Hallo ihr Lieben,
ich muss mich kurz ausheulen. Nachdem mein kleiner Zuckertest bereits auffällig war, ist es mein Großer jetzt auch: ich muss zum Diabetologen.
Ich bin frustriert. Renne gefühlt nur noch von Arzt zu Arzt wegen verschiedener Schwangerschaftsproblemen und jetzt noch das oben drauf. Ich bin total verunsichert und habe jetzt auch Angst, dass das Baby dadurch einen Schaden erleiden könnte. Ich habe gegoogelt und mache mir jetzt Sorgen. Bis ich den Termin habe bin ich auch verunsichert was ich jetzt essen sollte/darf.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Hat die Diabetes bei euch zu Komplikationen geführt?
Mir nehmen die ganzen Sorgen aktuell etwas die Vorfreude.
Großer Zuckertest auffällig...
Hallo, tut mir leid, dass der Test auffällig war. Aber es ist kein Weltuntergang! Ich hatte Schwangerschaftsdiabetes und kann kurz berichten: Ich musste ab dem Test mehrmals täglich Blutzucker messen (das fand ich anfangs richtig schlimm, weil mich das ganze Gepiekse so geschockt hat, aber selbst ich "Nadelphobiker" hatte mich nach wenigen Tagen dran gewöhnt). Und ich musste meine Ernährung umstellen und eben die Zuckerwerte parallel beobachten. Achte einfach bis zum ersten Arzttermin auf folgendes:
- keine Süßigkeiten, süßen Getränke mehr
- Vollkornprodukte statt Weißmehl (Achtung: Nicht Low Carb essen)
- viel Gemüse, Hülsenfrüchte
- auch Ei, Fleisch, Käse schaden überhaupt nicht
- lieber kein Obst, Trockenobst, Säfte
- als Snack lieber Nüsse, ganz dunkle Schokolade (hat kaum Zucker!), Gemüse, ein Würstchen o.Ä.
Bei mir blieben die Werte mit disziplinierter Ernährung bis zur Geburt im Rahmen, ich brauchte kein Insulin. Allerdings konnte ich z.B. wirklich überhaupt kein Obst essen und musste bei Nudeln, Reis etc. echt auf die Menge achten. Das ist aber bei jedem anders.
Mein Baby kam schließlich nach abenterlich schlechter Gewichtsschätzung ("Sie bekommen auf jeden Fall ein 4kg-Baby!") mit schlanken 3330 g zur Welt und hatte keinerlei Probleme, die mit dem Diabetes zusammen hängen. Für mich war der positive Nebeneffekt, dass ich keinen Ärger mit Babypfunden hatte und mich bis zur Geburt unglaublich fit fühlte. So gesund hätte ich mich ohne die Diagnose niemals ernährt.
Alles Gute dir!
Hi und willkommen im Club.
Ich habe den Mist zum zweiten Mal und in dieser Schwangerschaft bereits seit der 9. Woche.
Ich kann nur sagen, die GSD ist hoch individuell. Was du essen kannst und was du verträgst musst du leider ausprobieren, da es sich von Frau zur Frau und von Woche zu Woche unterscheiden kann. Du wirst beim Diabetologen ein Messgerät bekommen und höchstwahrscheinlich 4 mal täglich messen müssen - morgens direkt an der Bettkante nüchtern, dann jeweils eine Stunde nach dem ersten Bissen deiner Hauptmahlzeit.
Nüchtern sollte der Wert unter 95 sein, nach dem Essen unter 140.
Wenn du zuckerhaltiges essen solltest, kann es sein, dass dein Wert schneller hochschnellt und über 140 kommt. Nach sehr fetthaltigem Essen kann es sein, dass dein Wert später zu hoch ist, darum sollte man nach fettigem auch mal den 2-Stunden-Wert messen, der unter 120 sein sollte.
Logisch ist, dass jegliche Form von Zucker, meist auch Obst, gestrichen sind. Die meisten vertragen auch kein Weißmehl mehr, manche können noch Vollkornprodukte essen, aber viele müssen darauf komplett verzichten.
Der Nüchternwert ist ein A****. Der lässt sich durch Ernährung kaum beeinflussen und da wird sehr schnell zu Insulin geraten. Bei einer insulinpflichtigen Diabetes wird am ET eingeleitet und man kann meist nur in KH entbinden, die eine Level I Klinik haben.
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich es diätisch hinbekommen, es gab überhaupt keine Komplikationen bei der Schwangerschaft und Geburt. Unser Sohn konnte direkt nach Geburt den Zucker halten und alles war gut. Wir achten nur jetzt sehr auf seine Ernährung, Zucker gibt es selten, da das Risiko, dass er an Diabetes erkrankt, größer ist.
In der jetzigen Schwangerschaft muss ich leider Insulin für den Nüchternwert spritzen, da der Bauchumfang des Kindes zu groß ist und ich strengere Zielwerte habe als andere.
Wichtig bei der Diabetes ist, dass der Bauch immer kleiner als der Kopf ist.
Die Diabetes ist ziemlich nervig, aber es gibt durchaus schlimmeres. Man muss sich halt gesund ernähren, weiß aber auch, für wen man verzichtet.
Wenn man sich aber an nichts hält, keine Diät einhält und isst, wie man möchte, kann es zu Organschäden beim Kind kommen oder einer Unterzuckerung nach der Geburt- dann kommen die Kinder auf die Intensivstation. Aber wie gesagt, dass passiert, wenn man sich einfach so weiter ernährt wie bisher.
Huhu,
ich hatte zwei mal einen insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes. Wie bereits schon jemand schrieb, ist es sehr individuell, auf welche Lebensmittel man wie reagiert. Das muss man einfach ein bisschen ausprobieren.
Ich kann dir aber vielleicht die Angst nehmen, dass es zwangsläufig zu Komplikationen kommt. Da der Diabetes bei dir ja erkannt wurde, hast du die Werte im Blick und wirst von einem Diabetologen betreut. So passiert da eher nichts.
Meine beiden Kinder hatten absolut keine Nachteile durch den Diabetes. Sie sind komplett gesund und bei den Geburten gab es auch keine Probleme.
Falls du Fragen hast, frag mich gern. Hab genug Erfahrung mit dem Thema :)
Bei mir war der kleine Zuckertest auffällig und beim großen der Wert nach einer Stunde grenzwertig.
Ich hab auch eine Überweisung zur Diabetologin bekommen.
Ich war heute dort.
Zu mir wurde ganz klar gesagt, ich soll eine Woche normal weiter essen und nur den Nüxchternwert morgens und den Wert nach der kohlenhydratreichsten Mahlzeit messen.
Auf Rückfrage ob ich auch aufschreiben soll was und wieviel ich esse hieß es das wäre gut, aber kein muss.
Ich würde sagen, bevor du jetzt schon was umstellst, warte den Termin ab!
Ich möchte dich auch gerne etwas beruhigen.
Vieles wurde schon genannt, aber ich mag nochmal wiederholen: teste aus, was geht!
Ich kann z.B. super Obst (sogar Banane!) und Vollkorn essen! Abends 1-2 Stückchen Zartbitterschokolade auch kein Problem. Bei Weizen hingegen schießt meinen Blutzucker ins Universum.
Meine Diabetologin ist da auch sehr entspannt. Sie sagt, wenn ich mal ein Eis in der Woche esse, ist es auch kein Drama. Es muss halt nur stark reduziert werden und dann auch ggf. nur eine Kugel statt zwei. Aber sie betont auch, dass es eine Ausnahme, auf die man sich freut und die auch genießen soll, bleiben soll.
Achja, gesunde Fette (=ungesättigte Fettsäuren) bei den Mahlzeiten verlangsamern den Anstieg des Blutzuckers.
Derzeit muss ich noch 6x messen, wenn die Werte weiterhin so gut bleiben, reduzieren wir nächstes Mal auf 4x.
Meine kleine Bauchnewohnerin liegt größen-und gewichtstechnisch noch nahezu perfekt auf der Perzentile.
Ich wünsche dir alles Gute und wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne.