Vorsorge beim Frauenarzt oder bei der Hebamme?

Huhu, ich war immer im Wechsel und fand es super. Jetzt hab ich leider keine Vorsorge Hebamme und die aus der Praxis ist furchtbar.

Mir ist es wichtig regelmäßig zu wissen, ob meine Plazenta noch ausreichend arbeiten und das Kind normgerecht wächst. Das kann eine Hebamme nun mal nicht bestimmen. Dafür ist sie in meinen Augen, wenn man die richtige hat, einfühlsamer und die meisten können noch sowas wie Akupunktur oder Tapen gegen Beschwerden.

Hallo.
Ich kann dir nur erzählen wie das bei mir jetzt abläuft (allerdings in Österreich).

Ich hatte in SSW 7 meine erste Untersuchung und heute in SSW 9 meine nächste Untersuchung (dies war auch die erste Mutterpass Untersuchung).
Ich bekam meinen Pass und alles wurde eingetragen.
Nun bin ich aller 8.Wochen bestellt....bei den anderen Kids wars aller 4 Wochen,keine Ahnung warum das jetzt weniger Untersuchungen sind.
Zwischendurch Ersttrimesterscreening und später Feindiagnostik.

Ich habe ebenso eine private Hebamme,die mich auch zur Geburt begleitet.

Hier habe ich nur 2 Termine in der Schwangerschaft (telefonisch jederzeit erreichbar).
Dann die Geburt und danach kommt sie nochmal heim zur Nachsorge.

Hätte gedacht,dass es mehr Leistungen sind.

Hier gibt es eben auch diese vorgeschriebenen Untersuchungen.
Lg

Huhu,
Ich habe 4 kids. Bei den letzten beiden habe ich die Vorsorge ab der 20. Ssw (bis auf die großen Ultraschalluntersuchungen) von meiner Hebamme machen lassen.
Mir gefiel es so besser, zu ihr habe ich eine engere Beziehung und tieferes Vertrauen als zum FA. Sie machte meine Vorsorge, Geburt und Nachsorge. Und das inzwischen seit etwas über 7 Jahren.
Eine Hebamme hat auch nicht so sehr den pathologischen Blickwinkel, d.h. sucht nicht immer nach möglichen Abnormitäten. Sie betrachtet den Ist-Zustand der Schwangeren neutraler bis positiv, die eigene Vorfreude unterstützend und bestärkt einen, dem eigenen Körper zu vertrauen. So war es zumindest bei mir. Und das passte deutlich besser zu mir, meiner Grundeinstellung zur SS und meinem eigenen Gefühl.

Lg, Logo
14. Ssw

Hallo,
ich habe die Vorsorgeuntersuchungen, bei denen außer Gewicht, Blutdruck, ggf CTG ab 28. Woche ode auch mal ein Blutbild nichts anstand, bei meiner Hebamme gemacht. Sie hat deutlich mehr Zeit und ich gute Gelegenheit, Dinge zu besprechen oder auch einfach nur über Gedanken zur Schwangerschaft zu reden. Außerdem habe ich bei ihr keine Wartezeit (sie ruft sonst früh genug an wenn sich der Termin verschiebt) und ihre Praxis ist deutlich näher als die Arztpraxis, das sehe ich in meinem Fall zumindest noch als großen Vorteil.
Meine letzten Vorsorgen ohne Ultraschall wollte ich auch gerne bei meiner Hebamme machen, muss sie nun wegen gesundheitlicher Dinge doch beim Arzt machen, aber das ist ein anderes Thema.

Alles Gute

Hallo 😊

Dank schlafloser Nacht folgt eine längere Antwort 🤭

Was für dich das richtige ist, hängt in erster Linie davon ab, was du dir unter der Vorsorge vorstellst und was dir wichtig ist. Ich kann dir gern von meinen Erfahrungen erzählen.

In meiner ersten Schwangerschaften war ich noch bis nach dem 3.US bei der FÄ, in der aktuellen zweiten bin ich schon viel früher zur Hebamme gewechselt und war nur noch zum US (diese macht die Hebamme nämlich nicht) und bei Beschwerden/ärztlicher Behandlung beim FA.
Dazu sei gesagt, dass meine Hebamme mich auch während der SS, der (Haus)geburt und des Wochenbetts begleitet, es also für mich in vielerlei Hinsicht einfach sinniger war/ist, die Vorsorge auch von ihr machen zu lassen.

Die Vorsorge bei der Hebamme empfinde ich als wesentlich persönlicher. Bei meinem Arzt ist Zeit Geld.

Bei Beschwerden fragt die Hebamme nach meinem Empfinden und danach, wie es dem Baby geht. Der FA braucht das nicht, dafür hat er ja das Ultraschall und CTG; das eigene Gefühl, Intuition und sogar Wissen um den eigenen Körper (Stichwort Zyklus und Eisprung) scheinen keinen hohen Stellenwert zu haben im Vergleich.

Für Frauen, für die ggf. mehr als 3 Ultraschalls, regelmäßige CTGs, Gebärmutterhals und MuMu -Kontrolle ect. wichtig sind und sozusagen stets Messwerte und Zahlen brauchen, ist die Vorsorge bei der Hebamme wohl eher nichts.
Solange alles normal läuft, wird bei dieser nämlich meiner Erfahrung nach "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" gemacht und interventiosarm gearbeitet - im positivsten Sinne. Denn es hat, wie ich finde, den Vorteil, nicht unnötig verrückt gemacht zu werden.

Bei meinen Vorsorgeuntersuchungen werden Babys Herztöne mit dem Fetaldoppler überprüft, sie misst und tastet den Bauch ab, kontrolliert die Kindslage.
Dazu kontrolliert und notiert sie im MuPass Gewicht, Blutdruck, Urin.. - die ganze Standartprozedur.👍
Blut abnehmen tut sie ebenfalls und den Zuckertest kann man bei ihr auch machen.

Bei der Hebamme habe ich hingegen das Gefühl, mehr die Wahl zu haben, was ich mit mir machen lassen möchte und auch, dass individuell geschaut wird.
Beim Arzt habe ich viele Dinge eher als Standart erlebt, der einfach über den eigenen Kopf hinweg gemacht wird ohne groß aufzuklären (ob ein US in Woche 5, 6 und 7, 20minütige ctgs ab Woche 16 oder auch der Zuckertest).

Bei der Hebamme werde ich in meinem Körpergefühl bestärkt, dem Arzt ist das relativ wumpe...
Das halte ich aber eigentlich für sehr wichtig, denn im Zweifelsfall habe ich "nur" das, um in mich hineinzuhorchen, wie es dem Baby geht, wenn ich Beschwerden habe oder mir Sorgen mache.
Die Hebamme ist außerdem ein Ansprechpartner für mich, der mich für Voll nimmt und der sich Zeit nimmt.

Vorteil Arzt ist für mich evtl. die "Anonymität" - bei der Hebamme muss die Chemie schon eher Stimmen denke ich. Und Nachteil Hebamme ist für mich, dass viele recht anthroposophisch unterwegs sind (und ich bei Schmerzen im Wochenbett lieber ne Ibu nehme als Zucker🤭😁)..


Aber ja, bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf würde ich immer wieder die Vorsorge und Betreuung durch die Hebamme bevorzugen 👍

Liebe Grüße 🌺