Respektloser Umgang in der Schwangerschaft

Hallo ihr Lieben,

vor einigen Wochen berichtete ich bereits von meinem massiven Stress in meiner SS. Todesfall in der Familie und suizidaler Kindsvater.

Ich bin nun ab morgen in der 13SSW.
Zwischen meinem Freund und mir läuft es gar nicht gut. Dazu muss man sagen, dass wir uns aktuell nur am Wochenende sehen, weil er 1h von mir entfernt wohnt. Er zeigt keinerlei Interesse an mir und der Schwangerschaft. Er geht nicht auf meine Wünsche und Bedürfnisse ein. Er hört mir nicht zu, redet respektlos mit mir und macht mir auch immer wieder klar wie unerwünscht dieses Kind ist. Ich verstehe, dass er viel mit sich und seiner Psyche durchmacht und ich bin die letzte die darauf keine Rücksicht nimmt. Ich versuche ihm Zeit zu geben in Stecke die Kraft die ich habe in ihn! Ich habe die letzten Wochen so gelitten. Dieser ganze Stress und die damit verbundene sorge ums Baby …
Ich brauche auch gerade einfach jemanden der mir liebe, Respekt und Aufmerksamkeit schenkt- das tut er nicht ( obwohl das ja auch eig. das Minimum ist).


Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ? Brauchen Männer immer mehr Zeit um mit einer ungeplanten SS „klar“ zu kommen? Es ist meine erste SS. Wir sind beide „erst“ 20 Jahre alt.
Wie mache ich ihm klar, dass er meine Grenzen überschreitet? Ich spreche es schon immer wieder ruhig und bedacht an.. aber da stößt man bei ihm nur auf Widerstand…

Glaubt ihr ich muss mir Gedanken machen wegen dem Stress? Bei 10+5 war alles i.O. und die Gyn meinte auch das eine intakte SS Stress aushält.

Liebe Grüße:(

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Leider scheinen viele frauen hier auf urbia den masochistischen drang nach "A****Loch" partner zu haben und sich vom ihnen bewusst oder unabsichtlich schwangern zu lassen.

Bitte lass dir das nicht gefallen! Dein Baby und du haben jemanden verdient, der euch liebt, respektiert und nicht zeigt wie unerwünscht und ungeliebt man ist. Du hast noch zwei trimester Zeit um eine solche Atmosphäre zu schaffen. Wenn es nicht mit dem erzeuger klappt, dann ohne ihn. Nenn ihn nicht Freund oder Partner, denn das ist er für dich nicht im Moment.

Ich wünsche dir und dem Baby alles Gute.

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Die Antwort mag naiv klingen, aber vor einigen Monaten war alles noch ganz anders. Ich bin eine Person die sehr selbstbewusst und taff ist. Ich lasse mir sowas nicht gefallen und spreche meine Besorgnisse auch immer an. Seit der SS ist er jedoch wie ausgewechselt! Wir hatten viele Gespräche darüber was wir wollen ( als ich erfuhr dass ich schwanger bin) und wir waren uns wirklich auch einig dass wir das zusammen schaffen wollen. Eine Woche später war er dann wie ausgewechselt!
Trennung scheint das beste zu sein, aber ich hab immer diese Hoffnung dass man diese ganzen Konflikte noch lösen kann! Ich kann so schlecht loslassen. Das ist mein problem. Ich will ihn in seiner schweren Zeit auch nicht alleine lassen! Er hat erst vor 4 Wochen versucht sich vor meinen Augen das Leben zu nehmen. Ich hoffe du verstehst irgendwie meine Denkweise ..

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Ich kann verstehen, dass du daran festhalten willst. Vielleicht hilft euch beiden einfach etwas Abstand und man kann nach der Geburt wieder sich langsam annähern? Vielleicht kannst du ihn mit Abstand zeigen, dass du es im. Notfall auch alleine mit Baby schaffen kannst und er kann sich etwas den Druck rausnehmen.

Das mit dem Selbstmord versuch tut mir sehr leid. Wieso kam es dazu? Hat er zuvor gedroht es zu tun wenn du nicht abtreibst?

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Hey du :-)

Erstmal tut es mir sehr leid für dich, dass du sowas durchmachen musst. Ich hab zwar nicht vergleichbares, aber Ähnliches erlebt. Zu Beginn der SS hab ich mich von meinem Partner getrennt (er allerdings schon 50 und ein Wunschkind). Daraufhin ist er durchgedreht und war wochenlang nur beleidigend zu mir. Von „ich hoffe Du treibst ab und wenn nicht, nehme ich dir das Kind weg“ über „wenn das Kind alt genug ist, erzähle ich ihm, was du für eine bist“ bis hin zur „primitiven Bi***“ hat er mich alles genannt. Lange Phasen war ich dann blockiert. Der letzte Kontakt war so zur Halbzeit, als ich Corona hatte und ihm geschrieben habe „ich hab Corona, aber dem Kleinen geht es gut, LG“. Dann kam eine saftige Email von ihm zurück, in der er mich aufs wildeste beleidigt und beschimpft und schlecht gemacht hat, mir alle Fehler aufgezählt hat, die ich während der Beziehung gemacht habe - dabei hab ich mich schon Anfang März getrennt. Was ich dir damit sagen will: ich hatte wirklich massiven Psychoterror und Stress deshalb, insbesondere im ersten Trimester. Ich hab viel geweint und war phasenweise wirklich am Ende. Meinem kleinen Bauchbewohner geht es aber zum Glück gut, er entwickelt sich prächtig und ich bin nun in der 34. SSW. Natürlich kann sich psychischer Stress auf das Baby auswirken, aber er muss nicht. Ich würde dir raten, den Stress so gut es geht zu reduzieren und Dinge zu machen, die DIR gut tun.

Wünsche dir alles Liebe :-)

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Nach der letzten saftigen email auf meine Corona-Nachricht hab übrigens ich dann meine Konsequenzen daraus gezogen und den Kontakt abgebrochen. Seitdem ist er blockiert. Es ist eigentlich nicht meine Art, aber ich muss mich nicht derart beleidigen lassen und wenn er keinen normalen Umgang mit mir pflegen kann, haben wir eben - solange das Baby noch nicht auf der Welt ist - gar keinen Umgang.

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Es tut mir leid, dass du so viel Stress hattest und ich bin froh dass bei dir alles „gut“ gegangen ist.
Danke für deine aufbauenden Worte!
Ich denke mir immer dass mein Baby es schafft. Es hat die letzten 12 Wochen auch geschafft und das obwohl ich wirklich tagelang geweint hab. Mein Bauchgefühl sagt mir auch dass alles gut geht. Ich hoffe ich kann darauf hören 🥰
Ich muss nochmal in mich gehen und alle Geschehnisse reflektieren. Hoffentlich kann ich dann eine Entscheidung treffen. Ich danke dir

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Dein Freund respektiert deine Grenzen nicht und kann oder will dir nicht geben, was du brauchst.

Es geht aber auch nicht mehr nur um dich, sondern um dich und dein Kind - daher zieh bitte die Reißleine!

Ich würde mich aktuell nicht treffen, denn diese Treffen tun dir nicht gut! Du wirst kräftemäßig ausgesaugt. Statt gestützt.

Dein Freund soll sich Hilfe suchen, professionelle Hilfe, evtl stationär. Und solange müsst ihr (ihr könnt euch grade nicht gegenseitig stützen!) eben getrennt „kämpfen“.

Such dir wo anders Unterstützung und plane vorerst ohne ihn. Ich wünsche dir alles Gute!

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Was willst du mit einem Mann, der dich fertig macht und dir sagt, dass euer Kind unerwünscht ist? Das würde mich auf jegliche Weise so weit von diesem Typen entfernen.

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Hi!

Ich kann zwar (zum Glück) thematisch keine Erfahrungen schildern oder Tipps geben. Ich möchte nur dafür sensibilisieren, dass man bei suizidalen Personen ggf. intervenieren muss. Rettungsdienst, Einweisung - keine Ahnung. Vielleicht würde es hier auch schon helfen, mit der Person gemeinsam Hilfe zu suchen. Aber für mich klingt es, nach deiner kurzen Schilderung, danach, als sei diese Hilfe dringend nötig.
Alles Gute für euch!

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Danke für deine Antwort. Ich kenne mich mit der menschlichen Psyche sehr gut aus und weiß natürlich was in solchen Situationen zutun ist. Einem Menschen kann aber nur geholfen werden wenn er bereit ist diese Hilfe auch anzunehmen! Dazu ist ER nicht bereits. Jegliche Hilfsangebote und Gespräche werden permanent abgelehnt. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, aber er muss auch einen Schritt auf mich zukommen.

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Du solltest doch von dem Gedanken verabschieden, dass du ihm helfen musst/sollst/kannst. Dafür gibt es Spezialisten. Viele fühlen sich dazu berufen solche gravierenden psychischen Probleme zu lösen, können es aber alleine deshalb schon nicht, weil sie zu sehr in der Situation sind.

Es ist wirklich nicht böse gemeint, aber bitt betrachte das ganze realistisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass du die Reiterin bist die ihm vom Suizid abhält, ist sehr gering.

Dass er versucht hat sich vor deinen Augen das Leben zu nehmen ist nebenbei bemerkt ein außerordentlich aggressiver Akt. Therapeutische Intervention scheint hier extrem notwendig.

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Bei Eigen- oder Fremdgefährdung würde ich nie zögern die 112 zu rufen. Nach einem Selbstmordversuch vor seiner schwangeren Freundin gibt es nur einen Ort - die stationäre Psychiatrie. Sonst ist nicht nur sein Leben am Arsch, sondern auch deins.

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Mir ist klar wie man in solchen Situationen handelt. Einem Menschen kann aber nur geholfen werden wenn er Hilfe annehmen will! Er will das nicht. Mir/ den HelferInnen sind somit die Hände gebunden!

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Das stimmt nicht, dass nur Menschen geholfen werden kann, die sich bewusst helfen lassen wollen. Fehlende Krankheitseinsicht ist in vielen Fällen Teil der Problematik. Und auch denen kann am Ende geholfen werden!

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Oje, ich mag mich noch an das letzte Posting erinnern. Ich habe dir dort auch geantwortet.

Erstens freut es mich, dass es deinem Krümel trotz allem gut geht. Ich denke da wie dein FA. Eine intakte SS ist wohl wirklich sehr widerstandsfähig bis zu einem gewissen Grad.

Ich habe keine Erfahrung, mit einem ungeplanten Kind. Mein Freund war die ersten Wochen aber auch nicht wirklich euphorisch, hatte Ängste etc. Bis er das Kind im US gesehen hat. Ängste kommen und gehen (auch bei mir). Aber er freut sich.

Allerdings musste ich die Erfahrung machen, wie es ist mit einem psychisch angeschlagenen Menschen zusammen zu sein.
Wir haben wie ihr, nicht zusammen gewohnt (zum Glück). Aber ich wurde beleidigt, klein gemacht, dumm hingestellt. Es wurde Terror gemacht per Whatsapp und was noch.
Ich wusste es ging ihm schlecht, aber richtige Behandlung wollte er nicht annehmen.
Schlussendlich habe ich es beendet, da mir meine Gesundheit (physisch wie auch mental) wichtiger war.
Ja es war hart. Und er hat mir das durchaus auch vorgeworfen und ich mir auch. Nach einen stationären Aufenthalt aber auch gesagt, dass er es versteht.

In deiner Situation wäre mir die meine Gesundheit und die Gesundheit meines Babys wichtiger. Auch für später. Willst du wirklich, dass dein Kind (im Worst Case, und er kommt nicht mehr daraus), mit einem Vater aufwächst, welches das Kind innerlich ablehnt?

Hast du ein Netz, welches dich unterstützt? Auch wenn du dann alleinerziehend wärst?

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Hey, danke für deine erneute Antwort. Danke für deine wieder sehr lieben Worte.

Das Ding ist : ich weiß dass es nicht gut ist und das ich an mich und das Kind denken muss. Ich kenne meinen Wert und weiß auch wo meine Grenzen liegen. Es ist nur unglaublich schwer einen Schlussstrich zu ziehen unter all den Umständen! Ich habe große Angst davor. Ich spreche wie gesagt seit Wochen an, dass es so nicht weiter geht. Ich habe ihn immer wieder sensibilisiert was das Thema Psyche angeht! Habe ihn regelrecht anbettelt Hilfe anzunehmen- keine Reaktion.
Mir fällt es auch schwer dieses „Schluss machen“ Gespräch zu beginnen. Er hört mir meistens sowieso nicht zu und nimmt es nicht ernst. Am meisten würde es mir weh tun wenn sogar das ihm egal wäre - das würde mir dann mehr weh tun als ihm wahrscheinlich.

Es ist eine total verzwickte Person und ich stehe total unter Druck.
Ich kann mit meinen Freunden reden, aber mehr als mir sagen ich soll gehen können die letztendlich auch nicht machen ..
Liebe Grüße

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Oje ich weiss in Ansätzen wie es dir geht (schwanger stell ich mir das noch heftiger vor).

Und ja meine Freunde und Familie musste auch lange an mich ran reden, bis ich ihn verliess.

Ich musste mir irgendwann klar machen, dass nur ich mir selbst helfen kann. Aber die Trennung war nicht schön und mehrere Gespräche schlugen fehl. Schlussendlich sagte ich ihm, dass ich eine Pause brauche. Und nach mehreren erfolglosen Gesprächen 1:1 beendete ich es per Whatsapp. Weils nicht anders ging und er mir nicht zuhörte oder solange mit mir sprach bis ich wieder einknickte.
In normalen Umständen würde ich nie so eine Beziehung beenden, aber ich wäre sonst nie raus gekommen.
Lustigerweise war die grösste Triebfeder in dem ganzen, dass ich mir diesen Mann absolut nicht als Vater meiner Kinder vorstellen konnte.

Ich wünsche dir viel viel Kraft.

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Oh man.. Also erstmal würde ich niemals mit einem Mann zusammen bleiben der mir sagt das er das Kind in meinem Bauch, das er gezeugt hat, nicht will. Auch wenn es nicht geplant war, auch wenn die Rahmenbedingungen vielleicht nicht optimal
sind und auch wenn man persönliche Konflikte mit sich hat. Mal abgesehen davon das ein suizidaler Mensch Hilfe braucht und nicht noch mehr Verantwortung. Normalerweise ist dieser Versuch ein Hilfeschrei, ein „ich möchte so nicht weiter machen“. Ich würde ihn an deiner Stelle dabei unterstützen Hilfe zu bekommen und anzunehmen. Mich aber ebenfalls von ihm Trennen bis es ihm besser geht und er das Kind akzeptiert. Nichts ist schlimmer als mit einem Elternteil aufzuwachsen das einen spüren lässt das man nicht willkommen ist.
Du solltest da meiner Meinung nach auch mehr an das Baby in deinem Bauch denken, als an deine eventuellen Verlustängste.

Im inneren weißt du sicher schon was das richtige für euch ist. Du musst nur drauf hören.

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Wenn er einen Suizid Versuch hatte und sich nicht freiwillig einweisen lässt bekommt er eigentlich ein psych Kg. Also eine richterliche Einweisung.
Warum ist das nicht der Fall? Es wird doch der Krankenwagen gekommen sein.
Und es ist nicht richtig das dir die Hände gebunden sind. 112 rufen, klar schildern das der Freund suizidal ist und dann kommt er per Einweisung in die Klinik bis er eben freiwillig bleibt oder keine Eigengefährdung mehr vorliegt.