Partner freut sich nicht über Schwangerschaft

Hallo zusammen,
ich habe am Montag positiv getestet. Das Kind war von beiden geplant. Es hat direkt beim ersten Versuch geklappt. Jetzt realisiert mein Freund es erst so richtig und sagt, dass er totale Angst vor der Verantwortung hat und sich gar nicht freuen kann. Er meinte er steht total neben sich und der Gedanke daran schnürt ihm den Hals zu.
Mich macht es natürlich traurig sowas zu hören. Wir sind beide Anfang 30 haben ein Haus zwei sichere Arbeitsplätze, sind seit 2 Jahren zusammen und Geld ist auch genug gespart. Also eigentlich sehr gute Vorraussetzungen. Unsere Partnerschaft ist ebenfalls glücklich.
Hatte eurer Meinung Männer am Anfang auch diese Bedenken? Ich hoffe wirklich, dass es sich noch legt. Denn er wollte es ja auch so. Seine größte Angst ist, dass das Kind da ist und er damit nicht glücklich, und das man es dann nicht mehr rückgängig machen kann 😓

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Meiner brauchte auch 1-2 Wochen um sich an den Gedanken zu gewöhnen

Aber mittlerweile wird denn hier und da der Bauch gestreichelt mit der Feige gesprochen und geknutscht 🤣

Dieses Typische "dein Kind - mein Kind - unser Kind" Gespräch taucht auf

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Hey 👋 erstmal, herzlichen Glückwunsch 🎈 😊☀️ Dann, das ist sehr vorbildlich, wie dein Mann über seine Gefühle spricht! Andere machen einfach zu und freuen sich halt nicht. Ich bin daher zuversichtlich, dass sich das legt, ihr gut darüber reden könnt, und es wird ein Weg entstehen. Für einen Grossteil der Männer ist das sogar bis zur Geburt etwas surreales, scheinen es zwischendurch zu „vergessen“, dass da ein Kind kommt. Und nach der Geburt sind sie hin und weg 😊 Beim Mann meiner Freundin war das so. Die ganze ss über keine Freude und dann - schockverliebt ☀️ Beim 2. Kind hat er sich dann von Anfang an gefreut. Gib ihm Zeit, er hat vielleicht nicht damit gerechnet, dass es grad so schnell klappt!! Er wird jetzt vielleicht auch mit anderen Männern reden, die schon Kinder haben, und nur beruhigendes hören. Übrigens, sogar vielen Frauen geht es so, dass sie sich anfangs gar nicht so recht freuen können, dass sie Angst vor der Verantwortung, den Veränderungen haben.
Es kommt ganz sicher alles gut!!
Nimm ihn unbedingt mit zu den Ultraschalls 🥰

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Hey,
ich kann deine Situation nachvollziehen, bei uns war es ähnlich. Haben uns ein gutes finanzielles Polster angespart, haben ein Eigenheim ohne riesigen Kredit, den wir noch 30 Jahre abstottern müssen, haben beide gute Jobs und eine gefestigte Partnerschaft usw.

Haben letztes Jahr um diese Zeit beschlossen ein Kind zu bekommen, geklappt hat es dann im 3. ÜZ, war aber leider eine Fehlgeburt. Bin dann aber fünf Wochen später sofort wieder schwanger geworden, ganz unverhofft und unerwartet 😀

Die Freude meinerseits wars riesig, die Angst war allerdings gleichermaßen groß. Bei meinem Partner hielt sich die Freude eher in Grenzen, er wollte erst mal abwarten bis es "sicher" war, konnte zeitweise nur ganz schwer mit meinen Beschwerden umgehen (erst als ich mich das erste Mal mehr oder weniger vor ihm übergeben musste, hats Klick bei ihm gemacht, das die Brecherei kein Witz war, sondern für mich einen großen Leidensdruck darstellte) und konnte sich glaub ich einfach nicht so in die Situation einfühlen, wie ich es tat. Das ging auch über mehrere Wochen so dahin, ich war sauer auf ihn, weil ihm die Schwangerschaft scheinbar "egal" war und er war sauer auf mich, weil ich ihm dies unterstellte. Obwohl wir finanziell gut dastehen, hat er immer wieder Bedenken wegen der Elternzeit geäußert und wie wir die neue Situation finanziell schaukeln werden. Dass er Angst hat, seinen bisherigen Lebensstil aufgeben zu müssen, seine Freiheiten wegfallen usw.

Geändert hat es sich schlagartig, als der Bauch plötzlich über Nacht da war, er das Baby von außen fühlen konnte und er "sein Mäderl" in der 26. Woche live auf dem Bildschirm in der Praxis beobachten konnte 🥰
Seitdem ist er wie ausgewechselt, er nimmt mich und meine Beschwerden wahr, die Fertigstellung des Kinderzimmers konnte ihm gar nicht schnell genug gehen, kann die jetzt unmittelbar nahende Geburt gar nicht mehr erwarten usw.

Es hat bei ihm einfach einen Anstupser gebraucht und das gibt er auch offen zu. Ich hab vielleicht auch zu viel erwartet, dass er sich zb über die einzelnen Schwangerschaftswochen informiert usw., aber das hat bei ihm halt einfach nicht geklappt und ist auch in Ordnung für mich.
Über gewisse Dinge diskutieren wir nach wie vor, aber seine Ängste sind nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden, wie zu Beginn der Schwangerschaft.

Ich wünsche Euch alles Gute für die kommenden Wochen und Monate! 🌻
Und ich bin mir sicher, dass auch dein Mann seine Bedenken irgendwann hinter sich lassen kann, sogar mein Sturkopf hier hat es geschafft 😀

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Hallo liebe Laurililli, ich habe dir eben auch eine private Nachricht geschrieben und gefragt, wie es dir geht.
Magst du nochmal schreiben, ob er wieder einlenkt.
Ein Kind ist doch eine Bestätigung für eure Liebe. Und sollte dich nicht in eine solche Zerreißprobe führen (zwischen Liebe und Liebe). Wir wissen nie genau, wie glücklich wir wann sein werden. Nur das Jetzt und hier und heute haben wir sicher.
Er ist sicher glücklicher, wenn er dich glücklich sieht. Und das sollte er nicht rückgängig machen.
Irgendwie ein Zeichen, dass er das Heute nicht so siehst und schätzt.
Halte durch und such dir Ermutiger. Er wird hoffentlich "nachkommen". Eine Krise ist ja verständlich, aber eine Entscheidung gegen ein erwünschtes Kind draus machen wollen - schon sehr schwierig.
Ich hoffe, dass es gut wird für dich und für euch zusammen!
Liebe Grüße von Kyra