Kleinbetrieb... Angst vor Kündigung

Hallo ihr lieben

Ich frage heute mal für eine Freundin.
Sie ist ganz frisch schwanger 5 ssw , der erste ultraschall steht noch aus.

Sie ist tätig in einem kleinbetrieb . Ca 5 Mitarbeiter.
Die schwangerschaft kam gewollt und gewünscht .
Sie hat es auch direkt der Chefin gesagt die weniger erfreut darüber war und Aussagen brachte wie "sie ist ihr finanzieller ruin" etc .

Ich habe ihr schon gesagt das sie sich keine Sorgen machen brauch das für sie das Mutterschutzgesetz gilt und sie definitiv nicht gekündigt werden kann .

Dennoch denkt sie über ihre Chefin nach und das sie ihr finanziell zur last fällt und lieber kündigen sollte von sich aus (das rede ich ihr auch schon wehement aus)
Ihre Chefin redet ihr ein das sie , sollte sie ins beschäftigungs verbot geschickt werden durch den betriebsarzt oder die Frauenärztin wegen dem psychischen stress oder oder oder das sie dann zwar meine freundin bezahlen muss aber sie auf dem geld sitzen bleibt für monate und das irgendwann später erst bekäme.

Soweit ich das nun nachgelesen hab ist das ja völliger Quatsch und theoretisch wäre das BV die beste Lösung für die Chefin da sie dann ja jemand neuen für die Stelle holen könnte .
In dem Beruf könnte meine Freundin sonst nur an der Kasse (fraglich wegen corona) arbeiten. Da sie sonst schwer heben müsste oder Gefahr durch Verletzungen durch Tiere passieren könnte .

Ich selbst war noch nie in dieser Situation und kann mir den Wissensstand nur aus dem Netz ziehen.

Hat evtl jemand von euch ein paar Tipps oder beruhigende Worte bzw was auf sie bzw die Chefin zukommen würde mit bv?

Sie will einfach gewappnet sein vor dem nächsten Gespräch

1

Hey 👋🏻,

Ich arbeite auch in einem kleinem Betrieb. Habe es meinem Chef auch sehr zeitig gesagt, er war natürlich auch nicht erfreut darüber. Die Schwangerschaft kam auch gewollt und geplant.
Meine Ärztin hat mich auf Grund einer FG zuerst ins Teilzeit BV geschickt. Und Mitte Dezember habe ich ein komplettes BV bekommen, aufgrund von zu hoher Psychischer Belastung. Mein Chef ist mir mir umgegangen wie ein Stück „Dreck“.
Den Lohn muss zwar der AG zahlen, dieser bekommt aber den Lohn komplett von der KK wieder wenn ein BV vorliegt. Gekündigt werden kann man in dieser Zeit auf keinen Fall.

In solchen Situationen lernt man erst seinen Betrieb richtig kennen. Ich werde nach meiner Elternzeit definitiv nicht mehr in diesen Betrieb zurück kehren und unter diesem Chef arbeiten. Gedankt bekommt man es eh von keinem.

2

Danke für deine Antwort.

Das dachte ich mir übrigens auch Das man dann erst das wahre Gesicht kennenlernt .
Die beiden sind seid Jahren befreundet und ich glaube umso schmerzhafter ist diese Erfahrung nun für meine Freundin.

Wenn Sie nun das bv bekäme müsste das ja nur bei Ihrer Kasse vorgelegt werden oder ?
Die Chefin müsste sich ja dann um alles weitere kümmern nehme ich an

4

Ja das ist das traurige, aber jeder AG muss damit rechnen das eine junge Frau auch Kinder bekommt 😅.

Das BV bekommt sie von ihrem Arzt ausgestellt. Das gibt sie dann Ihrer Chefin und die muss das dann bei der KK melden. Deine Freundin muss es sich quasi nur ausstellen lassen und ihrer Chefin geben. Sie sollte sich aber vorher noch eine Kopie machen, man weis ja nie 🙈

Im BV kostet dem Unternehmen eine Schwangere nichts, erst in der Mutterschutzzeit. Das sind dann die 6 Wochen vor der Geburt und 8 Wochen danach. Die KK übernimmt in der Zeit 13 € pro Tag und die Differenz zum Nettogehalt muss dann der AG bezahlen.

weitere Kommentare laden
3

Kündigen darf sie natürlich auf gar keinen Fall!
Sie muss sich dann arbeitslos melden, was sich auf Geld im Mutterschutz und auf das Elterngeld etc auswirkt.
Sie ist dann nicht sozialversichert etc.
Ein riesen Rattenschwanz, welcher ihr wesentlich mehr schadet, als es der Chefin jemals könnte.

6

Hey,

deine Freundin genießt Kündigungsschutz. Ich kann mir aber vorstellen, daß sollte die SS nicht halten, sie dann aufjedenfall gekündigt wird. So war es bei mir. Bei meinem nächsten AG habe ich im Vorstellungsgespräch meinen KIWU geäußert, er meinte nur, er stellt seit ueber 30 Jahren fast nur Frauen ein, er weiß, daß es so sein kann.
Ich wuerde am Montag erstmal beim Arzt egal ob HA oder FA anrufen und mich krank schreiben lassen. Alles, bis auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mama und Baby, ist jetzt sowas von egal :)
Bei so einem AG erst recht.

Wuensche alles Gute 🙋‍♀️

12

Hallöchen,

Also es ist nicht ganz richtig, dass man in der Schwangerschaft unkündbar ist. Die Chefin könnte einen Antrag bei der Bezirksregierung stellen zum Sonderkündigungsrecht, da entscheidet die Bezirksregierung in Einzelfällen.

Ich arbeite selbst in meinem kleinen Unternehmen, wir haben 8 Mitarbeiter. Arbeite im Handwerk, und mein Chef hat genau das versucht bzw. bin ich gerade mittendrin. Er hat mir untergestellt, von der Schwangerschaft erst nach der Kündigung erfahren zu haben. Dann würde ich meine Arbeit komplett verweigern. Naja und wenn die Bezirksregierung mit ins Boot geholt wird, ist man natürlich in der Beweispflicht, das man immer seine Arbeit gemacht hat und auch die Schwangerschaft vor der Kündigung verkündet hat.
So einfach bekommt man leider auch kein Beschäftigungsverbot, ich war jetzt schon 4 mal bei meinem frauenarzt. Ich hab jedesmal rotz und Wasser geheult, weil mein Chef mich so fertig macht, nehme Blutverdünner und hatte bereits 4 Fehlgeburten und habe immer noch kein BV. Im Gegenteil sie schreibt mich immer wieder neu eine Woche krank. In zwei Wochen müsste ich wieder arbeiten gehen, keine Ahnung wie ich dies machen soll.

Der Arbeitgeber ist verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes zu machen, wenn diese Gefährdung für Mutter und Kind beinhaltet, ist er dazu verpflichtet der Schwangeren einen neuen adäquaten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Ist dies nicht möglich, kann auch der Arbeitgeber die Schwangere ins BV schicken. Macht aber kaum ein Arbeitgeber, weil die Krankenkasse jederzeit prüfen kann, ob wirklich kein anderer Arbeitsplatz möglich ist. Sollte dies der Fall sein, wird der Arbeitgeber kein Geld mehr von der Krankenkasse erhalten und muss das gezahlte Geld sogar zurück zahlen.
PS. Ich hab mir seinen Anwalt für Arbeitsrecht dazu gezogen.

Ich hoffe für deine Freundin wirklich nur das beste, und ich hoffe das ihre Chefin ein bisschen einsichtigen ist. 😔

13

Guten Morgen,

ich kann das, was du schreibst so gut nachempfinden. Hänge ja auch gerade in der Schwebe. Mein Arzt stellt auch nicht ohne weiteres ein Bv aus - zumal es in meinem Fall definitiv Aufgabe des Arbeitsgebers wäre. Dieser stellt sich quer, antwortet mir nicht einmal mehr auf die Frage, wann ich diese Woche zum Dienst eingeteilt bin.

Bin auch völlig ratlos. Nachher wird mir noch unterstellt , ich bliebe unentschuldigt der Arbeit fern oder solche Schoten.
Was soll man denn machen, wenn man keine Auskünfte mehr bekommt? Bei mir kann man zumindest nicht kommen, dass ich die SS erst nach der Kündigung mitgeteilt habe (sollte versucht werden eine Kündigung zu erreichen) Da habe ich zum Glück schriftliche Nachweise, dass mein Arbeitgeber davon bereits seit Januar weiß.

Unsere beiden AG scheinen wirklich von der "ganz tollen" Sorte zu sein.

Wünsche dir das Beste und dass du endlich dein BV bekommst. Gerade auch im Handwerk könnte ich mir - neben all deiner medizinischen Probleme- vorstellen, dass die Weiterbeschäftigung nicht ohne Gefahren einherginge.

Alles LIebe

14

Hi!
Bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Dein Chef behauptet, dass er dir erst gekündigt hat und du erst danach von deiner Schwangerschaft erfahren hast? Und du deshalb keinen Kündigungsschutz hast?
Das ist ganz ehrlich vollkommener Blödsinn. Du hast ab Befruchtung der Eizelle Kündigungsschutz. Sollte dir der Chef kündigen und du von deiner Schwangerschaft erst ein paar Tage später erfahren, hast du immer noch Zeit der Kündigung zu widersprechen. Es gibt da bestimmte Fristen. Ich glaube, es waren 2 Wochen nach Kündigungseingang.

weitere Kommentare laden