Schwangerschaft - DER Genuss? Vielleicht als intro, ich habe mir eigentlich zu keinem Zeitpunkt meines Lebens gewünscht, schwanger zu werden und eher spekuliert, zu adoptierten (ich bin selbst adoptiert) oder dass meine Partnerin die Schwangerschaft übernimmt. Nach ärztlicher Beratung, wurde uns mitgeteilt, dass ich die besseren Chancen habe und nach einem Jahr Behandlungen, sind wir jetzt extrem dankbar, dass es geklappt hat.
ABER gleichzeitig hatte ich vor allem im gesamten ersten Trimester so extreme Symptome, dass ich ausschließlich vom Bett aus arbeiten konnte, nicht die Küche betreten bzw mir etwas zu Essen zubereiten konnte, permanente Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufprobleme. Ich konnte nicht das Haus verlassen, ohne mich irgendwo zu übergeben. Es ging gar nichts. Selbst Konferenzgespräche haben mich zum Rand der Erschöpfung gebracht. Jetzt wird es zwar besser (17 SSW), aber da sind immer noch gelegentliche Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Dehnungsschmerzen, Gewichtszunahme und weitere typische Symptome, die das Wohlbefinden einschränken. Abgesehen davon, dass man man mental auch einiges, neues verarbeitet und sich eben auf eine große Lebensumstellung vorbereitet.
Einige meiner Freundinnen haben vollstes Verständnis. Es ist auch nicht so, dass ich bei einem Gespräch mehr als 3-4 Minuten über Symptome spreche bzw mich auslasse. Andere (vor allem Männer oder Frauen, die in einer Schwangerschaft die Erfüllung des Lebens sehen) , sind teilweise völlig verständnislos und es fallen Äußerungen wie " schönste Zeit ", " magische Zeit", "Schwangerschaft genießen" etc. Ich vermute auch, dass einige die Schwangerschaft nach der Geburt etwas romantisieren.
Wir sind extrem dankbar, ein Kind zu erwarten aber die Schwangerschaft " genießen", davon kann eigentlich nicht die Rede sein. Ich hangele mich irgendwie so durch und freue mich, wenn es zu Ende ist. Aber einigen fehlt dafür das Verständnis. Ich meide diese Personen mittlerweile, weil ich mir (vor allem von Männern) nicht erklären lassen möchte, wie ich mich zu fühlen habe. Erfahrungen und Meinungen würden mich sehr interessieren.
"Schwangerschaft ist doch so wunderschön" - darf ich micht nicht über meine Symptome beschweren?
Deine Schwangerschaft klingt bisher mit all den Symptomen wirklich sehr anstrengend und kann gut verstehen, dass du da nicht viel genießen kannst. Du bist ja wirklich sehr eingeschränkt, was ziemlich ätzend ist.
Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich im ersten Trimester nur wenige Symptome, die sich auch nur schwach geäußert haben und ab der 17./18. Woche weg waren. Da kann ich wirklich sagen, dass ich die Schwangerschaft genossen habe, vor allem ab der 20. Woche als ich die Bewegungen gespürt habe.
Jetzt bin ich erst in der 9. Woche und habe teils die gleichen Symptome, teils anders, aber definitiv etwas anstrengender und unangenehmer. Bin gespannt wie es sich noch entwickelt.
Generell finde ich persönlich, dass die Schwangerschaft erst irgendwann im zweiten Trimester schön wird, weil es dann viel greifbarer wird. Das Baby ist größer, der Bauch ist größer, man fühlt die Bewegungen etc. Das war für mich das allerschönste Gefühl, was ich bisher in meinem Leben überhaupt hatte. (Und nein, dass ist nicht im Nachhinein romantisiert😉)
Und es ist für jeden total individuell und nicht für andere nachvollziehbar, finde ich. Selbst wenn man ähnliche Symptome hat wie jemand anders, kann man diese ganz anders wahrnehmen. Deswegen finde ich es total frech und übergriffig jemand anderem zu sagen, wie er sich zu fühlen hat. (Dass Männer sich dazu äußern, ganz zu schweigen! Die können das ja überhaupt gar nicht nachvollziehen.)
Ich würde auch einer Freundin nie sagen, dass sie die Schwangerschaft doch genießen soll, wenn es ihr offensichtlich nicht gut geht. Nicht für jeden ist es die Erfüllung schwanger zu sein. Das ist auch unfassbar anstrengend. Der Körper lässt da einen neuen Menschen in sich wachsen, der die ganze Energie zieht, die er für sich braucht, ohne Rücksicht auf Verluste. So ein Baby ist ja schon wie ein kleiner Parasit.
Finde es da total richtig, dass du den Kontakt zu denen, die sich da erlauben, dich belehren zu müssen meidest.
Versuche nicht hinzuhören und ich drücke dir die Daumen, dass es für dich im Laufe der Zeit noch schöner wird und du zumindest einzelne Momente genießen kannst! 💕
Mir geht's genau wie dir, ich bin das zweite mal schwanger und habe meine erste Schwangerschaft als auch die aktuelle gehasst. Ich muss mich nur übergeben, bin total durch, kann mich zu nichts aufraffen. Und (bei mir auch vor allem Männer) sagen mir, es wäre doch ein gaaaaanz tolles Zeichen, wenn ich mich übergebe und ich soll die Schwangerschaft einfach genießen, die Zeit geht so schnell vorbei 🙄.
Bei uns übrigens auch Kinderwunschbehandlung, weil wir zwei Frauen sind. Ich wollte immer Kinder, auch selber bekommen, aber hab mir das alles zumindest irgendwie erträglich vorgestellt.
Generell hat es dich echt schlimm erwischt und das tut mir Leid. Ich hoffe, es wird schnell besser.
Ich mag jedoch auch keine Menschen die sich ständig über wehwehchen beschweren und rum jammern. Bitten um Rücksichtnahme - klar!! Aber ja, du hast dir deine Situation selbst ausgesucht und darüber jetzt bei anderen zu jammern finde ich nicht richtig. Bei sehr guten Freunden ist das natürlich was anderes, aber das betrifft ausser deiner Frau vlt noch 2 andere Menschen.
Naja. Man wird sich ja wohl über beide Seiten der Schwangerschaft in diesem öffentlichen Forum über Schwangerschaft austauschen dürfen.
Und dazu gehören nunmal auch die wehwehchen. Wenn es dich persönlich stört, musst du den Beitrag ja nicht lesen bzw. schon garnicht nörgelnd kommentieren. Denn darum hat die TE definitiv genauso wenig gebeten, wie um ihre übelkeit.
Ich spreche über das Jammern der TE ihren Freunden gegenüber, nicht hier im Forum.
Mir geht es genauso. Ich fühle mich schrecklich seit ich schwanger bin, erst war mir Monatelang übel, ständig Kreislaufprobleme, Pickel ohne ende. Jetzt nehme ich langsam zu, ich fühle mich wie ein Elefant. Und dabei habe ich die hälfte der Schwangerschaft noch vor mir.
Ich verstehe nicht, wie immer alle sagen können: Oh, dieser Schwangerschaftsglow hier, tolle glänzende Haare da.
Ich bekomme anscheinend nur die blöden Symptome, über die keiner redet.
ABER, man weiß ja wofür man es macht Dafür lohnt sich natürlich alles. Trotzdem freue ich mich jetzt schon darauf, wenn ich wieder alleine in meinem Körper bin
Ich wollte eigentlich immer gerne schwanger sein und habe mich total darauf gefreut.
Mir ging es aber in den ersten Wochen ähnlich wie dir und ich kämpfte mit Übelkeit und Erbrechen, konnte auch nirgends hin. Zudem fiel es mir dann auch psychisch etwas schwer, da ich schon in der 8. Woche ins Beschäftigungsverbot kam und sich mein Leben quasi komplett änderte.
Obwohl ich mich über unser kleines Wunder freue und es absolut geplant war, war/bin ich nicht wirklich gerne schwanger...
Ich muss aber sagen, seitdem ich die Bewegungen wirklich deutlich spüre und alles besser realisiert habe kann ich auch die Schwangerschaft mehr genießen.
Trotzdem muss ich gestehen, dass ich mich darauf freue nicht mehr schwanger zu sein. Auch wenn es mir so wirklich gut geht, ich keine Komplikationen o.ä. habe freue ich mich dennoch darauf wieder alles machen zu können und meinen Körper wieder für mich zu haben und auch weniger Gewicht, mehr Beweglichkeit usw. zu haben.
Ich bin auch nicht so ein Fan davon ständig gefragt zu werden, wie es einem so geht, bei Sachen auf Hilfe angewiesen zu sein (schwer heben) usw. ...
Ich kann dich daher gut verstehen.
LG
Ich kann dich ein bisschen verstehen - dieses "genieß die Schwangerschaft" kann ich nicht mehr hören. Es ist nur nett gemeint, vor allem von Eltern, weil sie - so schätze ich - wissen, was danach für eine krasse Lebensumstellung auf einen zukommt und man jetzt eben noch das "alte" genießen soll.. vielleicht ist es auch deren Ausdruck von Wehmut für die Zeit vor der Kinder. Was nicht heißen muss, dass man das neue bereut. Aber das alte war vielleicht eben auch schön und ist nun unerreichbar.
Ich bekomme es auch am laufenden Band zu hören.. und ich bin auch kein "Schwangerschaftsfan". Ich bin jetzt in SSW 27 angekommen und habe auch so einige Wehwechen. Gleichzeitig erfreue ich mich aktuell aber auch an den Bewegungen in mir, das empfinde ich als ganz zauberhaft und einmalig und freue mich sehr über jeden Wirbel und Tritt, den der Kleine von sich gibt. Ich kann mir vorstellen, das ich das mal vermissen werde.
Die jetzt schon zahlreichen, schlaflosen und unterbrochenenen Nächte, 1000 mal auf Klo rennen, Sodbrennen, Bewegungseinschränkungen und die extreme Übelkeit und Appetitlosigkeit im ersten Trimeser... das werde ich definitiv niemals vermissen....
Sieh es mit einem Augenzwinkern und lächel einfach zurück, mach das womit du dich gut fühlst und thats it.
Hey,
kurz gesagt: doch, natürlich darfst du dich über deine Symptome beschweren!
Ich habe vor dieser Schwangerschaft eine Fehlgeburt erlitten und wurde kurz darauf gleich wieder schwanger.
Ich habe in der Schwangerschaft von Anfang bis zum Schluss (bin heute bei 40+0) gefühlt ALLES an Beschwerden mitgenommen, die es in einer Schwangerschaft nur so geben kann. Von Erbrechen bis zur 15. Woche, starkem Sodbrennen, extreme Symphysenschmerzen, starken Wassereinlagerungen, Wachstumsschmerzen, die mir das Laufen teilweise unmöglich gemacht haben usw. war wirklich alles dabei.
Und obwohl ich unglaublich dankbar für diese intakte Schwangerschaft und ihren eigentlich unkomplizierten Verlauf bin und ich mich so sehr auf meine Tochter freue, nerven mich diese Beschwerden einfach abgrundtief. Ich halte es für mein Baby aus, weil es jetzt einfach dazu gehört und so ist und ich ja jetzt auch langsam ein Ende sehe und sie bald da ist. Habe mich aber auch immer von Woche zu Woche gehangelt, in der "Brechzeit" sogar jeden geschaffen Tag als einen Erfolg abgehakt.
Aber zwischendurch sind oft die Tränen geflossen, weil es mir so schlecht ging. Tut es bis jetzt, weil ich nicht mehr kann, es der Kleinen aber scheinbar halt noch im Bauch gefällt obwohl alles geburtsreif wäre. Halte ich eben aus, wenn es für sie gut ist. Weinen und mich Beschweren darf ich trotzdem.
Mein Umfeld hat zwiegespalten auf meine Beschwerden reagiert. Bei manchen Leuten hab ich es nie angesprochen, weil sie sicher nicht verständnisvoll reagiert hätten. Anderen habe ich irgendwann, auf die Frage wie es mir geht, nur noch mit "Gut, passt schon" reagiert, weil ich mir nicht anhören lassen wollte, wie wehleidig ich bin. Andere sehen eine Schwangerschaft als eine Zeit an, in der es der werdenenden Mama an nichts fehlt und ihr im besten Fall noch rosarote Herzen und Schmetterlinge aus dem Po zu fliegen haben, weil es ja so wunderbar ist. Diese Leute bekommen gar keine Auskunft mehr von mir.
Genau wissen, wie es mir geht, tuen nur mein Partner und meine Mutter. Ersterer hat ein wenig gebraucht um sich mit meiner Einstellung zur Schwangerschaft anzufreunden, weil er eben auch dachte das wird nicht so schlimm und so weiter. Hat sich dann erledigt, als ich mich das erste Mal vor ihm übergeben musste. Seitdem nimmt er es so hin, wie es ist und redet mir zwar aufmunternd und positiv zu, aber in angemessener Weise. Meine Mama hatte selber zwei nicht so einfache Schwangerschaften und kann sich dadurch absolut mir mir identifizieren, was viel Kraft gibt.
Lass dich von solchen Kommentaren nicht ärgern. Diese Leute hatten entweder Glück, das es ihnen eben gut ging und sie die Zeit vollends genießen konnten oder es sind Männer, die sich niemals in dieser Situation befinden werden und daher kein Recht haben, über deine Befindlichkeiten zu urteilen. Hat darüberhinaus eh niemand.
Am meisten haben mir immer die Tritte der Kleinen geholfen, mich trotz der Beschwerden zu beruhigen. Wenn man sie toben spürt, dann weiß man in dem Moment ganz deutlich, wofür man das macht und wofür man es aushält. Wird ja nach der Geburt im Zweifel nicht besser, wenn man Verletzungen auszusitzen hat. Aber dann sieht man sich deutlich vor Augen, wofür man das alles mitgemacht hat 💕
Liebe Grüße und alles Gute für dich bzw. Euch! 🌻💕
Herzlichen Glückwunsch, ich freu mich das es geklappt hat 🙂
Ihr wolltet ein Kind, habt es nun geschafft und es geht mies sehr mies. Und ja man darf sich beschweren. Genauso wie man sich dannach beschweren darf. 😇
Nur weil man sich kinder wünscht und bekommt beteutet das nicht das man sich nicht beschweren darf. Der Satz: "aber du wolltest doch..." 😡
Ich hasse ihn.
Ich hatte 2 tolle Schwangerschaften würde aber nie nie niiieee auf die Idee kommen sowas zu sagen.
Alles liebe und gute, hoffentlich sind die Beschwerden bald weg 🙂🍀