sich immer super gekümmert und tut es immer noch.
Er wurde und wird jedoch oft von anderen Männern spöttisch belächelt, auch von seiner Familie. Ich "liebe" die Sätze "das könnte ich nicht"(doch wenn du wolltest) oder "naja in MEINEM Job /Betrieb wäre das nicht möglich..." (ja... Du bist unersetzlich. Träum weiter) und mehr. Ich habe schon den Eindruck, dass "sich wirklich kümmernde Männer" eine Rarität sind.
So gern ich meinen Mann lobe, aber beim Thema Schwangerschaft und Geburt war er echt nicht zu gebrauchen. Es fängt damit an, dass er bis heute anatomische Grundlagen nicht kapiert (denkt z. B. Babys Nabelschnur endet an meinem Bauchnabel) und auch bei der Geburt habe ich gemerkt, dass meine Aufmerksamkeit nur den Hebammen galt und der arme Kerl mir eben wirklich nicht helfen konnte. Aber das ist ja nicht sein Fehler.
Du bist noch nicht so lange bei urbia, oder? 😅
Schau mal ins Baby / Kleinkind / Familienforum. Da klappen einem die Fußnägel hoch. Denn anscheinend leben die meisten Frauen immer noch im absoluten Rollenklischee der 50er Jahre.
Frau ist verantwortlich für Baby / Kleinkind, Haushalt und managet nach der Elternzeit nebenbei noch Job (natürlich TZ). Der Mann geht arbeiten. Wird nachts natürlich nicht geweckt, weil er arbeiten geht. Beschäftigt sich eher selten mit kind, weil kein Interesse. Ist sowieso eher Frauensache. Haushalt? Die Frau ist doch den ganzen Tag zuhause. Wenn überhaupt "unterstützt" er die Frau. Elternzeit? Klar, aber höchstens die zwei Monate mit der Frau zusammen, da kann man schön in den Urlaub fahren.
Wenn die Frauen dann zusammenbrechen, aufgrund von 3fach Belastung und mental load (diesen Begriff kannte ich vor Kind noch nicht), dann ist es meist zu spät.
Du hast einen emanzipierten Mann, der sich reinhängt. Ich wünsche dir sehr, dass er sich auch so reinhängt, wenn das Kind da ist. Aber aus Erfahrung kann ich sagen: Ja, wahrscheinlich. Mein Mann wusste auch über alles bescheid, war interessiert und ist der beste Vater, den man sich wünschen kann. Elternzeit? Natürlich hat er sieben Monate alleine die Elternzeit genommen. Haushalt? Überhaupt keine frage, sind wir beide zu gleichen Teilen verantwortlich.
Mit einem anderen Mann hätte ich auch niemals Kinder bekommen, mir war es immer wichtig, dass wir gleichberechtigt sind in allem.
"Mit einem anderen Mann hätte ich keine Kinder bekommen"
Das ist der absolute Knackpunkt. Man sollte wirklich frühzeitig besprechen wie man sich das vorstellt. Und zwar bevor man an die Zeugung geht.