Massenhaft B-Streptokokken - Erfahrungen

Hi zusammen,

ich habe in 10 Tagen ET und erfahren, dass ich „massenhaft B-Streptokokken“ habe.

Ich erhalte nun unter Geburt das Antibiotikum (habe die Tage extra schon im Kreißsaal angerufen, war mich da auch vorstellen im Juli). Ist wohl eine Kurzinfusion und meine Gyn war da sehr entspannt.

Mich erschreckt jetzt nur das „massenhaft“.

Hat mein Kind dadurch jetzt ein höhere Infektionsgefahr als wenn es nur wenige B-Streptokokken wären (ich denke mal)?

Wird die Dosis des Antibiotikum höher ausfallen?

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Das Risiko für eine Infektion mit Beta-Streptokokken ist erhöht sobald sie da sind. Natürlich ist das Risiko generell für Infektionen immer etwas erhöht wenn man vielen Erregern ausgesetzt ist. (Beispiel: wenn dir jemand ins Gesicht nießt und du die volle Dosis Erkältungsviren abbekommst ist es viel wahrscheinlicher einen Schnupfen zu bekommen, als wenn du nur in der Kassenschlange hinter jemandem stehst der ein paar Viren in die Luft atmet). Aber: die antibiotische prophylaxe wird generell bei Nachweis von Streptokokken gegeben. "Massenhaft" heißt hier nur, dass das Labor viele Viren nachweisen konnte und nicht nur einzelne. Eine genaue quantitative Analyse macht aber wenig Sinn, da die Prophylaxe wie gesagt so oder so eingesetzt wird. Die wird übrigens genwöhnlich wörhend der Geburt alle 4 Stunden gegeben.
Das Risiko für eine Neugeboreneninfektion ist bei Streptokokkenbefall erhöht, und zwar die ersten paar Wochen lang. Das heißt aber nicht, dass dein Kind in jedem Fall eine Infektion bekommen wird.

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Danke. Ich hoffe die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung ist gering nach der Infusion …

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Ja geringer ist sie in jedem Fall, deswegen macht man das ja. Die meisten Neugeboreneninfektionen lassen sich auch sehr gut behandeln, es ist nur wichtig, dass man bei Auffälligkeiten zügig zum Arzt geht, ggf. auch mitten in der Nacht. Dabei gilt: je jünger das Kind desto eher.

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Ich war auch positiv, Motte bekam unter Geburt auch ein Antibiotikum und wir durften etwas länger im Kreissaal bleiben, um ihre Atmung zu kontrollieren. Wenn da innerhalb einer Stunde (oder so) keine Auffälligkeiten sind, ist man wohl „über den Berg“.

In der 2. SS gelte ich automatisch als positiv, muss gar nicht neu testen. Also gleiches Prozedere wie bei Motte 😊

Ich hab keine Ahnung, ob ich „massenhaft“ hatte. Dazu wurde nix gesagt. Denke aber, es ist nicht so relevant. Es geht eher um vorhanden oder nicht, das Kind rutscht halt quasi komplett durch und kann sich daher anstecken 😅

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Aber wenn man die hat ist es erst ab Geburt wichtig und nicht zb. in der 18. SSW schon das man behandeln muss?

Meine Frau hat diese auch immer sowie Ureaplasmen und wenn man googlet dann findet man soviel durcheinander..

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Also wenn ich dazu noch was sagen darf: das mit "nach einer Stunde übern Berg" ist quatsch! So schnell kann sich eine Infektion gar nicht entwickeln. Häufig entwickeln sich Neugeboreneninfektionen innerhalb der ersten Tage (early onset sepsis) aber sie können auch noch 4 Wochen plus nach der Geburt auftreten (late onset sepsis). Eine Stunde im Kreißsaal finde ich jetzt auch nicht besonders lange, bei uns in der Uniklinik blieben die Frauen meist etwa 2 Stunden im Kreißsaal bevor sie auf die Normalstation verlegt wurden, bei ambulanten Geburten 4 Stunden.
Was in dieser ersten Zeit aber eher auftritt sind Probleme durch Unterzuckerung und Anpassungsstörungen. Ein Kind was hier schon septisch wird hat sich schon im Mutterleib angesteckt (zum Beispiel durch einen vorzeitigen Blasensprung und ein damit verbundenes Amnioninfektionssyndrom.

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