Vorzeitige Einleitung bei "Übergewicht"?!?

Hallo zusammen,

ich war heute bei meinem Entbindungsgespräch im Krankenhaus - hatte die ganze Schwangerschaft über keine Komplikationen, auch kein Diabetes oder Sonstiges... Bin jetzt in der 37. Woche.
Am Ende des Gesprächs meinte die Ärztin, dass man bei meinem BMI (>30) am ET einleiten sollte mit Gel, gegebenenfalls eine Woche vorher per Eipollösung. Meinen nächsten Termin beim FA hab ich am Donnerstag, vor 1.5 Wochen wurde das Baby auf ca 2400-2500 geschätzt.

Mein Problem ist jetzt Folgendes: ich halte nicht viel vom BMI, da ich auch ziemlich muskulös bin. Ich habe deutlich zugelegt in der Schwangerschaft und wiege 110 bei 168cm - mein Problem ist jetzt aber, dass ich mich selbst zwar als speckig bezeichnen würde (ich trage Größe L / 40) aber definitiv nicht als stark übergewichtig, zumindest rein optisch nicht. Hört sich also vllt blöd an, aber ich würde mich selbst nicht in die Kategorie platzieren "wir müssen einleiten weil bei dem starken Übergewicht Risiken bestehen"). Bin natürlich keine Ärztin, es fühlt sich aber irgendwie falsch an, vielleicht versteht ihr was ich meine...
1 Woche vor ET einleiten ist für mich definitiv raus... jetzt überlege ich, ob ich ihrem Rat folgen soll und am ET per Gel einleiten soll, obwohl alles komplikationsfrei lief und ihre Empfehlung nur auf die Zahlen im Mutterpass basierte (gab keine Untersuchung oder so heute)...

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Werde das auf jeden Fall Donnerstag noch mit meiner Frauenärztin besprechen, aber vllt war / ist jemand von euch ja in der gleichen Situation... Würdet ihr einleiten lassen wegen eures BMI's obwohl ihr eigentlich gar nicht so stark übergewichtig seid rein von der Optik her und mit Kleidergröße L? Was meint ihr?

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Ich finde deine Denkweise falsch, tut mir leid

Wir haben viele Patienten, die (stark) übergewichtig sind und sich auch selber nie, lt eigenen Worten, in diese Schublade stecken lassen würden, es fallen dann sich immer viele "Ausreden", wie ist gut verteilt, sieht man doch nicht etc, aber die meisten sind doch leider eben bei uns, weil sie schon diverse Begleiterkrankungen haben.
Ein bmi von über 30 ist auch nicht ohne, so viel Muskeln bei der kleinen Körpergröße kann ich mir auch gerade nicht vorstellen, aber das tut auch nichts zur Sache.
Du wärst definitiv nicht die erste Frau, bei der sie wegen Übergewicht und evtl Risiken einleiten würden. Das macht unsere Klinik zB auch und ich finde, das können Ärzte auch besser entscheiden als Laien im Forum.
Was bringt es dir, wenn dir 5 Frauen sagen, "ne lass mal, habe ich auch nicht gemacht", aber ausgerechnet bei dir geht es dann doch schief.
🤷‍♀️
Sehr schwierig.
Ich würde den Ärzten da schon mehr vertrauen.

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Mich würde gerne mal interessieren, ob sie in deiner Klinik jede Frau einleiten, die übergewichtig (ab welchem Bmi?) ist oder ob es noch andere Risiken geben muss (welche?)

Ich hatte unten schon geschrieben, dass es bei mir nie thematisiert wurde. Und ich bis dato davon auch nichts gehört hatte.
Daher interessiert es mich grade auch so.

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Hallo

Sie leiten hier Frauen mit einem hohen bmi meistens tatsächlich ein, ich glaube der Richtwert war hier bei uns ab 32, aber da bin ich mir gerade nicht sicher.
Natürlich ist das am Ende jedoch immer auch abhängig von der Patientin selber.
Der Chefarzt selber sagte, dass man zu viele Komplikationen bei übergewichtigen Frauen sieht und sie meistens übertragen würden und oder keine Wehen entwickeln, also versuchen sie dagegen zu arbeiten.

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Huhu, ich selbst bin nun speckiger und mir wurde nie aufgrund dessen was gesagt wegen Einleitung. Ich habe meine große per Kaiserschnitt bekommen und die kleinste per Einleitung da der Verdacht der ss Vergiftung war. Wäre mir neu das deswegen eingeleitet wird.

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Die Ärzt:innen kennen ja nicht nur deinen BMI sondern auch deine Figur. 110kg ist schon eine Hausnummer auf 168 cm, egal ob Muskeln oder Fett.
Ich würde den Expert:innen vertrauen und nicht fremden Leuten im Forum. Gegebenenfalls lass dir doch nochmal erklären woran genau die Risiken bestehen.

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War bei mir nie ein Thema (zumindest nicht wegen dem Übergewicht).
Ich hab ähnliche Maße/Gewicht und trage auch Gr 40. Hab allerdings durch die Schwangerschaft auch 24 Kilo zugenommen. 😔
Aber deswegen früher einzuleiten war nie im Gespräch. Bin heute am ET. Einleitung war wegen anderen Gründen im Gespräch. Bis ET+4 - ET+7 "darf" ich aber laut meiner Ärztin noch warten. Würde ich also auch nicht machen, solange beim Kind und bei dir alles gut ist, sollte dafür das Gewicht ja auch kein Problem sein .

LG

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Ne definitiv nicht. Hab ich auch noch nie gehört. Habe in 2 verschiedenen Krankenhäusern in anderen Städten entbunden und entbinde nun in der 3 Stadt und wieder anderes Krankenhaus. Ich habe in jeder Schwangerschaft mindestens 30 Kilo zugenommen ohne Schwangerschaftsdiabetes. Beim ersten 37 kg und war dann auch übergewichtig ! Beim zweiten hatte ich nur 20kg runter also noch 17 zuviel und wieder 30kg zugenommen. Da war ich stark übergewichtig mit 112kg zum Schluss und musste trotzdem nicht eingeleitet werden und sowas wurde mir auch nie gesagt. Das erste Kind kam 15 Tage nach ET und der zweite 4 Tage nach ET.

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Hallo

Sorry so leid wie es mir tut ich hatte auch 110kg bei der Selben Grösse, das ein BMI über 36. Das ist definitiv stark Übergewichtig und hat nix mehr mit Muskeln zu tun.

Ich würde auf die Ärzte hören.

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Hi,
ich habe mittlerweile schon 3 Kinder entbunden und auch jedesmal Übergewicht gehabt.
Aber der BMI war bei mir nie ein Grund einzuleiten. Sowas wurde mir auch nie gesagt. Also nur aufgrund dessen würde ich nie mals einleiten lassen. Vielleicht solltest du mit deiner Ärztin einfach nochmal Rücksprache halten, ob es vielleicht noch einen anderen Grund gibt als deinen BMI? Wenn sonst alles in Ordnung ist und es dem Kind gut geht gibt es doch keinerlei Grund sich soetwas anzutun. Eine Einleitung ist immerhin nicht ohne und nicht zu vergleichen mit einer Geburt die von alleine los geht. Und ab dem ET musste ich eh alle 1-2 Tage zur Kontrolle…
LG

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Hi,
also zuerst Mal glaube ich nicht, dass ein Arzt da nach Optik entscheidet, sonst wäre er ja nach deiner Selbsteinschätzung nicht auf den Trichter gekommen.
Was wurde denn gesagt wo die Risiken bestehen, wenn man mit Übergewicht überträgt ? Das fände ich die viel wichtigere Frage.
Vielleicht gibt es da einfach Erfahrungswerte, was schlechte Fruchtwasserdepots oder Plazentaprobleme oder Sonstiges angeht, weshalb das empfohlen wird.

Ich bin im übrigen kein Leichtgewicht. Habe allerdings auf die gleiche Größe 78 kg. Ich bin durch meinen Leistungssport auch recht muskulös geraten und würde mich dennoch auch mit 30 kg weniger als du sie hast schon als speckig bezeichnen.
Und soooo viel schwerer sind Muskeln leider auch nicht als Fett.
Lass dir nochmal genau erklären wo aufgrund des Übergewichts tatsächlich die Risiken liegen, dann sieht die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus.
Liebe Grüße

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Es tut mir leid, aber bei deinem BMI spricht man von Adipositas Grad II, das ist nicht mehr „speckig“. Auch wiegen Muskeln nicht so viel mehr als Fett und ich glaube eher nicht, dass du Bodybuilding während der Schwangerschaft betreibst.

Deine Ärztin rät dir zu der Einleitung, weil Studien-Analysen mehr Totgeburten und neonataler Todesfälle bei übergewichtigen und adipösen Schwangeren zeigen. Bei adipösen Schwangeren besteht ein 1,7-3,5fach erhöhtes Risiko einer Totgeburt in Terminnähe (37-40 SSW). Es wird ein Zusammenhang vermutet mit dem bei Adipositas erhöhten Risiko für eine kindliche Wachstumsverzögerung im letzten Schwangerschaftsdrittel und Bluthochdruck. (Quelle: u.a. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-081p_S3_Adipositas-Schwangerschaft_2020_02.pdf)