Antikörper E- Rhesusunverträglichkeit

Hallo!
Hat jemand hier bitte Erfahrungsberichte zum Anti- E? Ich hatte in meiner dritten Schwangerschaft ab Woche 25 plötzlich anti-E, zu Beginn kaum Anstieg, dann stetig etwas und in Woche 34 plötzlich einen Titer von 1-1024, in der 36 Woche wurde unser Baby geholt, Ultraschall war unauffällig, Gelbsucht war aber sehr ausgeprägt und es brauchte eine Transfusion. Nach drei Wochen war aber alles top. Nun habe ich nochmals einen starken Kinderwunsch aber große Angst, dass es diesmal viel schlimmer sein könnte...wie waren eure Schwangerschaften nach dem ersten Auftreten des anti -E? Viel ausgeprägter? Bitte um eure Erfahrungen.
Danke euch

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Hey Mona, ich bin aktuell mit meinem dritten Kind schwanger. Ich hab Anti - D.

Bei meinem Sohn fiel es erst nach der Geburt auf, die Ak-Suchtests in der SS waren negativ, ich hatte dann zu Beginn des dritten Trimesters die Prophylaxe und bei der Geburt dann plötzlich einen Titer von 1:1024. Ihm ging es bis auf Gelbsucht, die mit Phototherapie behandelt wurde, gut.

Danach habe ich mir auch die Frage gestellt, ob wir unseren Kinderwunsch begraben müssen und mein Sohn ein Einzelkind bleibt. Ich hatte dann ein sehr gutes Gespräch an der Uniklinik über die Behandlungsmöglichkeiten und mein Mann hat eine Genuntersuchung machen lassen, bei der herauskam dass wir eine 50:50 Chance auf ein rhesus-negatives Kind hätten, dem meine Antikörper ja nichts tun würden. Also haben wir es gewagt.

Meine Tochter war leider ebenfalls rhesus-positiv. Wir wurden die ganze SS engmaschig kontrolliert, ab der 33. Woche mehrmals wöchentlich. Es ging ohne Interventionen bis zur 37. Woche gut, dann wurde sie per KS geholt (Titer 1:4000) und noch 10 Tage stationär behandelt.

Aktuell bin ich in der 32. Woche mit Nummer 3, und dieses mal ist es komplizierter. Ich hatte von Beginn an einen hohen Titer und gleich in der 10. Woche den ersten Anstieg. Ich bekam dann von der 12.-20. Woche intravenös Immunglobuline, dazu war ich jede Woche einen Tag stationär. Dieses Medikament lenkt das Immunsystem quasi vom Kind ab, so dass man weniger Antikörper bildet und auch nicht mehr so viele Antikörper beim Kind ankommen. Danach waren wir eine zeitlang stabil, wöchentlich wurde US gemacht und alle 14 Tage der Titer kontrolliert. Seit 2 Wochen steigt er ziemlich, zuletzt auf 1:16.000, seitdem bin ich alle 2 Tage zum Ultraschall. Heute werde ich stationär aufgenommen und werde am Nachmittag transfundiert, sprich das Kind erhält eine Blutkonserve über die Nabelschnur. Das hilft ihm hoffentlich, die letzten Wochen noch zu packen

Also ja, leider werden die Verläufe von SS zu SS schwerer, aber es gibt Möglichkeiten euch zu helfen. Außerdem besteht immer noch die Chance, dass ein weiteres Kind die gleichen Blutgruppenmerkmale hat wie du, dem die Antikörper nichts tun.
Ihr müsst euren Kinderwunsch also nicht unbedingt begraben. Es ist absolut möglich, gesunde Kinder zu bekommen, auch wenn es viel Zeit und Nerven kostet und mit Risiken verbunden ist.

Ich wünsche dir Alles Gute.🍀Bei Fragen melde dich gerne

Bearbeitet von Maximama90
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Hallo Maximama90,

danke für deine Antwort! Also mit viel Investition von Zeit, Nerven und positivem Denken müsste es eigentlich zu schaffen sein.

Ich finde es toll dass ihr es gewagt trotzdem noch schwanger zu werden und es auch Medikamente gibt, die den Anstieg hinauszögern. Für die Transfusion heute wünsche ich dir und dem Baby alles alles Gute, bin mir sicher es geht auch dieses Mal gut aus.

Bei dir hat wahrscheinlich die Anti-D Prophylaxe versagt oder?

Anti-E könnte ja vielleicht einen etwas milderen Verlauf haben als das anti-D oder? Weißt du das vielleicht? Es gibt so wenig Berichte diesbezüglich..


Ich danke dir und für heute nochmals viel viel Glück und liebe Grüße#klee#klee

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Ja soweit ich informiert bin ist Anti-E deutlich weniger aggressiv als Anti-D und Anti-Khell und macht daher mildere Verläufe