....dinge, die man einfach nicht braucht!

Hallo ihr lieben,

eigentlich habe ich garkeine Frage, ich muss nur grad das Chaos in mir einmal raus lassen....
ich bin aktuell in der 23Ssw, und unser Krümel turnt fröhlich in mit rum, seit gut vier Wochen spüre ich sie und das macht die Schwangerschaft die vorher trotz positiven Tests, Blutwert, Ultraschall usw immer noch so surreal war, auf einmal sooo greifbar.
Der Bauch lässt sich nicht mehr verstecken und jedesmal wenn mein Mann im vorübergehen oder zur Begrüßung unsere kleine streichelt, geht mir das Herz auf.

Grundsätzlich hatte ich bis jetzt eine wirklich schöne Schwangerschaft, -mit der wir eigentlich schon garnicht mehr gerechnet hatten, ich bin 44, wir haben mehr als acht Jahre alles versucht was in De medizinisch machbar ist und sind dann, für einen letzten Versuch nach Tschechien gegangen und auf einmal waren da zwei Striche auf dem Test- ein/zwei Tage latente Übelkeit, ein paar mal Schwindel....aber sonst geht es mir prächtig.
Das mag der Grund sein, das mein Mann mich vor genau vier Wochen Abends in die Notaufnahme gebracht hat, weil ich vor Schmerzen auf einmal weder liegen noch stehen konnte.
Der nette Arzt untersuchte mich und meinte, alles sei so wie es sein solle, er tippte auf einen Wachstumsschub der Mutterbänder, manche Frauen hätten das so stark.
Beruhigt wollte ich schon wieder von dannen ziehen, aber er wollte Krümelchen noch untersuchen - wo ich schonmal da sei.
Anfangs war er schwer begeistert, wie toll alles aussehe, wie gut entwickelt, wie munter......und wurde dann immer stiller.
Holte eine Kollegin dazu, selbes Spiel...."Hm, also Frau W, wir wollen ihnen keine Angst machen (was bitte löst so ein Satz bitte sonst aus?) Aber, da ist ein dunkler Fleck auf dem US, den wir nicht einordnen können. Kommen sie doch bitte Morgen früh nochmal rein, dann ist die Chefärztin da."
Ihr könnt euch denken, die Schlafausbeute die Nacht war quasi nicht vorhanden.
Um acht Uhr sitze ich also wieder in KH, und die sehr nette Ärztin schaut sich den Bericht vom Vorabend an, schallt mich selbst nochmal und trilt mir dann mit, das "wissen sie schon was es wird?" Nein "ok, ihre Tochter hat eine Zyste".
Kurz abgelenkt von "oh, eine Tochter" sitze ich da....wie eine Zyste? Ist das schlimm?
Nein, Grundsätzlich sei das erstmal nicht schlimm, ähnlich wie im normalen Zyklus könne sie einfach wieder verschwinden.
ABER, sie sei halt sehr, sehr groß. Krümel hatte in der Woche etwa 15cm, die Zyste einen durchmesser von über 4. Ihr könnt euch in etwa vorstellen wie das auf dem US aussah? Panik meinerseits ist mild ausgedrückt.
Tatsächlich hat das Gespräch mit der Ärztin mich noch einigermaßen beruhigt, (das kommt oft vor, nur nicht so groß....nicht gefährlich, aber so groß....beeinträchtigungen gibt es nicht, aber so groß....), sicherheitshalber hat sie aber direkt für mich einen Termin im MVZ der Uniklinik einen Termin ausgemacht.
Die nächsten Tage und Nächte waren ein einziges auf und ab, und schwupp, war Montag und wir saßen im Auto nach Köln.
Sehr nettes Team, sehr liebe Mitarbeiter, der Prof war witzig, einfühlsam und sehr vertrauenserweckend.
Ja, die Zyste ist da, ja, sie ist sehr, sehr groß, aber zum Glück im Bauch und da ist nun mal viel Platz, im besten Fall blutet sie einfach ab, im Schlimmsten würde man punktieren, alles ungefährlich. Er hat uns dann auch nochmal gesagt, das keinerlei Gefahr für Krümelchen besteht, er aber möchte, das ich Engmaschiger betreut werde. Das KH zuhause sollte mit ihm im Wechsel schallen, bei auffälligkeiten oder Problemen, könne man Beiderorts direkt reagieren.
Gestern, vier Wochen und drei US später, wieder Termin in Köln, leider Zyste noch da, dummerweise auch weiter gewachsen.
"Nun, auch wenn ich nach wie vor davon ausgehe, das es eine harmlose Zyste ist muss ich sie jetzt auch über den Worst Case aufklären".
Das ganze Fachgesimple bekomme ich nicht mehr auf die Reihe, bei uns ist mein Mann der Medizinisch versierte.
Aber unterm Strich steht aktuell: nächster Termin in zwei Wochen, verschwindet die Zyste bis dahin nicht von allein, gibt es einen Ambulanten Eingriff, bei dem ein Röhrchen gelegt werden muss beim Krümel. Auch wollen sie dann Sicherheitshalber einen Bluttest machen um Mukoviszidose ausschliessen zu können (welches der Worst Case wäre). Auch würde bedeuten, das, wenn ein Röhrchen gelegt würde, der Krümel direkt nach der Geburt in den OP müsse um selbiges wieder zu entfernen.
Oh, und falls es ihnen noch niemand gesagt hat Frau W., ihre Plazenta liegt genau vor dem Muttermund, das heißt, Kaiserschnitt. (so im vorbeigehen).....

....Nachdem ich mich auf dem Heimweg auch prompt verfahren habe, weil meine Gedanken überall, nur nicht im Verkehr waren, konnte ich es nicht lassen und habe gegoogelt, was der Worst Case bedeuten würde. (ich weiß, ich weiß....)
Lt meinem Prof, eine immer tödliche Krankheit, bei der man über einen Abbruch nachdenken sollte....Abbruch? Wir haben acht Jahre lang alles versucht um eine intakte Schwangerschaft zu schaffen. Und jetzt sagt jmd wir sollen im Fall der Fälle einen Abbruch in Betracht ziehen?
In mir dreht sich allles, ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich bin immer, wirklich immer positiv eingestellt, aber seit gestern mittag bröckelt das extrem.
Ich habe so wahnsinnige Angst, ich wusste garicht wie viel Angst man haben kann.
Während ich hier sitze blubbert Krümelchen lustig in mir rum und ich kann einfach nicht fassen, das dieses kleine Bündel, welches uns so wahnsinnig Glücklich macht, vllt nicht gesund ist.

Wie oben geschrieben, ich habe weder eine Frage, noch benötige ich dringend einen Rat oder eine Meinung.....ich wollte das ganze einfach mal raus lassen......

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Hallo,

du hast das so ausführlich geschrieben dass ich mir die Situation bildlich vorstellen konnte und deine Gefühle kurz einen Moment so gefühlt habe, als wären es meine eigenen.

Das tut mir so leid. Ich hoffe dass die nächsten zwei Wochen wie im Flug vergehen und ihr als Familie, aber du als Mama vorallem endlich Gewissheit hast. Ich bin nicht der Freund von Floskeln aber " positives zieht positives an ". Versuch ganz positiv zu denken. Der worst case Fall ist der absolute worst case Fall und eher unwahrscheinlich. Zumindest wünsche ich euch das ganz arg.

Ich kenne mich auf dem Gebiet überhaupt nicht auf und Maße mir nicht an irgendeine Diagnose zu treffen, aber ich glaub ganz fest an eure Maus. Sie lässt sich hoffentlich null, null beeindrucken von ihrer Zyste. ☘️ Seid stark, ihr habt es schon ganz weit geschafft.

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Danke für die lieben Worte von dir, ich denke, ich darf einfach nicht vom schlimmsten ausgehen, das ist halt sonst auch nicht meine Art.
Dir alles gute #klee

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Ich hatte es nur bei einer Freundin mitbekommen, da hatte die Schwester ebenfalls in ähnlicher SS- Woche eine Diagnose bekommen, wo das Kind am Bauch in einem oder beide Beine Zysten hatte. Mehrere Ärzte rieten ebenfalls zum Abbruch. Zum Glück hatte die Mama sich mit der Diagnose an Spezialisten in Hamburg und München gewandt (fast alles ging telefonisch/per E-Mail) und diese konnten die Mama beruhigen und Mut zusprechen das Kind zu bekommen. Die einzige Einschrönkung wäre später kosmetischer Natur. Sie hatte es auch nie in Betracht gezogen abzutreiben bzw das Baby zu töten. Ich bin auch der Meinung, wenn es nicht lebensfähig wer oder kein lebenswertes Leben haben kann, würde es nicht so viel Spaß in deinem Bauch haben. 😍
Das absolute Wunsch- und Wunderkind der Freundin wurde übrigens geboren und erfreut sich bester Entwicklung.

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Danke auch dir für deine Worte, hier steht ein Abbruch auch garnicht zur Diskussion, und ich sehe es ähnlich, Krümel ist soooo aktiv, das muss einfach klappen!
Dir alles gute #klee

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Zunächst einmal tut es mir sehr leid, was ihr gerade durchmachen müsst und ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass eure Maus gesund ist.

Ich wollte euch aber auch ein bisschen Mut machen. Ich weiß natürlich nicht, ob es bei Mukoviszidose unterschiedliche Arten gibt, ich bin kein Mediziner. Aber ich hatte ein Mädchen mit Mukoviszidose im meinem Abitur-Jahrgang, das völlig normal leben konnte, abgesehen von ein paar Schüben. Sie hat nach der Schule studiert, ist mittlerweile 31 Jahre alt und lebt noch immer ohne viele Einschränkungen.
Sollte es doch so sein, besteht eventuell die Möglichkeit, dass eure Maus damit leben kann.

Ich wünsche euch das beste.

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Huhu, Danke dir!
Es soll wohl unterschiedlichste Arten geben, nachdem die Panik langsam abklingt, siegt hier langsam die logik. Es muss ja nicht immer das schlimmste kommen. Krümelchen wird das schon hinkriegen #verliebt
Dir alles gute #klee