Starke SS-Symptome - Partner fühlt sich vernachlässigt

Hallo zusammen :)

Entschuldigt bitte meinen langen Text, aber ich muss das einmal loswerden… :(

Ich habe seit Beginn der SS (bin jetzt 8+4) mit starken Symptomen zu kämpfen, bin super kaputt, die Übelkeit wird von Tag zu Tag stärker, Verdauungsprobleme und schmerzende Brüste. Kurzum, mir geht’s einfach richtig beschissen. Dazu kommt, dass ich im Januar mit einem neuen Job angefangen habe, bei dem ich super gefordert werde und ich mich die ganze Zeit zusammenreißen muss, dass ich mich nicht übergebe oder am Platz einschlafe, weil ich so unendlich müde bin. Mein Partner hat mich eigentlich von Anfang an gut unterstützt und war sehr fürsorglich, aber in letzter Zeit merke ich immer mehr, dass er an seine Grenzen stößt und gefühlt genervt davon ist, dass es mir nicht gut geht. Dann kommen auch so Sätze wie, dass ich ja wahnsinnig gut leiden könnte oder irgendwelche Kommentare darüber, dass ich ja nicht gemacht bin für einen Vollzeit-Job usw.

Bevor ich schwanger war, hat er immer gesagt, dass er auch in Elterzeit gehen würde (mir war das die ganze Zeit sehr wichtig, weil ich eigentlich auch gerne arbeite). Neulich habe ich nebenher dann erwähnt, dass wir uns das ja teilen und er dann ja auch paar Monate mit dem Baby alleine sein wird und ich dann arbeite, da ist er aus allen Wolken gefallen und hat mich angeschaut als wäre ich total bescheuert. Mich hat das total verletzt, weil ich da gemerkt habe, dass er anscheinend ja doch nicht so zu seinem Wort steht. Ich habe ihn jetzt die Tage nochmal darauf angesprochen und dann meinte er, dass er einfach viel zu gerne arbeitet und er bei mir ja sehen würde, dass ich eben nicht gerne arbeite (was ja im Moment definitiv an meiner derzeitigen Situation liegt ). Dann hat er angeboten, dass ich ja die ganze Zeit zuhause bleiben könnte und er dann aber eine Zeit lang auf 30h reduziert um mich zu unterstützen. Gestern habe ich dann nochmal darüber geredet und meinte dann eben, dass er dann ja 30h arbeitet und dann meinte er plötzlich: Hä auf keinen Fall. Ich war super perplex und meinte, dass er das ja gesagt hätte und dann meinte er wieder: Ja ich habe gesagt, dass ich das „eventuell machen könnte“.
Mich hat das natürlich wieder super verletzt und verunsichert und ich bin ihm dann erstmal aus dem Weg gegangen. Kurze Zeit später hat er einfach seine Sachen gepackt und ist zu sich nach Hause gefahren. Für mich total schlimm, weil ich eigentlich der Meinung bin, dass man so nicht auseinander gehen muss und ja darüber sprechen sollte.

Später habe ich dann eine Nachricht von ihm bekommen, dass er das Gefühl hat, dass sich im Moment alles nur um mich dreht, weil es mir so schlecht geht und er es mir einfach nicht recht machen oder mir helfen kann. Ich weiß selber, dass ich gerade so krass mit mir selbst beschäftigt bin und er da im Moment ziemlich einstecken muss, aber ich kann einfach nicht so gut auf ihn eingehen. Ich muss mich gefühlt den ganzen Tag zusammenreißen, damit keiner bei der Arbeit was merkt oder ich da schlechte Leistung bringe, dass einfach alles an mir abfällt, sobald ich zuhause bin. Dass mein Partner dass dann zu spüren bekommt ist vielleicht nicht fair, aber ich kann das nicht ändern. Und nach seiner Nachricht von gestern, fühle ich mich jetzt deswegen noch schlechter und habe das Gefühl, dass ich das vor ihm jetzt auch verstecken muss und ich alleine damit klarkommen muss. Wo wir natürlich wieder bei meiner Grundangst wären, dass ich am Ende alleine mit dem Baby dastehe.

Oh man, ich hoffe, dass sich das irgendwie wieder einpendelt #gruebel

Hat jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht, dass der Partner sich zurückgesetzt gefühlt hat?

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Mein Mann ist das genaue Gegenteil und darüber bin ich sehr froh. Leider liest es sich so als wäre dein Freund noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt als Verantwortung für ein Baby bzw. eine Familie (mit) zu übernehmen.

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Finde ich ehrlich gesagt nicht so okay, dass er da mit seinen Zusagen und Überlegungen hin und her spielt.
Pragmatisch würde ich sagen, dass ihr euch mal zusammen setzt und die unterschiedlichen Szenarien durchspielen und aufschreibt was möglich ist und damn soll er sich das ein paar Monate überlegen, Dann ist es auch schwarz auf weiß, aber er hat bisschen Zeit das in sich arbeiten zz lassen. Es stimmt schon dass Männer länger brauchen um das zu realisieren was da jetzt alles passieren wird. Als Frau hat man sich da schon viel länger konkret informiert und beschäftigt in der Regel. Ist frustrierend und verletzend aber gib ihm bisschen Zeit. Mein Freund ist sehr hingebungsvoll was das Thema angeht und trotzdem hat er ganz viel nicht auf dem Schirm, das merke ich teils erst irgendwann (gerade wieder Geburtsvorbereitungskurs) und Streit gab es auch.

Ihr wohnt auch noch nicht zusammen? War bei uns ganz großes Thema und solltet ihr zügig ansprechen.

Dieses "es geht nur um dich" blabla ist am Ende vom Tag natürlich kindisch aber vermutlich auch typisch. Ja, es geht jetzt um dich weil du das Kind im dir trägst und das alles total krass ist. Das wird jetzt 18 Jahre nicht mehr primär um ihn gehen. Das muss er checken, aber auch reinwachsen. Tut mir leid dass er dich nicht mehr unterstützt derzeit. Hast du noch wen anders der auf dich aufpasst?

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Ne, aber ich würde echt Klartext mit ihm reden. Ihm ist bewusst dass er zukünftig auch hinten ansteht und das Baby logischerweise Prio1 ist?! Für mich klingt es so als hat er die Tragweite noch nicht verstanden. Ja, Männer tun sich da schwer, es ist für die teilweise nicht so greifbar, aber man muss drüber reden können und dann kann man nicht beleidigt abhauen.
Versuche es noch mal und bei ihn um ein Gespräch.

Das mit der Elternzeit würde ich mir auch so nicht gefallen lassen. Mit meinem Mann ist auch vereinbart: ich 13 Monate, er den Rest bis zur Kita ca 20-22 Monate. ich arbeite nach 13 Monaten VZ, wenn er eine andere Möglichkeit findet die Betreuung früher sicherzustellen ok, - aber das ist dann nicht meine Baustelle.

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Sei mir nicht böse, aber du bist erst in der 9. Woche! Was genau hat dein Partner erwartet? Was glaubt er, wie es MIT KIND ist? Da muss er permanent zurück stecken, grade anfangs. Ich wäre ehrlich gesagt auf 180 bei seinem Verhalten!

Ist er schon immer so? Heute hüh, morgen hott? Wenn nicht, gibt es Hoffnung. Dann würde ich immer wieder im Gespräch bleiben, vllt auch mit Hebamme und Ärztin, wo er mal bisschen die Realität näher gebracht bekommt.

Ich würde erwarten, dass er sich mit dem Thema (realistisch!) auseinander setzt, dass er zu seinem Wort steht, dass er seine Elternzeit wie geplant übernimmt (muss nicht halbe halbe sein, aber grade Kandidaten wie ihm tut EZ meist gut, so für den realistischen Blick…). Und jetzt ganz schnell die Kurve bekommt. Sonst sehe ich schwarz!

Und du fühl dich gedrückt. Es ist alles neu und aufregend und macht einen eh schon unsicher, dazu die körperlichen Symptome, man funktioniert nur noch. Das wird besser, ehrlich! :) du darfst jetzt mal egoistisch sein und deine Bedürfnisse in den Vordergrund rücken!

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Es tut mir Leid, dass du derzeit in so einem Gefühlschaos steckst. 😕

Mein Mann ist tatsächlich auch komplett das Gegenteil. Aber das ist sicher auch ein Stück weit Charaktersache.

Ich weiß nicht, wie lang ihr euch mit dem Thema "Baby und Kind" befasst habt, bevor du schwanger wurdest. Doch wenn es euer erstes Kind ist und die SS recht spontan und ohne lange Vorgeschichte entstanden ist, kann ich mir vorstellen, dass er sich in die Situation noch gar nicht richtig reinfühlen kann.

Du bist erst in der 9. SSW, das heißt er selbst kann die SS weder fühlen, noch kann er schon was sehen. Für ihn ist das alles vielleicht noch gar nicht so real wie für dich, er hat die Symptome ja nicht. 🤷‍♀️

Vielleicht wird es ja besser, sobald er die SS tatsächlich sieht und es für ihn wirklich real wird.. das wünsche ich dir von ganzem Herzen!!

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Oh weh, die Situation tut mir sehr leid für dich.
Wie ist denn dein Arbeitgeber so drauf... Könntest du dich von deiner FÄ mal ne Woche wegen der Übelkeit usw. Krankschreiben lassen, dass du mal durchatmen kannst, oder bist du dann beim neuen Chef unten durch?

Ansonsten klingt es leider so als wolle dein Partner nichts an seinen Leben ändern.
Wenn er nicht bald wirklich die Tragweite eines Kindes versteht und sich damit anfreundet, kann es wirklich problematisch werden. Ich spreche leider aus Erfahrung.
Habe 2 Kinder von 2 Männern.
Der erste war auch der Meinung, mir auch in der Schwangerschaft fast gänzlich den Haushalt überlassen zu können (habe nebenbei mein Studium noch abgeschlossen), keine EZ nehmen zu können, seine Hobbies sogar noch vertiefen zu müssen nachdem das Kind da war usw. Das führte letztlich bei mir zu großer Unzufriedenheit und teilweise war ich auf bestem Wege in eine Depression. Ich hatte damals glücklicherweise aufmerksame Eltern und Geschwister, die mir dann Dinge abgenommen haben, damit ich mal kurz Zeiten für mich hatte.
Letztlich hat die Ehe aber nicht überlebt.
Mein neuer Mann war da völlig anders. Wir waren noch nicht lange zusammen (kannten uns aber lange) als ich ungeplant schwanger wurde und wir führten eine Fernbeziehung. Er war ab da so oft es ging bei mir (oder ich bei ihm, wenn ich fit genug für die Fahrt war), hat sofort nach Jobs in meiner Gegend geguckt, weil er lieber heut als morgen zu mir gezogen wäre, um mich zu unterstützen (habe zu der Zeit noch eine Ausbildung gemacht und war ja alleinerziehend wenn mein 1. Kind nicht grade beim Vater war). Er hat auch nach der Geburt dann 10 Monate Elternzeit gemacht, damit ich meine Ausbildung abschließen konnte.
Also ziemliches Gegenteil. Mit ihm plane ich nun noch ein 3. Kind.

Also aus meiner Sicht funktioniert es nicht, wenn ein Elternteil sein Leben weiterleben will als wäre kein Kind da und auch die gleiche Ausmerksamkeit einfordert. Das führt zu Unzufriedenheit, Streit, erheblichen finanziellen Nachteilen für das Elternteil, das die Verantwortung für das gemeinsame Kind übernimmt.
Redet also dringend nochmal in Ruhe und frag ihn mal, wie er sich das vorstellt, wie es laufen soll.
Ich finde es extrem frech, dass er so tut als könntest du nur einfach nicht Vollzeit arbeiten weil du nicht belastbar wärst. Eine Schwangerschaft ist kein Spaziergang.

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Ich erinnere mich, dass wir am Anfang auch große Probleme hatten, obwohl es davor 10 Jahre super lief.
Bei uns war es ähnlich, er war zuerst auch sehr lieb und dann aber genervt, weil es mir immer schlecht ging.
Als es mir dann so schlecht ging, dass ich mich jeden Tag übergeben musste, glaubte er mir, dass ich nicht nur herum jammere.
Trotzdem ist es natürlich auch für den Partner belastend. Die haben gefühlt von einem Tag auf den anderen eine Frau, die wie ausgewechselt ist und immer sagt. Die Männer sind aber auch gerade am Anfang oft sehr überfordert von der Situation, müssen sich erst mal an den Gedanken gewöhnen, ein Baby zu bekommen. Genau wie wir Frauen.
Ich hab mich, als der Test positiv war, erst total gefreut, weil es ja auch unser großer Wunsch war.
Aber am nächsten Tag bekam ich plötzlich total Panik, wie wir das alles schaffen sollen.

Ich würde mich mit deinem Partner zusammen setzen. Macht euch klar, dass es eine krasse Veränderung für euch beide ist.
Das erste Schwangerschaftsdrittel ist meist das schlimmste.
Bei mir wurde die Schwangerschaft danach sehr schön, auch was die Beschwerden anging.
Bei einer Sache würde ich aber Druck machen: geteilte Elternzeit war ausgemacht, und in dem Wissen hast du dich auch schwängern lassen.
Er kann da einseitig nicht einfach die Bedingungen ändern.
Ich würde ihm sagen, dass es dabei bleibt und ihr ja dann EVENTUELL noch einmal darüber reden könnt, wenn es so weit ist.
Alles Gute

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Hi du,

Fühl dich lieb gedrückt.

Dein Partner muss noch verstehen, dass das erst der Anfang der ganzen Sache ist. Wenn irgendwann dein Bauch so groß ist ,dass du so gut wie gar nichts mehr machen kannst, bist du auch auf Hilfe angewiesen. Bei mir waren das so Sachen wie Fußnägel schneiden, mir aus der Badewanne helfen, diverse Sachen tragen, Schuhe anziehen etc.
Und wenn das Baby da ist, ist es nochmal krasser, da sind die ersten 4 Wochen gar keine Zeit für irgendwas.

Vielleicht braucht dein Partner noch Zeit, zu realisieren. Kannst du ihn zum nächsten Ultraschall mitnehmen?
Ich finde außerdem, dass du dich nicht 100% auf Arbeit zusammenreißen musst. Klar will man einen guten Eindruck machen, aber Schwangerschaft ist nun mal kein Klaps.

Für die Planung der EZ würde ich auch Nägel mit Köpfen mit deinem Partner machen, aber vielleicht nochmal warten bis er es ein bisschen mehr realisiert hat, dass er Vater wird.

Euch zweien alles Gute

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Hallo meine liebe 💗
Fühl dich gedrückt!! #liebdrueck
Leider weiß ich nicht, ob’s besser wird, aber vielleicht gibt dir meine Geschichte ja etwas Mut!
Mein Freund war anfangs leider auch so. Nicht ganz so schlimm oder „heute so, morgen anders“, aber doch schon distanziert und etwas kalt..
Das hat mich am Anfang natürlich extrem fertig gemacht, ich habe mich sehr alleine gelassen gefühlt und die Welt nicht mehr verstanden. Als ich schwanger wurde, waren wir jeder mitten im 3 Ausbildungsjahr, er 21, ich 22 Jahre alt, natürlich ungeplant.
Kinder waren irgendwann mal geplant.. irgendwann mal ja 🤣
Aber das ging dann doch schnell und ich weiß heute, dass er einfach extrem überrumpelt war. Als mein Bauch dann immer sichtbarer wurde, wurde es auch immer besser. Er konnte das alles noch gar nicht realisieren, für ihn war es 0 greifbar.
Es wurde dann doch aber alles gut und wir schaukeln das Kind :-D
Als ich in der 34ssw war, sind wir dann noch zusammen gezogen und in der 36ssw habe ich meine Prüfung noch bei 43°C geschafft! (Floristik) also eher körperlich anstrengend!
Wir sind sehr stolz auf uns und er ist ein wirklich toller Papa! Unsere kleine ist jetzt 4 1/2 Monate alt :-)
Vielleicht gibt dir das etwas Mut durchzuhalten! 💗
Liebe Grüße Gina