39.SSW und körperlich/psychisch am Ende / Ausheulpost

Hi,
Ich bin heute bei 38+1. Und obwohl meine Schwangerschaft bislang komplikationslos verlief ist es jetzt gerade sehr schwer und ich spiele mit dem Gedanken ob und wie ich dem nächste Woche ein Ende setzen kann.

Mein 2,5jähriger ist seit Dienstag mit Fieber/Erkältung zuhause. Mitten in der Trotzphase ist das natürlich nicht nur eine Belastung für die Nerven sondern ich komme auch körperlich an meine Grenzen. Dabei tut mir der Kleine am meisten Leid :(
Meinen Mann scheint das alles völlig kalt zu lassen; er muss ja immerhin arbeiten (im Büro) und möchte dann danach eigentlich seinem Sport nachgehen. wir hatten gestern einen furchtbaren Streit weil ich einfach mal „nein“ gesagt habe. Dabei besteht er aber weiterhin auf „sein Recht“ unseren Sohn zumindest nur jeden 2. Tag ins Bett bringen zu müssen. Die Omas wollen mir mein Kind gerade auch nicht abnehmen weil sie fürchten sich anzustecken. Mir kratzt es natürlich auch schon gewaltig im Hals. :/
Ich fühle mich einfach nur schuldig allen gegenüber und sehne mich so sehr nach Ruhe dass ich sogar eine vorzeitige Geburt in Betracht ziehe - wobei ich eigentlich Verfechterin einer möglichst natürlichen Geburt bin.

Hätte ich hier im KH bei keiner medizinischen Notwendigkeit überhaupt Möglichkeiten bei 38+4 freiwillig einzuleiten? Immerhin habe ich eine Gestationsdiabetes diagnostiziert, die aber nicht aktiv ist. Also werte alle top; Kind normal groß.

Hab ich vllt Leidensgenossinnen, die mir ein bisschen Mut zusprechen können oder von sich berichten wollen? Es ist gerade sehr hart :/

1

Hallo Liebes,

Ich bin gerade leicht schockiert, weil ich weder deinen Mann noch die anderen aus der Familie verstehe. Vielleicht redest du nochmal mit deinem Mann und er versteht vielleicht noch, dass du Pause brauchst.
Und wieso muss man sich zwingend abwechseln beim ins Bett bringen? Es klingt als wäre es etwas schlimmes. Er ist der Papa. Wo ist das Problem es einfach mal jeden Tag zu machen, damit sich seine Frau am Abend erholen kann?

Vom Rest hab ich keine Ahnung, ob und wann eingeleitet werden dürfte etc. Aber persönlich würde ich das Kind nicht so früh holen. Es besteht schließlich keine Notwendigkeit. Außerdem macht es die Situation wohl eher schwieriger statt einfacher ... #kratz

2

Puh, das klingt hart.

Bevor überhaupt der Gedanke kommt, das Kind früher zu holen, steht finde ich an allererster Stelle, dass dein Mann einfach jetzt mal ALLES macht.

Ich persönlich würde wahrscheinlich sogar einen Kinderkrankenschein vorschlagen, weil du körperlich nun mal nicht mehr in der Lage bist, die Betreuung für einen ganzen Tag zu übernehmen. Bist ja schließlich auch in Mutterschutz :-)

Schau da wirklich gut auf dich und gib alles an ihn ab, was du nicht mehr kannst.
Er wollte sicherlich auch dieses 2. Kind und du trägst es nun aus, weil er es nicht kann.
Damit hat er aus meiner Sicht enorm viele andere Dinge zu übernehmen, um das auszugleichen. Gerade so hochschwanger!!

Gerade wenn du schon das Gefühl hast, krank zu werden, solltest du am besten doch so viel im Bett sein und entspannen, wie möglich!

Alles Gute! :-)

3

Und mal ganz blöd: du bist ja auch nicht nur jeden 2. Tag schwanger, hast nicht nur jeden 2. Tag Beschwerden, schläfst nur jede 2. Nacht schlecht und so weiter.. #augen

4

Hi, bei mir ist es tatsächlich ziemlich ähnlich. Ich bin heute bei 37+3. Seit Tagen habe ich unregelmäßig Wehen. Heute Mittag sogar 1,5 Stunden im 15 Minutenabstand. Es hat aber wieder aufgehört. Ich bin echt erschöpft. Mein 2jähriger startet gerade in die Trotzphase. Ich habe kaum die Kraft seine Wutanfälle zu „kontrollieren“.
Meine Mann hatte vor 2 Wochen Corona und hat sich in der Zeit im Dachgeschoss von uns isoliert. Das hieß jedoch für mich, dass ich 3 x täglich Essen liefern muss und mich nebenher alleine um unseren Sohn kümmern sollte. Die Omas und Opas halfen nicht, da sie alle gleichzeitig in den Urlaub fuhren. Nachdem mein Mann nach 12 Tagen endlich wieder negativ testen konnte, ist er laufend den gesamten Tag im Büro. Irgendwie habe ich nur weniger Kochaufwand, sonstige Aufgaben habe ich weiterhin alleine. Die Hilfe der Omas und Opas lässt leider zu wünschen übrig. Alle haben immer behauptet, dass ich mir gar keinen Stress machen muss. Ich hätte am Ende ja so viel Hilfe. Äh ja genau. Eher gar nicht.

Aber hey leg doch mal die Füße hoch und entspann dich. Klar…

Ich verstehe dich. Halte durch!

5

Wie ist dein Mann denn drauf? Er „besteht auf sein Recht“????

Mein Mann würde im Zweifel natürlich daheim bleiben, wenn Motte krank ist, selbst wenn ich nicht schwanger wäre 🤔 aber wenn ich sage, ich bin am Ende, bitte hilf mir, dann tut er es!

Also da wäre ein ernstes Gespräch nötig! Du bist hoch schwanger und kurz vor Geburt, du brauchst Ruhe um Kraft zu sammeln und dein Mann muss jetzt halt mehr stemmen! Ich hoffe, er ist einsichtig!

Dass die Großeltern Angst haben, sich anzustecken, verstehe ich sogar. Enttäuscht wäre ich wohl trotzdem… vllt können sie anders entlasten? Für dich einkaufen/waschen/Dinge besorgen oder so?

Ich weiß nicht, ob ich mich einleiten lassen würde… dann hast du bald dein Baby und keiner hilft dir? Ist das besser? 😅

6

Hey,

ich kann dich gut verstehen. Mir geht es gerade ähnlich.

Ich bin heute bei 37+6 und habe bereits einen 3,5jährigen Sohn, der mich in den Wahnsinn treibt. Es ist furchtbar. Ich würde am liebsten fliehen. Und wenn ich mir vorstelle, dass neben den stündlichen Trotzanfällen auch noch ein Baby zu versorgen ist… In der letzten Zeit weine ich ganz viel, einfach aus Überforderung.

Mein Sohn war ein High Need Baby und ist jetzt ein ebenso anstrengendes Kleinkind. Und ich verstehe nicht, dass man von überall nur die „schönen“ Seiten des Lebens mit Kindern vorgelebt bekommt, wo doch die Realität ganz, ganz anders aussieht.

Mein Mann hilft mir mittlerweile, wenn er abends zu Hause ist; das war bis vor zwei Wochen auch eher selten der Fall. Er ist kein schlechter Papa, gar nicht, nimmt sich aber wie selbstverständlich seine Freiräume, in denen ich mich dann natürlich um das Kind kümmern muss.

Ich habe das Gefühl, kein eigenes Leben mehr zu haben.

Ich habe einen Typ 1-Diabetes, bin aber sehr gut eingestellt. Bei mir wird die Geburt am ET eingeleitet, sollte er sich nicht bereits vorher auf den Weg machen. Ob das auch vorher möglich ist, weiß ich leider nicht.. Ich freue mich aber schon auf die drei Tage Krankenhausaufenthalt, in denen ich mich nur um das Baby kümmern muss und nicht dem Großen auf Schritt und Tritt folgen muss, damit er keinen Unsinn anstellt.

Du bist nicht allein.. Ich wünsche dir alles Gute!

7

Danke für eure Meinungen :)
Ich habe am Wochenende nochmal ein kräftiges Donnerwetter in alle Richtungen losgelassen und die Worte „ich kann das so nicht mehr weitermachen und brauch Hilfe“ benutzt.
Nun sind die Omas iwie wach geworden und nehmen mir den Terrorzwerg zumindest an den Wo-e‘s ab und mein Mann hat, nachdem ich jetzt tatsächlich krank geworden bin, auch ein Einsehen. Habe ihm angedroht (ganz gleich ob das klappt oder nicht- da hab ich gepokert) mich ins KH einweisen zu lassen bis Geburt und er dann tatsächlich ALLES alleine machen muss- das hat ihm wohl Angst gemacht 😅